Beste Nachtwache

Am Abend lief mal wieder gute Musik im Achterkockpit und mit dem Essen versammelten sich dann alle an Deck, um gemeinsam den Sonnenuntergang zu schauen. Es ist immer wieder schön solche gemeinsamen Momente auf See zu haben, denn durch die Wachen schläft eigentlich immer irgendjemand und so sind gemeinsame Momente doch recht selten. Nachts wurden wir angenehm um 3 Uhr geweckt, mit dem Hinweis das es kühl draußen ist. Dick eingepackt kamen wir an Deck, um festzustellen das es ganz schön dunkel und diesig ist. Die See war spiegelglatt und zum Horizont hin bildete sich Nebel. Vom Nebel an begann dann der Himmel bzw. viel mehr das Universum selbst. So war nicht klar zu erkennen wo das Meer aufhört und wo der Himmel anfängt. Es entstand das Gefühl auf einem See in einer großen Kugel aus Sternen zu schwimmen. Um das Boot herum leuchtete dann noch ein hellblaues Meeresleuchten, das so klar und hell leuchtete, als wäre es nicht von dieser Welt. Während wir noch am staunen waren fingen auf einmal helle Flecken an sich dem Boot zu nähern. Erst noch unklar was da wohl an Fisch rumschwimmt, war nach dem ersten Sprung klar, es sind Delfine!!! So besuchten uns zwei Delfine die sichtlich Spaß an unserer Bugwelle hatten. Bei jeder Bewegung leuchtete das Wasser. Wie ein Komet zogen sie ein funkelnden Schweif h inter sich her und bei jedem Sprung explodierte das Wasser funkenstäubend. Ungefähr so, wie wenn ein Holzstück ins Feuer nachgeworfen wird, aber eben in hellblau, im Wasser und mit einem Delfin. Noch völlig überwältigt von diesem Naturschauspiel beobachteten wir wie der Mond aufging, zwischen den Sternen schaute dieser aus wie ein Boot. Dieses Boot stieg aber immer mehr den Himmel empor und war auch bald wieder als Mond zu erkennen. Mit dem Mond verzog sich auch langsam der Nebel und so langsam kamen wir zurück in unsere Welt. So begann ebenfalls kurz darauf die Morgendämmerung und die ersten Sonnenstrahlen zogen Risse in die Sternenkuppel und die magische Nacht wich dem Tag. Pünktlich als die Sonne über den Horizont lugte zog Svenja allein die G1 hoch und es wurde endlich wieder anständig gesegelt. Ich kann persönlich immer noch nicht fassen wie schön vergangene Nacht war und bin der festen Überzeugung das wir da in einer anderen Welt zu Besuch waren. Das Bermuda Dreieck lädt auf jeden Fall dazu ein, ein wenig Seemansgarn zu glauben.
 
Kurzzusammenfassung:
Position: 30°55,9 N; 069°23,9 W
Kurs: 075°
Etmal: 136 nm
Rasierte Bärte: 1
Geschlürftes Thunfischwasser: 1
 
Frida