Und dann waren wir wieder zu Hause

Nachdem wir am Freitag durch den Nord Ostsee Kanal gefahren waren und am Abend in Stickenhörn angelegt hatten, mussten wir feststellen, dass man für die Duschen Duschmarken braucht, die nur beim Hafenmeister zu bekommen sind. So haben wir nach einem letzten Frühstück an Bord die Chance ergriffen, dem Regen zu entfliehen und frisch geduscht im ASV anzukommen. Man will ja schließlich gut aussehen. Bilder und so. Gegen 10 Uhr machten wir uns ans Ablegen und raus ging es auf die Kieler Förde, das erste Mal in über 10 Monaten direkt hier vor der Haustür unter Segeln. Manch einer musste feststellen, dass die Förde im Vergleich zum Atlantik schon echt eng ist. Aber dadurch hat man natürlich auch etwas zu tun, das einmal-am-Tag-Manöver wird eher zu alle-20-Minuten-Action. In der ganzen Crew war die Aufregung zu spüren, einerseits die Freude, wieder hier zu sein und bald Freunde und Familie wiederzusehen, andererseits aber auch die Erkenntnis, dass die Reise jetzt wirklich vorbei ist. Zunächst machten wir uns aber nochmal auf den Weg aus der Förde hinaus, wegen des Windes und weil wir später den anderen Booten nicht davonsegeln wollten unter G4 und erstem Reff. So kreuzten wir vor dem guten Segelwind in Richtung Leuchtturm und obwohl es gar nicht mal so wenig regnete, strahlte jedes Gesicht an Bord. Auch wenn wir gerne noch weiter gesegelt wären, wurde es bald Zeit, umzudrehen. Also gingen wir auf Gegenkurs und kreuzten jetzt hoch am Wind wieder Förde einwärts. Nun hatten wir also das erste Mal auf dieser Etappe so richtig Lage, was besonders Alard freute. Schon nach kurzer Zeit tauchte das erste Boot auf, das uns entgegen kam und die Freude war riesig. Kurz rätselten wir noch, wer das wohl sei, doch dann konnten wir Malte am Steuer ausmachen. Schlag für Schlag ging es so dem Heimatsteg entgegen, wobei so manches Mal jeder übrige Meter ausgenutzt wurde und die Dusche vom Morgen bald nur noch eine ferne Erinnerung war. Immer mehr bekannte Boote mit bekannten Gesichtern waren zu sehen, was bei uns für sehr gute Laune sorgte. Vielen Dank an die Crews von Ellide, Tillflykten, Tuuli, KiaOra, Bine, Eisbär, Nunatak und Livslust für diesen herzlichen Empfang auf dem Wasser.


Wir kamen dem ASV Steg immer näher und konnten jetzt eine ziemlich große Menschenansammlung auf der Kiellinie ausmachen. Also einmal unter Hupen vorbeifahren, dann im Sichtschutz der Kreuzfahrtschiffe die Segel bergen und die gröbsten Sachen an Deck wegräumen. Beim Anlegen wurde es nochmal spannend, das letzte Mal in dieser Box war dann doch eine Weile her, aber es hat problemlos funktioniert. Nochmal schnell aufräumen und Gastlandsflaggen setzten, dann ging die nächste Zeit in einem Rausch aus Fotos, Menschen und Umarmungen vorüber. An Land waren Hof und Bootshalle wundervoll karibisch dekoriert und besonders die Fotowand weckte Erinnerungen an verschiedene vergangene Etappen. Trotz einiger Schauer wurde der restliche Tag zu einem rauschenden Fest aus Kuchen und Reden, Versteigerung und Abendessen und später Getränken und Tanzfläche, das für manche der Anwesenden bis in die frühen Morgenstunden andauerte und es bereits wieder hell wurde. Ich für meinen Teil war jedenfalls froh, noch eine Koje auf dem Peter zu haben, sodass der Nachhauseweg sehr kurz war. Vielen Dank an die Landcrew für die tolle Organisation der Party!
Und so waren wir also wieder zu Hause, am Ende ging es doch schneller als gedacht.
Hanna

