Hallo und schöne Grüße von Bord, Die fünfzehnte Etappe hat in Santiago de Cuba abgelegt und wir machen uns auf in das Abenteuer kubanische Südküste 🇨🇺. Jule und Malou sind noch fix frisches Obst und Gemüse einkaufen gewesen und unser Cruising Permit wurde auch rechtzetig ausgestellt. Nun segeln wir bei leichten Winden an der Küste entlang nach Westen, die Wettervorhersage ist flau, wir werden wohl nicht sehr schnell vorankommen… In dem Kartenausschnitt findet Ihr eine in etwa Route. LG, Sören und die Crew von PL#15
Bevor es heute weiter in Richtung Cien Fuegos gehen soll, stand gestern Abend noch ein gemeinsames Essen mit Alejandro und Lyonel, zwei der vier Hafenmeister und Frida und Svenja, welche diese Etappe über Land reisen werden, an. Während der Hafentage haben wir uns mit den Angestellten im Hafen gut verstanden. Sie haben uns Tipps gegeben, wo man hier in der Gegend schöne Ausflugsziele findet und organisiert wie man da hinkommt und wir haben sie abends zum Essen empfangen. Während unsere Essensgäste in den letzten Tagen eher europäische Gerichte genießen konnten, wollten sie uns ihre zeigen. So gab es frittierte Kochbananen, Krabben, Hühnchen, Reis und angemachte rote Beete. Dazu gab es örtliches Bier. Von uns wurde ein Cous Cous Salat beigesteuert, denn aus vorabendlichen Gesprächen wurde bekannt, dass es sowas hier nicht gibt. Alejandro hatte seine Frau Kamilka mitgebracht. Mit ihr haben wir uns sehr gut verstanden, auch wenn die Kommunikation durch eine Sprachbarriere erschwert wurde. Für komplizierte Themen, wie zum Beispiel Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Arbeitswelt (welche in Kuba übrigens weitaus besser ist als in Deutschland) hatte Alejandro alles gedolmetscht, später haben wir unser Glück selber versucht und haben es geschafft mit unseren (begrenzten) Spanischkenntnissen eine Konversation zu führen. Zum Nachtisch gab es von Lyonel mitgebrachtes Eis und von uns einen deutschen Osterzopf, beschmiert mit Marmelade. Daraufhin unterhielten wir uns mit Kamilka über verschiedene Rezepte, sowie Ähnlichkeiten in der kubanischen und deutschen Küche, insbesondere über das Backen.
Der Abend neigte sich zum Ende zu und Alejandro und Kamilka mussten wieder nach Hause fahren und konnten dabei Frida und Svenja mitnehmen. Zur Verabschiedung wurde uns dann noch erklärt, dass man in Kuba statt „Adios“ lieber „Hasta la Vista“ verwendet, da dies auf ein Wiedersehen abzielt wohingegen ein „Adios“ suggeriert, dass man den anderen nicht wieder sehen möchte.
Für uns sollte es dann noch Mojitos geben. Während des Wartens auf die Cocktails kam es zu einem kurzen Stromausfall. Dies war nicht mehr neu für uns und so lösten wir das Problem auf den kubanischen Weg und nahmen was da ist um Licht zu haben, nämlich Handytaschenlampen und Bierflaschen. Nach kurzer Zeit ging der Strom wieder und so klang der Abend noch aus, bis wir alle müde aber vom ziemlich starken Mojito angeheitert Richtung Boot und ins Bett gegangen sind.
Jule
Las mujeres (die Frauen)Malou im Strahl der Bierlampe
Einer war tauchen, Eine blieb an Bord, damit begaben wir uns zu zehnt mit kubanischem Transportbus auf den Weg zur Festung mit seinen 5 Ebenen und 207 nicht genormten Stufen, das heißt einige waren sehr hoch. Damit war unser Sportprogramm für heute gesichert. Highlight waren die große Echse und der Regenwasserbrunnen. Dem schloss sich, in Erwartung des Abendessens in der Marina, ein gemütlicher und mit 12 Leuten grundsätzlich geselliger Nachmittag an Bord an.
