French Cay

Sonntag Abend wurde der Anker gelichtet, heute mittag ist er wieder gefallen. Wir sind in French Cay angekommen. Unterwegs hatten wir das Wetter mit uns, Zeitweise mussten wir sogar vor dem Wind kreuzen. Dabei 3-5 BFT, schön zum segeln mit Spi, oder Klüver und Fock. Das Unterwasserschiff ist recht bewachsen, was uns 1-2 Knoten kostet. Das werden wir die nächsten Tage aber noch einmal angehen (lassen).
French Cay ist ein kleiner Sandhaufen am südwestliche  Ende der Turks und Caicos. Neben Vögeln gibt es hier nicht viel, ach ja, etwas Sand. Die Unterwasserwelt ist prächtig, das türkis des Wassers macht süchtig.
Morgen früh geht es weiter nach Providenciales, dort gibt es eine Marina mit Intinity-Pool (nötig?), wlan (absolut nötig!) und duschen (kein Kommentar).

Update 29. März – nördlich von Dom Rep

Hallo nach Kiel, Der Peter segelt gerade unter Spinnaker in der Sonne und mit Kurs Turks & Caicos sind es noch etwa 120sm bis French Cay. Wir hatten anfangs einen Kurs nördlich der Flachwassergebiete gelegt, ab da wurde der Wind immer schwächer. 🙁 Also haben wir gestern Abend gehalst und sind zwischen Navidad Bank und Silver Bank in Richtung Hispaniola und dann dicht südlich der Silver Bank wieder nach Westen. Tagsüber fahren wird mit Spi und vollem Großsegel, nachts mit Doublehead. Das klappt ganz prima.
Insgesamt ist das Boot etwas langsam, was an der großen Beladung liegen könnte. Nun denn, in zwei Stunden ist Dinner 😉
Herzliche Grüße von Bord!
Sören und die Crew vom PvD
Position: 20° 18,7’N; 070° 23,4′ W
Kurs 295°, Speed 8,1 kn

Angelglück

Das größte Glück der Crew ist das Angelglück der Smut. Als Smut ist die Hauptaufgabe, die Crew kulinarisch zu verwöhnen und damit für gute Stimmung zu sorgen. Los geht der Dienst zum Mittagessen,  weiter mit dem Abendessen und nach einer wachfreien Nacht endet der Dienst mit dem Frühstück. Gestern war Frida dran. Frida nahm ihren Dienst gestern besonders ernst, denn schon am Vormittag wurde die Angel klar gemacht. Die ersten Stunden gab es nur den Salat zum Fisch, einige gelbe Algen verfingen sich im Köder, sonst nichts. Kurz nachdem wir einen Fregattvogel gesichtet haben, rasselte die Bremse der Angel erheblich und irgendetwas zappelte lebhaft. Das sind dieses Mal keine Algen, so das Urteil unserer Smut. Da unser Gegenüber am anderen Ende der Angelsehne überhaupt nicht davon überzeugt war näher zu kommen, wurde reium die Angel eingekurbelt. Angeln kann richtig Sport sein, das müssen wir an dieser Stelle anerkennen. Nach etwa einer halben Stunde war der Fisch das erste mal gut zu erkennen, denn wir rauschten mit 6-8 Knoten vor dem Wind daher. Nach einer weiteren viertel Stunde war der Fisch an Bord und das Urteil unserer Smut war: Das ist ein Mahi Mahi und ein leckeres Abendessen für alle. Das Mittagessen hatte sich durch die Aufregung um den Angelerfolg etwas verzögert, zum Glück gab es noch einen Happen vom Vortag. So war auch das schnell nachgeholt und wir freuten uns auf das Abendessen. Am Nachmittag wurde der Spi gelüftet, dies bot sich bei dem abnehmenden achterlichen Wind auch an. Zum Sonnenuntergang wurde wieder auf Fock und Klüver gewechselt, da das Potential für Probleme hier deutliche kleiner ist und so eine ruhigere Nacht zu erwarten ist. Das Abendessen zum Wachwechsel war ein Festmahl mit Fischfilet und Couscous Salat. Wunderbar! Heute Morgen verwöhnte uns Frida zum Abschluss ihrers Smut-Dienstes mit frischem Rührei und selbst gebackenem Brot. Vielen Dank liebe Frida für das leckere Essen!
 
