St. Kitts und Nevis

St. Kitts und Nevis

Von St. Barths aus wollten wir sehr gerne nach Saba segeln, weil wir viel Gutes über die Wandermöglichkeiten dort gehört haben. Wir haben aber auch gehört, dass es dort keine geschützte Ankerbucht gibt und sich auch der Zugang zum Land schwierig gestalten könnte. Deswegen wurde kurzerhand der dortige Hafenmeister angerufen, was kurze Zeit später große Enttäuschung auslöste: An der Stelle, an der die Mooringtonnen liegen, stehen 1,5 Meter Schwell und der Hafenmeister rät dringend davon ab, in nächster Zeit nach Saba zu kommen. So machten wir uns auf direktem Weg auf nach St. Kitts. Der Kurs war ideal für Klüver/Fock und wir kamen sehr schnell voran. Es gab auch wieder mehrmals die Gelegenheit, auf dem Vorschiff ein Bad zu nehmen, sei es beim Klüver bergen oder später beim Setzen der G3, als wir auf der Zielgeraden höher an den Wind gingen. So erreichten wir am Nachmittag den kleinen aber netten Hafen in Basseterre, St. Kitts. Das Einklarieren war, wie wir bereits vorgewarnt wurden, recht kompliziert und involvierte Personen von 4 verschiedenen Behörden. Vielen Dank Barny, dass du das immer wieder auf dich nimmst!

Insgesamt waren die Menschen aber sehr gastfreundlich und nachdem wir längere Zeit auf eher europäisch geprägten Inseln unterwegs waren, war der Kontrast zwar groß aber auch willkommen. Am Freitag haben wir nochmal einen Arbeitsdienst eingelegt, um dann am Samstag die Wanderung zum Mount Liamuiga in Angriff zu nehmen. Das ist, wie könnte es anders sein, mal wieder ein Vulkan. Der Aufstieg war ein wunderschöner Weg durch Regenwald und im wahrsten Sinn des Wortes über Stock und Stein. Manchmal führte der Weg über Felsbrocken und dann wieder mehrere Meter über die Wurzeln eines einzigen Baumes nach oben. Weil nicht alle das gleiche Tempo drauf haben, sind wir dieses Mal von Anfang an in zwei Gruppen losgegangen. Kurz bevor wir den Krater erreichten, kam uns die „Krawallgruppe“ schon wieder entgegen und hatte einen Tipp für einen Aussichtspunkt für uns. Wenn man auf dem Grat nicht zum offiziellen Ende sondern in die andere Richtung geht, kommt man zu einem Felsen von  dem man einen wundervollen Ausblick hat. Nicht nur in den Krater hinein, sondern auch auf die andere Seite zum Meer.

Weil wir durch das Wegfallen von Saba relativ viel Zeit auf dieser Etappe haben, sind wir gestern noch nach Nevis gesegelt. Die 10 Meilen waren schnell vorbei, sodass wir noch einen halben Tag hatten, um diese Insel zu erkunden. Einige sind in Richtung Stadt losgezogen, ein paar sind am Strand spazieren gegangen und wir haben uns für einen Spaziergang auf dem „Nevis Heritage Trail“ entschieden. Das ist ein Waldweg, der direkt am Rand von Charlestown startet und über das Gelände einer ehemaligen Plantage führt. Zu den Hauptgebäuden konnten wir nicht, weil das Privatgelände ist, aber wir haben eine Hausruine und daneben den größten Baobab-baum der Insel gesehen. Dieser Baum ist sehr beeindruckend, weil er unglaublich groß ist. Außerdem stellt er laut einigen Crewmitgliedern die perfekte Boulderwand dar. Als wir weiter oben am Hügel eigentlich schon wieder umdrehen wollten, hat Malte noch einen Aussichtsturm entdeckt. Der war mir persönlich nicht ganz geheuer und ich bin lieber unten geblieben, aber die Aussicht muss sehr schön gewesen sein. Sobald Barny einen Beamten gefunden hat, bei dem man auch wirklich Ausklarieren kann, wollen wir uns heute auf den Weg nach Antigua machen.

Hanna

Regenwald auf St. Kitts
Engstellen beim Aufstieg
Blick in den Mt. Liamuiga
„Krawallgruppe“ auf dem Grat
Gruppe 2 hats auch geschafft
Baobab und Hausruine auf Nevis