Wir wünschen euch ein schönes und friedliches Osterfest! Die Schokoeier haben hier eher eine Tendenz zu schmelzen, daher haben wir sie lieber schnell aufgegessen. Heute erkunden wir weiter die Gegend, morgen stechen wir wieder in See.
Für Donnerstag war ein größerer Ausflug in die Berge östlich von Santiago de Cuba geplant. Dort gibt es einen großen Felsen, auf den man mit Hilfe einer Treppe steigen kann. Das Abenteuer begann direkt mit unserem fahrbaren Untersatz, der sich als Truck von 1951 entpuppte und hier normalerweise als Bus dient. Auf irgendeiner Linie fiel dann heute wohl ein Bus aus. Auch die Fahrt durchs Flachland am Anfang war schon nicht gerade ruhig, doch je höher wir in die Berge kamen, desto holperiger wurde die Fahrt. Die Beinfreiheit in diesem Bus war auch schon für die kleineren Leute sehr eingeschränkt, aber gerade an den Plätzen am Radkasten war es schlicht unmöglich, seine Beine dort hineinzufalten. Damit jeder mal mit den Schienbein an der Vorderlehne den wilden Ritt genießen durfte, haben wir ab und zu mal die Plätze getauscht. Je weiter wir die Berge hinauf führen, desto mehr verwandelte sich das eher trockene Grassland in einem üppigen und grünen Wald. Besonders hohe Bäume gab es allerdings nicht, da Hurrikan Sandy hier 2012 einmal alles abgeräumt hatte. Seitdem hat die Natur aber schon sehr viel wieder aufgeholt.
Unser erster Weg führte uns am Aufstieg zum Berg vorbei zu einer ehemaligen Kaffeeplantage. Dort haben wir einiges zur Geschichte dieser Plantage, aber auch von Kuba im Allgemeinen erfahren und konnten am Ende lokalen Kaffee kaufen. Die Ausstellung zeigte auch die Brutalität der Sklavenhaltung. Am furchtbarsten war ein Loch im Boden, wo schwangere Frauen ihren Bauch hineinlegen mussten, wenn sie ausgepeitscht wurden, weil sie versucht haben zu fliehen, um ihr Kind in Freiheit zur Welt zu bringen. Einen krassen Gegensatz dazu bildeten die luxuriösen Gemächer der Plantagenbesitzer im Obergeschoss. Nach dem Plantagen Besuch ging es ein Stück die Straße zurück und dann einige hundert Stufen hinauf zu La Gran Piedra. Dieser nach zwei noch größeren Brocken in Australien immerhin drittgrößte Monolith der Welt bildete den Gipfel des Berges und war über weitere Stufen zu erklimmen. Zumindest Hanna war dieser Aufstieg wegen der Höhe nicht ganz geheuer, aber am Ende waren wir alle oben. Für den Ausblick hat es sich definitiv gelohnt! Man konnte über fast das gesamte Bergland blicken und auch die Bucht von Santiago war gut zu erkennen. Nachdem wir den Ausblick ausreichend genossen hatten, gab es wieder unten angekommen ein typisch kubanisches Mittagessen für uns, bestehend aus Reis und Bohnen, Schweinefleisch und Krautsalat. Auf dem Rückweg haben wir noch einen weiteren Stopp in dem botanischen Garten Jardín Ave del Paraíso eingelegt. Dort blühen sehr viele Blumen, die wir in Deutschland wenn überhaupt als winterliche Zimmerpflanzen kennen. Amaryllis sind quasi die kubanischen Osterglocken und von Strelizien gab es hier ganze Felder. Auch viele andere uns unbekannte Pflanzen konnte man bestaunen. Anschließend ging es die 40 km wieder zurück in unserem Bus. Für die Strecke braucht man hier auch immerhin nur anderthalb Stunden.
