Festlich berührt von dem ergriffenen Augenblick grüßt die Crew des Peter
Westlichster Punkt der Reise
Festlich berührt von dem ergriffenen Augenblick grüßt die Crew des Peter
Pünktlich um halb 12 kommen wir in Trinidad an. Die Busfahrt war wie ein guter Cocktail, geschüttelt und nicht gerührt. Unser Casa Particular lag, je nach Definition von fußläufig, fußläufig. Das wir davon unterschiedliche Vorstellungen haben fanden wir allerdings erst auf dem Weg dahin raus. Naja angekommen sind wir trotzdem, das Zimmer hat ein interessantes Blau-Thema und die Betten sind bis auf den Rand und Kopfende bis aufs Brett durchgelegen. In einer dynamischen L-Form ließ es sich allerdings gut schlafen. Voller Tatendrang sind wir bereits früh in die Stadt, zu Anfang haben wir uns noch gewundert wieso die Stadt so schön ruhig und leer wirkt. Ab 10 Uhr hat sich die Frage aber auch von selbst beantwortet. Die meisten Menschen schlafen wohl aus und/oder werden aus nahgelegenden Städten mit Bussen gebracht. Als wir um 10 Uhr unsere Free-Walking Tour gestartet haben, war die Altstadt durchaus belebt. Trinidad ist eine 500 Jahre alte Stadt und somit die dritte Stadt die auf Kuba von den Spaniern gegründet wurde. Die gesamte Altstadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und so haben wir die Architektur, einige der vielen Museen und die Märkte besucht. Auch haben wir unsere deutschen Bekannten aus Baracoa wieder getroffen. Uns war bewusst das wir eine ähnliche Route haben, aber es ist doch komisch, dass wir natürlich dieselbe Tour durch die Stadt gebucht haben :). Neben Kultur bieten die Läden der Stadt vor allem selbstgestrickte Tops, Kleider und andere Souvenirs an. Nach einer kleinen Siesta haben wir dann noch eine Shoppingtour eingelegt. Die Stadt ist stark vom Tourismus abhängig, da Tourismus stattfand schien auch weniger Mangel vorzuliegen. So hatten wir zum Beispiel auch die Möglichkeit Brot zu kaufen. Übern Tag fahren Leute mit Fahrrad, Pappbox und Trillerpfeife durch die Stadt und sobald man sich dran gewöhnt hat, das einen gerade kein Schiedsrichter überholen will, kann man Brot, Pizza oder Obst kaufen. Zum Abend sind wir dann mit unseren neuen Freunden, Claudia und Martin, den Stadtberg bestiegen und haben den Sonnenuntergang angeschaut, um den Abend später in einer Bar ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag haben wir der Stadt den Rücken zugekehrt und sind ins nahe gelegene Gebirge zu einem Wasserfall gewandert. Da wir uns nur auf eine Karten-App verlassen haben, standen wir nach halber Strecke auf einem Bauernhof und sahen kein anderen Weg als die Bewohner zu fragen. Sowas kannten sie wohl schon zu genüge, denn es machte sich direkt eine junge Frau auf uns durch die Felder zu führen. Unser gewählter Weg war tatsächlich nicht unüblich und ist der kürzeste Weg zu Fuß zum Wasserfall. Ändert trotzdem nichts daran das man den Bauern um die Abkürzung bitten muss. In Pesos versteht sich. Der Wasserfall war Mal wieder wunderschön und vormittags hatten wir ihn sogar für uns. Zurück in der Stadt haben wir uns gleich zwei kalte Limos gegönnt und nachm Duschen wollten wir eigentlich nochmal für ein Kaffee los. Doof nur, dass schon wieder Stromausfall war, das bekommt man tagsüber garnicht so schnell mit. Stattdessen haben wir uns einen Mojito gegönnt und mit Claudia und Martin eine Runde Qwirkle gespielt. Durch den Stromausfall ist uns bewusst geworden warum der Mojito als kubanisches Nationalgetränk gilt, denn er lässt sich, anders als andere Cocktails, auch ohne Strom zubereiten. Zum Abend haben wir dann noch ein Oberteil für Svenja abgeholt, die Verkäuferin hatte vorgeschlagen doch einfach nach den Vorstellungen von Svenja ein Top zu stricken bevor sie Nichts passendes findet. Gesagt, getan. Danach sind wir in ein schickes Rooftop Restaurant und haben feinst gegessen, 16€ für zwei Fischgerichte mit Getränk. Einerseits ist es schwierig nicht essen zu gehen (kochen müssten wir bei den Leuten in der privaten Küche), andererseits wird es wohl auch eine Umstellung sein in Zukunft nicht den ganzen Tag ausgehen zu können.