Aktuelle Position: 20° 35,1′ N, 67° 19,1’W
7Knoten, Kurs 290°
 

Ivo

 

Unterwegs

Am Sonntag stand als erster fixer Tagesordnungspunkt die Brückenöffnung um 8:30 morgens auf dem Programm. Sören hatte am Tag zuvor bereits den nötigen Gang zu den Offiziellen vorgenommen, um uns auszuklarieren.
Um uns ein bisschen einzuschaukeln ging es auf dem ersten Schlag nach Dog Island, wo wir in einer wunderschönen Ankerbucht Anker warfen. In dem türkisblauem Wasser wurden die mitgebrachten Schnorchel ausprobiert und der Schweiß abgewaschen. Da wir einer angekündigten Flaute am Mittwoch aus dem Weg gehen wollten ging um 17:30 der Anker wieder auf und wir stachen in See in Richtung Turks und Caicos Inseln. Der Smut verwöhnte uns zum Wachwechsel mit Pasta mit Pak Choi und Petersiliensauce. So ging es mit achterlichen Winden durch die Nacht.  Von unseren Angelerfolgen erzählen wir beim nächsten Mal!
Aktuelle Position: 19° 39,86′ N, 065° 29,97’W
Mit dem Nivea-Spi mit etwa 6kn
Kurs 300°
 