Mittwoch früh haben wir den Rest des Einklarieren erledigt und sind während wir auf die Ärztin gewartet haben, ins Gespräch mit dem Hafenmeister gekommen. Er bot uns direkt an, dass er Taxen für uns besorgen könnte, wenn wir in die Innenstadt wollen. Und so standen nachdem Alles erledigt war, drei Oldtimer vor dem Hafen, die uns in die Stadt fahren sollten. Mit einem Strahlen im Gesicht wurde erstmal vor den Autos posiert und dieses Highlight festgehalten. Dann ging es in Kolonne los in Richtung Santiago. Eigentlich war ausgemacht, dass wir auf dem Weg einen Stopp bei Fidel Castros Grab machen und dann im Zentrum abgesetzt werden. Letztendlich wurde daraus eine längere Stadtrundfahrt mit Stopps an mehreren Sehenswürdigkeiten. Ein Rummuseum, der Platz der Revolution, die Kaserne, wo die Revolution begonnen hat, etc. Der Taxifahrer hat mit gebrochenem Englisch versucht uns noch ein paar Infos über die einzelnen Orte und deren Bedeutung in der Revolution zu erzählen. Gegen Mittag wurden wir dann an einem Restaurant abgesetzt, dort trennten wir uns in Kleingruppen auf. Ein Teil ging essen, Andere machten sich auf in Richtung weiterer Sehenswürdigkeiten und wiederum Andere suchten erstmal einen Geldautomaten. Nach vier Stunden trafen wir uns alle an der Catedral Basílica de Nuestra Señora de la Asunción wieder, tauschten uns darüber aus was wir die letzten Stunden so erlebt hatten und vor allem wo wir den plötzlichen Regenschauer verbracht hatten. Erschöpft von den ganzen Eindrücken und zum Teil auch etwas angetrunken (die Kubaner können wohl gute Cocktails) ging es mit den gleichen Taxen wieder zurück zum Schiff, wo Jule uns bekocht hat. Für das Essen haben wir wieder Besuch vom Hafenmeister, Zöllner und Securitymann bekommen. Dies nutzen wir direkt, um Pläne für den nächsten Tag zu schmieden, denn wir wollten einen Ausflug auf La Gran Piedra machen, den höchsten Berg in der Bergkette bei Santiago de Cuba.
Svenja
Chevrolet Taxi von 1956Eingang zum Friedhof auf dem Fidel Castro begraben ist (leider geschlossen)Denkmal an der Plaza de la Revolucion Blick über die Stadt Catedral Basílica de Nuestra Señora de la Asunción
Bevor sich am Samstag teile der Crew von uns verabschieden und frische Gesichter zu uns stoßen ist es noch Zeit für ein Crewfoto aus Santiago de Cuba aus der Marlin Marina. Der Peter hat hier an einem stabilen Beton-Pier festgemacht. Die Hafenbehörden sind sehr zuvorkommend und unterstützen mit Rat und Tat. Uns geht es sehr gut!
Hallo aus Kuba 🇨🇺, Gestern vormttag haben wir die Klarierung abgeschlossen. Anschließend sind wir zu einer Erkundungstour in die Stadt Santiago de Cuba aufgebrochen. Details folgen, wenn das Internet wieder stabil ist. Hier also nur eine kurze Wasserstandsmeldung über Satellit.
Heute gehts zu einem Ausflug auf einen Berg.
Beste Grüße, Sören
Wir sind fest in Santiago de Cuba und bereits herzlich empfangen worden. Angelegt gegen 20:30 Uhr in der Marina Marlin.
Jetzt ist vor Ort Mitternacht und das Einklarierungsprozedere ist noch nicht abgeschlossen… Der Zöllner mit seinen beiden Kumpels Hafenmeister und Sicherheitsmann waren schon an Bord – zum Abendessen 😀 Trotzdem geht es nun erstmal ins Bett, morgen sehen wir weiter.
Fühlt Euch gegrüßt aus der Karibik von der Crew des PvD