Knock, knock. Who’s there?

Skuril geht es weiter auf dem Peter, obwohl wir das Bermudadreieck eigentlich hinter uns gelassen haben. In der ersten Wache begrüßte uns der Mond an Deck und wir begannen unsere ersten vier Stunden der Nacht. Dann ein unerwartes Spektakel: Am Himmel erschien plötzlich eine Linie vieler heller Lichter, die Richtung Mond flogen. Nach kurzem Überlegen waren wir uns sicher, dass das Satelliten sein müssen. Schon interessant, was man nachts so alles sieht und dass man, selbst nach mehreren Monaten, noch neues sieht. Ansonsten gab es nichts weltbewegendes, wir sehnten uns eigentlich nur nach unserer warmen Koje und hielten uns mit ein wenig Klatsch und Tratsch wach und philosophierten dabei ein wenig herum.
Die für uns zweite Wache der Nacht fing direkt mit einer noch skurileren Gegebenheit an. Unter Deck hörte man seit 03:30 Uhr ein klapperndes Pochen, welches man nicht klar zuordnen konnte und sich nach einem Klopfen unter dem Kiel anhörte. Die noch aktive Wache entschied sich, den Motor anzuschmeißen, um herauszufinden ob das der Propeller trotz eingekuppelter Stellung sein könnte. Das Einschalten schaffte keine Lösung also wurde der Motor wieder ausgeschaltet. Das Problem konnte nicht klar ausfindig gemacht werden und auch die Dunkelheit half nicht bei der Problemlösung, selbst wenn man im Meeresleuchten am Heck feststellen konnte, dass es erheblich heller war als sonst. So wurde entschieden, das Geräusch zu beobachten und bei Tageslicht zu beheben. Immerhin konnten wir feststellen, dass es bei unter sechs Knoten nicht hörbar war, also legten wir erstmal nicht bei sondern segelten das Boot aktiv langsam weiter. Währenddessen überlegten wir uns was das sein könnte und kamen zum Entschluss, dass wir etwas geangelt haben müssen. Mit dem Tageslicht widmeten wir uns dann wieder dem Geräusch. Wir entschieden uns beizulegen und Frida und Michael wollten in Wasser gehen um das Problem von unten im Wasser anzugucken. Die Flossen waren gerade ausgepackt als Sönke feststellte, dass das ins Wasser springen nicht mehr nötig war. Es erschien achtern ein großer weißer Fender, welcher über ein dickes Tau mit einem zweiten Objekt verbunden war. Somit war unser Problem glücklicherweise behoben und wir segelten mit gewohnter Geschwindigkeit flott weiter und waren ganz froh, dass sich das Problem selber behoben hatte, denn im Wasser waren einige portugiesische Galeren unterwegs mit denen Frida und Michael lieber keinen Körperkontakt aufnehmen wollten.
Mit der neuen Wache kam dann passend zum Raumwind auch der Nivea Spi zum Vorschein und damit auch die Lust auf Wasserspiele. So duschte die wachfreie Crew und stärkte sich dann mit den von unserem heutigen Smut Enno frisch zubereiteten Quesadillas und einem frisch gebackenen Schokokuchen.
Dann noch eine erfreuliche Nachricht zum Ende des Beitrags: Wir haben nun ein Drittel der Strecke zu den Azoren geschafft. Das Wetter ist nach dem anfänglichen Regen nun auch stetig gut und recht sonnig geblieben, sehr zur Freude der gesamten Crew.
Jule
Position: 35°21,58’N 053°56,5’W
Geduschte Leute an Bord: 7
Vertilgte Quesadillas: ca. 45
Heute gesehene Haie: 1
Andere Boote/Schiffe in Sichtweite : 1