Donnerstag, 01.12.2022

Donnerstag, 01.12.2022

Die letzte Woche konnten wir uns wahrlich nicht über mangelnden Wind beklagen, doch heute Nacht war es dann soweit. So langsam kamen wir in ein Gebiet mit flauenden Winden. Bei 3-4 Bft. segelten wir unter Sturmspi mit 5-6 Knoten durch die Nacht. Das mag sich für den ein oder anderen Ostseesegler gar nicht mal so schlecht anhören. Doch wenn bei diesen Bedingungen noch Atlantikschwell steht, flappen die Segel und das Wache gehen macht wenig Spaß. Leider fühlen sich bei solchen Bedingungen Minuten wie Stunden an. Das führt dann dazu, dass mancher an nichts anderes als seine Koje denkt, andere sich Gedichte ausdenken. Wer das Ergebnis hören will, sollte zur Kneipe kommen oder muss sich noch ein paar Tage bis zur Veröffentlichung gedulden;)

Etwas besser wird die Stimmung, wenn aus der Pantry der Duft von Bacon und Spiegelei an Deck ziehen. Bleibt aber noch das Problem mit der Zeit. Vergeht die Zeit so langsam, wie eben beschrieben, steigert sich der Hunger ins Unermessliche. Gut wenn man den Smut überreden kann, dass erst eine Qualitätskontrolle des frisch gebackenen Brotes erfolgen muss.

Da das Geflappe der Segel nicht weniger wurde, schmiedete die abziehende Wache dann einen Plan: ein neues Vorsegel soll her! Da wir uns langsam an dem ewigen Blau und Weiß satt gesehen haben, schlugen wir die Black Pearl vor. Blaues Meer- weißw Schraumkronen. Blauer Himmel- weiße Wolken. Blauer Nivea Spi- Blau/Weißer Sturmspi. Und sogar Käptn Blaubär ist Blau. Da erschien uns schwarz als eine ideale Abwechslung. So bereiteten wir alles für einen Spi-in-Spi-Wechsel vor und diskutierten gerade die richtige Anordnung der Fallen am Masttop. Da kam von hinten der Hinweis auf eine bedrohlich aussehende Wolkenfront, die schnell näher kam. Also wurde der Plan kurzerhand umgeschmissen und der Spi ruckzuck geborgen- zum Glück haben wir da ja schon viel Erfahrung. Dann kam die Wolke und mit ihr auch Wind und Regen. Was in Norddeutschland im Dezember vielleicht unschön ist, erfreute sich bei uns großer Beliebtheit, denn war es ein angenehme Abkühlung.

Was danach passierte weiß ich nur aus dem Logbuch und Erzählungen. Ich hatte nämlich Freiwache und geschlafen wie ein Stein. Wach wurde ich als über die Spi-Winsch anfing zu knarzen. Eine ähnlich Wolke wie am Morgen näherte sich und der Spi musste fix weichen. Als auch dieser Schauer überstanden war, durfte der Spi seine Arbeit wieder aufnehmen. So weckten wir scheinbar das Interesse einer kleinen Vogelgruppe, die uns einige Minuten lang umkreiste und neugierig anschauten. Um welche Art es sich handelt, konnten wir aber leider trotz Bestimmungsbuch nicht herausfinden.

Kurzzusammenfassung

Datum und Uhrzeit: Do, 01.12.2022; 17:10 BZ

Position: 15°24,9N; 047°13,7W

Wetter: Wolkig bis heiter mit kurzen Schauern, aber immernoch sehr warm.

Gemessene Temperatur im Salon: 30° Gesichtetete Vogelarten: mind. 3, aber fragt nicht welche;)

Sonstige Besonderheiten: Jette hat einen Adventskalender aus ihrer Koje gezaubert und es gab Lebkuchen

Annika

Atlantiküberquerung – Tag 11

Gestern Mittag war es mal wieder soweit, die Uhr wurde eine Stunde zurückgestellt. Die gewonnene Zeit nutzen wir, um eine Duschsession im Mittelcockpit zu zelebrieren. Nachdem wir einen freien Nachmittag hatten, wo man aufgrund der Hitze leider kaum schlafen konnte, hieß es für uns, dass wir diese Nacht zweimal ausrücken mussten. Beide Nachtwachen gingen erstaunlich schnell um, da wir ordentlich Wind hatten und mit ausgebaumter Genua bis zu 13,9 Knoten durch die Wellen surfen konnten.

