Knock, knock. Who’s there?

Skuril geht es weiter auf dem Peter, obwohl wir das Bermudadreieck eigentlich hinter uns gelassen haben. In der ersten Wache begrüßte uns der Mond an Deck und wir begannen unsere ersten vier Stunden der Nacht. Dann ein unerwartes Spektakel: Am Himmel erschien plötzlich eine Linie vieler heller Lichter, die Richtung Mond flogen. Nach kurzem Überlegen waren wir uns sicher, dass das Satelliten sein müssen. Schon interessant, was man nachts so alles sieht und dass man, selbst nach mehreren Monaten, noch neues sieht. Ansonsten gab es nichts weltbewegendes, wir sehnten uns eigentlich nur nach unserer warmen Koje und hielten uns mit ein wenig Klatsch und Tratsch wach und philosophierten dabei ein wenig herum.
Die für uns zweite Wache der Nacht fing direkt mit einer noch skurileren Gegebenheit an. Unter Deck hörte man seit 03:30 Uhr ein klapperndes Pochen, welches man nicht klar zuordnen konnte und sich nach einem Klopfen unter dem Kiel anhörte. Die noch aktive Wache entschied sich, den Motor anzuschmeißen, um herauszufinden ob das der Propeller trotz eingekuppelter Stellung sein könnte. Das Einschalten schaffte keine Lösung also wurde der Motor wieder ausgeschaltet. Das Problem konnte nicht klar ausfindig gemacht werden und auch die Dunkelheit half nicht bei der Problemlösung, selbst wenn man im Meeresleuchten am Heck feststellen konnte, dass es erheblich heller war als sonst. So wurde entschieden, das Geräusch zu beobachten und bei Tageslicht zu beheben. Immerhin konnten wir feststellen, dass es bei unter sechs Knoten nicht hörbar war, also legten wir erstmal nicht bei sondern segelten das Boot aktiv langsam weiter. Währenddessen überlegten wir uns was das sein könnte und kamen zum Entschluss, dass wir etwas geangelt haben müssen. Mit dem Tageslicht widmeten wir uns dann wieder dem Geräusch. Wir entschieden uns beizulegen und Frida und Michael wollten in Wasser gehen um das Problem von unten im Wasser anzugucken. Die Flossen waren gerade ausgepackt als Sönke feststellte, dass das ins Wasser springen nicht mehr nötig war. Es erschien achtern ein großer weißer Fender, welcher über ein dickes Tau mit einem zweiten Objekt verbunden war. Somit war unser Problem glücklicherweise behoben und wir segelten mit gewohnter Geschwindigkeit flott weiter und waren ganz froh, dass sich das Problem selber behoben hatte, denn im Wasser waren einige portugiesische Galeren unterwegs mit denen Frida und Michael lieber keinen Körperkontakt aufnehmen wollten.
Mit der neuen Wache kam dann passend zum Raumwind auch der Nivea Spi zum Vorschein und damit auch die Lust auf Wasserspiele. So duschte die wachfreie Crew und stärkte sich dann mit den von unserem heutigen Smut Enno frisch zubereiteten Quesadillas und einem frisch gebackenen Schokokuchen.
Dann noch eine erfreuliche Nachricht zum Ende des Beitrags: Wir haben nun ein Drittel der Strecke zu den Azoren geschafft. Das Wetter ist nach dem anfänglichen Regen nun auch stetig gut und recht sonnig geblieben, sehr zur Freude der gesamten Crew.
Jule
Position: 35°21,58’N 053°56,5’W
Geduschte Leute an Bord: 7
Vertilgte Quesadillas: ca. 45
Heute gesehene Haie: 1
Andere Boote/Schiffe in Sichtweite : 1

Es geht los!

Der Ruderquadrant kam gestern Nachmittag noch an, dieser wurde direkt eingebaut. Sönke hat uns dann noch zu heute kurz vor Ende der Öffnungszeiten ausklariert, jetzt tanken wir noch Wasser und Diesel und dann geht’s 1800 Seemeilen zu den Azoren. Updates folgen.

