Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus

Kommen die Blogbeiträge etwas sporadischer könnt ihr euch sicher sein, dass wir unglaublichem Freizeitstress ausgesetzt sind. Im positiven Sinne natürlich. Trotzdem geben wir uns natürlich viel Mühe hier davon Bericht zu erstatten. Nach der Atlantiketappe erfolgte der Crewwechsel auf Martinique in Le Marin und damit kam auch der Karibikexperte Lutz an Bord. Der zeigte uns, um die neue Etappe gebührend einzuläuten, erstmal wie man einen richtig guten Rum Punsch selbst mischt. Der nächste Tag wurde mit französischen Baguette und Pain au Chocolat begonnen und so gestärkt einige Blessuren des Peters, die durch die Atlantiküberquerung entstanden sind, beseitigt und proviantiert. Das war aber relativ schnell erledigt, sodass wir den Nachmittag noch am Strand verbringen konnten. Natürlich mit Kokosnuss in der Hand. Am nächsten Tag ging es dann endlich los weitere karibische Inseln zu entdecken. Wir fuhren an der Westküste von Martinique entlang und aufgrund des eher schwachen Windes wechselten sich Motor und Segel ab. Im Norden wurde ein kurzer Zwischenstopp in Saint Pierre eingelegt um ein Paar Dinge, die leider einer kleinen Vergesslichkeit zum Opfer gefallen waren, nachzuholen. So wurde noch fix ausklariert und Bier geholt (Wer denkt bei dem vielen guten Rum schon daran Bier zu kaufen?). Dann ging es schon wieder los und wir konnten im Sonnenuntergang den Mont Pelée (höchster Punkt und Vulkan von Martinique) bestaunen und wir freuten uns schon darauf auch diesen Berg zu bezwingen. Aber erstmal ging es nach Dominica, das man zu diesem Zeitpunkt auch schon sehen konnte. Nachdem wir die Nordspitze von Martinique passiert hatten, setzte eine stabile Brise ein und dann ging es eigentlich ganz schnell, sodass wir um 22 Uhr an einer Mooring vor Roseau festmachten. Am nächsten Tag wollten wir natürlich etwas unternehmen und überlegten schon wie der Transport zu bewerkstelligen sei. Ganz karibisch wurde uns vom Besitzer der Mooring aber gesagt: „Don’t worry, man. I know a guy.“ Nicht schlecht wenn das alles so einfach geht. So bekamen wir ganz schnell ein Taxi, das uns nach Scotts Head fuhr. Dort wurde das auf Martinique erworbene Schnorchelequipment ausgetestet und danach gab es Rum Punsch in einer Container Bar. Ich glaube mittlerweile sind alle so richtig in der Karibik und im Urlaubsfeeling angekommen. Dazu beigetragen hat auch das von Lutz gekochte, typisch karibische Essen mit viel Wurzelgemüse, das unglaublich lecker war. Nachdem im allabendlichen Regenschauer getanzt wurde ging es dann auch schon in Bett, denn am nächsten Morgen sollte es früh raus gehen. Wir wollten zum Boiling Lake wandern. Typisch für diese Crew natürlich eine der schwierigsten Wanderungen der Insel. Angekommen kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Das erste Stück durch den Regenwald hörte man nur Ah’s und Oh’s. Pflanzen, die man sonst als Zimmerpflanzen kennt, gab es hier in viel größer und schöner. Die erste Pause gab es an einem kleinen Wasserlauf von dem man auch trinken konnte. Danach stieg der Schwierigkeitsgrad der Wanderung deutlich an. Nachdem wir uns erst gewundert hatten, warum die Wanderung als „difficult“ bezeichnet wurde, wurde das beim Abstieg in das Valley of Desolation deutlich klarer. Es ging steil hinab, zum Teil Flussläufe entlang und bei manchem Schritt musste man aufpassen nicht in das schwefelige Wasser zu treten, das aus den heißen Quellen sprudelte. Dafür sah man wunderbare vulkanische Landschaft, die fast unwirklich schien. Angekommen am Boiling Lake mussten wir feststellen, dass der See im Moment gar nicht da ist. Anscheinend läuft immer Mal wieder das Wasser ab, um zu einem undefinierten Zeitpunkt wieder hervorzusprudeln. Es war trotzdem beeindruckend und wir mampften glücklich unsere Brote am Kraterrand. Zurück war die Tour nicht einfacher, eher im Gegenteil, deshalb waren wir sehr erfreut, dass man am Ende in einem Süßwasserfluss baden konnte. Die Abkühlung war perfekt und man konnte sogar flussaufwärts in eine Schlucht schwimmen an deren Ende ein Wasserfall war. Es war so wunderschön, dass ich nur dachte: „Das glaubt uns kein Mensch!“.

Frieda

Scotts Head
Entdecker auf Tour
Der Punkt an dem es schwierig wurde
Was für ein Ort!