Das Rätsel um Neptuns Nachfahren

Der zweite Weihnachtsfeiertag war gleichzeitig auch unser letzter Tag auf den Tobago Cays. Nach ausgiebigen Schnorcheleinheiten und exzessivem Seele baumeln lassen hatte der Schiffer am Nachmittag etwas ganz besonderes für uns geplant. Es gab eine Strandolympiade! Dafür wurden aus den Wachen Teams gebildet, die natürlich mit passendem Teamnamen und Kampfschrei ausgestattet werden mussten. „Die Machete“, bestehend aus Henrik, Frida, Mike, Alfred und mir, motivierte sich mit dem Schrei „Wie macht die Machete? HACK! HACK! HACK!“. Dagegen an trat das Team „Lackj“ (gesprochen lucky). So genannt in Anlehnung an die Mitglieder Laura (zwar auf dem Boot geblieben, aber im Herzen dabei), Annika, Chris, Kirsten und Jette. Sie hatten das karibische Thema sehr passend aufgegriffen mit dem Kampfschrei „Rum? – Punsch! Ruuuum? – Puunsch!!! RUUUUM? -PUUNSCH!!!“. Gemessen wurde sich sowohl in Kraft und Geschicklichkeit als auch in einigen Quizfragen. Die Spiele hatten tolle Namen wie Poseidons Palstek, Neptuns Nachfahre (anhand mehr oder weniger aufschlussreicher Schauspielerei von Lutz sollten verschiedene Vereinsmitglieder erraten werden), Sintbart ist durstig (Pützen sollten mit Schwämmen oder Mützen so schnell wie möglich mit Meerwasser gefüllt werden), Muscheldarts, Rasmus Raterunde, Sandmaler (der Schiffer versuchte sich als Künstler und die Teilnehmer errieten die dargestellten Objekte). Es war ein Kopf an Kopf Rennen. Am Ende entschied die Frage „Was war die erste Regatta des neuen Peters 1992?“ bei Rasmus Raterunde. „Die Machete“ wusste ganz genau, dass es sich nur um das Columbus Race handeln konnte. Gewonnen wurde eine Papierkrone und ewiger Ru(h)m.

Dies war ein gebührender Abschluss unserer Weihnachts-Festivitäten auf den Cays. Am nächsten Morgen lichteten wir den Anker und segelten nach einem kurzen Stopp zum Ausklarieren auf Union Island mit bestem Wind nach Grenada.

Frieda

Weihnachten mal anders

24.12.2022
Los ging es mit Wasser bunkern und anschließendem Verholen zu den Tobago Cays. Das Verholen klappte wunderbar unter G4 und Groß im zweiten Reff. Dort angekommen wurde mal wieder geschnorchelt und die Atmosphäre genossen. Außerdem gönnte sich die Crew einmal eine Süßwasser-Flaschendusche. Ist ja schließlich Weihnachten ! Als es dunkel wurde begann dann die festliche Veranstaltung, wir sangen, wichtelten und Weihnachtsmann (Frieda) und Engel (Annika) kamen durchs Salonluk. Neben Muscheln, Magneten und Machete war alles dabei und Jette organisierte ein fabelhaften karibisches Essen. Das Weihnachtsfest auf dem Peter lässt sich abschließend gut mit wässrig-türkisgrünem-blau, Mangogelb, Keksglasurlila, Nussgitarrenbraun, Rumpunschgold, Korallenorange, Sonnenbrandrot, Muschelweiß, Dingigrau, Mantaschwarz, Schweißperlenglitzern und blühenden Sommersprossen beschreiben. Frohe Weihnachten !

Karibisches Festmahl
Weihnachtsmann und Engel sind angekommen!

25.12.2022
Es wurde ausgeschlafen und ein Müslikaterfrühstück genossen. Durch den Rumpunsch noch etwas letagisch genossen wir den Strand von Tobago Cays oder einfach das Teak des Peters. Am Nachmittag ging es dann zum nahgelegenen Turtle-Beach. Und wie so oft wird auch hier nicht zu viel versprochen, keine 20 m vom Strand grasten Wasserschildkröten. Welche eine solche Ruhe besaßen, als das selbst 7 schorchelnde ASV’er sie nicht störten. Angesteckt von dieser Ruhe bequemten wir uns auf den Strand von Baradal Island. Zum Abend ging es dann zu Alphonso zum Beach BBQ, Hummer essen. Hier nochmal großen Dank an Henrik, der dieses Essen spendierte!