Stürmisch und regnerisch in Bermuda
Die Reparatur läuft

Der kaputte Ruderquadrant

Der Ruderquadrant lässt auf sich warten…

Nachdem klar war, dass wir noch nicht am Sonntag lossegeln konnten und so mehr Zeit auf Bermuda haben, entschieden wir uns noch etwas von der Insel zu sehen. So brachte ich morgens Svenja zum Flughafen, wo sie Flo und Lennart traf um mit den Beiden wieder nach Deutschland zu fliegen. Danach ging es für die Leute an Bord in Kleingruppen zu verschiedenen Orten auf der Insel. 

Frida, Malou und ich fuhren mit dem Bus nach Hamilton Parish, um einen Teil der wunderschönen Natur auf Bermuda zu erkunden. Zu erst ging es zu den Tropfsteinhöhlen Crystal Cave und dann zum Fantasy Cave, wo wir eine geführte Tour durch die nur mit Guide betretbaren Höhlen gemacht haben. In der ersten Höhle ging es knapp achtzig Stufen hinunter in ein atemberaubendes, wunderschönes Ambiente. Das spiegelglatte, klare Wasser und das Licht der Lampen ließ die Stalaktiten auf der Wasseroberfläche widerspiegeln, was die ohnehin schon sehr schöne Höhle noch atemberaubender machte.
Danach ging es in die andere Höhle, welche im Vergleich zur ersten Höhle zwar kleiner aber trotzdem sehr schön war. 

Nach dem Besuch in den Tropfsteinhöhlen ging es weiter zum Blue Hole Park, einem frei betretbaren Nationalpark mit ebenso schöner Natur. Wir sahen noch mehr Höhlen und einige Lagunen, in denen man teilweise baden konnte. Bei der größeren Lagune konnte man von einem knapp 3m hohen Vorsprung sogar hineinspringen, was wir uns natürlich nicht zweimal sagen ließen. So sprangen wir in das schön erfrischende, kalte nass und waren inmitten einem schönen Mangrovenwald und den Klippen, von denen wir gesprungen waren. Danach spazierten wir noch im Park herum und sahen weitere Höhlen, die wir mit Taschenlampen erkundeten. 

Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns ein Eis und fuhren zurück zum Boot, wo es schon bald Abendessen gab. Kurz vor dem Essen kam dann noch Henrik, welcher aufgrund eines Flugausfalls erst am Sonntag anreisen konnte. Auch hier war es natürlich von Vorteil, dass der Ruderquadrant noch nicht da war und wir somit eh noch nicht ablegen konnten. 

Gestern hieß es, dass wir erst einmal auf standby bleiben sollten, denn wir hofften dass der Ruderquadrant ankommen würde, welcher direkt eingebaut werden sollte. So wurde wieder ein Mal die nähere Umgebung erkundet und noch ein paar Lebensmittel und/oder in Touristenshops eingekauft. Mittags kam dann jedoch die ernüchternde Nachricht, dass der Ruderquadrant leider noch nicht angekommen ist und es vor morgen auch nicht wird, also wurde der Rest des Tages frei zur Verfügung gestellt. Während ein Teil zum Blue Hole Park fuhr, machten sich Malou und ich auf zu einer Kirchenruine, welche man um 19. Jahrhundert angefangen hatte zu bauen aber nicht fertiggestellt wurde, sowie zu einem verlassenen Gebäude in dem Frida und Lennart schon in den Tagen zuvor waren. 

Als wir wieder zurück kamen, empfing uns ein herrlicher Duft, denn Smutin Frida war inmitten des Kochprozesses und zauberte uns leckeres Essen. Danach klang der Abend in einer äußerst gemütlichen Runde aus. Es gab den bermudischen Rumcocktail Dark & Stormy sowie eine äußerst musikalische Runde. Der Gesang wurde unterstützt von einer Gitarre, den auf den Bahamas erstandenen Flöten sowie einem Schneebesen und Schneidebrett. 

Auch wenn es natürlich ärgerlich ist, dass wir unseren Zeitplan nicht einhalten können, so versuchen wir das beste daraus zu machen und die Zeit im Hafen zu genießen. Nichts desto trotz hoffen wir, dass der Ruderquadrant zeitnah ankommt, damit wir endlich die Atlantiküberquerung starten können.