Ivo

Peter vor Anker vor Dog Island

Zwischen Wasser, Konserven uns sonstigen Dingen

Am Samstag stand der Crewwechsel für Etappe 14 an. Nachdem ein paar Leute noch mal kurz bei Ivo in der Ferienwohnung duschen gegangen (in der Marina gab’s nur Toiletten, die meisten Yachten hatten nämlich eh ihre eigene sowie vermutlich äußerst komfortable Nasszelle) und die neu angereisten Leute an Bord gekommen sind, ging es für Malou, Henrik und mich für den Wasserkauf mit einem Leihauto zum Super U auf der französischen Seite der Insel, da es dort große Supermärkte gibt und man mit Euros bezahlen kann. Zwischen der ersten und der zweiten Fuhre Wasser gab es dann noch geschmierte Brote von Ivo, sowie mitgebrachtes Eis vom Supermarkt als Stärkung. Währenddessen wurden an Bord Bootsarbeiten getätigt und die Proviantierungsliste noch einmal von Heyka, Hanna und Jeike unter die Lupe genommen. Da die Versorgungslage in Kuba unklar ist und der Plan war, die haltbaren Lebensmittel für die nächsten 6 Wochen einzukaufen, gestaltete sich die Planung der Proviantierung schon im Voraus ziemlich schwierig. Nachdem dann die zweite Hälfte des Wassers besorgt wurde, lud Henrik Hanna, Jaike und mich wieder am Super U ab, um die sechsseitige Proviantliste anzugehen. Auf dem Boot wurde sich derweil gefragt, wie und wo man all das Wasser unterbringen soll und kann, an die restlichen Einkäufe wollte man hier noch gar nicht denken. Es folgten drei weitere Einkaufstouren á drei bis vier Einkaufswagen im Super U, sowie ein großer Einkauf beim vom Boot fußläufig erreichbaren Supermarkt. Beim Super U bekamen wir zwischenzeitlich noch Unterstützung von Malou, welche während eines Zwischenhalts von Henrik bei der Marina, um Abreisende zu Flughafen zu bringen, ein- und bei uns im Laden ausgeladen wurde. Mit vier Leuten ließen sich die Einkäufe nun schneller tätigen und nachdem man nun schon x-Mal durch die Gänge gestiefelt war, ließen sich die ursprünglich unauffindbaren Produkte doch noch teilweise auffinden. Dennoch mussten wir uns leider von dem Gedanken trennen, Sint Maarten noch einmal ein bisschen erkunden zu können, denn es wurde schon dunkel. Die letzte Fuhre des Einkaufs sollten wir, da das Leihauto inzwischen wieder abgegeben werden musste, mit dem Taxi zum Hafen bringen. Wir entschieden uns aber erst einmal dafür den Einkauf zu beenden und uns später um das Taxi zu kümmern, denn die Schließzeit des Ladens rückte immer näher und die ganzen Einkäufe wollten ja noch über die Kasse gezogen und bezahlt werden.
Zu unseren Glück waren wir derweil schon bei den Mitarbeitern des Marktes bekannt und so dauerte es nicht lange, bis wir uns über einen Mitarbeiter einen Taxifahrer organisiert hatten. Wir luden, so schnell man eben vier vollgepackte Einkaufswagen entladen kann, alles ins Auto ein und fuhren wortwörtlich gestapelt zum Hafen zurück. Dort standen dann schon die zum Eingang georderten Schubkarren und Crewmitglieder, welche uns beim entladen helfen sollten. Am Schiff wurde dann erst einmal alles aufs Boot gestellt und  die von Ivo gesmuteten Asianudeln verspeist. Das Verstauen des Einkaufs haben wir auf nach dem Essen verlagert, denn wir waren alle hungrig und K.O.. Beim Abendessen wurden dann die weiteren Pläne des Abends und nächsten Morgens erörtert und anschließend ging es dann ans verräumen der Einkäufe.
Gestaut wurden unter anderem eine Tonne Wasser, eine viertel Tonne Milch, zwanzig Kilogramm Haferflocken, dreiunddreißig Kilogramm Nudeln und fünfhundert Müsliriegel (das sind weniger als ein Riegel pro Nase pro Tag). Dafür, dass zwischenzeitlich nicht ganz klar war, wo alles seinen Platz finden soll und darüber spekuliert wurde, ob jeder nun eine Packung Küchenpapier und/oder Toilettenpapier in die Koje nehmen muss, sieht es unter Deck doch wie ein ordentlich und gut sortierter Einkaufsladen aus. Und das sogar ohne, dass irgendjemand einen papierartigen Untermieter in der eigenen Koje fahren muss.

Jule

Auf geht’s in Richtung Kuba – Beginn PL#14

Hallo,
dies ist der erste Blog unserer Kubaetappen. Das sind die drei Etappen der Peter-Libre Reise unseres ASV-Flaggschiff „Peter von Danzig“, die nach/um/von Kuba segeln werden. Heute ist Sonntag 26. März, früh am Morgen ist es noch dunkel draußen aber Dank Jetlag und Nervosität bin ich schon wach. J

Ich möchte kurz die Reiseroute für die nächsten Tage vorstellen:
Heute werden wir uns wieder an das Schiff gewöhnen und mit Sicherheitseinweisung auf dem Wasser sowie ein paar Übungsmanövern die notwendige Souveränität bei allen in der Crew wieder auffrischen. Sieben von uns sind ja schon mit Andreas von Antigua nach Barbuda, BVI, Anguilla und schließlich Sint Maarten gesegelt, da haben wir dann schon erfahrene Seglerinnen und Segler.

Ab heute Abend geht es dann auf eine längere Seestrecke nach Turks&Caicos. Das ist neu für Peter und Crew und hoffentlich ein lohnenswertes Reiseziel. Wir werden berichten. Die Strecke führt uns an den British Virgin Island, Puerto Rico und der Dominikanischen Republik vorbei und wird etwas über 500sm lang sein. Die Wettervorhersage ist recht angenehm, zum zweiten Wochenteil erwarte ich etwas flaueren Wind. Also schnell segeln.