Beach BBQ

Frida

Union Island

22.12.2022
Frühstück war an diesem Morgen wichtig, denn es galt beide Ankerketten und ein eingegrabenen Anker zu bergen. Mit 5 Leuten und einer Menge Zuschauern anderer Boote wurde der Anker geborgen. Mit etwas über 20 kt. Wind ging es Kurs Union Island. 30 Seemeilen, einer spontan auslösende Schwimmweste und einem drohenden Regenschauer, der so dicht wie eine Wand war später, kamen wir in der Ankerbucht vor Clifton an. Diese ist quasi direkt aus einem Reiseführer entsprungen. Kein Steinwurf von unser Mooring entfernt erstreckt sich ein flaches Riff welches die Bucht bildet und gar so wunderbar zum schnorcheln ist. So klarierten wir flux den Peter und taten, was getan werden musste.

23.12.2022
Union Island ist gerade so klein bzw. groß genug, als das sie in einem ausgedehnten Spaziergang umrundet werden kann. So erklomm Teil der Crew den nächstbesten „Berg“, wanderten durch die Dörfer oder bestaunten die Mangrovenwälder und ihr von Muscheln gesäumten Strände. In der Stadt wurden dann noch Chayoten gekauft, wir tauften es karibisches Kohlrabi. Wieder auf dem Boot wurde die Crew von einem Frühzeitigen Weihnachtsgeschenk überrascht. Ein hübscher kleiner Weihnachtsbaum mit Lichterkette und karibischen Baumschmuck. Der Weihnachtsmann, mit einen von Delfinen gezogenen Schlitten, soll diesen übern Tag vorbeigebracht haben. Später am Abend haben wir noch Kekse gebacken und Jette hat „Stille Nacht“ auf der Blockflöte zum Besten gegeben.

Insel erkunden
Alles voller Muscheln
Unser Weihnachtsbaum
Kekse backen an Bord- Traditionen müssen aufrecht erhalten werden

2 Tage Urlaub vom Urlaub

Nach einer windigen ersten Nacht in der Bucht vor Port Elizabeth, in welcher ein paar tapfere Nachtwächter den Nachthimmel bestaunen durften, erwarteten uns zwei Tage karibischer Idylle.Das Programm fiel dabei aufgrund der vielfältigen Vorlieben der Crew und dank des auf Hochtouren laufenden Beibootes Peterchen unterschiedlich aus. Den Vormittag des ersten Tages verbrachte ein Teil der Besatzung mit Einklarieren und Einkaufstüten auffüllen. Zeitgleich entbrannte auf dem Peter der Fitnesswahn. Unter der schweißtreibenden Vormittagssonne von Bequia bewiesen mehrere Mitreisende ihr können im Vierkampf, bestehend aus Liegestützen, Klimmzüge, Planks und einem Armdrück-Wettbewerb im Bauch des Sauna-warmen Salons. Ein klarer Sieger konnte dabei, entgegen der Überzeugung einiger Teilnehmenden, nicht festgelegt werden.Nach erfolgreicher Retour der Reisegruppe Immigration, teilte sich die Etappencrew auf verschiedene Aktivitäten auf.Während sich einige zu einem gemütlichen Tag an der Promenade von Port Elizabeth entschlossen, startete eine andere Gruppe gegen den Rat eines jeden Wanderguides pünktlich um 12:00 Mittags auf eine mehrstündige Wanderung um die Insel. Während die Wasservorräte und Sonnencreme-Bestände mit rapiden Schwund zu kämpfen hatten, blieb die Moral hoch. Grund dafür waren die atemberaubenden Landschaften, die die Wanderung zu bieten hatte. Beginnend auf einer Nebenstraße am Rande der Stadtpromenade, schob uns die mit Kürbissen, Papayas und bunten Blumen geschmückte Straße gen Gipfel. Oben angekommen erwartete uns ein fantastischer Ausblick auf die Ankerbucht im Westen, sowie mehrere Inseln gen Süden. Nach kurzer Trinkpause inklusive Smalltalk mit den ortsansässigen Ziegen ging es dann einen unpräparierten Pfad hinab, rein in die Wildnis des östlichen Bequias. Dieser Trampelpfad endete in einem mit Kühen bestückten Hang, an dessen Ende uns ein Strand wie aus dem Bilderbuch erwartete. Das mit Kokosnusspalmen bestückte Ufer wich der unaufhaltsamen Atlantikbrandung über steinlosem Sandstrand. Nach ausgiebigem staunen und Kokosnuss-Köpfen, machten wir uns wieder auf und beendeten die Rundtour eine Stunde später in Port Elizabeth. Eine dritte Gruppe genoss den menschenleeren Peter und verbrachte den Nachmittag mit Schnorcheln und Bräunen. Nach Austausch des Erlebten zu köstlichem Abendessen, entschieden wir uns kurzerhand den folgenden Tag ebenfalls hier zu verbringen. Während zwei Tauch-begeisterte Mitsegelnde am Vortag Kontakte zur lokalen Tauchschule aufgenommen hatten und den Tag mit dem Erkunden von Wracks und Riffen verbrachte, genoss nun die Wandercrew des Vortages die Ruhe eines ausgedünnten Peters mit Musik, Kaltgetränken und der ein oder anderen Runde Skat. Angesteckt von der Schwärmerei des Vorabends, begab der Rest der Crew sich ebenfalls auf die Wanderung und stießen ebenfalls restlos begeistert am Abend zurück zum Peter. Begleitet von Musik, gutem Essen und Rum on the Rocks genossen wir den letzten Abend auf der malerischen Insel Bequia.