Von Walen und Delfinen

Die meisten Nächte in der letzten Woche waren relativ dunkel, da die Wolkendecke doch meistens recht flächendeckend war und man nur mit Glück den ein oder anderen Stern zu Gesicht bekam. Umso schöner ist es, heute bereits die zweite hellerleuchtete Nacht mit Fast-Vollmond erleben zu dürfen. So ließen sich auch letzte Nacht die wegen wenig Wind und einiger Welle schlagenden Segel besser ertragen. Da dieser Wind auch noch immer weiter drehte und wir inzwischen eher Richtung Norden als zu den Azoren segelten, schlossen wir die Wache mit einer Halse ab. Dadurch befindet sich meine Koje, wie bereits den größten Teil der Überfahrt, nun wieder in Luv, was mir eine weitere Nacht im Leesegel bescherte. Trotzdem wurde ich erst davon wieder wach, dass heute Morgen an Deck der Spi gesetzt wurde. Bald war zu hören, wie wir uns schneller durchs Wasser bewegten, sodass die Vorfreude auf die nächste Wache im Sonnenschein stieg. Wir waren kaum an Deck, als Bene am Steuer auf einmal aufgeregt nach Backbord zeigte und „Wal!“ rief. Dort waren zwei graue Rücken zu sehen, die genau auf uns zuhielten. Es waren Pottwale, ein großer und ein kleiner. Sie kamen so nahe, dass wir es innerlich alle schon krachen hörten, aber ungefähr zwei Meter vor unserer Bordwand tauchten die beiden ab, nur um hinter uns wieder an die Oberfläche zu kommen. Es war ziemlich beeindruckend, sie so aus der Nähe zu sehen. Nur wenige Stunden später, wir hatten gerade den Spi geborgen und den Klüver wieder gesetzt, erscholl ein weiterer Walschrei. Wieder Backbord, dieses Mal in deutlich größerer Entfernung, war Blas zu sehen. Das Schauspiel wiederholte sich ein paar Mal und einmal ließ sich der Wal auch blicken. Es schien wieder ein Pottwal zu sein, der dann auch schon wieder verschwunden war. Doch damit nicht genug. Bereits zuvor und auch später am Tag besuchten uns immer wieder Delfine. Sie bekommen wir in den letzten Tagen immer häufiger zu sehen. Heute waren es mindesten s zwei verschiedene Delfinarten und gegen Abend wurden wir eine ganze Weile von einer Schule begleitet, die es überhaupt nicht eilig zu haben schien und sich unserem Tempo anpasste. Zum Sonnenuntergang tauschten wir dann noch Klüver und Fock gegen die G1, da der Wind inzwischen eher von vorne kam. Jetzt segeln wir bei schönem Wind und ruhigem Wasser durch die helle Nacht und vertreiben uns die Zeit mit Blackstories. Jetzt wollte ich gerade unter Deck gehen, um den Blog abzuschicken, da muss der Walzähler nochmal erhöht werden. Eine Bootslänge entfernt tauchte an Backbord ein weiterer Pottwal auf um zu atmen. Fast ein bisschen gruselig, da man nur hoffen kann, dass die Wale uns erkennen, weil wir sie nicht kommen sehen. Hanna
Aktuelle Position: 38° 05,3’N  034° 24,3’W Etmal: 155nm Gesichtete Wale: 4 Verbleibende Meilen bis Horta: 274 Flötenübungstunden: 1 (zu viel)

Aus dem Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder und Daseinsformen der Karibik und Umgebung von Hanna Rückert