Wenn man da heute Nachmittag drüber nachdenkt, kommt einem das ziemlich lange her vor, denn gerade kämpfen wir damit, dass der Spi bei der Welle und vergleichsweise wenig Wind (3 Bft) steht. Es ist nicht so, als wären wir nicht vorgewarnt worden, dass da ein Feld mit wenig Wind vor uns liegt, aber so richtig viel dagegen tun kann man da ja leider nicht. Der Versuch das Gebiet zu umfahren, indem wir nochmal einen Schlag nach Süden machen, hat leider nur bedingt funktioniert.

Aber eine motivierte Crew lässt sich davon nicht unterkriegen. Wurde nach dem Frühstück noch der Sturmspi gesetzt, darf seit nach dem Mittagessen der Nivea Spi endlich mal wieder etwas Sonne tanken. Das Gute an solch einer Aktion, man ist beschäftigt und die Zeit geht schneller um. Wenn man danach auch noch mit frisch gemachter Limonade, Kaffee und Cookies belohnt wird, lässt sich das Ganze schon aushalten. Und wenn man mal so drüber nachdenkt, sind die 7 Knoten die wir fahren auch nicht wenig aber verglichen zu allem was wir die letzten 11 Tage auf dem Tacho hatten, fühlt es sich so an als würden wir parken. 😉 Jetzt gibt es auf jeden Fall einen Sundowner, bei dem wir anstoßen wollen, dass wir keine 1000 nm mehr bis zum Ziel haben.

Kurzzusammenfassung:

Datum und Uhrzeit: 30.11.2022, 18 Uhr Bordzeit

Position: 16°13,1′ N; 044°55,1′ W

Wetter: Ostwind, 3-4 Bft, nahe der Schmelztemperatur 😉

Etmal: 205 nm

Rasierte Bärte: 2

Leicht erkrankte Crewmitglieder: 2. Keine Sorge Mama, ich bins nicht, Dein Kind. #alle

Stimmung: A busy crew, is a happy crew!

Svenja

Ein Tag aus der Sicht des Smuts

Neun Tage, nachdem wir unsere Überfahrt nach St. Lucia begonnen haben, düsen wir wieder mal mit bis zu 13,5 Knoten unter Sturmspi durch die Wellen. Das Wasser ist blau, ab und zu besucht uns ein Tropikvogel und die Stimmung ist bestens. Damit es nicht allzu langweilig wird, wenn wir immer nur aus dem Alltag im Wachsystem berichten, soll es im heutigen Beitrag mal um einen Tag aus der Perspektive des Smuts gehen. Wie man aus den letzten Beiträgen vielleicht herauslesen konnte, spielt das Essen an Bord eine entscheidende Rolle. Ist das Essen gut, ist auch die Stimmung gut. Als Smut trägt man also eine gewisse Verantwortung, die nicht zu unterschätzen ist.

Zunächst eine kurze Erläuterung für diejenigen, die mit dem Wort bisher nichts anfangen können: Der Smut ist der Koch an Bord und wechselt bei uns täglich. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Smuten in die andere Wache wechselt und so die Chance hat, mit möglichst vielen verschiedenen Mitsegelnden mal in einer Wache zu segeln. Aber von Anfang an. Morgens wird man zum Frühstück geweckt. Das ist allgemein eine sehr schöne Sache an Bord: Man wird zwar nach wenig Schlaf geweckt und zu Zeiten, zu denen man eigentlich freiwillig nicht unbedingt aufstehen würde, aber dafür passiert das oft deswegen, weil die nächste Mahlzeit ansteht. Wenn alle mit dem Frühstücken fertig sind, beginnt die Arbeitszeit des neuen Smuts damit, dass er die Tische abräumt und Wasser aufsetzt, damit die Vormittagswache heißes Wasser für den Abwasch hat.