Alfred

Ankergetränk vor Bequia
Alles bunt!
Zwei Fri(e)da’s unter Blumen

Auszüge aus dem Karibik-Alltag


Nach den Feierlichkeiten am Vortag hat Jette ein wunderbares Frühstück aufgetischt, welches ausgiebig genossen wurde. Danach mussten wir noch tanken, ehe der Rest des Tages zur freien Verfügung stand. Schnell waren sich alle einig, dass ein Strand besucht werden soll. Doch bei der Auswahl des Strandes herrschte noch Uneinigkeit. Nach einigen Hin und Her wurde beschlossen, den Taxifahrer nach einer Empfehlung zu fragen, was sich als ideal herausstellte. Die kleine Bucht wirkte zwar erst etwas unscheinbar, hat aber für jeden etwas geboten. Die nahen Felsen verlockten zum Klettern und schnorcheln, die Wellen luden zum Bodyboarden ein und die Bar sorgte für kalte Getränke. Nachmittags waren alle super glücklich und müde, sodass nach dem Abendessen alle früh in der Koje lagen. 

Strand mit Schaukel auf St. Lucia

Am nächsten Morgen ging es wieder früh weiter, um noch im Hellen in St. Vincent anzukommen. Die Überfahrt war ziemlich genau so, wie man es sich in der Karibik vorstellt: sonnig und windig. So ging es dann an St. Lucia vorbei und auch die kurzen Schauer, konnten der Stimmung keinen Abbruch tun. Noch besser ist natürlich wenn man just in dem Moment dringend navigieren muss und sich unter Deck verstecken kann. Ziemlich schnell waren wir dann im Süden der Insel und konnten die majestätischen Pitons bestaunen. Die sind zwar sehr schön, aber auch sehr hoch und klauen somit den Wind. Damit wir nicht wieder in den Windschatten fahren, sind wir dann in Luv von St. Vincent lang gefahren. Dort konnten wir sogar eine Schildkröte entdecken. In der Ankerbucht vor Bequia angekommen, genossen wir gemeinsam das Anlegebier. Im Anschluss wurde das Massaker auf dem Vorschiff beseitigt, dort lagen nämlich noch alle 3 Genuas und beim Abendessen noch Ankerwachen verlost. So ging dann ein weiterer, ereignisreicher Tag zu Ende.