Der zweite Abschnitt führt uns dann nach Kuba. Das ist super aufregend, denn Kuba und die Einreisebedingungen sind besonders. Der Plan ist, dass wir ca. Mittwoch vor Ostern in Kuba sind. Stay tuned.

Sehr zum Segeln! Euer Sören


Viel Wind, Anguilla und das Ende einer Etappe

Nachdem am Montag alle Kleingruppen und Einzelgänger von ihren Erkundungsgängen zurückgekehrt, die Chance einer Süßwasserdusche in einem Gebäude genutzt und die exorbitanten Preise im Supermarkt bestaunt hatten, legten wir gegen Nachmittag mit dem Ziel Anguilla in Bitter End ab. So konnten wir noch im Hellen aus der engen Durchfahrt in offenes Wasser segeln und den ersten Schlag um den Norden der Insel hinter uns lassen. Im Gegensatz zu unserer Überfahrt zu den BVIs hatten wir dieses Mal nicht mit zu wenig Wind und übermäßigem Gebrauch der Dieselfock zu kämpfen. Stattdessen hatten wir etwas mehr Wind aus Ost, also genau gegenan, so dass wir lieber gleich im 2. Reff und mit G4 abgelegt haben. So wurde dann auch direkt das Abendessenkochen bei Atlantikdünung und quer dazu laufender Windsee zur sportlichen Gemeinschaftsaufgabe, nachdem der eigentliche Smut mit Seekrankheit zu kämpfen hatte. Die ganze Nacht über wurden weder Wind noch Wellen weniger und es gab, spätestens nach dem Brotteig kneten, noch weitere Ausfälle. Trotzdem war es eine schöne Nacht, mit Meeresleuchten und den Dank Neumond gut sichtbaren Sternen. Highlight war ein Komet, der immer heller wurde, bis das Leuchten fast grün wirkte.

Im Lauf des Dienstags rückte Anguilla in langen Schlägen näher. Während die Wellen langsam nachließen, pustete der Wind munter weiter und bescherte uns dadurch noch weiteres Kreuzen bis zum Ankerplatz in der Road Bay. Kaum angekommen, machte sich ein Teil der Crew auf an Land und der Rest blieb zwecks Ankerwache beziehungsweise Schlafnachholen an Bord. So ging dann der erste Abend auf Anguilla eher schläfrig zu Ende. Mittwoch Morgen startete dafür umso früher. Wegen des anhaltenden Winds wurde die zurückbleibende Ankerwache auf 4 Personen angesetzt und die 12 Stunden Tageslicht kurzerhand in drei Wachen geteilt. Wir hatten direkt die erste Wache und während an Deck das shutteln begann, widmeten Jeike und ich uns einem bereits bekannten Problem, nämlich der Proviantierung für die kommenden Etappen. Da uns bereits die nächste Etappe nach Kuba führen wird und sich die Versorgungslage dort überhaupt nicht abschätzen lässt, gestaltet sich diese ganze Planung dieses Mal noch komplizierter und langwieriger, als ohnehin schon. Als dann unsere Ablösung zurück war, machten auch wir (Lennart, Jule, Jeike und Hanna) uns auf an Land. Der Plan war recht einfach: Möglichst nah am Wasser entlang auf einen Hügel steigen und anschließend in der nächsten Bucht baden gehen. Auf der Karte war allerdings kein Weg eingezeichnet und nach einigem am-Ufer-auf-Steinen-herumklettern mussten wir uns eingestehen, dass die Steilwand tatsächlich einer Wand glich. Wir drehten also wieder um und standen etwas später wohl relativ verloren auf der Straße herum. Jedenfalls rief eine Frau von einer Veranda aus, wo wir denn hinwollten? Sie machte uns schnell auf einen Trampelpfad aufmerksam, der durch Gestrüpp den Hügel hinaufführte. Oben haben wir an der Kante einige Sitzgelegenheiten gefunden, die wir prompt zur Mittagspause mit Blick auf die Ankerbucht nutzten. Einige schweißtreibende Kilometer später erreichten wir den Strand der Crocus Bay und stürzten uns in die kühlen Fluten. Lennart war der Einzige, der seine Schnorchelausrüstung über die Insel getragen hat und er schwamm direkt los Richtung Steilküste, um die Möglichkeiten auszutesten. Wir anderen haben derweil das zwar herrlich klare, vor dem Strand aber relativ leere Wasser genossen. Lennart wusste später zu berichten, dass das definitiv der beste Schnorchelspot bisher war, mit vielen Fischen, bunten Korallen und einer Schildkröte.