Frida
Aus dem Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder und Daseinsformen der Karibik und Umgebung von Frida Radbruch
Das Schlumpfsuppenquellatoll ist vor allem in der Karibik zu finden, selten verirrt es sich in kalte Regionen wie Süditalien. Das Schlumpfsuppenquellatoll ist gut an der sich um diese natürlich bildende Schlumpfsuppe zu erkennen. Je nach Alter strömt die Schlumpfsuppe bis zu 2km Umkreis aus. Nicht zu verwechseln mit dem Kometstreifenatoll aus der Wanderinsel Familie. Ein Schlumpfsuppenquellatoll entsteht immer dann wenn ein sandiger Piña Colada bei Sturm in die See fällt und ein Tiefseepalmenblitz diesen bei Aufprall des Wassers trifft. Dementsprechend selten sind diese. Das häufige Aufkommen vor Kuba ist durch damalige Zwergpiraten zu erklären, die aufgrund der vielen Strände den sandig-süßen piña Colada erfunden haben. Wichtig , Schlumpfsuppe sollte weder für das eine noch das andere genutzt werden (keine Suppe kochen). Es ist allerdings sehr zu empfehlen die wundersame Wirkung eines Erholungsbades zu nutzen, dabei ist die Wirkung durch Cocktails und vorherige Tage auf See potenzierbar.
Nach einem segelreichen Tag und einer motorlastigen Nacht kamen wir gestern morgen in Cienfuegos an. Die Stadt begrüßte uns mit einem Leuchtturm, welcher von einem wunderschönen Sonnenaufgang begleitet wurde.
Nachdem wir festgemacht haben, ging es ans Erledigen verschiedener Dinge. Teilweise erfolgreich, vorwiegend aber leider nicht. Das mit den Besorgungen in Kuba gestaltet sich meist schwieriger als erhofft und so leben wir den kubanischen Alltag- freuen wenn man etwas bekommt und achselzuckend hinnehmen wenn es anders kommt als gewünscht.
So haben wir nun wieder fast volle Wassertanks aber konnten dafür nicht mit Süßwasser duschen, denn wir haben
womöglich den Tank des Hafens vollständig gelenzt.
Anschließend haben wir uns in Kleingruppen die Stadt angeguckt. So sind Bene, Ivo und ich zuerst einmal zum bummeln in die Haupteinkaufsstraße gegangen, wo wir andere ASVer getroffen haben. Mit Moritz sind wir dann in ein Laden gegangen, in dem man kubanischen Rum und Zigarren kaufen konnte. Im Vergleich zu normalen Einkaufsläden erstrahlen diese in Hülle und Fülle. Für uns als mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln voll ausgestattete Touristen sind die leeren Einkaufsläden zwar nicht allzu relevant, es bestürzt uns aber doch sehr zu sehen, wie es hier damit aussieht und wie knapp oder überteuert alltägliche Dinge sind. Dennoch schätzen wir es sehr, dass wir hier sein können, denn es lässt uns unter anderem für so viele alltägliche Dinge dankbar sein und lässt uns „einfache“ Dinge mehr wertschätzen.
Nachdem sich die Wolken, welche augenscheinlich nach einem großen anstehenden Regenschauer aussahen, verzogen hatten, sind wir zum Parque José Martí gegangen. Dies ist ein wunderschöner Park, mit vielen Alten Bauten und Bäumen rundherum. Dort haben wir dann die Franzosen Margot und Arthur, welche wir schon aus Santiago de Cuba kannten, getroffen.
Sie fragten uns, ob wir mit ihnen zu einer rooftop bar gehen wollten um mit ihnen etwas zu trinken. Die rooftop bar entpuppte sich als Restaurant mit einem Balkon, zwar nicht das gleiche aber dennoch sehr schön! Für uns gab es wahlweise Saft oder Drinks, die wie bisher immer in Kuba ordentliche Umdrehungen hatten.
Danach sind wir wieder in Richtung Hafen gelaufen. Eigentlich wollten wir ein örtliches taxiartiges Fortbewegungsmittel nehmen, nämlich ein elektronisch angetriebenes Lastendreirad mit Sitzmöglichkeiten auf der Ladefläche, doch anders als in Santiago de Cuba waren die Fahrer nicht so touristenfixiert und so sind wir die Strecke wieder zurückgelaufen.