Annika

Siegerehrung der ARC

Gestern war der große Tag, für den wir uns wieder auf den Weg nach St. Lucia gemacht hatten: Die Siegerehrung der ARC. Da die aber erst am Abend stattfinden sollte, hatten wir davor noch reichlich Zeit für andere Dinge. Den Vomittag nutzten wir für einen kleinen Arbeitsdienst, bei dem aufgeräumt, das Rigg gecheckt und unsere Gas- und Wasservorräte wieder aufgefüllt wurden. Als alle anstehenden Aufgaben erledigt waren, konnten wir uns der Freizeitgestaltung widmen. Einige machten ein Shoppingcenter unsicher und andere statteten Pigeon Island einen Besuch ab. Die Kassiererin am Eingang des Parks war schockiert über unsere zum Wandern vollkommen ungeeigneten Schuhe, aber wir hatten es mehr auf die Erkundung der Unterwasserwelt der Halbinsel abgesehen und für den Weg zum Strand reichte das Schuhwerk dann doch noch aus. Das Mitbringen der Schnorchelausrüstung hat sich hier sehr ausgezahlt!
Wieder an Bord angekommen, machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur Siegerehrung der ARC. Die Hälfte der Crew, die den Peter über den Atlantik gesegelt hat, ist ja mittlerweile leider schon wieder zu Hause oder anderweitig in der Karibik unterwegs, aber wir wollten uns die Preisverleihung natürlich trotzdem nicht entgehen lassen – und zwar nicht nur wegen der Freigetränke. Wir hatten da nämlich so eine Ahnung, dass es für uns ganz gut gelaufen sein könnte. Pünktlich zur Abfahrt des ersten Shuttle-Busses standen wir bereit und konnten uns den Bus mit einigen alten Bekannten teilen. Dreimal dürft ihr raten, welche Nationalität die anderen Pünktlichen hatten. 😉 Schon im Bus wurden erste Geschichten von der Überfahrt ausgetauscht und wir wurden für unsere gute Selbststeueranlage gelobt (wobei hier natürlich besonders der Wortbestandteil des „Selbst steuern“ zu betonen ist). In der Halle wurden wir mit Rumpunsch und karibischer Musik begrüßt und die Stimmung hätte nicht besser sein können. Rumpunsch schmeckt einfach zu jeder Tageszeit, ob nun um 8 Uhr morgens zum Anlegen oder um 16 Uhr zur Siegerehrung. Als der Peter von Seestermühe, also der Vorgänger unseres aktuellen Peters, dann völlig zu Recht den Preis für das schönste teilnehmende Schiff bekam, war auch bei uns die Freude groß. Nach der ersten Runde der Preisverleihung und einer Pause mit Showeinlage und Häppchen wurde es dann für uns spannend. Die Ergebnisse unserer Division, also der Gruppe, in der wir gewertet wurden, wurden als Letztes verkündet, aber irgendwann war es dann so weit und wir wurden aufgerufen: Wir haben tatsächlich den 2. Platz belegt! Wir haben große Hoffnung, dass die Plakette einen Platz in der Vitrine im ASV-Flur findet. Aktuell macht sie sich aber auch ganz gut an Bord im Salon.
Den Rest des Abends halfen wir fleißig dabei, die Rumpunsch-Vorräte der Bar zu vernichten und unserem Ruf als Peter von Dancing gerecht zu werden, bis die höflichen Aufforderungen zu gehen (von „The shuttles are standing outside NOW“ war zum Abbau des Teppichbodens übergegangen worden) nicht mehr zu ignorieren waren. Wir waren uns aber alle einig, dass 21 Uhr keine Uhrzeit ist, um eine Party zu beenden, also wurden an Bord noch ausgiebig die Tanzflächen-Eigenschaften des frisch geschrubbten Decks getestet. Mit Discokugel, Bluetooth-Box und Babystag ließ es sich ausgezeichnet tanzen und wir lockten sogar einige andere ARC-Teilnehmende an. Als schließlich die zweite Bluetooth-Box müde war und den Geist aufgab, fielen auch die letzten Tänzerinnen und Tänzer in ihre Kojen.
Diese Siegerehrungsfeier war ein würdiger Abschluss unserer Atlantiküberquerung und wir haben natürlich auch für Heiner, Henry, Kai, Svenja, Harald und Gabor mitgefeiert 🙂

Ach ja, und wir wünschen allen einen schönen 4. Advent! Wir werden heute Abend auch unsere 4 Kerzen anzünden, auch wenn man sich hier aktuell schlecht vorstellen kann, dass bald Weihnachten ist.

