Landcrew – Teil 6: Havanna

Gegen Mittag kamen wir in Havanna an, nach 5 min war dann auch ein Taxifahrer gefunden, der bereit war für 1/3 des „offiziellen“ Preises zu fahren. Am Hostel angekommen legten wir unsere Rucksäcke ab und machten uns direkt auf den Weg in die Altstadt. Wir waren gerade an der Straßenecke angekommen, als uns, wie sollte es auch anders sein, die ersten ASVer über den Weg liefen. Nach einer herzlichen Umarmung suchten wir uns einen Schattenplatz auf dem Prado und tauschten uns über die letzten drei Wochen aus. Wir stellten schnell fest, dass wir sehr unterschiedliche Seiten Kubas kennengelernt haben und trotzdem auf den gleichen Nenner kamen, in diesem Land fehlt es wirklich an Vielem aber die Leute sind alle sehr herzlich und hilfsbereit. Nach einem kurzen gemeinsamen Ausflug zum Malecón machten wir uns auf dem Weg zum Parque Central, wo sich die PvD Crew traf, um zurück zum Schiff zu fahren. Auch hier wurden wir herzlich von allen Seiten begrüßt und tauschten uns kurz über das Erlebte aus und vor allem über Tipps in Havanna. Nachdem die Meute weg war, schlenderten wir noch eine Weile durch die Altstadt, bevor wir uns mit Alfred trafen, um gemeinsam mit Claudia und Martin einen Absacker auf einer Rooftop Bar in einem der Hotels zu trinken. Oben auf der Dachterasse konnte man kaum fassen noch in Kuba zu sein, es gab ein großen Infinity Pool und eine Menge Leutchen die deutliche schicker angezogen waren als wir. Aber das hat dem Ausblick nichts abgetan :). Danach ging es noch zu einem Italiener der echte Pizza verkauft hat und zum Abschluss noch in eine hippe Bar. Nachts erwacht Havanna definitiv noch einmal neu zu leben, einige Eckchen die man bei Tag so gar nicht wahrgenommen hat leuchten nun hell und aus fast jeder Querstraße ist Jazzmusik oder Salsa zu hören.
Für den nächsten Tag haben wir uns bei einer Free-Walking Tour angemeldet. Diese war Mal wieder sehr informativ und zeigte uns auf was für eine abwechslungsreiche Geschichte die Stadt geprägt hat. Hungrig und etwas erschöpft von der Hitze haben wir wohl in einen der günstigsten Restaurants Havannas für 4€ p.P. reichlich Mittag gegessen. Den weiteren Tag verbrachten wir damit in einer riesigen Kunstgalerie zu shoppen und Alt-Havanna zu erkunden. Die Stadt bietet ein großen Kontrast in sich selbst, einerseits gibt es wunderschöne restaurierte Gebäude und bei anderen steht nurnoch die Fassade und im Innenhof wächst schon ein Mangobaum. In der einen Ecke steht ein Hotel mit Zimmern für 500€ die Nacht und die Straße weiter sitzen Menschen vor einem Röhrenfernseher und die Kinder spielen Murmeln auf der Straße. Zum Abend haben wir uns mit ein paar Leuten von Bord in Havanna Centro getroffen und lecker gegessen. Das kulinarische Angebot ist in Havanna schon deutlich diverser als Reis mit Fisch, Fleisch oder Handpizza.
Zu unserem letzten Tag haben sich Svenja und mein Weg das erste Mal getrennt seit den 20 Tagen an Land. Ich bin in die Kunsthalle und Svenja hat sich Havanna Centro genauer angeschaut. Am Abend haben wir uns dann mit Claudia und Martin noch eine Aufführung zu Contemporary Dance angeschaut. Die besten Plätze haben ca. 0,70€ gekostet und der Saal war tatsächlich recht voll. Kultur gibt es hier an jeder Ecke und ist von echt guter Qualität, die Aufführung hat uns alle so sehr begeistert, dass wir es erst nochmal bei einem Cocktail auf einer Dachterasse verdauen mussten. Dort haben wir nicht ohne Zufall die Crew vom Schiff getroffen und sind mit ein paar weiter zur „Fabrica de Arte“ gefahren. Die „Fabrica de Arte“ ist eine alte Fabrik die nun so umgebaut wurde als das sich dort nun lauter kleine Bühnen, Ateliers und Streetfoodstände befinden. Es gab junge Bands die etwas anderes als Salsa spielten und moderne Gesellschaftskritische Kunst, die so ganz sicher nicht in der staatlichen Galerie ausgestellt worden wäre. Wir haben sogar ein DJ gefunden, der kein Reaggeton gespielt hat und Mal wieder ordentlich gefeiert.
Unseren letzten morgen verbrachten Svenja und ich als Guides, die noch nicht ganz so Ortskundige Bootscrew an die schönsten Orte Havannas zu führen und einfach ein entspannten Tag zu haben. Zum Nachmittag ging es dann auch schon zum Boot und das Gefühl wieder auf dem Peter zu sein hat sich sehr heimisch angefühlt. Die paar schwimmenden Quadratmeter sind uns schon ziemlich ans Herz gewachsen, eine gewohnte Umgebung zwischen all den neuen Eindrücken ist einfach ein riesen Luxus. Am Abend hat Svenja dann direkt Bratnudeln gezaubert, vorher haben wir dem nahegelegenen Asia Restaurant noch den Kohl abgekauft, denn es hatte kein Supermarkt mehr offen. Der Kellner war erst überrascht das ich direkt aus der Küche heraus und nicht über die Karte bestellen wollte. Den Kohl hat er mir dann aber trotzdem verkauft. Natürlich mit einem kleinen Trinkgeld :).

Frida

Fröhlicher Austausch von Bordgeschichten
Der „Kontrast“ Havannas
Zentral Havanna
Zentral Havanna
Capitol bei Nacht
Zwischenstopp im portugiesischen Café