Marie Galante

Die Insel Marie Galante gehört zum französischen Überseedépartement Guadeloupe und ist den Hauptinseln in etwa 15 Seemeilen Entfernung südöstlich vorgelagert. Die dünn besiedelte Insel ist nahezu kreisrund und im Allgemeinen flach, weshalb sie auch als „la grande galette“, zu Deutsch „der große Pfannkuchen“, bezeichnet wird.

Entdeckt wurde Marie Galante 1493 von Kolumbus auf seiner zweiten Reise. Er benannte sie nach dem Flaggschiff seiner Flotte. Neben den typisch karibischen Sandstränden und Kolonialbauten finden sich auf der Insel sehr viele Windmühlen. Zeitweise waren es über 100, was der Insel den Beinamen „Insel der 100 Windmühlen“ einbrachte. Erbaut wurden die Mühlen zur Verarbeitung von Zuckerrohr, welches hier in der Kolonialzeit im großen Stil angebaut und zu Rhum agricole verabeitet wurde, wofür das Eiland bereits im 18. Jahrhundert berühmt war. Heute existieren noch etwa 70 dieser Windmühlen, die aber großteils verfallen sind. Einige wenige wurden jedoch restauriert und können besichtigt werden, ebenso wie die drei noch exstierenden Rumdestillerien, in denen weiterhin Rhum agricole hergestellt wird.

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