Barbados

Am Sonntagabend sind wir spät in Le Marín angekommen. Der erste Segeltag wurde mit selbstgemischten Piña Coladas zelebriert. Gleichzeitig nutzen wir die Gegebenheiten, um in Lauras Geburtstag reinzufeiern. Die Älteren in der Crew haben uns mit in ihre Erinnerungen genommen und haben erzählt was sie in dem Alter damals erlebt haben.
Als es endlich Mitternacht schlug und die Geburstagswünsche und Lieder erklungen waren, setzte der Schiffer noch einen drauf und sang ein schwedisches Geburstagsständchen.
Die neue Woche begannen wir mit einem kleinen Arbeitsdienst inklusive Rigg-Check und holten die zur Reparatur gebrachten Segel vom Segelmacher ab.
Nachdem alles erledigt war, machten wir uns gegen 14 Uhr klar zum Ablegen. Das nächste Ziel lautete Barbados.
Es sollte wenig Wind sein, daher wollten wir über Nacht segeln, um am nächsten Vormittag dort anzukommen. Der Wind war ausnahmsweise mal mit uns, so dass wir einen perfekten Anlieger fahren konnten. Über Nacht nahm der Wind dann tatsächlich noch zu, so dass wir sogar einen Segel-in-Segelwechsel machten. Zum Mitternachts Wachwechsel sagte Ansgar, dass die Person, die zuerst Barbados erblickt, ein Eis spendiert bekommt. Als ich um 4 Uhr das Steuer von der anderen Wache übernahm, sah ich zwei kleine Lichter am Horizont, die sich später als Ansteuerung von Barbados herausstellten. In den nächsten Stunden erkannte man dann immer mehr Lichter.
Kurz vor dem morgendlichen Wachwechsel, den Hafen schon in Sicht, sah Bengt, dass der Schäkel am Traveller des Groß gebrochen war. Wir reagierten schnell, bargen das Groß und motorten die letzten Meilen in den Hafen. Das Anlegemanöver am Pier war schnell erledigt. Hier sollten wir nun auf den Dock-Master warten, um einzuklarieren. Die Zeit nutzen wir, um den Traveller direkt zu reparieren. Als dies erledigt war, machten wir uns auf den Weg zu unserer Mooring. Das Festmachen hier verzögerte sich etwas, da wir von einem spontanen Regenschauer überrascht wurden und man bei den Regenmassen kaum noch Sicht hatte.
Etwas übermüdet von der Nacht auf See, entschieden wir uns den restlichen Tag am Strand zu verbringen.
Nach diesem entspannten Nachmittag holte uns am nächsten Tag die Endeckungslust wieder ein und wir wollten den Norden der Insel erkunden.
Bereits die Busfahrt dorthin war ein Erlebnis, die Wanderung an der Steinigen Atlantikküste ein Traum. Teile der Crew wollten danach noch eine Rumdistillerie besichtigen, während wir einen berühmten Surfspot am Osten der Insel erkunden wollten. Doch das Glück war nicht ganz mit uns. Erst mussten wir relativ lange auf den Bus warten und dann hat er sich in einer Baustelle noch einen Platten gefahren, so dass wir die restliche Strecke zu Fuß zurücklegen mussten. Nach einer Halbenstunde Fußmarsch wurden wir dann netterweise von einem Schulbus eingesammelt, der uns mit in den nächsten Ort nahm. Zum Ort selbst wären es von dort aus noch ca. 1 km gewesen, wenn wir an der Kreuzung richtig abgebogen wären. So wurde die Strecke etwas länger aber den Strand haben wir letztendlich doch noch erreicht. Jedoch so spät, dass außer einem Drink in der Strandbar keine Zeit mehr war, weil wir sonst den letzten Bus nicht mehr bekommen hätten.
Zurück am Schiff war das Abendessen gerade fertig und der Abend wurde für die Planung der nächsten Tage genutzt.
Der Tag heute konnte vom Großteil der Crew noch für Inselerkundungen genutzt werden. Der restliche Teil der Crew machte sich am Vormittag dagegen an unsere Lieblingsbaustelle, den Motor. Denn auch diese Etappe sollen wir nicht ohne Probleme davon kommen. Nachdem wir dieses Problem gelöst haben, erledigten wir noch ein paar Einkäufe und lassen nun den Abend mit Drinks ausklingen, bevor es heute Nacht wieder auf See gehen soll.

Svenja

Schiffsführung mit (wenig) Durchblick im Tropenregen
Der wilde Norden von Barbados
Die Crew chillt im Pool