Auf nach Martinique und Jahreswechsel

Nach der ausgiebigen Erkundung Grenadas stand für uns noch ein langer Schlag bevor. Wie wir bei der Strandolympiade beinahe richtig erraten haben, knappe 160sm, also ungefähr 24 Stunden. Dementsprechend hieß es nach dem Frühstück „Leinen los“ und Kurs Nord. So konnten wir nochmal alle Inseln bestaunen und ziemlich bald kamen Erinnerungen an Wasserfälle, Schildkröten, Rochen und Beach-BBQ auf. Währenddessen sah man gelegentlich dicke, dunkle Wolken über die Inseln ziehen, die uns kurze Zeit später erreichten. Dann gab es eine schnelle Süßwasserdusche und nach einigen Minuten war alles vorbei. Der Wind fungierte dabei als Föhn, sodass nach 30 Minuten alles wieder trocken war und das Spiel von vorne begann. Ansonsten verlief die Überfahrt aber relativ entspannt – je nach Seekrankheitsgrad wird das wahrscheinlich unterschiedlich bewertet. Doch plötzlich war ein lauter Knall zu hören und die Genua flatterte in Wind. Ziemlich schnell war klar, dass die Schot gerissen ist- wer schon mal das dicke Tau gesehen hat, hält das zwar für unmöglich, aber wir können berichten, dass es geht. Aber auch das Problem konnten wir schnell beheben, denn wir haben ja noch zwei Schoten mehr dabei.  Blöderweise mussten wir dann noch Bekanntschaft mit der Windabdeckung machen, den die hohen Vulkaninseln klauten uns den Wind. Aber zum Glück sind die Inseln ja nicht so lang und nach etwas Geschaukel setzte der Wind mit voller Kraft wieder ein. Wie schon häufig auf dieser Reise drehte der Wind über Nacht immer weiter in die Richtung unseres Ziels und wir mussten die letzten Meilen kreuzen. Folglich kamen wir auch erst am späten Nachmittag in Le Marin an. Ursprünglich war der Plan dort nur einzuklarieren und danach eine Ankerbucht aufzusuchen. Der letzte Teil ist der allgemeinen Müdigkeit und der Sehnsucht nach einer Dusche zum Opfer gefallen. Nach der Dusche sollte das Abendessen vorbereitet werden. Wir hatten uns auf Arepas (venezolanische Maisfladen) mit schwarzen Bohnen und viel Salat geeinigt. Nach dem Essen traf im Mittelcockpit eine spannende Gesprächsrunde zusammen, denn die Ereignisse der letzten 12 Monate mussten verarbeitet werden. Als die Franzosen vom Nachbarschiff anfingen zu tanzen konnten wir aber nicht mehr still sitzen, denn wir haben einen Ruf zu verteidigen (Peter von Dancing). Kurzerhand wurde der Steuerbord-Salontisch ausgebaut und der Dancefloor mitsamt Diskokugel eröffnet. Plötzlich wurde es nochmal hektisch denn es war 23:50. Also schnell Sekt einschenken und an Deck versammeln, um pünktlich anzustoßen.

Annika

Viele Regenbögen auf dem Weg
Arepas mit Salatt
Feuerwerk auf Martinique