Eine Insel mit einem Berg und dem weiten großen Meer

12. Tag auf See: die Stimmung ist gut und die Vorfreude auf die Azoren groß. In der Nachtwache von 04.00-08.00 Uhr hieß es dann unter wunderschönem Sonnenaufgang voraus: Land in Sicht! So zeigte sich die Insel Faial unter dem pfirsich-lavendelfarbenen Aquarell des Morgenhimmels. Zu unserem Glück konnten wir die schöne Stimmung mit köstlicher selbstgemachter Pfannenpizza von Frida genießen. Die Insel und unser Ziel Horta kamen näher. Unter G1 glitten wir die Küste entlang und staunten über die tolle grüne Landschaft der Vulkaninsel. Wir hatten Glück, denn zu dem Zeitpunkt war diese nahezu frei von Wolken und so konnten wir die ganze Schönheit in Völle erkennen. Kurz vor dem Hafen gab es natürlich noch das obligatorische Empfangskomitee einer Delfinschule. Horta sollte nicht nur für uns den sicheren Hafen darstellen. Es war wahrlich ein Ameisenhaufen voller Segelboote und deren Insassen vor Ort. So war es völlig normal, dass wir im 4. Päckchen lagen und die Bucht voll mit ankernden Booten war, wo sich der Peter zunächst erstmal durchquetschen musste. Die Stimmung in diesem Hafen war wirklich ganz  besonders toll mit den vielen Offshore-SeglerInnen und AbenteuerInnen. Ein wahrer Segel Hotspot! Nachdem wir nachmittags einklariert hatten feierten wir den ersten Teil der Atlantiküberquerung mit gutem Essen und dem ein oder anderem Drink im berühmten Seglertreff Peter Café Sport. Zu Ennos Überraschung wurde aus dem Abend sein Junggesellenabschied. Wir trugen rosa Hütchen und Enno eine blinkende, regenbogenfarbene Glitzerkrone, womit er die Hauptattraktion des Abends darstellte. Ausgeschlafen und leicht verkatert sollte der Peter am nächsten Tag geputzt und kleinere Reparaturen gemacht werden. Die Wäsche zu waschen stellte sich als großes Abenteuer heraus. Da so viele SeglerInnen in Horta saubere Wäsche brauchen und es mit drei Wäschereien eindeutig zu wenig Waschmöglichkeiten in Horta gibt. Wer also auswandern und gutes Geld verdienen möchte: Eröffnet einen Waschsalon in Horta. Während nach dem Putzen ein wenig am Peter rumgewerkelt wurde, startete die Einkaufscrew auf zum Supermarkt. In der Zwischenzeit mussten wir uns auf die sicherere gegenüberliegende Pier verlegen, da uns ein mächtiges Tief bevorstand. Zu unser Überraschung und Freude legte sich die Frauencrew der Maiden direkt zu uns ins Päckchen- was für eine Ehre! Am Folgetag teilte die Crew sich in eine Wander-, Tauch- und Bikergang auf. Die Tauchgang erkundete in 18m Tiefe die bunte Unterwasserwelt und schlafende Vulkankrater. Ein anderer Teil der Crew mietete sich Roller und cruiste auf den in Wolken liegenden Vulkankrater und um die vielfältige Insel. Die Vegetation von Faial ist der Wahnsinn: Fichtenwälder durchsetzt mit Farnen, leuchtende Blumen in allen möglichen Formen & Farben und saftige grüne Wiesen prägen das Landschaftsbild, dazwischen grasende Kühe mit Blick auf das weite und wilde Meer. Die Bikergang besuchte ebenfalls ein „neues“ Stück Insel. Vor ca. 60 Jahren ist im Westen von Faial ein noch unter Meeresspiegel liegender Vulkan ausgebrochen, der damit einen recht großen Landabschnitt gebildet hat- sehr imposant daneben zu stehen. Den Abend ließ ein Teil der Crew in Horta ausklingen. Die Bikergang traf sich ein paar Dörfchen weiter in einem portugiesischen Restaurant, um sich für die kommende Atlantiküberquerung zu stärken und über Bikergang-Dinge zu philosophieren. Wieder beim Peter eingetroffen durften wir,  zur Freude der Crew, das Schiff unserer Nachbarinnen, die Maiden, anschauen. Drei nette Mädels der Maiden Crew zeigten und erklärten uns alles über das Schiff und deren Bildungsauftrag- wirklich beeindruckend! Am Tag darauf hieß es dann Leinen los und auf Richtung Brest. Unter Klüver und Fock dümpelten wir zunächst im Schutz der Azoren umher und natürlich gab es ein Abschiedskommitee in Form einer Delfinschule. Wie auch sonst. Im Scheine des Sonnenuntergangs zwischen den Inseln segelten wir weiter Richtung Nacht, wo uns ein wunderschöner klarer Sternenhimmel und Meeresleuchten begrüßte. Zur Feierlichkeit des Wachwechsels gab es dazu um 00:00 ein Feuerwerk auf der Insel querab. Gerade in diesem Moment musste ich das Tablet kurz zur Seite legen, weil wir wieder Besuch von Delfinen bekommen haben. Und die paar Süßen haben sich ordentlich Mühe gegeben aus dem Wasser zu springen- wirklich sehr schön anzusehen. Fazit bisher: Erste Atlantiketappe war super, die Azoren sind wahnsinnig schön und wir freuen uns alle auf die nächsten Seemeilen über den Atlantik. Salzige, nasse, kalte, etwas sonnige und glückliche Grüße aus dem Achtercockpit Malou
@Svenja: heute zeigte sich in den Wellenkronen das seltene magische klare türkisblau 🙂 @Flo: Vegnogg wurde noch nicht verköstigt, die kuriosen Zewarollen wurden noch nicht ausgepackt. Updates folgen.
Position um 10:05 Uhr: 38°53,93 ‚N  025°55,85 ‚W Vollgekotzte Pützen: 3
Schöne Aussicht vom inaktiven Vulkan Caldeira
Mit dem Moped die Azoren unsicher machen
Der Vulkansand peitscht ordentlich am Körper