Dann geht es los mit dem Freizeitstress, denn bis es an die Vorbereitung des Mittagessens geht, hat man keine Aufgabe. Der Smut ist nämlich wachfrei, damit er sich mit voller Energie um die Zubereitung der Mahlzeiten kümmern kann. Soll man jetzt also schlafen, lesen, Tagebuch schreiben, sich zur Wache an Deck setzen, Musik hören, oder vielleicht von allem ein bisschen? Auf jeden Fall kann man seine Freizeit frei gestalten, bis man sich die ersten Gedanken über das Mittagessen machen muss. Das soll natürlich pünktlich um 13:30 Uhr serviert werden. Immerhin muss man sich keine großen Gedanken machen, was man kochen will, denn der Speiseplan steht schon fest und beinhaltet Gerichte wie Kartoffeln mit Kräuterquark, Pasta al Limone oder Linsendal. Zu Hause würde man vielleicht frühestens eine Stunde vorher mit den Essensvorbereitungen beginnen, aber hier auf See lohnt es sich, schon 2-3 Stunden vorher anzufangen. Zutaten für eine Mahlezit zu schnippeln, von der 12 Leute satt werden sollen, dauert nämlich so seine Zeit. Und dann kommt natürlich noch das Suchen der Zutaten auf einen zu. Wo könnten sich wohl die Kichererbsen verstecken? In welcher Bilge oder hinter welchem Schapp findet man Öl, wenn die angebrochene Flasche fast leer ist? Und wo im Kühlschrank wurde zuletzt ein Stück Parmesan gesichtet? Sind alle Zutaten zusammengesammelt, kann das Kochen beginnen. Dabei besteht die größte Herausforderung darin, sich aufrecht zu halten und nicht am Topf zu verbrennen, wenn sich der Peter in der Welle mal in die eine, mal in die andere Richtung neigt. Zeitgleich muss man auch noch aufpassen, dass man beim Öffnen jeglicher Schapps nicht von Konserven oder Tupperdosen erschlagen wird oder Gewürze ihren Weg ins Essen finden, die da eigentlich gar nicht hineingehören. Und dann natürlich die große Frage: Wird das Nudelwasser, das man extra eine Stunde vorher aufgesetzt hat, rechtzeitig kochen?

Ist einem all das gelungen und das Essen einigermaßen pünktlich fertig geworden, wird man mit der Dankbarkeit der Crew belohnt und kann der aufziehenden Wache das Schlachtfeld in der Pantry überlassen, denn wer gekocht hat, muss natürlich nicht spülen. Vielleicht steht danach noch eine Bananen-Vernichtungsaktion an, also die Produktion eines Bananenbrots oder einer Bananenmilch. Ansonsten stellen sich am Nachmittag die gleichen Fragen zur Freizeitgestaltung wie schon am Vormittag. Zwischendurch freut sich die Nachmittagswache, wenn der Smut gegen 16 Uhr einen Nachmittagskaffe oder Tee bereit hält, und dann geht es gedanklich schon wieder an die Vorbereitung des Abendessens. Die Vorbereitungen dessen sind aber nicht ganz so aufwändig wie die des Mittagessens, sodass der Smut auch Zeit hat, gegen 18 Uhr zum Sundowner mit den anderen an Deck zu sitzen. Nach dem Abendbrot muss dann nur noch schnell der Tisch abgeräumt werden und dann beginnt das Highlight des Smutens: Eine ganze Nacht ohne Nachtwache! Der Smut kann nämlich die ganze Nacht durchschlafen (vorausgesetzt, es soll nachts kein Spi geborgen werden oder ähnliches, dann wird man als Smut nämlich als erstes geweckt).

Am nächsten Morgen lässt man sich dann gegen 6 Uhr wecken, um das Frühstück vorzubereiten. Wenn man die Nachtwachen ordentlich instruiert hat, kann man direkt nach dem Aufstehen ein frisch gebackenes Brot aus dem Ofen ziehen. Den Rest der Zeit bis 7:30 Uhr verbingt man dann damit, im Kühlschrank nach Marmelade zu tauchen, Obstsalat zu schnippeln und der Wache vielleicht schon mal einen Kaffee nach draußen zu bringen, um die Wartezeit auf das Frühstück zu versüßen.

Und dann, wenn alle gefrühstückt haben, ist die Zeit als Smut auch schon um und man schließt sich der Vormittagswache an. So ein Tag als Smut ist zwischendurch mal ganz schön, aber wenn man dann wieder draußen mit anpacken kann, ist das auch wieder nett.