Nach einer weiteren Nacht in der Road Bay brachen wir am Donnerstag Vormittag zum letzten Mal auf dieser Etappe auf. Das Stück bis Sint Maarten war recht kurz und bis auf einige fliegende Fische nicht weiter spektakulär. In der Simpson Bay gingen wir ein letztes Mal vor Anker, um auf die Öffnung der Brücke zu warten. Ungefähr drei Stunden später lagen wir innerhalb der Brücke in der Simpson Bay Marina. Für Freitag stand das große Reinschiff auf dem Plan, aber da sich auch einige kleinere Reparaturen angesammelt hatten, legten wir lieber am Donnerstag Abend noch einen Arbeitsdienst ein. Nebenher schlachteten Svenja & Frida auf dem Steg noch zwei der selbstgepflückten Kokosnüsse und wir ließen sie uns beim Winschen Warten im Sonnenuntergang schmecken. Nach dem Abendessen gingen wir mit dem Großteil der Crew los und suchten uns eine Bar, wo wir einen Cocktail genießen wollten. Da die Musik in der Soggy Dollar Bar zu laut war, ließen wir uns letztendlich in einer Karaokebar nieder, wo wir unsere Gesangskünste auf Englisch, Deutsch, Schwedisch und Kölsch zur Schau gaben und dadurch das restliche Publikum sehr amüsierten. Neben der schlechten Performance einiger, endeckten sogar ein Gesangstalent in unserer Crew.

Heute früh ging dann das große Putzen los. Das Ziel war, möglichst schnell fertig zu werden, damit jeder noch ein paar Stunden Zeit hatte, sich die Insel anzusehen. Wir nutzen diese Zeit dann, wie könnte es anders sein, um auf einen Hügel zu steigen. Diesmal zwar nicht der höchste der Insel, dafür aber in fußläufiger Distanz zur Marina, mit einem schönen Ausblick über die ganze Bucht und interessanten Bewohnern. So begegneten wir zweimal ziemlich großen Leguanen, die reglos in der Sonne saßen und nur ab und zu ihre Augen auf uns fixierten oder blinzelten. Am frühen Abend fand sich die ganze Crew wieder auf dem Peter ein, um dann zum Abschluss-Pizzaessen aufzubrechen. Im italienischen Restaurant verbrachten wir einen gemütlichen letzten gemeinsamen Abend.

Hanna

Mittagessen über der Ankerbucht
Schnorchelspot in der Crocus Bay
Kokosnussschlacht auf dem Steg