Regenbogenatoll, das: Das Regenbogenatoll ist ein gelegentlich auftretendes Phänomen, dessen Vorkommen grundsätzlich auf dem ganzen Planeten erwartet werden kann. Wegen der besonderen Entstehungsvoraussetzungen ist es im den meisten Gegenden eher selten anzutreffen, rund um Kuba treibt es sich aber durchaus des Öfteren herum. Essentiell für die Entstehung eines Regenbogenatolls sind ->Partywolken, die. Sie bilden aber nur die Grundvoraussetzung. Weiterhin ist es unbedingt notwendig, dass sich ein Segelboot in unmittelbarer Nähe befindet, dessen Besatzung zuvor ein Bad in einem ->Schlumpfsuppenquellatoll genommen hat. Wenn dann bei einem Aufeinandertreffen des Segelbootes und der ->Partywolken ein Segel geborgen wird, entsteht ein Regenbogenatoll auf der Haut einer Person, die sich am Bergen des Segels beteiligt. Da es sich um ein tranportfähiges Atoll handelt, eignet es sich hervorragend dafür, über weitere Strecken von der befallenen Person transportiert zu werden, z um Beispiel in die Mitte des Atlantiks. Dort kann es dann abgenommen und in einer feierlichen Zeremonie dem Wasser übergeben werden. Dies ermöglicht es, in eigentlich unmöglichen Wassertiefen zu ankern und eine Nacht dort zu verbringen. Da es sich allerdings um ein zeitlich beschränktes Phänomen handelt, konnte die Verwendung als Ankeratoll bis zum heutigen Zeitpunkt von keinem ernstzunehmenden Wissenschaftler bestätigt werden und es ist zweifelhaft, ob die oben beschriebene Art der Verwendung überhaupt im Bereich des Möglichen liegt.

Castillo El Morro

Einer war tauchen, Eine blieb an Bord, damit begaben wir uns zu zehnt mit kubanischem Transportbus auf den Weg zur Festung mit seinen 5 Ebenen und 207 nicht genormten Stufen, das heißt einige waren sehr hoch. Damit war unser Sportprogramm für heute gesichert. Highlight waren die große Echse und der Regenwasserbrunnen. Dem schloss sich, in Erwartung des Abendessens in der Marina, ein gemütlicher und mit 12 Leuten grundsätzlich geselliger Nachmittag an Bord an.


Helen

La Gran Piedra und Jardín Ave del Paraíso

Für Donnerstag war ein größerer Ausflug in die Berge östlich von Santiago de Cuba geplant. Dort gibt es einen großen Felsen, auf den man mit Hilfe einer Treppe steigen kann. Das Abenteuer begann direkt mit unserem fahrbaren Untersatz, der sich als Truck von 1951 entpuppte und hier normalerweise als Bus dient. Auf irgendeiner Linie fiel dann heute wohl ein Bus aus. Auch die Fahrt durchs Flachland am Anfang war schon nicht gerade ruhig, doch je höher wir in die Berge kamen, desto holperiger wurde die Fahrt. Die Beinfreiheit in diesem Bus war auch schon für die kleineren Leute sehr eingeschränkt, aber gerade an den Plätzen am Radkasten war es schlicht unmöglich, seine Beine dort hineinzufalten. Damit jeder mal mit den Schienbein an der Vorderlehne den wilden Ritt genießen durfte, haben wir ab und zu mal die Plätze getauscht. Je weiter wir die Berge hinauf führen, desto mehr verwandelte sich das eher trockene Grassland in einem üppigen und grünen Wald. Besonders hohe Bäume gab es allerdings nicht, da Hurrikan Sandy hier 2012 einmal alles abgeräumt hatte. Seitdem hat die Natur aber schon sehr viel wieder aufgeholt.