Jule

Svenja, Flo und Lennart am Flughafen
Schöne Beleuchtung in der Höhle Crystal Cave
Sind das Bienen oder ASVer? Die Blumen riechen auf jeden Fall MEGA 😍
Blue Hole Lagune, ein himmlischer Ort zum Baden
Ausflug in der Nähe des Hafens, mal wieder ein traumhafter Ort.
Eine Weisheit an einem Geschäft in der Altstadt
Malou und ich (Jule) in der nicht fertiggestellten Kirche
Mal wieder ein Lost Place
Gesellige Runde am Abend

Kleine Erkältungswelle auf dem PvD

Wie man in einer Tageszusammenfassungen lesen konnte, ist auf dem Peter eine kleine Erkältungswelle unterwegs.
Da es mir nun wieder besser geht, wollte ich mal berichten wie das so ist, wenn man auf See krank ist.

Zu allererst sei gesagt, dass so ein Peter, zwölf Leute auf Verhältnismäßig wenig Quadratmeter, nicht der ideale Platz ist um Leute voneinander zu isolieren. Dementsprechend ist so ein kleiner „Ausbruch“ quasi vorprogrammiert. Solange die Crew eingeschaukelt ist und es nicht alle auf einmal trifft kann das aber auch gut gemanagt werden.

Nachdem die erste Person flach lag hoffte man natürlich, dass nicht noch weitere Personen folgen. Wie man aber aus der vorangestellten Tatsache entnehmen kann, stellt sich das meist als eher schwierig heraus. So dauerte es nicht lange bis es bei mir im Hals kratzte und mein Energielevel deutlich herabgesetzt war. Kurz darauf hatte auch ich ziemlich ausgeknockt meinen Stammplatz in der Koje. Glücklicherweise plädierte unsere Butti (Bord Mutti) Svenja mit Nachdruck dafür, dass sich alle kränkelnden Crewmitglieder auskurieren sollen, damit die anstehende Atlantiküberqueerung von verschleppten Krankheitsgeschichten verschont bleibt. Also stand für uns nun Hände waschen, ausruhen und Teetrinken an der obersten Tagesordnung. Nicht unbedingt die leichteste Aufgabe für jeden und so wurde man ständig ermahnt ja nicht zu viel zu machen und sich auszuruhen. Doch irgendwann wird die eigene Koje, insbesondere wenn man ausschließlich auf einem Bug segelt, ungemütlich und langweilig und so trauten wir uns mal wieder, natürlich gut eingepackt, über Deck ins Mittelcockpit. Frische Luft, vor allem die salzige Seeluft, ist ja bekanntlich gut für die Lunge. Spätestens beim frische Luft tanken füllten sich, zumindest bei mir, wieder ein paar Energiereserven. So fing ich an im Mittelkockpit unaufgeschossene Leinen aufzuschießen, unter Deck ein paar kleine Baustellen aufzuräumen und Wasser für Tee und Ramen aufzusetzen, was von den anderen als „Jule wird offensichtlich wieder gesund“ positiv kommentiert wurde.

Damit sich nicht wieder zu früh zu dolle angestrengt wird gibt es für die allmählich gesund werdenden erst mal noch keine Vorschiffaktionen sondern hier und da spontan eingelegte Power Naps und einfachere Aufgaben wie, natürlich nur wenn es keine gesundheitliche Bedenken für den Rest gibt, das Smuten und wahlweise gute oder schlechte (Wort)witze reißen.

Vielen Dank an die Crew für das Bewirten und Einspringen während man krank war und an Owe, der als Schiffer für die ausgefallenen Crewmitglieder in Wachen mitgefahren ist und an einem Tag vorzüglich für uns gesmutet hat!