Sehr kurze Kurzzusammenfassung:

Datum und Uhrzeit: 29.11.2022, 19:40 Uhr

Position: 16°10,4’ N, 041°59.6‘ W

Stimmung an Bord: entspannt und gut

Jette

Atltaniküberquerung Tag 8

Wie versprochen beginnen wir mit dem gestrigen Abendessen. Annika zauberte uns Arepas, mit schwarzen Bohnen und frisch zubereiteter Guacamole. Ich habe Arepas erst auf der Reise kennengelernt und kann euch sagen, schmeckt hervorragend!
Nach dem leckeren Essen ging es für uns an Deck und für die andere Wache in die Koje. Die Nacht begann damit, dass Heiner aus seinem Tagebucheintrag von diesem Tag von der Überquerung von vor 20 Jahren erzählte, dies endete darin, dass viele alte Geschichten ausgepackt wurden über die Columbusreise bis hin zur ARC vor 10 Jahren. Bei so viele spannenden Geschichten, gehen die 4h erstaunlich schnell um. Happy und müde begaben wir uns in unsere Koje.
Als wir um 4 Uhr wieder an Deck kamen, hatte der Wind deutlich östlich gedreht, so dass wir mit beiden Wachen zusammen eine Halse fuhren, bevor die letzten Stunden Nacht an uns übergeben wurden. Als es langsam hell wurde, bereiteten wir alles vor, um pünktlich zum Sunset einen Spiset machen zu können (siehe https://www.asv-kiel.de/wp/2022/11/was-kann-der-hecht-dafuer-dass-die-welt-so-gross-ist/). Die Sonne war schon erstaunlich warm, obwohl sie kaum hinter den Wolken hervorragte.
Mit dem Spi oben wurden wir nach dem Frühstück in den Schlaf geschaukelt und waren froh, dass wir erst gegen Mittag wieder raus mussten, denn da ist die Sonne schon hinter den Segeln und es lässt sich an Deck gut aushalten.
Obwohl wir jetzt schon eine Woche auf See sind, wird sich immernoch ums Steuer gerissen. Wer erst noch seine Sehkraft aktivieren muss vor der Wache, hat da meist einen kleinen Nachteil. Aber am Ende des Tages kommt ein Glück jeder dazu ein Wenig am Rad zu drehen.
Die Nachmittagswache fing heute mit einem Flautenloch an. Circa 20 Minuten lang flappten die Segel und wir fuhren keine 4 Knoten über Grund. Ein Glück änderte sich dies, sobald die Wolken über uns weg waren. Seither düsen wir wieder mit bis zu 12 Knoten durch das blaue Wasser. Zu unserem Nachmittagskaffee reichte uns Jette als Smut ein frisch gebackenes Bananenbrot. Was dort als Geheimzutat drin war, hat sie uns nicht verraten aber ich glaube es war ein Clown, denn die Stimmung an Deck wurde plötzlich ziemlich albern. Vielleicht war es auch nur der Zucker, wer weiß. 😉
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Doppelkopf spielen im Achtercockpit, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang den täglichen Spi-Check machten und feststellten, dass der Schutzmantel am Achterholer langsam nicht mehr wollte und wir handeln sollten. Nach langem überlegen wurde man sich einig, dass das Wechseln bei dem kleinen Sturmspi gar nicht so einfach war, ohne ihn zu bergen. Daher machten wir Worte zu Taten und nahmen den Spi kurz runter, tauschten den Achterholer, packten den Spi neu und setzten ihn wieder. Wie Jette gestern schon beschrieb haben wir inzwischen eine relativ gute Routine und die Manöver gehen immer schneller, so dass wir vor Sonnenuntergang ein für die Nacht vorbereitetetes Schiff hatten.

