Donnerstag, 03. 11. 2022

Man kann ja denken, dass geradeaus segeln nach ein paar Tagen langweilig werden kann, doch heute war ein sehr ereignisreicher Tag.
Unzählbare Sternschnuppen und Meeresleuchten gehören aktuell fast zur Tagesordnung, begeistern uns dennoch täglich. Wenn dann warmer Kakao und frisch gebackenes Brot zum Frühstück beim Sonnenaufgang gereicht werden, kann der Tag kaum besser starten. Gegen Mittag wurde die Freiwache von zunehmend schlagenden Segeln geweckt, doch statt Trübsal zu blasen, nutzten wir die Gelegenheit um im tiefblauen Atlantik zu baden. Nach dieser wohltuenden Abkühlung gabs eine Suppe zur Stärkung, dabei wurde ein undefinierbares schwimmendes Objekt gesichtet. Auch das Fernglas gab keine endgültige Sicherheit, doch mit etwas Wille konnten wir eine Schildkröte erkennen. Nachdem wir nun seit Stunden uns die Flaute anschauen, beschlossen wir es wie die Profis zu machen und mich in den Mast zu ziehen, um nach Wind Ausschau zu halten. Die Aussicht war grandios, doch Wind war weit und breit nicht zu sehen. Das tut der Stimmung an Bord aber keinen Abbruch. Im Achtercockpit läuft die Musikbox und wir tanzen zu ABBA, Matrose Schönfeldt und Deutschrap. Plötzlich wurde es wieder hektisch, denn es wurde wieder ein schwimmendes Objekt gesichtet. Eilig wurde die Angel eingefahren, und die Frage stand im Raum: Wal oder Delfin? Wir wissen es nicht. Gegen 16 Uhr tauchte langsam eine Windkante am Horizont auf, auf die wir Kurs nahmen. Eine knappe Stunde später haben wir das Windfeld dann erreicht und setzten voller Freude wieder die Genua. Dabei tauchten neben uns Delfine auf, die scheinbar von von einem Wal verfolgt wurden.
Annika