Jette

Die Shopping-Begeisterung war unterschiedlich ausgeprägt
Der Strand von Pigeon Island
So sehen Sieger aus! (Naja, oder Zweite, aber das sind ja nur Details)

Trichtern vor Martinique

 Da am Samstag die Siegerehrung der ARC in St. Lucia stattfinden soll, machten wir uns heute auf den Weg in Richtung Rodney Bay. Um die recht enge Hafeneinfahrt noch im Hellen erreichen zu können, legten wir bereits um 5 Uhr morgens ab. So konnten wir den Sonnenaufgang bestaunen während wir mit bis zu 10 Knoten in Richtung Martinique düsten. Dort mussten wir leider feststellen, dass im Windschatten der Insel deutlich weniger Druck in der Luft war. Dementsprechend nahmen wir kurzzeitig die Dieselfock zur Hilfe. Immerhin wurde die Zeit durch eine vorbei schwimmende Delfinschule versüßt. Auch sonst hatten wir heute viel tierische Begleitung. Verschiedene Vögel umkreisten das Boot und jagten nach Fisch, blöderweise erleichterten sie sich auch auf unser Deck und einige Mitsegler. Plötzlich ging der Motor ohne unser Zutun aus. Naja so plötzlich war es gar nicht, denn kurz vorher hatten wir überlegt, wann der ideale Zeitpunkt zum Nachtanken sei. So war das Problem schnell identifiziert und mit Dieselkanister, Schüttelschlauch und Trichter auch behoben. Bald darauf stellte sich der Wind wieder ein und nach ausführlicher Dusche auf dem Vorschiff standen die Segel. Fortan ging es ohne weitere Manöver in Richtung St. Lucia. Da kamen bei einigen schon Erinnerungen an den Zieldurchlauf auf.

Tanken auf See
Delfine am Bugkorb

Kurzzusammenfassung:

Strecke: Dominica nach St. Lucia

Wetter: Sonne und Wind – was will man mehr?

Gesichtete Delfine: gefühlt 1000

Angemessene Bekleidung fürs Vorschiff: Bikini…auch für die ideale Bräune empfehlenswert 

Beschissene Segel (im wahrsten Sinne des Wortes): 3

Annika

Wellnesstag auf Dominica

Nach der anstrengenden Wanderung gestern stand uns heute ein Wellnesstag bevor. Kein Wellness im klassischen Sinne, aber trotzdem sehr wohltuend.

Der Plan war ziemlich einfach: morgens Trafalgar-Wasserfall und danach noch die Stadt anschauen, alles ganz entspannt ohne viel Wegstrecke. Dementsprechend fiel das Schuhwerk der meisten auch aus. Am Parkplatz des Wasserfalls angekommen machten wir uns auf die kurze Wanderung zur Aussichtsplattform. Der Weg dahin war sogar größtenteils gepflastert, was für die Kreuzfahrttouris wichtig ist, wie wir später feststellen sollten. Doch bei einem einfachen Fotostopp sollte es nicht bleiben, Armstrong (unserer Fahrer und Guide) hatte andere Pläne. Ziemlich schnell führte er uns am Fluss entlang in Richtung Wasserfall. Dort hörte allerdings der Weg auf und es ging über Stock und Stein. Hier waren die Wanderschuhe doch die bessere Wahl. Nichtsdestotrotz sind alle Kletterwilligen heil oben am Wasserfall angekommen, das Beste hierbei: direkt neben dem Wasserfall sprudelte warmes Wasser aus dem Gestein. So genehmigten wir uns abwechselnd Massagen unterm Wasserfall und warme Badeeinheiten. Wieder am Aussichtspunkt angekommen, traten wir den Rückweg an und ließen uns in Roseau aussetzen. Da spendierte Lutz uns das für seine schlechten Wortwitze fällige Eis bevor wir in Kleingruppen den Ort erkundeten.

Wasserfall begutachten
Pflanzen am Wegesrand bestaunen
Aufstieg zur Badestelle

Kurzzusammenfassung:

Ort: Dominica

Datum 15.12.2022

Verspeiste Ananas: 2, Tendenz steigend 

Muskelkater: 8

Laune: bestens- wie immer;)

St. Lucia in a Nutshell

Um das Meiste aus der kurzen Zeit herauszuholen, organisierte Kai uns die beste Möglichkeit die schönsten Spots der Insel an einem Tag erleben zu können: Leines, der selbst in Rodney Bay aufgewachsen ist.

