Goodbye Eva

Goodbye Eva

Es began in Barcelona,
es war die Zeit nach Tillman’s Corona.
Unter Deck stand die Luft von Harry und der Nasszelle,
es fehlte Sauerstoff in jeder körperlichen Zelle.
Es musste Hilfe her, die Crew hatte schon im Kopf,
dekorativ und lebendig sollte sie sein,
so kehrte die kleine Eva auf dem Peter ein.
Über das Mittelmeer, Atlantik und queer durch die Karibik überlebte sie jeden Schiffer,
Schräglage, grobe Berührungen und Spi packen machten sie nur noch hipper.
Nun soll es nach Kuba gehen, wo die Customs kein Spaß mit grünen Einwanderern verstehen.
Das Trennen fiel uns sichtlich schwer,
doch es musste eine Lösung her.
Nun lebst Du auf einer amerikanischen Motoryacht,
das hätte im Oktober niemand gedacht.
Weit bist Du mit uns gesegelt,
ohne Dich werden unsere Köpfe wieder vernebelt.
Liebe Eva, wir werden Dich vermissen auf unserer schönen Nissen.

Malou, Svenja, Jule, Henrik


Eva‘s neues Zuhause

Zwischen Bohnensalat und Schlumpfsuppe (Teil 2)


Jetzt aber wirklich nach Provo!
Der Text vom 31.03. war noch nicht fertig, daher nun der zweite Teil des Textes.


Während wir an einem sehr flachen Riff vorbeisegelten, welches das Wasser in diverse Türkistöneverwandelte, fragten wir uns, ob so etwa eine Schlumpfsuppe aussähe oder hier die Blaubären entstehen. Derweil probierte sich die Smutin Frida, sehr zur Freude der Crew, an pochierten Eiern und Henrik, der zu diesem Zeitpunkt noch wachfreie Wachführer, tanzte zu der Musik im Niedergang. Vormittags herrschte kaum Welle und angenehmer Wind, ähnlich zu Verhältnissen auf der Kieler Förde. Wir mussten aber feststellen, dass es dafür etwas zu warm ist.

Mittlerweile ist das Steuern auch wieder anspruchsvoller gewordem und unsere Rudergänger versuchen die Welle so auszusteuern, dass dem ein oder anderen „Schlagloch“ ausgewichen werden kann, was der Crew über Deck meist eine Salzwasserdusche erspart und verhindert dass der Smutin unter Deck die rohen Eier um die Ohren fliegen. Das klappt leider nicht immer und so muss man sich in Pantrynähe vor umherfliegenden Gewürzen und sonst wo unter Deck vor anderen Wurfgeschossen schützen, welche von der Krängung des Bootes zusätzlich verstärkt werden. Apropos Krängung. Diese erschwert das Leben an Bord mal wieder etwas mehr, sodass man, was das stehen, sitzen oder liegen angeht kreativ wird und sich alternative Positionen und Plätze ausdenkt.

Ansonsten kommen wir aber doch recht gut voran. Gegen 16 Uhr Ortszeit werden wir wohl in unmittelbarer Nähe von Providenciales sein.

Zum Schluss noch ein schöner Limerick von Henrik, passend zur (mittlerweile) gestrigen Tagesweisheit:
Zwölf Segler aus Kiel einst in die Karibik zogen,
auf dem Peter durchpflügten sie tiefblaue Wogen,
auf einmal wurde das Wasser türkis,
das war für eine Durchfahrt doch recht mies,
deshalb fuhren sie darum einen großen Bogen.

Frida, wie sie bei Krängung in der Pantry liest

Keine Sorge, uns geht’s gut :)

April, April!
Beim letzten Post haben wir uns einen kleinen Scherz erlaubt. Naturlich hoffen wir, dass sich keine ernsthaften Sorgen gemacht wurden. Das Wrack auf French Cay hatte uns jedoch eine zu gute Vorlage gegeben, als diese nicht wahrzunehmen.
Wir hoffen, dass das Kranen in Kiel ohne Probleme von statten gegangen ist, dass der Kran einwandfrei lief und nicht wie kurzzeitig gedacht irgendwelche spontane Sondervorschriften einhalten musste.