Aufgrund der geringeren Hitze und kurzweiligen Gespräche mit den Franzosen kam uns die Länge der Strecke deutlich kürzer vor.
Auf halber Strecke trafen wir dann auch noch Malou und Lennart.
Während Ivo und Bene auf direktem Wege zum Hafen gegangen sind, sind Malou, Lennart und ich noch einen kleinen Schlenker gelaufen um noch mal an einer anderen Stelle zum Wasser zu kommen. Als wir uns auf den finalen Rückweg machen wollten sahen wir einen Mangobaum, welcher voller Früchte war.
Wir traten näher um ihn zu betrachten und dabei fiel uns auf, dass es ein optimaler Kletterbaum ist, sodass wir keine fünf Sekunden verbrauchten um dort hochzuklettern.
Es war definitiv die richtige Entscheidung, denn das Gefühl mal auf einem Mangobaum geklettert zu sein ist wunderbar.
Zurück am Boot gab es ein leckeres Curry, gesmutet von Moritz, und natürlich auch noch einen Stromausfall, trotz eines sehr nahegelegenen Atomkraftwerks.
Heute geht’s weiter mit dem Segeln, wenn alles klappt werden wir als nächstes die Isla de la Juventud anlaufen.
Jule
Nachdem unsere Essensplanung für die Busfahrt nach Baracoa etwas mau war, gerade durch die Verspätung, wollten wir auf der langen Busfahrt besser vorbereitet sein. Daher kauften wir uns auf dem Weg zum Bus jeweils zwei Handpizzen und eine Cola. Falls ihr euch jetzt wundert, ja sie heißen tatsächlich Handpizzen und Pizzetas. Was daran liegt, dass sie im Durchmesser nicht viel größer als eine Hand sind, aus einem dicken Pizzateig bestehen, der mit etwas Tomatensauce bestrichen wurde und auf dem Weg zum Ofen an einem Block (Ziegen-)käse vorbeigetragen wurde. Eigentlich wollten wir uns auch noch mit Obst eindecken aber der einzige Obstladen der Stadt befand sich sehr weit außerhalb und da man, ähnlich wie die PvD Crew schon berichtet hat, beim existieren schon geschmort wird, entschieden wir uns gegen den Spaziergang in der Mittagshitze und hofften, dass der Bus unterwegs bei einem Obststand halten würde. Als wir noch keine Stunde unterwegs waren, hielt der Bus tatsächlich Mitten im Nirgendwo und es strömte eine handvoll Straßenverkäufer*innen in den Bus, die alle Schokolade und Cucuruchus verkaufen wollten. Cucuruchu ist eine lokale Süßigkeit aus Kokosnuss, Zucker und unterschiedlichen Arten von Obst, in unserem Falle Guave. Quasi ein besserer Energy-/Müsliriegel. Obst bot leider niemand an… Also kauften wir uns den Süßkram und warteten darauf, dass die anderen Fahrgäste von ihrer Raucherpause zurückkamen. Plötzlich sah Frida im Augenwinkel, dass ein Stück weiter die Straße runter eine Frau Obst verkaufte und rannte kurz entschlossen los. Ich muss zugeben, ich hatte kurz Angst, dass der Bus ohne sie weiterfahren würde aber der Busfahrer hatte es ein Glück gesehen und war nur aus Spaß ein Stück vorgerollt, um Frida unter Druck zu setzen. Eingedeckt mit frischen Bananen ging es also weiter in Richtung Santiago. Auf den knapp 240 km machte der Bus noch mehrere Stopps aber wir kamen tatsächlich pünktlich in Santiago an. Dort konnten wir unsere Rucksäcke von links nach rechts in den nächsten Bus laden und es ging direkt weiter. Das System hier scheint doch etwas besser zu klappen als die DB. 😉 Der Busfahrer in diesem Bus hatte es, ähnlich wie in funktionierenden Zügen im Sommer bei der DB, sehr gut mit der Klimaanlage gemeint und den Bus auf 20 °C runter gekühlt. Bene und Moritz hatten uns zwar vorgewarnt, dass die Busse klimatisiert sind und man daher besser eine lange Hose trägt, aber dass es so kalt werden würde, hätten wir nicht gedacht. Wir versuchten es trotzdem mit schlafen aber bei der Kälte und den gefühlt halbstündlichen Pinkel-/Raucherstopps, wo immer das Licht angemacht wurde, war es gar nicht so einfach. Bei einem der längeren Stopps in einer Stadt nutze Frida die Gelegenheit und holte ihren Schlafsack aus dem Rucksack. In dem Zuge fiel auch dem Busfahrer auf, dass es sehr kalt war und drehte die Klimaanlage etwas runter. Als es morgens langsam hell wurde, erweckten auch unsere Lebensgeister und wir waren froh, als wir gegen 10 Uhr endlich in Santa Clara angekommen waren. Dort brachte uns ein Tuctuc