Punkt 9 Uhr sammelte er uns mit seinem Gruppentaxi am Hafen ein und brachte uns sicher durch den zügigen Linksverkehr zu unserem ersten Stopp, dem Farmersmarket von Castries. Auf dem Markt schwärmten wir in alle Richtungen aus und genossen den Duft von frischem Obst, Gemüse, Kräutern und Seifen. An den kleinen Ständen verkauften die Einheimischen ihre selbst angebauten und hergestellten Produkte sowie erklärten uns freundlich die uns unbekannten Gemüse und ihre Zubereitungsmöglichkeiten. Natürlich durfte zur Erfrischung eine Kokosnuss nicht fehlen, die uns der einheimische Händler mit seinem Messer aufschlug.

Mit gefüllten Obsttüten ging es eine halbe Stunde später dann schon weiter im Petermobil. Leines zeigte uns die schönsten Ausblicke auf den Atlantik während sich die Straße den Berg hinauf durch die mit Palmen und Bananenpflanzen bewachsene Landschaft schlängelte. Am Rand wechselten sich Amerikanisch anmutende Villen mit kleinen Baracken und bunten Häuschen ab. Ab und an konnte man eine festgebundene, grasende Kuh, Ziege und Pferde entdecken und auch Autogerippe zierten die Straßenränder. Viele der Neubauten wurden auf Stelzen errichtet und Leines erzählte, dass noch vor einem Monat eine große Flut die Hänge hinab gespült hat.

Schließlich führte uns die Route wieder den Berg hinab gen Küste. An einer kleinen, einzelnen Bar hielt Leines schließlich wieder an und wir sollten den Platz für Lunch und Baden in Augenschein nehmen. Falls uns dieser nicht gefallen würde, hätte er noch weitere Vorschläge für die Mittagspause. Wir stiegen also motiviert aus und so mancher fragte sich ob dieser Ort denn tatsächlich real war: strahlend, weißer Sandstrand, klar türkises Wasser, Palmen, die ihre langen Blätter und grüne Kokosnüsse in den Himmel strecken und drei Jungen, die mit ihren braunen Pferden im Atlantik baden. Wie perfekt kann das Paradies aussehen? Leines hat sicher schon gewusst, dass wir uns nicht für eine andere Möglichkeit zum Lunch entscheiden würden 🙂

Nun gab es also nur eins zu tun: ab ins Wasser! Mit Blick auf die vorgelagerten, unbewohnten Inseln ließen wir die Seele im warmen Atlantikwasser baumeln. Unseren Durst löschten wir natürlich wieder mit Kokosnusswasser, das Nicho uns aus einer heruntergefallenen Nuss servierte. Und während ich das hier so schreibe, habe ich beinahe Sorge, dass uns das keiner glaubt, der es nicht selber einmal erleben durfte.

Reef Bar

Nach einem leckeren Lunch und kühlen Getränken in der Bar ging die Reise dann auch schon weiter. Unser nächstes Ziel waren die heißen Quellen, deren Wasser durch vulkanische Aktivität erhitzt wird. Vom Schwefelgeruch begleitet stiegen wir in das graue Wasser hinein und direkt merkten wir wie die Anspannung durch die wohlige Wärme langsam aus unseren angestrengten Muskeln wich. Mit körnigem Matsch peelten wir uns die sonnengebräunte Haut, die sich im Anschluss angenehm weich anfühlte.

Nach diesem magischen Tag war es schließlich an der Zeit zum Peter zurückzukehren. Auf dem Heimweg hielt Leines für uns an ein paar guten Fotostopps an. An einigen dieser Stellen waren Heiner, Kai-Uwe und Henry bereits vor 10, 20 oder sogar 40 Jahren nach einer ihrer Atlantiküberquerung mit dem Peter. Auch in diesem Zusammenhang ist es immer wieder aufs Neue schön die alten Geschichten zu hören und zu sehen mit welcher Freude auch nach so vielen Jahren noch von diesen Erlebnissen erzählt wird. Und in 20 Jahren werden sicher wir diejenigen sein, die in Erinnerungen von alten Tagen schwelgen.