In diesem Atemzug:
Grüße gehen raus an Knuth, der Takelmeister des Vereins. Es war uns eine Freude und wir hoffen, dass du uns nicht allzu böse bist sondern hinterher, wie wir, darüber lachen konntest.

Peter Crew

Lieber Schifferrat!


Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die gute zuerst: Es gibt nun ein Sail Through auf French Cay. Beziehungsweise fast.
Die schlechte: Wir brauchen auch einen Kran.

Nun zu den Details. Wie im gestrigen Blogbeitrag geschrieben wurde ist helltürkises Wasser für den Peter gar nicht gut.
Kurz gesagt: Wir haben ein Riff übersehen.
Wir haben schon ein FedEx Paket an die Kiellinie gepackt mit dem Brett der Klobilge, einem Flaschengeist von Harry, das halbe Logbuch (die leere Hälfte) sowie ein Kochlöffel aus der Pantry. Das ist alles was übergeblieben ist. Wann das Paket ankommt ist unklar. Es gibt hier noch keine Postfiliale. Nähere Berichte folgen in kürze, unsere Datenflatrate ist aufgebraucht. Die Schiffsführung hat Boris Herrmann auf YouTube zu Ende geguckt.

PS: könnt ihr uns einen Gasadapter zukommen lassen? Unsere Fritteuse geht leider nicht und so funktioniert unser Konzept vom Schnellimbiss nicht mehr.

Herzlichste Grüße,
Die Peter Crew

Die Liegeetappe ist vorbei, wir werden heute (mehr oder minder) wieder in See stechen!

In den letzten Tagen konnten wir das Leben als fast vollständige Crew wieder einüben. Gruppenkoordination will ja schließlich gelernt sein. Auf Birgit, Andreas und Sven mussten wir jedoch bis heute (Samstag) warten. Diese kamen leider nicht wie geplant am Donnerstag, denn das Wetter hatte dafür gesorgt, dass die drei erst mal auf Martinique gestrandet, am Freitag auf St. Martin geflogen und dann erst heute auf Antigua gelandet sind.
Aber wie sagt man so schön? Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben…

Nachdem gestern verschiedene Touren anstanden (siehe letzter Post) ging es für die Daheimgebliebenen und Zurückgekommenen auf dem Boot noch einmal an die Arbeit. Der Riggcheck musste durchgeführt und die Wassertanks sollten noch mal aufgefüllt werden. Daher machten wir uns dafür an die Arbeit. Ebenso wurde sich nochmals der Motor angeguckt, welcher nach drei Wochen Schönheitsschlaf nicht ganz so erfreut war, wieder aufgeweckt zu werden.

Heute Morgen wurden dann noch die letzten Besorgungen und Bootsarbeiten erledigt und nun geht es mit einem lachenden aber auch mit einem tränenden Auge weiter nach Barbuda. Klar sind wir erfreut dass es nun nach drei Wochen Liegeetappe weiter auf unserer Reise geht und wir weitere Erlebnisse sammeln können aber natürlich sind wir auch etwas traurig, dass wir die hier liebgewonnenen Leute hinter uns lassen werden.
Noel, unsere Lieblings Obst- und Gemüsehändlerin, sowie unsere kanadischen Nachbarn, mit welchen wir unzählige chit-chats hatten, werden wir stets in unseren Herzen bewahren.

Das Losdüsen wird sich heute aber erstmal auf einen Ankerplatz vor dem Hafen in Antigua beschränken. Da wir aufgrund der verspäteten Ankunft unseres Schiffers und unserer Wachführer sowie des Wetters (großer Mangel an Wind) nicht rechtzeitig mit Tageslicht in Barbuda angekommen wären, entschieden wir uns für das heutige ausklarieren am Hafen und erst für das morgige lossegeln. Bis dahin werden wir dann noch die Aussicht auf Antigua genießen, die ganzen Höflichkeitsreste der Pantry leeren um Altlasten zu vernichten und dazu wahlweise Fischsuppe und/oder deutsches Vollkornbrot, importiert von Birgit und Andreas, genießen.