Unser erster Weg führte uns am Aufstieg zum Berg vorbei zu einer ehemaligen Kaffeeplantage. Dort haben wir einiges zur Geschichte dieser Plantage, aber auch von Kuba im Allgemeinen erfahren und konnten am Ende lokalen Kaffee kaufen. Die Ausstellung zeigte auch die Brutalität der Sklavenhaltung. Am furchtbarsten war ein Loch im Boden, wo schwangere Frauen ihren Bauch hineinlegen mussten, wenn sie ausgepeitscht wurden, weil sie versucht haben zu fliehen, um ihr Kind in Freiheit zur Welt zu bringen. Einen krassen Gegensatz dazu bildeten die luxuriösen Gemächer der Plantagenbesitzer im Obergeschoss. Nach dem Plantagen Besuch ging es ein Stück die Straße zurück und dann einige hundert Stufen hinauf zu La Gran Piedra. Dieser nach zwei noch größeren Brocken in Australien immerhin drittgrößte Monolith der Welt bildete den Gipfel des Berges und war über weitere Stufen zu erklimmen. Zumindest Hanna war dieser Aufstieg wegen der Höhe nicht ganz geheuer, aber am Ende waren wir alle oben. Für den Ausblick hat es sich definitiv gelohnt! Man konnte über fast das gesamte Bergland blicken und auch die Bucht von Santiago war gut zu erkennen. Nachdem wir den Ausblick ausreichend genossen hatten, gab es wieder unten angekommen ein typisch kubanisches Mittagessen für uns, bestehend aus Reis und Bohnen, Schweinefleisch und Krautsalat. Auf dem Rückweg haben wir noch einen weiteren Stopp in dem botanischen Garten Jardín Ave del Paraíso eingelegt. Dort blühen sehr viele Blumen, die wir in Deutschland wenn überhaupt als winterliche Zimmerpflanzen kennen. Amaryllis sind quasi die kubanischen Osterglocken und von Strelizien gab es hier ganze Felder. Auch viele andere uns unbekannte Pflanzen konnte man bestaunen. Anschließend ging es die 40 km wieder zurück in unserem Bus. Für die Strecke braucht man hier auch immerhin nur anderthalb Stunden.

Insgesamt ein langer aber sehr sehr schöner Tag!

Jeike und Hanna

Viel Wind, Anguilla und das Ende einer Etappe

Nachdem am Montag alle Kleingruppen und Einzelgänger von ihren Erkundungsgängen zurückgekehrt, die Chance einer Süßwasserdusche in einem Gebäude genutzt und die exorbitanten Preise im Supermarkt bestaunt hatten, legten wir gegen Nachmittag mit dem Ziel Anguilla in Bitter End ab. So konnten wir noch im Hellen aus der engen Durchfahrt in offenes Wasser segeln und den ersten Schlag um den Norden der Insel hinter uns lassen. Im Gegensatz zu unserer Überfahrt zu den BVIs hatten wir dieses Mal nicht mit zu wenig Wind und übermäßigem Gebrauch der Dieselfock zu kämpfen. Stattdessen hatten wir etwas mehr Wind aus Ost, also genau gegenan, so dass wir lieber gleich im 2. Reff und mit G4 abgelegt haben. So wurde dann auch direkt das Abendessenkochen bei Atlantikdünung und quer dazu laufender Windsee zur sportlichen Gemeinschaftsaufgabe, nachdem der eigentliche Smut mit Seekrankheit zu kämpfen hatte. Die ganze Nacht über wurden weder Wind noch Wellen weniger und es gab, spätestens nach dem Brotteig kneten, noch weitere Ausfälle. Trotzdem war es eine schöne Nacht, mit Meeresleuchten und den Dank Neumond gut sichtbaren Sternen. Highlight war ein Komet, der immer heller wurde, bis das Leuchten fast grün wirkte.