Ein Ausflug ins Biras Creek Resort

Montagvormittag ist Andreas mit dem Taxi nach Spanish Town gefahren, um uns von den BVIs auszuklarieren, denn dies geht hier nur 12h und nicht wie überall sonst 24h vorher.
Die Crew hat die Zeit genutzt und sich in Kleingruppen an Land begeben, eigentlich mit dem Ziel auf der Rückseite der Insel zu schnorcheln. Am Strand angekommen mussten wir mit Ernüchterung feststellen, dass die Welle deutlich höher war als erwartet und die Küste ordentlich mit Sargassumgras geschmückt war, was auch einen wenig einladenden Geruch mit sich brachte. Also entschieden wir uns dazu nur ein paar Kokosnüsse zu pflücken und dann den Rückweg anzutreten und am Schiff schwimmen zu gehen.
Auf dem Rückweg kamen wir an einer Bauruine vorbei, wo wir uns anfangs unsicher waren, ob es noch im Bau oder im Zerfall sei. Der alte LKW daneben, bei dem die verrosteten Schlüssel noch auf der Fahrerkonsole lagen und alle Fenster kaputt waren, ließ uns schlussfolgern, dass das Gebäude eher zerfällt.
Als wir den Weg weitergingen, fielen uns einige Gebäude auf, bei denen die Dächer nicht mehr intakt waren. Auf dem Hinweg dachten wir noch, dass das Resort noch bewohnt wird, von dieser Seite sah es jedoch ganz anders aus. Der Entdeckermode war aktiviert und wir folgten der Straße bis wir an ersten kleinen Hütten vorbeikamen, die offensichtlich von Hurricane Irma in 2017 ziemlich stark zerstört wurden. Vorsichtig gingen wir die von Bäumen zugewucherten Treppen runter, um uns das Ganze genauer anzuschauen. Die Fenster waren komplett zerschmettert und die Inneneinrichtung war außer dem Badezimmer und einem verrosteten Safe, der leider leer war, nicht mehr vorhanden. Dafür lagen auf dem Boden überall Muscheln, Korallenreste und aus den kaputten Fliesen sprossen schon Bäumchen.
Auch die nächsten Hütten sahen nicht anders aus und der Poolbereich direkt am Meer hielt sich auch nur noch auf den letzten Mauern.
Vom Pool aus ging eine Treppe hoch zu den Gebäuden, die wir aus der Entfernung bereits gesehen hatten. Das Rezeptionsgebäude des Biras Creek Resorts war, außer einigen Dachziegeln, noch sehr gut in Schuss und in den Regalen lagen noch die letzten Buchungen (von 2014), Reiseführer und ein Drucker inklusive Zubehör.
Im Fitnessraum standen ganz ordentlich sortiert Geschirr und Dekoartikel, welche jedoch bereits etwas in die Jahre gekommen waren.
In der Großküche standen diverse Gasherde, die auch schon länger keinen Lappen mehr gesehen haben.
Auf der einen Terrasse waren Esstische zur Seite geräumt und es standen vereinzelt Wasserflaschen rum.
Die Terasse ein Stockwerk tiefer stand voll mit diversem Werkzeug, einem Generator und zwei Quads, die gerade in Reparatur waren. Das sah alles noch relativ lebhaft aus, so als hätte hier jemand seine eigene kleine Werkstatt in dem verlassenen Ort aufgebaut. Auf dem Weg zurück zum Eingang wurde diese Vermutung dann bestätigt, denn wir wurden von zwei Hunden begrüßt, die von dem einzigen Haus an der Küste kamen, welches ein Dach besaß und ein Auto vor der Tür stehen hatte.

Nachdem die gefunden Buchungen von 2014 waren, fragten wir uns natürlich, ob das Resort aufgrund des Hurricanes verlassen wurde oder ob es einen anderen Grund gab.
Zurück am Schiff ergab eine kurze Recherche, dass das 4-Sterne Resort bereits 2015 geschlossen wurde und der Hurricane wohl nur noch die starke Zerstörung hinzugefügt hat.

Grundsätzlich haben wir auf der Reise schon viele verlassene Orte gesehen, über die es immer hieß, dass der Hurricane in 2017 Schuld gewesen sei, aber wahrscheinlich stimmt das gar nicht so richtig und es mangelt eher grundsätzlich an Investoren. Denn dieses, sowie viele andere Gebäude, könnte man mit ein wenig Geld schnell wieder aufbauen und sehenswert sind die Orte allemal. Aber das zeigt wieder, was für andere Verhältnisse in der Karibik herrschen und wie abhängig die Inseln von internationalen Investoren sind.

