Wo ist denn nun wieder dieser Wind?

Nachdem uns so langsam der Wind verließ, entschieden wir uns einen Zwischenhalt ist Ostende einzulegen, um dort auf den angekündigten Wind zu warten.
Gesagt getan liefen wir am Sonntag morgen gegen 07.30 Uhr in den Hafen von Ostende in Belgien ein. Ein paar Morgenschläfchen und Duschen später ging es für einen Teil los, um die im selben Hafen liegende Mercator (1932 gebautes Segelschulschiff der belgischen Handelsflotte) zu erkundschaften. Während der Reise hat sich in Kiel nämlich eine Kommission „Zukunft Seeschiff“ gebildet, nun war es für uns an der Zeit auch ein paar Inspirationen dafür zu sammeln. Natürlich sind wir ganz minimalistisch an diese selbstgestellte Aufgabe gegangen und so haben wir nun einen groben Plan was wir so gerne hätten. Und wie man an der Mercator sieht, ist es offensichtlich möglich diese Dinge auf einem Segelboot zu haben (duhhh). Da wären unter anderem ein offener Kamin, ein Behandlunszimmer mit Röntgenanlage für den Bordarzt, Badewannen und breite, hochgebaute Schlafzimmer mit Holzleitern zum einfachen ein- und aussteigen in die Koje.
Gut- vielleicht hat so ein Boot mit einer Länge von 78,40 m auch ein bisschen mehr Kapazitäten solche Dinge zu berücksichtigen aber man darf ja wohl mal träumen dürfen… Im Gegensatz zu den Belgiern haben wir j auch nicht vor, Schätze aus anderen Ländern zu entwenden. Jaja, die Kolonialzeit war so eine Sache…

Weiter ging es danach in die Innenstadt von Ostende. Hier galt es lokale (Kleidungs)Geschäfte auszuchecken und ein bisschen durch die Straßen bis hin zum fast schon endlosen Strand zu laufen. Dazwischen gab es auch wieder ein paar Silbermöwen, die mit ihrem teilweise sehr dreisten Verhalten versucht haben Passanten ihr Essen wegzuschnappen- da fühlt man sich doch schon wieder recht heimisch.
Vor der Ankunft beim Strand war uns bekannt, dass der Strand von Ostende wohl sehr beliebt bei den Belgiern ist und dementsprechend ein häufiges Ausflugsziel am Wochenende ist. Dass er SO voll war hätten wir aber nicht gedacht. Es ist aber auch sehr berechtigt, der Strand ist gut erreichbar und auch sehr schön- was will man Meer?
Am späten Nachmittag ging es für uns dann wieder in Richtung Boot zurück, für Malou und Bene ging es dann aber noch mal zur Stadt Brügge, welche mit der Bahn sehr gut erreichbar war.
Somit ging für uns noch mal ein schöner Stadttag zu Ende, wegen der Reparatur und damit einhergehenden Verzögerung konnten wir auf dieser Strecke nämlich leider nicht so viele Zwischenhalte machen, wie wir uns eigentlich vorgestellt hatten.

Ausgeschlafen ging es dann am Montagmorgen wieder über die Schleuse aufs offene Wasser hinaus in Richtung Helgoland.

Jule

Die Mercator
Eine Statue der Osterinsel auf der Mercator
Eine schön große Pantry
Sonnenuntergang am Strand von Ostende