Im Lauf des Dienstags rückte Anguilla in langen Schlägen näher. Während die Wellen langsam nachließen, pustete der Wind munter weiter und bescherte uns dadurch noch weiteres Kreuzen bis zum Ankerplatz in der Road Bay. Kaum angekommen, machte sich ein Teil der Crew auf an Land und der Rest blieb zwecks Ankerwache beziehungsweise Schlafnachholen an Bord. So ging dann der erste Abend auf Anguilla eher schläfrig zu Ende. Mittwoch Morgen startete dafür umso früher. Wegen des anhaltenden Winds wurde die zurückbleibende Ankerwache auf 4 Personen angesetzt und die 12 Stunden Tageslicht kurzerhand in drei Wachen geteilt. Wir hatten direkt die erste Wache und während an Deck das shutteln begann, widmeten Jeike und ich uns einem bereits bekannten Problem, nämlich der Proviantierung für die kommenden Etappen. Da uns bereits die nächste Etappe nach Kuba führen wird und sich die Versorgungslage dort überhaupt nicht abschätzen lässt, gestaltet sich diese ganze Planung dieses Mal noch komplizierter und langwieriger, als ohnehin schon. Als dann unsere Ablösung zurück war, machten auch wir (Lennart, Jule, Jeike und Hanna) uns auf an Land. Der Plan war recht einfach: Möglichst nah am Wasser entlang auf einen Hügel steigen und anschließend in der nächsten Bucht baden gehen. Auf der Karte war allerdings kein Weg eingezeichnet und nach einigem am-Ufer-auf-Steinen-herumklettern mussten wir uns eingestehen, dass die Steilwand tatsächlich einer Wand glich. Wir drehten also wieder um und standen etwas später wohl relativ verloren auf der Straße herum. Jedenfalls rief eine Frau von einer Veranda aus, wo wir denn hinwollten? Sie machte uns schnell auf einen Trampelpfad aufmerksam, der durch Gestrüpp den Hügel hinaufführte. Oben haben wir an der Kante einige Sitzgelegenheiten gefunden, die wir prompt zur Mittagspause mit Blick auf die Ankerbucht nutzten. Einige schweißtreibende Kilometer später erreichten wir den Strand der Crocus Bay und stürzten uns in die kühlen Fluten. Lennart war der Einzige, der seine Schnorchelausrüstung über die Insel getragen hat und er schwamm direkt los Richtung Steilküste, um die Möglichkeiten auszutesten. Wir anderen haben derweil das zwar herrlich klare, vor dem Strand aber relativ leere Wasser genossen. Lennart wusste später zu berichten, dass das definitiv der beste Schnorchelspot bisher war, mit vielen Fischen, bunten Korallen und einer Schildkröte.

Nach einer weiteren Nacht in der Road Bay brachen wir am Donnerstag Vormittag zum letzten Mal auf dieser Etappe auf. Das Stück bis Sint Maarten war recht kurz und bis auf einige fliegende Fische nicht weiter spektakulär. In der Simpson Bay gingen wir ein letztes Mal vor Anker, um auf die Öffnung der Brücke zu warten. Ungefähr drei Stunden später lagen wir innerhalb der Brücke in der Simpson Bay Marina. Für Freitag stand das große Reinschiff auf dem Plan, aber da sich auch einige kleinere Reparaturen angesammelt hatten, legten wir lieber am Donnerstag Abend noch einen Arbeitsdienst ein. Nebenher schlachteten Svenja & Frida auf dem Steg noch zwei der selbstgepflückten Kokosnüsse und wir ließen sie uns beim Winschen Warten im Sonnenuntergang schmecken. Nach dem Abendessen gingen wir mit dem Großteil der Crew los und suchten uns eine Bar, wo wir einen Cocktail genießen wollten. Da die Musik in der Soggy Dollar Bar zu laut war, ließen wir uns letztendlich in einer Karaokebar nieder, wo wir unsere Gesangskünste auf Englisch, Deutsch, Schwedisch und Kölsch zur Schau gaben und dadurch das restliche Publikum sehr amüsierten. Neben der schlechten Performance einiger, endeckten sogar ein Gesangstalent in unserer Crew.

