Frohes Neues!

Erst einmal wünschen wir allen leicht verspätet ein frohes neues Jahr! Wie immer wenn länger nichts von uns kam, war auch in den letzten Tagen mal wieder viel zu viel los, um einen Blogpost zu verfassen. Aber natürlich haben wir Euch nicht vergessen! Hier kommt erst mal der Bericht zu Grenada:

Am Abend des 27. Dezember kamen wir auf Grenada an. Nachdem wir den ganzen Tag in der Sonne geschwitzt hatten, erwischte uns genau pünktlich in der Hafeneinfahrt noch ein kräftiger Schauer. So konnten wir die Segel nach dem Anlegen „leider“ nicht sofort verstauen, sondern mussten sie noch etwas an Deck trocknen lassen.
Der nächste Tag begann mit etwas, was man hier bei der Urlaubsatmosphäre fast schon vergessen hatte: Arbeitsdienst. Die Motivation war so groß, wie sie eben sein kann, wenn man auch eine neue Karibikinsel erkunden könnte, aber bis zum Mittag hatten wir zum Glück alles erledigt. Dass Lutz seine Eisschulden (entstanden durch schlechte Wortwitze) pünktlich zum Mittagessen einlöste, versüßte uns das Ende der Bootsarbeiten gleich noch etwas mehr. Ohne große Pause ging es dann direkt mit dem Freizeitprogramm weiter. Mit Teilen der Crew machten wir uns auf den Weg, eine Rumdestillerie zu besichtigen. Bei der anschließenden Rumverkostung stellten wir alle fest, dass wir doch eher Fans des französischen Rums sind, aber bis das feststand, mussten natürlich einige Rumsorten probiert werden. Leicht beschwipst machten wir uns dann auf den Weg nach St. Georges. Anstatt eines Taxis wollten wir dafür einen typisch karibischen Kleinbus nutzen. Diese Busse fahren einfach den ganzen Tag auf der Insel herum und sammeln einen da am Straßenrand ein, wo man gerade steht und setzen einen dann wieder ab, wenn man dem Fahrer Bescheid sagt, dass man gern aussteigen würde. Nach kleinen Startschwierigkeiten und dank Tipps von Busfahrer Shiti hielt tatsächlich auch ein Bus Richtung Stadt für uns an. Der war zwar eigentlich schon voll, aber mit einigem Quetschen passten wir doch noch alle sieben hinein. Fröhliche Jesus-Musik und Segenswünsche unserer Sitznachbarin machten das Erlebnis perfekt. In St. Georges bummelten wir ein bisschen durch die Stadt und nach einem köstlichen karibischen Essen in Deynas Diner schlenderten wir zurück zum Hafen. Am Abend gab es als Captain’s Dinner das typisch grenadinische „Oil Down“.
So gestärkt waren wir perfekt vorbereitet, um am nächsten Tag mit der gesamten Crew (abzüglich eines Sonnenstichkranken) eine Inselrundtour zu unternehmen. Unser Taxifahrer Greenman war hochmotiviert und konnte uns zu jedem Haus und jedem Baum, an denen wir vorbeikamen, etwas spannendes erzählen. Nach einem Marktbesuch in St. Georges und ein paar Fotostops machten wir uns auf Greenmans Empfehlung hin zu Fuß auf den Weg zu den Seven Sisters-Wasserfällen. Zwei der Sisters konnten wir nach einer kurzen Wanderung alle bestaunen, für den Rest musste man mutig genug sein, sich einen Sprung aus 12 Metern Höhe zuzutrauen. Man musste nämlich bis zum obersten der Wasserfälle klettern und der einzige Weg zurück bestand darin, jeden Wasserfall wieder herunterzuspringen. Neun Verrückte wagten es tatsächlich und glücklicherweise kamen alle ohne bleibende Schäden wieder unten an. Hut ab! Es folgten noch weitere Stopps zum Mittagessen, bei einer Schokoladenfabrik, am alten Flughafen und an einem Strand, aber so aufregend wie in den Wasserfällen wurde es nicht wieder. Obwohl Greenman uns gern noch viel mehr gezeigt hätte, wollten wir abends doch gern wieder zurück zum Boot, um für die anstehende Überfahrt nach Martinique fit zu sein.

Seitdem ist natürlich weiterhin viel passiert: Wir sind in anderthalb Tagen nach Martinique gesegelt, haben Silvester gefeiert, geputzt, und inzwischen ist sogar schon die achte Etappe vorbei und die Liegeetappe in Fort de France hat begonnen. Was es darüber so zu berichten gibt, werdet ihr in den nächsten Posts erfahren können 🙂

Start der Wanderung zum Wasserfall (mit Greenmans Auto im Hintergrund)
Die zweite der Seven Sisters
Kurz vor der Ankunft in Fort de France