Jule

Musikalisch weiter nach Bermuda

Gestern Mittag konnten wir endlich in Nassau ablegen und so geht es nun in den nächsten fünf bis sieben Tagen, je nach Wetter- und Windlage, weiter nach Bermuda. Die erste Nacht auf See war mal wieder etwas härter, denn nach den ganzen Hafentagen muss man erst mal wieder in den Wachrhytmus kommen. Zusätzlich wurde aufgrund des nicht klar erkenntlichen Wellenbilds ordentlich gestampft, was die Nachtruhe ebenfalls erschwert hatte. Wellen aussteuern will gelerrnt sein und die Dunkelheit ist da auch kein hilfreicher Fakfor. Ein großer Lichtblick war aber die Tatsache, dass Owe zum Mittag wieder das Dreiwachsystem herausgeholt hat, was ein aktiveres Bordleben ermöglicht und so mehr Leben ins Boot haucht. Nach ausgiebigen (Vor)mittagsschläfchen ging es der Crew wieder sichtllich besser und es erschienen vermehrt wachfreie Crewmitglieder bei der ersten Nachmittagswache aus dem Niedergang. Nicht nur die Sonne sondern auch die Tatsache, dass Boris die Bluetooth Musikbox lief, lockte sie an. Über die nächsten Stunden hörte man VIELE verschiedene Genres. Von Qualitätsliedern bis hin zu „Qualtitätsliedern“ war einiges dabei. Was dabei in welche Spate einzuordnen ist, ist hierbei maximal subjektiv. Zwischen klassischer Popmusik, elektrischen Remixen und mildem Rock tauchte auch mal etwas von Ritter Rost, Fuffifufzich und Schnipo Schranke auf, nicht unbedingt zur Freude aller Crewmitglieder. Zum Ende der zweiten Nachmittagswache wurde Heavy Metal aufgefahren, was viele sehr erfreute. So wurde die Lautstärke ordentlich aufgedreht und in den Abend hineingesegelt. Irgendwann wurde die Musik dann aber leiser gedreht, sodass die Schlaf- und Ruhesuchenden Menschen entspannen konnten. Nun geht es mit gutem Tempo in die Nacht hinein, wünscht uns gerne weiterhin so gutes Segelwetter wie heute :).

Jule

Quadrantisch, praktisch, gut…

… ist es leider nicht wenn der Ruderquadrant kaputt ist.
Wie ihr im letzten Blogbeitrag schon lesen konntet, hatten wir einen dezenten Fuck-up mit unserem Steuer. Dementsprechend war klar, dass wir dieses Problem in Nassau vor der Überfahrt nach Bermudas lösen müssen.

Frida und Svenja machten sich nach Ankunft und Stärkung auf, um das Steuerrad näher zu inspizieren. Dabei fiel auf, dass nicht die Steuerseile gerissen sondern der Ruderquadrant und die Steuerkette gebrochen waren. Wir versuchten herauszufinden, ob man für den Ruderquadranten ein Ersatzteil herbekommen könnte und auch der Ingenieur eines nebenan liegenden Traditionsseglers wurde dazu befragt. Es stellte sich jedoch heraus, dass es im Gegensatz zur Steuerkette nicht so leicht ist so schnell ein Ersatzteil für den Ruderquadranten zu bekommen.
Nach Rücksprache mit Kiel wurde dann
eine Übergangslösung ausgearbeitet, welche an Bord umgesetzt werden sollte.

Aufgrund der Größe der Backskiste, in die maximal zwei aktiv arbeitende Leute passen, wurde versucht die Beiden bei Laune zu halten und ihnen somit jegliche Wünsche von den Augen abzulesen. So wurden neben den Werkzeugen auch Snacks, Eiskaffee sowie andere gekühlte Getränke angereicht. Jedesmal wenn man Achtern die Lage checkte gab es deutliche Fortschritte, bis es endlich hieß, dass sie fertig sind. Daraufhin wurde geschaut ob das alles so funktioniert wie es sich vorgestellt wurde.
Also nun mal endlich wieder bessere Nachrichten:
Die Tests haben gezeigt, dass es funktionieren sollte. In den nächsten Tagen wird sich zeigen ob es sich bewahrheitet, wir sind aber guter Dinge und glauben dass es bis Kiel halten wird.
Hiermit ein großes Dankeschön an die Beiden, dass sie diese Reparatur so gut gemeistert haben!