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus

Kommen die Blogbeiträge etwas sporadischer könnt ihr euch sicher sein, dass wir unglaublichem Freizeitstress ausgesetzt sind. Im positiven Sinne natürlich. Trotzdem geben wir uns natürlich viel Mühe hier davon Bericht zu erstatten. Nach der Atlantiketappe erfolgte der Crewwechsel auf Martinique in Le Marin und damit kam auch der Karibikexperte Lutz an Bord. Der zeigte uns, um die neue Etappe gebührend einzuläuten, erstmal wie man einen richtig guten Rum Punsch selbst mischt. Der nächste Tag wurde mit französischen Baguette und Pain au Chocolat begonnen und so gestärkt einige Blessuren des Peters, die durch die Atlantiküberquerung entstanden sind, beseitigt und proviantiert. Das war aber relativ schnell erledigt, sodass wir den Nachmittag noch am Strand verbringen konnten. Natürlich mit Kokosnuss in der Hand. Am nächsten Tag ging es dann endlich los weitere karibische Inseln zu entdecken. Wir fuhren an der Westküste von Martinique entlang und aufgrund des eher schwachen Windes wechselten sich Motor und Segel ab. Im Norden wurde ein kurzer Zwischenstopp in Saint Pierre eingelegt um ein Paar Dinge, die leider einer kleinen Vergesslichkeit zum Opfer gefallen waren, nachzuholen. So wurde noch fix ausklariert und Bier geholt (Wer denkt bei dem vielen guten Rum schon daran Bier zu kaufen?). Dann ging es schon wieder los und wir konnten im Sonnenuntergang den Mont Pelée (höchster Punkt und Vulkan von Martinique) bestaunen und wir freuten uns schon darauf auch diesen Berg zu bezwingen. Aber erstmal ging es nach Dominica, das man zu diesem Zeitpunkt auch schon sehen konnte. Nachdem wir die Nordspitze von Martinique passiert hatten, setzte eine stabile Brise ein und dann ging es eigentlich ganz schnell, sodass wir um 22 Uhr an einer Mooring vor Roseau festmachten. Am nächsten Tag wollten wir natürlich etwas unternehmen und überlegten schon wie der Transport zu bewerkstelligen sei. Ganz karibisch wurde uns vom Besitzer der Mooring aber gesagt: „Don’t worry, man. I know a guy.“ Nicht schlecht wenn das alles so einfach geht. So bekamen wir ganz schnell ein Taxi, das uns nach Scotts Head fuhr. Dort wurde das auf Martinique erworbene Schnorchelequipment ausgetestet und danach gab es Rum Punsch in einer Container Bar. Ich glaube mittlerweile sind alle so richtig in der Karibik und im Urlaubsfeeling angekommen. Dazu beigetragen hat auch das von Lutz gekochte, typisch karibische Essen mit viel Wurzelgemüse, das unglaublich lecker war. Nachdem im allabendlichen Regenschauer getanzt wurde ging es dann auch schon in Bett, denn am nächsten Morgen sollte es früh raus gehen. Wir wollten zum Boiling Lake wandern. Typisch für diese Crew natürlich eine der schwierigsten Wanderungen der Insel. Angekommen kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Das erste Stück durch den Regenwald hörte man nur Ah’s und Oh’s. Pflanzen, die man sonst als Zimmerpflanzen kennt, gab es hier in viel größer und schöner. Die erste Pause gab es an einem kleinen Wasserlauf von dem man auch trinken konnte. Danach stieg der Schwierigkeitsgrad der Wanderung deutlich an. Nachdem wir uns erst gewundert hatten, warum die Wanderung als „difficult“ bezeichnet wurde, wurde das beim Abstieg in das Valley of Desolation deutlich klarer. Es ging steil hinab, zum Teil Flussläufe entlang und bei manchem Schritt musste man aufpassen nicht in das schwefelige Wasser zu treten, das aus den heißen Quellen sprudelte. Dafür sah man wunderbare vulkanische Landschaft, die fast unwirklich schien. Angekommen am Boiling Lake mussten wir feststellen, dass der See im Moment gar nicht da ist. Anscheinend läuft immer Mal wieder das Wasser ab, um zu einem undefinierten Zeitpunkt wieder hervorzusprudeln. Es war trotzdem beeindruckend und wir mampften glücklich unsere Brote am Kraterrand. Zurück war die Tour nicht einfacher, eher im Gegenteil, deshalb waren wir sehr erfreut, dass man am Ende in einem Süßwasserfluss baden konnte. Die Abkühlung war perfekt und man konnte sogar flussaufwärts in eine Schlucht schwimmen an deren Ende ein Wasserfall war. Es war so wunderschön, dass ich nur dachte: „Das glaubt uns kein Mensch!“.

Frieda

Scotts Head
Entdecker auf Tour
Der Punkt an dem es schwierig wurde
Was für ein Ort!