Fahrer zu unserem Casa Particulares und wir machten uns nach einem kurzen Gespräch mit unserem Gastgeber auf dem Weg in die Stadt. Uns fiel direkt auf, dass die Stadt deutlich belebter, diverser und jünger ist, als Baracoa. Was wahrscheinlich auch an der zweit besten Universität des Landes hier in der Stadt liegt. Auch scheint die Bevölkerung hier nicht ganz so arm zu sein, denn die Geschäfte sind deutlich besser bestückt und es gehen tatsächlich auch Leute in den Läden einkaufen. Nachdem wir die Einkaufsstraße lang geschlendert waren, setzen wir uns in ein Café und tranken einen hervoragenden Batido (kalter Kakao) und beschlossen kurzerhand heute Abend selbst den Kochlöffel zu schwingen und unsere Gastgeber auf eine Portion Spaghetti mit Sojabolognese einzuladen, welches wir noch auf St. Maarten proviantiert hatten. Während wir das Essen vorbereiteten, zog ein Gewitter auf, so dass das Kochen eine Dusche inkludierte, denn der Herd stand draußen und war zwar theoretisch überdacht, aber bei den Wassermengen half es nur bedingt. Pünktlich zum Essen war der Regen vorbei und wir konnten auf der Terrasse den Tisch decken. Nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten, weil die Gastgeberin sehr schnell gesprochen hat, wurde es ein sehr schöner Freitagabend mit vielen verschiedenen Gesprächsthemen. Da den beiden das Essen sehr gut geschmeckt hat, wollte sie am nächsten Tag für uns Etwas typisch kubanisches kochen.
Samstag früh gab es, wie bis jetzt in jedem Casa Particulares, ein hervorragendes Frühstück mit Obst, Rührei, Brot, Saft und Kaffee. Danach sind wir zum Busbahnhof gelaufen, mit dem Ziel einen Bus für Sonntag nach Trinidad zu buchen. Wie wir feststellen mussten, fahren die Busse in die kleineren Orte nicht an Wochenenden, weshalb wir noch bis Montag in Santa Clara bleiben werden. Den restlichen Vormittag haben wir die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten weiter erkundet und sind zum Mittag wieder zurück in unser Casa Particulares, um die Mittagshitze mit einer Siesta zu überbrücken. Nachmittags haben wir auf der schönen, grünen Terrasse des Hauses Tagebuch geschrieben und die nächsten Reiseziele auf Cuba geplant. Zum Abendessen wurde uns hausgemachte Languste mit Reis und Pommes (die besten Pommes, die wir seit Langem hatten) serviert und der Gastgeber erklärte uns, dass sie uns als Dankeschön für das Essen gestern, auf dieses Essen einladen wollen. Nach dem Essen haben wir uns Landfein gemacht, um die Nachtszene von Santa Clara zu testen. Auf dem Weg in die Stadt sind wir an einer Kunstgalerie vorbeigekommen, in der ein riesiges Orchester aufgebaut war. Als wir am Eingang vorbeikamen und kurz stehen blieben, wurden wir direkt eingeladen rein zu kommen. Es war ein Sinfonieorchester mit über 30 Musiker*innen und einer Sängerin, die verschiedene Stücke von Mozart über Bellini und Verdi bis hin zu Puccini spielten. Nachdem wir etwa eine Stunde begeistert dem Orchester zugehört hatten, gingen wir weiter zu unserem eigentlich Ziel des Abends: El Mejunje. Die Bar ist eine der wenigen Gay-Bars in Cuba und ist für ihre wöchentliche Drag-Show bekannt. Dementsprechend voll war der Laden auch, denn es scheint DER Treffpunkt an einen Samstagabend zu sein. Wir bestellten uns einen Mojito, suchten uns einen Platz und ließen uns von 8 Lip-Sing Performances, teils auf spanisch, teils auf englisch, begeistern. Als die Show vorbei war, wurde die Bühne in Null-komma-Nichts in eine Tanzfläche verwandelt und das Publikum begann selbst das Tanzbein zu schwingen. Nachdem wir die letzten Tage dachten, dass wir in dieser bunten Stadt weniger stark auffallen als in Baracoa, mussten wir in der Bar feststellen, dass wir uns getäuscht hatten. Wir wurden von allen möglichen Seiten angesprochen wo wir denn herkommen, wie lange wir in der Stadt sind und ob wir Lust hätten eine Wenig zu tanzen. Verglichen zu den ganzen Cubaner*innen fallen wir mit unserer Größe und Frida mit ihren blonden Haaren schon sehr auf. Als sich die Gespräche immer wieder wiederholten und uns langsam die Müdigkeit einholte, entschieden wir heim zu gehen.
