Statia und St. Maarten

Am Dienstag haben wir zum Sonnenaufgang auf Statia an der Mooring festgemacht. Danach hat sich der Großteil der Crew nochmal in seine Koje gelegt, während Barny und Bengt sich auf dem Weg zum einklarieren gemacht haben. Es dauerte nicht lange, bis Bengt zurück kam und meinte, dass wir alle persönlich bei der Immigration vorbeischauen müssen, und das am besten direkt. Noch halb Schlaftrunken machten wir uns mittels Dinghi Shuttle auf den Weg an Land – teilweise noch im Schlafanzug. Nachdem wir alle unsere Pässe zurück hatten, nutzen wir die Gelegenheit und machten eine kurze Lagebesprechung. Ein Großteil der Crew wollte den Vulkan besteigen, allerdings nicht alle an dem Tag, denn es war schon fast Mittag und die Wanderung sollte circa 5 Stunden dauern.
Ein Drittel der Crew wollte sich jedoch, wie immer, der angegeben Zeit stellen und machten sich auf den Weg den Berg hinauf, obwohl es keine 6h mehr bis zum Sonnenuntergang waren. Die Strecke ging erst durch den Ort und dann durch Wald fast 700 m Höhenmeter bergauf. Am Kraterrand angekommen, entschieden wir uns zuerst den höchsten Punkt des Kraters zu erklimmen. Der Ausblick war atemberaubend, denn der Weg führte uns auf dem Grad des Kraterrandes entlang. Auf der einen Seite konnte man den Blick hinunter in das große Loch im Berg werfen. Auf der anderen Seite sah man das Meer und die Berge von St Kitts. Im Anschluss wollten wir den Weg rein in den Krater wagen. Die Vegetation war atemberaubend und die Freude nun doch noch etwas Regenwald bestaunen zu können war groß. Die Bäume die von oben wie Büsche aussahen waren uralte Riesen. Auch die vielen Einsiedlerkrebse, die in den Krater zu Paarung wanderten und auf der gesamten Strecke zu sehen waren, sorgten für Begeisterung.
Der Rückweg bergab ging sehr fix und wir standen noch vor Sonnenuntergang wieder frisch gebadet auf dem Peter.
Den Abend haben wir mit einer entspannten Skat Runde und Rumpunsch in einem der lokalen Restaurants ausklingen lassen.
Am nächsten Tag machte sich der Rest der Crew frisch ausgeschlafen auf, um den Vulkan zu besteigen. Auch Frieda war noch nicht gesättigt in ihrem Wanderdurst und machte sich alleine auf den Weg in Richtung Ostküste und um den am Vortag bestiegenen Berg herum. Wir anderen nutzen die Zeit zum Arbeiten, Ort besichtigen oder genossen es den Peter einfach mal für sich zu haben. Als nachmittags alle von ihren Ausflügen zurück waren, machten wir uns segelklar und legten ab in Richtung St. Maarten. Die 35 nm waren schnell zurückgelegt und der Kampf ums Steuer wurde bis zum Ende ausgefochten. Jeder wollte die letzten Meilen nochmal ran. Mit Musik wurde der letzte Segeltag nochmal zu einem Highlight, denn Wehmut und Euphorie brachten selbst den Steuermann zum tanzen. Als wir kurz vor St. Maarten waren, nochmal ein kurzer Schreck, denn der Motor wollte anfangs nicht anspringen. Das Ankermanöver unter Segel wurde uns dann doch erspart, weil der Motor zum Glück Erbarmen mit uns hatte. Am nächsten Morgen hieß es, so dachten wir zumindest, ein letztes Mal den Anker aufräumen für diese Etappe. Doch nachdem wir die Brücke auf dem Weg in den Hafen passiert hatten, erklärte uns der Dock-Master, dass wir hier jetzt unseren Anker werfen sollten, um rückwärts an der Pier anzulegen. Also holten wir die Kette wieder an Deck und legten unter Anleitung des Dock-Master neben ein paar Superyachten an. Unsere Heckleine haben wir quasi direkt am Tresen der Soggy Dollar Bar festgemacht, wo wir abends für eine Runde Drinks und Tanz zu Livemusik eingekehrt sind.
Der Freitag wurde zum Putzen und für Arbeitsdienst genutzt, bevor wir abends noch ein letztes Mal zusammen Essen gegangen sind.
Samstag hieß es dann auch schon Abschied nehmen von der Hälfte der Crew. Dies taten wir gemeinsam mit der neuen und alten Crew in einem Restaurant am Strand direkt am Ende der Landebahn des Flughafens, wo man alle paar Minuten den Flugzeugen beim Starten bzw. Landen zugucken konnte.


Svenja

Quill auf Statia mit St. Kitts im Hintergrund
Einsiedlerkrebs
Mittagspause am höchsten Punkt des Kraters
Wunderschöne Natur auf dem Grad des Kraters
Schaukel im Krater
Strand am Flughafen in St. Maarten
Crewfoto Etappe 10 (ohne Madita)