Kurzzusammenfassung:
Datum und Uhrzeit: 27.11.2022, 20 Uhr
Position: 17°45,5′ N; 035°40,5′ W
Wetter: Ostnordost, 5 Bft, wolkenklar
Etmal: 200 nm
Gesichtete Schiffe: 2, davon Funkkontakt: 1 (unser Nachbar aus Las Palmas)
Gesichtete Tiere: Rotschnabel-Tropikvogel
Noch verfügbare Banenen: 0

Svenja

Die Halse

Mittlerweile sind wir den fünften Tag unterwegs und können trotzdem immer noch Neues berichten. Beklagten wir uns die letzten Tage noch über zu wenig tierische Begleitung, änderte sich die heute schlagartig. Die 4-8 Uhr Wache war gerade unter Deck geklettert, um ihr wohlverdientes Frühstück einzunehmen. Da erklangen von Deck aufgeregte Schreie: Delfine wurden gesichtet. Im Sonnenaufgang begleitete uns eine Delfinschule, die fliegende Fische jagte. Die Sichtung fliegender Fische wird derzeit immer regelmäßiger. Auch Sturmvögel begleiten unseren Weg. Als die Delfine verschwunden waren, konnten wir uns dem eigentlichen Programm wieder widmen. Der Nivea-Spi beklagte sich über die schlechte Luft im Vorschiff und wollte endlich wieder Tageslicht erblicken, diesen Wunsch konnten wir ihm nicht länger verweigern. So wurde die Freiwache dann gemütlich in den Schlaf geschaukelt, mit der Besonderheit, dass wir sogar eine halbe Stunde länger schlafen konnten. Wir müssen nämlich alle paar Tage die Uhren umstellen, damit die Sonne nicht erst nachmittags aufgeht. Also stellten wir die Uhr heute das erste Mal eine Stunde zurück.

Außerdem stand ein weiteres Manöver für den heutigen Tag an: Bereits gestern verkündete Heiner, dass wir heute unsere Wendemarke erreichen würden. Genauer gesagt war es eine Halsenmarke und zu sehen war dieser Punkt leider auch nicht. So gingen wir voller Motivation dieses Manöver an. Über Nacht soll der Wind noch etwas zunehmen, daher nutzen wir die Halse gleich auch zum Segelwechsel. Nur rauschen wir mit bis zu 12 Knoten gen Westen, hurra!

Auch sonst scheint Heiner heute in Spendierlaune: jeder durfte 1,5L Frischwasser aus dem Tank zur persönlichen Körperpflege verwenden. Vielleicht hat ihn aber auch nur unser Geruch gestört, man weiß es nicht. Wie auch immer, zum Wachwechsel verwandelte sich das Mittelcockpit in ein Planschbecken.

Kurzzusammenfassung:

Datum und Uhrzeit: 24.11.2022, 1830 (Bordzeit)

Position: 19° 29,3N; 025° 35,8W

Wetter: Nordostwind; 4 Windstärke, fast keine Wolken

Gesehene Tiere: Delfine; fliegende Fische und Sturmvögel

Essen: Couscoussalat mit Feta und wahlweise Rindfleisch aus der Dose, abends Quesadillas

Stimmung: wir segeln mit Spi der Sonne entgegen…da kann die Stimmung nur super sein 😉

Annika

Channel Islands

Wie kommt man zu den Kanalinseln? Nach Helgoland halten wir uns scharf links, fahren an Holland und England vorbei, bis wir rechterhand die Kreidefelsen von Dover hinter uns gelassen haben – schon sind wir im Ärmelkanal. Wer möchte, kann noch einen Stopp bei Beken of Cowes einlegen. Jetzt noch mal eben den Kanal queren, und schon ist man da .1

Die Kanalinseln bestehen aus den beiden Hauptinseln Guernsey und Jersey, dazu gibt es noch kleinere Inseln wie Alderney, Herm, Sark usw. Obwohl die Inseln nur gut 15 Seemeilen westlich der französischen Küste liegen, unterstehen sie direkt der britischen Krone – dies macht die Inseln sowohl für Historiker als auch für Steuerexperten interessant.2

Auch für Navigatoren kann das Gebiet spannend sein, denn es herrschen starke Gezeitenströme von über 6kn, die auch schon mal gegen den Wind stehen. Im Ergebnis hat man dann eine hohe, kurze Welle, die gerne auf den Magen schlägt.

1 Außer, der Sturm zieht schneller auf als gedacht, dann landet man nur in Cherbourg, vgl. Häger, Fähres (2003) „Kreuzfahrt mit Vollpension“ in: ASV (2003) „Atlantikreise 2002/03“.

2 Nicht alle Steueroasen liegen in der Karibik.