Malou & Svenja

Kokosnussjagd
Zerstörtes Haus am Wasser
Eingang zur Großküche
Küche
Vision Center
Entdeckercrew
Zerfallenes Wohnzimmer

Bitter End und Saba Rock

Nachdem Samstag Nachmittag die erste Gruppe unterwegs war, hat sich Sonntag früh die zweite Gruppe auf den Weg gemacht The Baths zu erkunden. Die Aktiven haben nach den Erzählungen von Frida, Jule und Lennart entschieden ebenfalls das verlassene Resort zu erkunden, allerdings diesmal von der Straße aus, denn die Kratzer an Jules Arm waren abschreckend genug, um das Abenteuer nicht über den Kletterweg wiederholen zu wollen.
Wir auf dem Schiff gebliebenen haben den Vormittag für chillen und Tagebuch schreiben genutzt.
Gegen Mittag kamen die Landgänger alle mit einem strahlenden aber dennoch müden Blick zurück. Nach einer kurzen Mittagspause, die Einige zum essen, Andere für ein kurzes Nickerchen nutzten, machten wir uns bereit für Anker auf. Bei perfektem Segelwetter mit 20-25 Knoten legten wir mit G4 und zweitem Reff den letzten Sprint auf den BVIs zurück. Unser Ziel Bitter End erreichten wir nach knapp zwei Stunden und mussten uns erstmal auf der Suche nach unserer Mooring machen, denn die Nummerierung fiel sehr klein aus. Fest an der Mooring, klarten wir das Deck auf während unsere amerikanische Nachbarn uns, zum Leid der gesamten Crew, mit „Anton aus Tirol“ beschallten.
Nachdem wir alles fertig hatten und einmal den Blick über die Bucht schweifen ließen, fand sich schnell eine Landcrew aus Frida, Jeike, Lennart, Malou, Jule und Svenja zusammen, die den Berg direkt hinter dem Bitter End Yacht Club erklimmen wollte.

An Land wurde uns von dem netten Rezeptionist gesagt, dass es keinen Weg den Berg hinauf gäbe und es auch Gates gibt, die den privaten Bereich der Insel absperren. Allerdings wäre das Gate am nördlichen Ende unbewacht und offen. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Norden und bogen am Ende des Strandes ab, um aus dem Gate heraus zum Berg zu gelangen. Kurz nach einer Baustelle ging ein Schleichweg den Berg hoch. Nach circa Hundert Metern endete der Weg im Gestrüpp. Lennart ging vor und suchte weiter nach dem Weg. Über die ersten toten Bäume und Kakteen kletterten alle noch mit, doch der Weg wurde immer enger und nach und nach begannen die Wanderer zu streiken. Daher entschied Lennart alleine weiter zu gehen und der Rest von uns drehte um.
Da wir auf dem Hinweg schon ein Häuschen am Fuß des Berges entdeckt hatten, entschieden wir uns das Gebäude mal genauer zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine überdachte Terasse handelte, auf der genau fünf Sitzmöglichkeiten vorhanden waren. Also ließen wir uns nieder, beobachteten die Kitesurfer vor Saba Rock und genossen die letzten Sonnenstrahlen.

Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, machten wir uns auf den Rückweg zum Schiff. Dort bekochte Frida uns mit einer leckeren Gnocchi Pfanne. Über einem oder mehreren Gläsern Tinto de Verano wurden mehr oder weniger ernsthafte Gespräche zu Kannibalismus, Piercings, Medizin und Co. geführt.

