Nachdem wir nun zwei Nächte vor Bequia lagen, hieß es heute endlich wieder Leinen los und ab in Richtung Norden. Morgens wurde von einer kleinen Gruppe noch die letzten Einkäufen erledigt und unsere Wäsche von der Laundry abgeholt, während der Rest der Crew das Schiff Segel klar machte. Nachdem wir in Mustique schon unter Segeln von unserer Mooring abgelegt hatten, wollten wir dies hier wiederholen, jedoch die Schwierigkeit etwas erhöhen. Der Wind war perfekt für einen Spi-Kurs aus der Bucht raus. Danach sollte der Kurs für Klüver/Fock gut sein. Da einige in der Crew ein Spi Manöver und andere das Anbauen von Kutterstag und Fock noch für ihre Ausbildung zum Wachführer brauchten, überlegten wir nicht lange und bereiteten alles vor, um mit Fock abzulegen und sobald wir frei von anderen Booten waren, direkt den Spi zu setzen. Gesagt, getan. Es dauerte keine 5 Minuten bis die Fock oben und wieder unten war und wir unter dem Nivea Spi aus der Ankerbucht düsten. Das Spi Vergnügen war zwar nicht sehr lang aber die Laune der Crew dafür umso besser. Als wir frei von der Insel waren, setzen wir wie geplant den Klüver und bargen den Spi. Doch auch dieses Erlebnis sollte nicht sehr lange vorhalten, denn der Wind war anders und deutlich weniger als angesagt, so dass wir schnell entschieden der G1 etwas Frischluft zu gönnen. Leider machte sich die Landabdeckung von St. Vincent in stark drehenden und zusätzlich schwachen Winden bemerkbar. Also fiel auch dieses Segel nach kurzer Zeit wieder an Deck und wir aktivierten die Dieselfock. Die Zeit unter Motor wurde uns mit leckeren Schnittchen und der Sichtung von einer jagende Delfinschule an Steuerbord und Walen an Backbord versüßt. Nach etwa einer Stunde erbarmt sich der Wind und ermöglichte uns wieder mit Segeln vorwärts zu kommen. Da vier Segel in einer Wache offensichtlich zu wenig sind, kamen wir wegen auffrischenden Winden kurz vor dem Wachwechsel noch in den Genuss die G1 gegen die G3 zu tauschen. Frisch geduscht auf dem Vorschiff fielen wir müde in die Kojen und überließen das Spielfeld der anderen Wache. Nach einer guten Runde Schlaf sitzen wir nun mit Musik im Achtercockpit, beobachten Sternschnuppen und sind mit knapp 9 Knoten in Richtung St. Eustachius (aka Statia) unterwegs.
Es bewahrheitet sich mal wieder: A busy Crew is a happy Crew!