Zwischen Wasser, Konserven uns sonstigen Dingen

Am Samstag stand der Crewwechsel für Etappe 14 an. Nachdem ein paar Leute noch mal kurz bei Ivo in der Ferienwohnung duschen gegangen (in der Marina gab’s nur Toiletten, die meisten Yachten hatten nämlich eh ihre eigene sowie vermutlich äußerst komfortable Nasszelle) und die neu angereisten Leute an Bord gekommen sind, ging es für Malou, Henrik und mich für den Wasserkauf mit einem Leihauto zum Super U auf der französischen Seite der Insel, da es dort große Supermärkte gibt und man mit Euros bezahlen kann. Zwischen der ersten und der zweiten Fuhre Wasser gab es dann noch geschmierte Brote von Ivo, sowie mitgebrachtes Eis vom Supermarkt als Stärkung. Währenddessen wurden an Bord Bootsarbeiten getätigt und die Proviantierungsliste noch einmal von Heyka, Hanna und Jeike unter die Lupe genommen. Da die Versorgungslage in Kuba unklar ist und der Plan war, die haltbaren Lebensmittel für die nächsten 6 Wochen einzukaufen, gestaltete sich die Planung der Proviantierung schon im Voraus ziemlich schwierig. Nachdem dann die zweite Hälfte des Wassers besorgt wurde, lud Henrik Hanna, Jaike und mich wieder am Super U ab, um die sechsseitige Proviantliste anzugehen. Auf dem Boot wurde sich derweil gefragt, wie und wo man all das Wasser unterbringen soll und kann, an die restlichen Einkäufe wollte man hier noch gar nicht denken. Es folgten drei weitere Einkaufstouren á drei bis vier Einkaufswagen im Super U, sowie ein großer Einkauf beim vom Boot fußläufig erreichbaren Supermarkt. Beim Super U bekamen wir zwischenzeitlich noch Unterstützung von Malou, welche während eines Zwischenhalts von Henrik bei der Marina, um Abreisende zu Flughafen zu bringen, ein- und bei uns im Laden ausgeladen wurde. Mit vier Leuten ließen sich die Einkäufe nun schneller tätigen und nachdem man nun schon x-Mal durch die Gänge gestiefelt war, ließen sich die ursprünglich unauffindbaren Produkte doch noch teilweise auffinden. Dennoch mussten wir uns leider von dem Gedanken trennen, Sint Maarten noch einmal ein bisschen erkunden zu können, denn es wurde schon dunkel. Die letzte Fuhre des Einkaufs sollten wir, da das Leihauto inzwischen wieder abgegeben werden musste, mit dem Taxi zum Hafen bringen. Wir entschieden uns aber erst einmal dafür den Einkauf zu beenden und uns später um das Taxi zu kümmern, denn die Schließzeit des Ladens rückte immer näher und die ganzen Einkäufe wollten ja noch über die Kasse gezogen und bezahlt werden.
Zu unseren Glück waren wir derweil schon bei den Mitarbeitern des Marktes bekannt und so dauerte es nicht lange, bis wir uns über einen Mitarbeiter einen Taxifahrer organisiert hatten. Wir luden, so schnell man eben vier vollgepackte Einkaufswagen entladen kann, alles ins Auto ein und fuhren wortwörtlich gestapelt zum Hafen zurück. Dort standen dann schon die zum Eingang georderten Schubkarren und Crewmitglieder, welche uns beim entladen helfen sollten. Am Schiff wurde dann erst einmal alles aufs Boot gestellt und  die von Ivo gesmuteten Asianudeln verspeist. Das Verstauen des Einkaufs haben wir auf nach dem Essen verlagert, denn wir waren alle hungrig und K.O.. Beim Abendessen wurden dann die weiteren Pläne des Abends und nächsten Morgens erörtert und anschließend ging es dann ans verräumen der Einkäufe.
Gestaut wurden unter anderem eine Tonne Wasser, eine viertel Tonne Milch, zwanzig Kilogramm Haferflocken, dreiunddreißig Kilogramm Nudeln und fünfhundert Müsliriegel (das sind weniger als ein Riegel pro Nase pro Tag). Dafür, dass zwischenzeitlich nicht ganz klar war, wo alles seinen Platz finden soll und darüber spekuliert wurde, ob jeder nun eine Packung Küchenpapier und/oder Toilettenpapier in die Koje nehmen muss, sieht es unter Deck doch wie ein ordentlich und gut sortierter Einkaufsladen aus. Und das sogar ohne, dass irgendjemand einen papierartigen Untermieter in der eigenen Koje fahren muss.

Jule