Heute ist der Wurm drin!

Als ich heute früh ins Bett ging, übergaben wir ein laufendes Schiff, wenn auch nicht schnell, aber es lief.

Gegen Mittag wurde ich wach als es hieß, dass wir jetzt den Motor anmachen. Denn wir wurden im Laufe des vormittags von drei motorenden Booten überholt und wir selbst hatten keine Fahrt mehr im Schiff. Für alle die sich jetzt wundern, in unserer Division der ARC ist es erlaubt zu motoren, dies wird dann am Ende mit der Ankunftszeit verrechnet.

Zum Mittagswachwechsel wurde dann ein Badestopp eingelegt, denn es war wirklich kein Wind. Wir freuten uns alle auf eine Abkühlung, leider war das Wasser dafür aber etwas zu warm… Für eine Runde planschen und eine Dusche war es trotzdem sehr gut. Das Gefühl bei 5000 m Tiefe in der langen Atlantikwelle baden zu gehen, ist einfach unbeschreiblich.

Zum Ende des Badens beschwerten sich plötzlich drei Crewmitglieder, dass es an einzelnen Körperstellen brannte, so als ob man von einer Feuerqualle erwischt wurde. Im Wasser sehen konnten wir nichts, aber tatsächlich konnte man ganz dünne, blaue Nesseln um den Arm bzw. am Rücken auf der Haut sehen. Schnell wurde gehandelt und die Nesseln entfernt.

Als sich alle vom Schock erholt hatten und wir wieder segelklar waren, setzen wir den Nivea Spi und versuchten möglichst viel Nutzen aus dem wenigen Wind zu machen.

Wir waren gerade mitten im 9. Leben des Käpt’n Blaubären, als der Spi plötzlich vorfiel, denn der Schäkel vom Achterholer war aufgegangen. Schnell gingen wir das Problem an und konnten es innerhalb weniger Minuten lösen.

Zwei Stunden segelten wir noch fröhlich weiter, bevor der Wind wieder komplett einschlief. Es war sogar so wenig Wind, dass wir den Spi direkt in seinen Sack im Vorschiff bergen konnten.

Danach schmissen wir den Motor an und kontrollierten gleichzeitig auch die Steuerseile, denn das Steuern war in den letzten Tagen etwas anstrengender geworden. Zum Glück konnte Gabor das Problem identifizieren und beheben, bevor es zu einem wirklichen Problem geworden ist.

Während der Inspektion beschwerte sich der Motor plötzlich, dass ihm zu warm sei. Auch hier wurde das Problem schnell gefunden und konnte behoben werden.

Nachdem wir nun alle Wehwechen beseitigt haben, werden wir jetzt noch einige Stunden motoren, denn der Wind ist immernoch nicht mehr geworden…

Kurzzusammenfassung:

Datum und Uhrzeit: 04.12.2022, 20 Uhr

Position: 14°42,5′ N; 053°30,7′ W

Wetter: Südwind, 1-2 Bft, bewölkt

Gesichtete Tiere: Delfine, ein weißer Reiher, der auf unserem Vorschiff seine Mittagspause machte

Gut riechende Personen: 12

Svenja