Jule

Alfred als Assistent während Svenja und Frida auf ihre Fortschritte anstoßen

Ein Tag in Cienfuegos

Nach einem segelreichen Tag und einer motorlastigen Nacht kamen wir gestern morgen in Cienfuegos an. Die Stadt begrüßte uns mit einem Leuchtturm, welcher von einem wunderschönen Sonnenaufgang begleitet wurde.

Nachdem wir festgemacht haben, ging es ans Erledigen verschiedener Dinge. Teilweise erfolgreich, vorwiegend aber leider nicht. Das mit den Besorgungen in Kuba gestaltet sich meist schwieriger als erhofft und so leben wir den kubanischen Alltag- freuen wenn man etwas bekommt und achselzuckend hinnehmen wenn es anders kommt als gewünscht.
So haben wir nun wieder fast volle Wassertanks aber konnten dafür nicht mit Süßwasser duschen, denn wir haben
womöglich den Tank des Hafens vollständig gelenzt.

Anschließend haben wir uns in Kleingruppen die Stadt angeguckt. So sind Bene, Ivo und ich zuerst einmal zum bummeln in die Haupteinkaufsstraße gegangen, wo wir andere ASVer getroffen haben. Mit Moritz sind wir dann in ein Laden gegangen, in dem man kubanischen Rum und Zigarren kaufen konnte. Im Vergleich zu normalen Einkaufsläden erstrahlen diese in Hülle und Fülle. Für uns als mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln voll ausgestattete Touristen sind die leeren Einkaufsläden zwar nicht allzu relevant, es bestürzt uns aber doch sehr zu sehen, wie es hier damit aussieht und wie knapp oder überteuert alltägliche Dinge sind. Dennoch schätzen wir es sehr, dass wir hier sein können, denn es lässt uns unter anderem für so viele alltägliche Dinge dankbar sein und lässt uns „einfache“ Dinge mehr wertschätzen.

Nachdem sich die Wolken, welche augenscheinlich nach einem großen anstehenden Regenschauer aussahen, verzogen hatten, sind wir zum Parque José Martí gegangen. Dies ist ein wunderschöner Park, mit vielen Alten Bauten und Bäumen rundherum. Dort haben wir dann die Franzosen Margot und Arthur, welche wir schon aus Santiago de Cuba kannten, getroffen.
Sie fragten uns, ob wir mit ihnen zu einer rooftop bar gehen wollten um mit ihnen etwas zu trinken. Die rooftop bar entpuppte sich als Restaurant mit einem Balkon, zwar nicht das gleiche aber dennoch sehr schön! Für uns gab es wahlweise Saft oder Drinks, die wie bisher immer in Kuba ordentliche Umdrehungen hatten.

Danach sind wir wieder in Richtung Hafen gelaufen. Eigentlich wollten wir ein örtliches taxiartiges Fortbewegungsmittel nehmen, nämlich ein elektronisch angetriebenes Lastendreirad mit Sitzmöglichkeiten auf der Ladefläche, doch anders als in Santiago de Cuba waren die Fahrer nicht so touristenfixiert und so sind wir die Strecke wieder zurückgelaufen.
Aufgrund der geringeren Hitze und kurzweiligen Gespräche mit den Franzosen kam uns die Länge der Strecke deutlich kürzer vor.
Auf halber Strecke trafen wir dann auch noch Malou und Lennart.
Während Ivo und Bene auf direktem Wege zum Hafen gegangen sind, sind Malou, Lennart und ich noch einen kleinen Schlenker gelaufen um noch mal an einer anderen Stelle zum Wasser zu kommen. Als wir uns auf den finalen Rückweg machen wollten sahen wir einen Mangobaum, welcher voller Früchte war.
Wir traten näher um ihn zu betrachten und dabei fiel uns auf, dass es ein optimaler Kletterbaum ist, sodass wir keine fünf Sekunden verbrauchten um dort hochzuklettern.
Es war definitiv die richtige Entscheidung, denn das Gefühl mal auf einem Mangobaum geklettert zu sein ist wunderbar.
Zurück am Boot gab es ein leckeres Curry, gesmutet von Moritz, und natürlich auch noch einen Stromausfall, trotz eines sehr nahegelegenen Atomkraftwerks.