Jule

Das gestaute Obst und Gemüse, Bordaffe Paul passt auf die Bananen auf

Der Sonnenaufgang im Hafen, an sich auch eine schöne Aussicht die man nun einen Tag länger genießen kann
Die Fischsuppe wird aufgelöffelt

Jahreshauptversammlung mal anders

Da wir als ordentliche Mitglieder brav unserer Verpflichtung, nämlich an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen (§ 2 Absatz 4 Satz 6 der Geschäftsordnung der Aktivitas), nachkommen wollten, setzten wir uns inklusive Frühstück um 08:15 Uhr vor den Laptop und wählten uns online ins Bootshaus ein.
Dass diese JHV für uns vermutlich wie keine andere JHV sein wird, konnten wir uns schon vorher denken, aber dass sie so vielschichtig wird, hätten wir wohl nicht gedacht.

Es fing damit an, dass um kurz vor 09:00 Uhr unser kanadischer Nachbar Lärm vor unserem Boot verlauten ließ, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen.
Grund für seinen Aufstand war, dass ein Ruderboot, welches an der Regatta „Atlantic Dash“ mit Atlantiküberquerung teilgenommen hatte, als erstes Boot an unserem Hafen in Sichtweite war. Dieses Ereignis ließen wir uns natürlich nicht entgehen, insbesondere weil schon im Vorfeld angekündigt wurde, dass es anschließend Freigetränke geben sollte.
Das Boot kam immer näher und so fingen die Leute an, die Rudernden lautstark zu begrüßen. Auch wir haben die Chance genutzt, um mal wieder unser Horn zu testen.
Kaum hatten sie angelegt, betraten die Ruderer nach 60 Tagen auf See das erste Mal wieder Festland. Noch etwas taukelnd nahmen die Gewinner die Flasche Sekt entgegen und verpassten sich und dem Boot eine Sektdusche. Ob der anschließende Rum-Punsch hinsichtlich der Gangstabilität hilfreich war, kann man so wohl nicht beurteilen.
Um nicht zu lange von der JHV fernzubleiben, entschieden wir uns, schnell ein Freigetränk abzuholen und dann wieder zum Boot zu gehen. Da es, anders als erhofft, nur Alkoholisches gab „mussten“ wir uns mit einem Rum-Punsch zufriedengeben. Zugegeben, 09:00 Uhr morgens ist für uns nicht unbedingt die standardmäßige Zeit mit einem Drink anzustoßen, aber etwas dagegen hatten wir dann auch nicht.
So landeten wir nach einem kurzen Ausflug wieder bei der JHV.
Die Wirkung des Alkohols ließ bestimmt auch wegen der karibischen Wärme nicht lange auf sich warten. Trotzdem folgten wir der Versammlung weiterhin teilweise mehr oder weniger aufmerksam.
Wie immer war es eine recht lange Sitzung und so kam gegen Mittag der Hunger auf.
Wir entschieden uns für ein interkulturelles Bauernfrühstück, bestehend aus Yamswurzel als Kartoffelersatz, Zwiebel, Tomate und wahlweise mit Ei und Käse.

Achtung (schlechter) Wortwitz:
Das war Yams lecker!

Über die restliche Zeit der JHV konnten wir weiter ausnüchtern und so hatten wir am Ende der Versammlung wieder (halbwegs) einen klaren Kopf.
Im Vergleich zu unserer restlichen Sippschaft hatten wir dann doch eine recht aufregende Jahreshauptversammlung.

Den Nachmittag haben Frida und ich genutzt, um für unser gutes Gewissen am Strand zu entspannen. Wir mussten nämlich feststellen, dass man sich, wenn man am Strand entspannt, direkt tätiger fühlt, als wenn man an Bord bleibt und dort entspannt.

Jule

Das Team ‘Cabbies do Atlantic Row’ begleitet von diversen Dinghies
Der Rum Punsch schmeckt mal wieder gut
Traumhaftes Wetter in Antigua