Atltaniküberquerung Tag 8

Wie versprochen beginnen wir mit dem gestrigen Abendessen. Annika zauberte uns Arepas, mit schwarzen Bohnen und frisch zubereiteter Guacamole. Ich habe Arepas erst auf der Reise kennengelernt und kann euch sagen, schmeckt hervorragend!
Nach dem leckeren Essen ging es für uns an Deck und für die andere Wache in die Koje. Die Nacht begann damit, dass Heiner aus seinem Tagebucheintrag von diesem Tag von der Überquerung von vor 20 Jahren erzählte, dies endete darin, dass viele alte Geschichten ausgepackt wurden über die Columbusreise bis hin zur ARC vor 10 Jahren. Bei so viele spannenden Geschichten, gehen die 4h erstaunlich schnell um. Happy und müde begaben wir uns in unsere Koje.
Als wir um 4 Uhr wieder an Deck kamen, hatte der Wind deutlich östlich gedreht, so dass wir mit beiden Wachen zusammen eine Halse fuhren, bevor die letzten Stunden Nacht an uns übergeben wurden. Als es langsam hell wurde, bereiteten wir alles vor, um pünktlich zum Sunset einen Spiset machen zu können (siehe https://www.asv-kiel.de/wp/2022/11/was-kann-der-hecht-dafuer-dass-die-welt-so-gross-ist/). Die Sonne war schon erstaunlich warm, obwohl sie kaum hinter den Wolken hervorragte.
Mit dem Spi oben wurden wir nach dem Frühstück in den Schlaf geschaukelt und waren froh, dass wir erst gegen Mittag wieder raus mussten, denn da ist die Sonne schon hinter den Segeln und es lässt sich an Deck gut aushalten.
Obwohl wir jetzt schon eine Woche auf See sind, wird sich immernoch ums Steuer gerissen. Wer erst noch seine Sehkraft aktivieren muss vor der Wache, hat da meist einen kleinen Nachteil. Aber am Ende des Tages kommt ein Glück jeder dazu ein Wenig am Rad zu drehen.
Die Nachmittagswache fing heute mit einem Flautenloch an. Circa 20 Minuten lang flappten die Segel und wir fuhren keine 4 Knoten über Grund. Ein Glück änderte sich dies, sobald die Wolken über uns weg waren. Seither düsen wir wieder mit bis zu 12 Knoten durch das blaue Wasser. Zu unserem Nachmittagskaffee reichte uns Jette als Smut ein frisch gebackenes Bananenbrot. Was dort als Geheimzutat drin war, hat sie uns nicht verraten aber ich glaube es war ein Clown, denn die Stimmung an Deck wurde plötzlich ziemlich albern. Vielleicht war es auch nur der Zucker, wer weiß. 😉
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Doppelkopf spielen im Achtercockpit, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang den täglichen Spi-Check machten und feststellten, dass der Schutzmantel am Achterholer langsam nicht mehr wollte und wir handeln sollten. Nach langem überlegen wurde man sich einig, dass das Wechseln bei dem kleinen Sturmspi gar nicht so einfach war, ohne ihn zu bergen. Daher machten wir Worte zu Taten und nahmen den Spi kurz runter, tauschten den Achterholer, packten den Spi neu und setzten ihn wieder. Wie Jette gestern schon beschrieb haben wir inzwischen eine relativ gute Routine und die Manöver gehen immer schneller, so dass wir vor Sonnenuntergang ein für die Nacht vorbereitetetes Schiff hatten.

Kurzzusammenfassung:
Datum und Uhrzeit: 27.11.2022, 20 Uhr
Position: 17°45,5′ N; 035°40,5′ W
Wetter: Ostnordost, 5 Bft, wolkenklar
Etmal: 200 nm
Gesichtete Schiffe: 2, davon Funkkontakt: 1 (unser Nachbar aus Las Palmas)
Gesichtete Tiere: Rotschnabel-Tropikvogel
Noch verfügbare Banenen: 0

Svenja