Heute früh ging dann das große Putzen los. Das Ziel war, möglichst schnell fertig zu werden, damit jeder noch ein paar Stunden Zeit hatte, sich die Insel anzusehen. Wir nutzen diese Zeit dann, wie könnte es anders sein, um auf einen Hügel zu steigen. Diesmal zwar nicht der höchste der Insel, dafür aber in fußläufiger Distanz zur Marina, mit einem schönen Ausblick über die ganze Bucht und interessanten Bewohnern. So begegneten wir zweimal ziemlich großen Leguanen, die reglos in der Sonne saßen und nur ab und zu ihre Augen auf uns fixierten oder blinzelten. Am frühen Abend fand sich die ganze Crew wieder auf dem Peter ein, um dann zum Abschluss-Pizzaessen aufzubrechen. Im italienischen Restaurant verbrachten wir einen gemütlichen letzten gemeinsamen Abend.

Hanna

Mittagessen über der Ankerbucht
Schnorchelspot in der Crocus Bay
Kokosnussschlacht auf dem Steg

Neues Babystag und St. Barths

Am Sonntag wollten wir uns mit der nachmittäglichen Brückenöffnung aus dem Hafen befreien und in der Bucht nochmal vor Anker gehen. Davor wollten Svenja und Frieda aber nochmal den Riggcheck zum Beginn der Etappe durchführen. Dabei war dann der Schreck groß, als die beiden einen Riss im T-Terminal des Babystags entdeckten. Es war uns, dem Schifferrat und Uli relativ schnell klar, dass wir so nicht weiter segeln können und das Babystag wurde kurzerhand abgebaut. Da aber Sonntag war, konnte ein Rigger vor Ort erst am nächsten Tag erreicht werden und wir wollten definitiv nicht noch länger in dem Hafen bleiben. Deswegen haben wir uns in die Bucht verlegt. Der Ableger war sehr interessant, mit relativ starkem Seitenwind, quer durch den Hafen gespannter Sicherungsleine, den leicht panisch werdenden Besatzungsmitgliedern einer Luxusyacht und Frida, die mit dem Dinghi an Land zurückgeblieben ist und dann vom Harbour master abgeschleppt wurde. Aber am Ende haben wir es dann doch geschafft.

Am Montag früh wurde das aufgerollte Babystag im Dinghi verstaut und wir haben uns auf den doch längeren Weg unter der Brücke hindurch zum Rigger gemacht. Das größte Problem dabei waren andere, sehr schnell fahrende Boote, die uns mit ihren Heckwellen abwechselnd stark durchgeschüttelt oder geflutet haben. Beim Rigger ging dann alles sehr schnell und bereits eine Stunde später konnten wir uns mit einem neuen Babystag im Gepäck auf den Rückweg machen.

Nachdem es angebaut war, ging der Anker auf und wir machten uns auf den Weg nach St. Barthélemy. Mit frischer Brise, Sonnenschein und mit ein paar Kreuzschlägen erreichten wir unser Ziel in kurzer Zeit, wo wir den Anker gleich zweimal fallen ließen. Am Dienstag war dann der Großteil der Crew in mehreren Gruppen auf dem Weg an die Nordseite der Insel, um dort an einen Strand zu gehen und die Natur zu besichtigen. Leider gab es ein inzwischen altbekanntes Problem: beide Landzungen im Norden befinden sich in Privatbesitz, Zutritt strengstens verboten. Der Strand dazwischen war dann trotzdem schön.

Heute haben wir noch Gustavia besichtigt, aber einige Crewmitglieder zog es dann recht schnell auf den Peter zurück. Während Svenja und Frieda anfingen, auf dem Vorschiff zu stricken, um Hängematten aufzuhängen, ging Frida in 12 Metern Tiefe auf die Suche nach ihrem Handtuch. Dabei entdeckte sie einen herrenlosen Anker, der dann auch prompt geborgen wurde und zwischen einigen Schauern wurde das Sonnendeck eröffnet. Morgen soll dann auch mal wieder gesegelt werden, in Richtung St. Kitts.