Heute geht’s weiter mit dem Segeln, wenn alles klappt werden wir als nächstes die Isla de la Juventud anlaufen.

Jule

Sonnenaufgang vor Cienfuegos
Einer der zahlreichen Regale im Laden mit Rum
Am Parque José Martí (1/2)
Am Parque José Martí (2/2)
Selfie im Restaurant mit Margot und Arthur
Nachmittagssonne in Cienfuegos, lässt den Himmel im einem wunderschönen blau erstrahlen
Noch ein Bild des wunderschönen Himmels
Malou, Lennart und ich in einem Mangobaum

Es gibt nun wieder Fahrtwind!

Heute morgen gab es zum Wachwechsel noch mal eine Änderung bei den Segeln, es wurde von G1 auf Fock und Klüver gewechselt. Mit dem Doublehead erhofften wir uns ein stetigeres Tempo, denn der nicht sehr verlässliche Wind war der Grund dafür, dass die G1 mal oben und mal unten war. Der Plan ging auf und so waren wir schon mal ein Stückchen schneller unterwegs. Als dann der Spi in der Vormittagswache gesetzt wurde kam es mit über 9 Knoten zu der ersten Höchstgeschwindigkeit der Etappe 15. Die aufziehende Wache freute sich ebenso dolle, wie wir es getan hatten, denn in den letzen Tage hatten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von deutlich unter 2 Knoten. So ging es in den nächsten Stunden mit gutem Tempo voran. Nur war da immer noch das „Problem“ mit der Wärme, insbesondere unter Deck war es kaum auszuhalten. Alleine schon die eigene Existenz sorgte dafür, dass der Schweiß aus allen Drüsen kam. An eine körperliche Betätigung wollte man garnicht denken. So kam es zu (sinnlosen) Wortspielereien, es wurde gelesen oder vor sich hergedöst. Man könnte natürlich noch weiter darüber lamentieren wie hart das Leben in der Karibik ist, aber den Lesern zu Gute höre ich an dieser Stelle mal damit auf und schicke warme Grüße… Zum Abend hin wurde der Spi geborgen und der Klüver wieder hochgezogen. So ging es langsamer, aber noch recht stetig zum Wachwechsel mit Sundowner über. Nachdem die Sonne sich feierlich mit einem Green Flash verabschiedet hatte, gab es noch eine Flugshow einer vorbeifliegenden Schwalbengruppe. Von der Gruppe haben dann ein paar Vögel den Peter als Mitfahrgelegenheit genutzt, jedoch haben wir diese nach ein paar Wenden endgültig verscheucht. Nun dümpeln wir hier wieder mit knapp 2,5 Knoten umher (wovon ein Teil von der Strömung ausgemacht wird) und freuen uns schon auf die Ankerbucht inklusive Bademöglichkeit, welche uns in Aussicht gestellt wurde.
Jule

¡Hasta la Vista Santiago de Cuba!

Bevor es heute weiter in Richtung Cien Fuegos gehen soll, stand gestern Abend noch ein gemeinsames Essen mit Alejandro und Lyonel, zwei der vier Hafenmeister und Frida und Svenja, welche diese Etappe über Land reisen werden, an. Während der Hafentage haben wir uns mit den Angestellten im Hafen gut verstanden. Sie haben uns Tipps gegeben, wo man hier in der Gegend schöne Ausflugsziele findet und organisiert wie man da hinkommt und wir haben sie abends zum Essen empfangen.
Während unsere Essensgäste in den letzten Tagen eher europäische Gerichte genießen konnten, wollten sie uns ihre zeigen. So gab es frittierte Kochbananen, Krabben, Hühnchen, Reis und angemachte rote Beete. Dazu gab es örtliches Bier. Von uns wurde ein Cous Cous Salat beigesteuert, denn aus vorabendlichen Gesprächen wurde bekannt, dass es sowas hier nicht gibt.
Alejandro hatte seine Frau Kamilka mitgebracht. Mit ihr haben wir uns sehr gut verstanden, auch wenn die Kommunikation durch eine Sprachbarriere erschwert wurde. Für komplizierte Themen, wie zum Beispiel Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Arbeitswelt (welche in Kuba übrigens weitaus besser ist als in Deutschland) hatte Alejandro alles gedolmetscht, später haben wir unser Glück selber versucht und haben es geschafft mit unseren (begrenzten) Spanischkenntnissen eine Konversation zu führen.
Zum Nachtisch gab es von Lyonel mitgebrachtes Eis und von uns einen deutschen Osterzopf, beschmiert mit Marmelade.
Daraufhin unterhielten wir uns mit Kamilka über verschiedene Rezepte, sowie Ähnlichkeiten in der kubanischen und deutschen Küche, insbesondere über das Backen.