Svenja

Kurze Pause auf unserer neuen Privatterasse
Saba Rock
Sonnenuntergang Bitter End

Road Town und The Baths

Text folgt, wenn wir wieder auf See sind. 😉

Offensichtlich sind sie wieder auf See, hier nun der versprochene Text:

Da der Wind uns weiterhin Schwierigkeiten mit der Wahl der passenden Bucht bereitete entschieden wir uns erneut nach Roadtown zu Segeln um dort die kommende Nacht sicher zu verbringen. So segelten wir nach dem Frühstück den kurzen Schlag nach Roadtown. Auf dem Weg versegelten wir noch ein paar Charterboote, die Katermarane scheinen einen Wendewinkel von 180° zu besitzen und die Monohulls setzen ihre Segel sowohl bei Raumwind wie Amwind gleich. So mussten wir ziemlich aufpassen welchen Kurs so manche „Segler*innen“ mutmaßlich verfolgen würden und auch Mal ihrerseits kreativere Routenplanung in Betracht ziehen. In Roadtown machten wir dann einer privatmooring fest, für 30$ und dem Versprechen um 7:30 wieder weg zu sein durften wir die Nacht dort liegen bleiben. 7:30 da ab dann die Charterkatermarane dort festgemacht werden. Der Crew die solche Boote mieten, wird nicht zugetraut aus dem Hafen zu manövrieren, deshalb wird sie direkt in tieferem Wasser außerhalb von schwer
einschätzbaren Lichtern und Tonnen aufs Boot gesetzt.
Roadtown besteht aus einer Menge Banken, Cafés, Bars und einer weiteren „Stadt“ die direkt am Kreuzfahrtterminal mit allen nötigen Souvenirs und einer netten Bar ausgestattet ist. Auch hier wird den Touristen wenig Orientierungssinn oder Abenteuerlust zugemutet. Wir gingen um diese Stadt herum und schauten uns die Bars und Häuser in der zweiten Reihe an. Roadtown war neben den Banken wieder angenehm karibisch bunt und die Cocktails schmecken auch hier ausgezeichnet. Wieder am Boot hat uns Andreas mit hervorragende Bratnudeln bekocht und Abends gab die Bucht mit all ihren Lichtern ein hübschen Anblick.

Zum nächsten Tag ging es wie geplant früh los und wir segelten nach Virgin Gorda. 20 bis 25 kt. Am Wind ohne große Wellen sorgten für schleuniges Segeln und so kamen wir bereits frühen Mittag bei spanish town an. Durch den starken Wind teilten wir den Landgang in zwei Gruppen auf. Svenja, Sven, Lennart , Jule, Jeike und Frida machten sich so zum Nachmittag auf „The Bath“ zu erkunden. „The Bath“ ist mit seinen Steinen ein bis jetzt für mich einzigartiger Ort. Die Felsen liegen im Land und an der Küste als wären sie da einfach hingekullert. Sehr zu unserer Freude waren sie auch noch extrem griffig. Dadurch machten wir uns direkt daran zu klettern, dass dies Verboten ist sahen wir erst am Ende unseres Ausflugs. Von „The Bath“ aus gingen wir am Strand Richtung „Devils Bay“, ab einem gewissen Punkt lagen allerdings nurnoch riesige Felsbrocken im Weg. Sven, Svenja und Jeike entschieden sich wegen unpassenden Schuhwerk für die Straße. Lennart, Jule und ich fingen an zu Kle
 ttern.
Die erste Gruppe erreichte zwar den Naturpark deutlich pünktlicher als die Klettergruppe. Allerdings entdeckte die Zweite Gruppe nicht nur enormen Teamgeist sondern auch noch ein verlassenes Resort. Das Resort wurde mutmaßlich eines Briefes aus 2020 eben dann verlassen und das wohl Recht fluchtartig. Im Bad lag noch die Zahnprothese und im Schrank hingen noch Mottenzerfessene Sackos. Der Naturpark war hingegen sehr gepflegt und hat unfassbar schöne Ecken, wir sind aus dem Staunen einfach nichtmehr rausgekommen ! Es waren zwar „nur“ Steine, aber dafür ziemlich große und hübsche obendrein.

Frida

Der Peter vor Road Town bei Nacht
Weg zum verlassenen Resort
Verlassenes Resort
Kletterfelsen am Strand auf dem Weg zu the Baths
The Baths von oben
The Baths
The Cave bei the Baths