Sonntag früh schliefen wir aus, wuschen Wäsche und machten uns dann auf den Weg, um eine Besichtigung in einer Tabakfabrik für Montag zu buchen. Laut den Öffnungszeiten hatte der Laden gerade Mittagspause, weshalb wir uns erstmal beim Laden daneben für eine Handpizza anstellten (gehört inzwischen zu unserem Grundnahrungsmittel). Als der Shop wieder aufmachen sollte, kam ein Angestellter raus, entfernte den Öffnungszeitenzettel und schloss den Laden ab. Hier arbeitet eben jede*r wie er/sie gerade lustig ist.. Statt die Tour zu buchen haben wir es also wie alle Anderen hier gemacht und den restlichen Sonntag ganz entspannt mit Café-Hopping verbracht und bei einem guten Kaffee und frischen Smoothie unsere Tagebücher bzw den Blog auf den neusten Stand gebracht. Dabei muss man wissen das die meisten Cafés nur ein Bruchteil des eigentlichen Angebots bieten können. Daher gabs im ersten Café einen Kaffee, im zweiten ein Eis, im dritten ein Smoothie und im vierten dann noch ein Cocktail und wahlweise eine Zigarre. Cocktails sind hier tatsächlich meist günstiger als Dosenbier… Und wenn man sich die Bevölkerung hier anschaut, kann niemand mehr behaupten, dass die Deutschen so viel Bier trinken würden… Während wir noch auf der Suche nach Kaffee waren, fanden wir in jedem Restaurant Cubaner*innen mit Bier(türmen) vor sich. Nachdem wir die heißen Stunden des Tages in Cafés verbracht hatten, sind wir am späten Nachmittag noch auf den höchsten Punkt der Stadt gestiegen und konnten von da aus Regen und Gewitter über dem naheliegenden Gebirge und dem anderen Ende der Stadt beobachten und sehnten uns nach einer Abkühlung. Zum Sonnenuntergang gingen wir zurück in die Stadt und gönnten uns, was auch sonst, eine Pizza. Die Kellnerin hatte uns beim bestellen schon darauf hingewiesen, dass die Pizzen sehr groß seien und gefragt, ob wir sicher zwei haben wollen. Frida war der festen Überzeugung, dass 43cm ja gar nicht so groß sei und wir das locker schaffen. Als die riesen Pizzen dann vor uns standen waren wir uns kurz nicht ganz sicher wer das alles essen sollte aber immerhin haben wir damit schon für das Abendessen im Bus heute gesorgt. 😉 Während des Essens konnte man beobachten, dass die Leute draußen immer schneller in ihren Schritten wurden und schließlich begann es ziemlich stark zu regnen, begleitet von einem wunderschönen Wetterleuchten am Himmel. Also aßen wir ganz in Ruhe und machten uns dann im etwas weniger starken Regen auf den Heimweg. Eigentlich soll jeden Sonntagabend Livemusik auf der Plaza im Stadtzentrum sein, dies schien aber ins Wasser gefallen zu sein… Daher machten wir einen ruhigen Abend auf der Couch mit ein paar Folgen von den Känguru Chroniken.
Heute früh sind wir nach dem Frühstück direkt los, um die Führung für die Tabakfabrik zu buchen, nur um festzustellen, dass sie erst morgen wieder eine Führung anbieten. Etwas überfordert mit unser dazu gewonnen Freizeit, machten wir zum wiederholten Male einen Stadtbummel, mit einer Pause für einen eisgekühlten Batido, packten ganz entspannt unsere Rucksäcke und machten eine ausgiebige Siesta. Wir freuen uns heute Abend weiter nach Trinidad zu fahren und einen weiteren Ort und seine Geschichte zu erkunden.
Svenja