Der Abend neigte sich zum Ende zu und Alejandro und Kamilka mussten wieder nach Hause fahren und konnten dabei Frida und Svenja mitnehmen. Zur Verabschiedung wurde uns dann noch erklärt, dass man in Kuba statt „Adios“ lieber „Hasta la Vista“ verwendet, da dies auf ein Wiedersehen abzielt wohingegen ein „Adios“ suggeriert, dass man den anderen nicht wieder sehen möchte.

Für uns sollte es dann noch Mojitos geben. Während des Wartens auf die Cocktails kam es zu einem kurzen Stromausfall. Dies war nicht mehr neu für uns und so lösten wir das Problem auf den kubanischen Weg und nahmen was da ist um Licht zu haben, nämlich Handytaschenlampen und Bierflaschen. Nach kurzer Zeit ging der Strom wieder und so klang der Abend noch aus, bis wir alle müde aber vom ziemlich starken Mojito angeheitert Richtung Boot und ins Bett gegangen sind.

Jule

Las mujeres (die Frauen)
Malou im Strahl der Bierlampe

Mangrove Cay

Zum Morgengrauen erwachte die Crew um sich auf ein Abenteuer zu begeben. Es sollte die vom Peter sichtbare Insel erkundet werden. Zuerst machten sich Sören, Heyka, Ivo und Malou in einer Kajak Kolonne auf in die Mangrove Cay. Da war sie auch schon: die erste Schildkröte zum Sonnenaufgang… und es sollte nicht die Letzte sein. Geführt von einer freundlichen Meeresbiologin aus London wurden uns viele interessante Dinge über diese Mangroven Insel erzählt. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. Ganz unter uns in vollkommener Stille, die durch ein- & ausatmende Schildkröten, Vogelgesang und dem leisen Plätschern der Paddel im Wasser komplememtiert wurde, genossen wir die wunderschöne Tour in vollen Zügen. Wir beobachten in dem türkisklarem Wasser unzählige Schildkröten, die neben und unter uns durchtauchten und ihr hübsches Köpfchen neben dem Kajak heraustreckten. Neben den vielen kleinen und großen Schildkröten konnten wir die roten Mangroven, kleine bunte Fische,
Vögel, Conchmuscheln, Quallen (die verkehrt herum auf dem Grund lagen) und junge Zitronenhaie bestaunen.
Während wir begeistert in angenehmer Morgenruhe die kleinen Haie beobachteten schallte es von der Ferne lauter werdende Stimmen. Eine deutsche Touristengruppe näherte sich uns. Wie wir feststellen sollten handelte es sich um den Rest der Petercrew, die überwältigt von der Schönheit der Mangroven euphorische Freudenschreie von sich gab.
Nach 2 Stunden war die Tour gefühlt viel zu schnell vorbei und die Crew versammelte sich hungrig von den tollen Eindrücken beim Peter. Dort verwöhnte uns Henrik zum Brunch mit individuell zusammengestellten Omelettes und Obstsalat.
Glücklich gesättigt und zufrieden von dem bisherigen tollen Tag, entspannten wir uns am nahe gelegenem Intinity-Pool und am Strand in Hängematten zwischen Palmen im Schatten. Zur Stärkung vor der Überfahrt nach Kuba gab es bunte Cocktails, die es in sich hatten.
Mit dem Nachmittagshochwasser hieß es dann Leinen los mit dem Ziel Kuba.

Malou


Tourgruppe 1 mit Guide
Eine Mangrovenpflanze
Auftauchende Schildkröte