Hanna und Malte

Frida im Schlepp
Plage de Colombier
Fundanker
Chillen auf dem Vorschiff

Bequia

Bequia ist eine schöne kleine Insel südlich von St. Vincent. Direkt vom Wasser aus ziehen sich die Häuser von Port Elizabeth die Hügel hinauf. An den vielen Marktständen mit Souvenirs und den Strand Bars merkt man, dass sich viele Touristen Bequia ansehen. Sobald man in eine Nebenstraße abbiegt, ist davon aber nicht mehr viel zu sehen. Nachdem wir in Kleingruppen die Stadt und die umliegenden Strände erkundet haben, verbrachten wir einen schönen Abend mit leckerem frischen Fisch und Getränken in einer der besagten Bars.
Weil Bequia auch landschaftlich einiges zu bieten hat, wollten wir uns am nächsten Tag natürlich nicht den Aufstieg auf die höchste Erhebung entgehen lassen, Mount Peggy. Der Weg führte über Stock und Stein durch eine ziemlich steile Rinne und durch mehrere Vegetationszonen bergauf. Weiter oben wurde der Weg weniger steil und folgte einem Grat bis zum Gipfel. Oben angekommen, wurden wir mit einer Aussicht über die ganze Insel und einem Kolibri belohnt, der von Blüte zu Blüte huschte. Der Abstieg auf der anderen Seite ging umso schneller, weil er zum Großteil aus Wiesen bestand. Unten waren wir gerade am Strand angekommen und hatten ein überdachtes Hotelrestaurant gefunden, als es wie aus Eimern zu schütten begann und die Wahl sehr schnell auf einen Kaffee fiel. Insgesamt ein sehr gelungener Tag.

Hanna

Port Elizabeth im Sonnenuntergang
Ausblick von Mount Peggy

Tobago Cays und Mustique

Nachdem wir so weit Richtung Süden vorgedrungen waren, wurde es langsam Zeit, sich auf den Weg Richtung Norden zu machen. Aber wirklich nur langsam, denn zunächst wollten wir den Tobago Cays einen Besuch abstatten. Also machten wir uns am Montag auf den Weg nach Union Island, um dort für St. Vincent and the Grenadines einzuklarieren. Das war recht praktisch, weil sich auch unsere Wasser- und Gasvorräte mehr oder weniger schnell ihrem Ende neigten. Die ganzen organisatorischen Punkte konnten relativ schnell abgefrühstückt werden, sodass wir fast den ganzen Tag für Landgänge übrig hatten. Dabei hat sich die Crew in alle Winde zerstreut, dann aber doch recht bald am Peter wiedergetroffen, denn Barny hatte zum Captain’s Dinner geladen. So endete dieser Tag mit leckerer Pizza und guter Stimmung in einem kleinen Restaurant direkt am Wasser.
Am Dienstag brachen wir dann zu den Tobago Cays auf. Diese Gruppe kleiner Inseln und mehrerer Riffe befindet sich nur einen Steinwurf von Union Island entfernt und weil wir sowieso noch unsere Batterien laden wollten, haben wir uns die Mühe gespart, ein Vorsegel zu setzen. Dort haben wir eine Mooring in der Nähe von Turtle Island gefunden, einem Ort, der in den Augen einiger Crewmitglieder beinahe unwirklich scheint, weil er so schön ist. Wie der Name vermuten lässt, gibt es um Turtle Island herum sehr viele Schildkröten. Das konnten wir schon beim Anlegen beobachten, weil rund um den Peter herum immer wieder die ein oder andere Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser steckte. Natürlich wollten wir uns das genauer ansehen. Während manche der Crew dazu die übliche Methode mit Dinghi Taxi wählten, schwammen 4 andere lieber direkt los. Im Nachhinein betrachtet eine sehr gute Idee, weil wir auf dem Weg zwischen Peter und Insel deutlich mehr Schildkröten begegnet sind, als direkt vor der Insel.
Natürlich kann nicht immer nur alles Spaß machen und so versagte dann auch prompt die Lenzpumpe und am Mittwoch konnten nicht alle das gute Wetter draußen genießen. Zu allem Überfluss war auch noch ein weiterer schöner Strand auf einmal nicht mehr zu erreichen, nachdem die Hälfte der Crew am Tag zuvor sehr davon geschwärmt hatte. Warum? Weil irgendjemand den Strand gemietet hat!
Dieses Thema sollte uns noch ein paar Tage begleiten. Nach den Tobago Cays wollten wir uns Mustique ansehen. Das ist eine kleine, hübsche Insel, auf der allerdings viele reiche und prominente Menschen ein Anwesen haben. Die Insel soll aber sehr nett sein und uns hat der Name gefallen, also wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Am Donnerstag Abend konnten wir uns noch über die Insel bewegen und für Freitag haben wir eine nette Wanderung geplant. Dann aber die böse Überraschung: in jede Richtung, in die wir laufen wollten, dauerte es nich lange, bis wir von verschiedenen Menschen angehalten wurden. Sorry, heute könnt ihr hier nicht durch. Scheinbar waren ungewöhnlich viele Bewohner der Insel vor Ort, die nicht wollten, dass sich Touristen über die Insel bewegen. Nachdem wir herausgefunden haben, dass wir uns mehr oder weniger nur auf einem 200m breiten Abschnitt, der das kleine Dorf und ein kleines Stück Strand umfasste, bewegen konnten, sind wir dann doch lieber schon einen Tag früher nach Bequia aufgebrochen.

Hanna

Captains Dinner auf Union Island
Schildkröte vor Turtle Island
Stadtstrand von Mustique

Carriacou

Am nächsten Tag wollten wir früh in Richtung Carriacou aufbrechen. Als ich gegen 4 Uhr davon aufgewacht bin, dass es an Deck ans Ablegen ging, war es schön, einen Segeltag ausnahmsweise einmal schlafend beginnen zu können. Von da an wurde der Tag nur noch besser. Nach dem Frühstück haben wir den Sturm Spi angebaut und nachdem das erste Mal mehr als 15 Knoten auf der Logge standen, hatten alle ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ein ganzer Tag unter Spi, mit Musik und Sonnenschein. Die Ansteuerung auf Carriacou, dann schon im Dunkeln, war ziemlich beeindruckend zwischen mehreren unbeleuchteten Inseln hindurch..

Am nächsten Tag hat uns dann der Bewegungsdrang eingeholt und so machte der Großteil der Crew sich auf den Weg zum traumhaft schönen Paradies Beach über einen Umweg durch die Hügel. In einer Strandbar dort verewigen sich Crews mit ihren Bootsnamen und spätestens als wir auf dem Rückweg in den Hafen eine passende Planke gefunden haben war klar, auch der Peter braucht sein eigenes Schild dort. Danke Frieda, dass es jetzt im Paradise Beach Club auch ein schönes Peter Brettchen gibt.

Am Sonntag sind wir gegenüber von Paradise Beach vor Sandy Island vor Anker gegangen. Als wir dann von einer tropischen Süßwasserdusche überrascht wurden, waren wir ganz froh noch an Bord zu sein. Ein Teil der Crew war nämlich schon auf der winzigen Insel und, um dem Regenschauer zu entfliehen, in einen natürlichen Pool geflüchtet. Wenigstens wissen wir jetzt, wie schön die Insel ist und dass der Anker hält. Später konnten wir doch noch die Schnorchel Ausrüstung auspacken.

Hanna

Mit Sturmspi in den Sonnenuntergang
Paradise Beach Club
Paradise Beach und Sandy Island