Liegeetappe auf Antigua

Seit zwei Wochen liegen wir nun auf Antigua und überbrücken die Zeit, bis Etappe 13 beginnt und wir wieder in See stechen dürfen. Nach dem Crewwechsel am Samstag, wo nur Leute abgereist sind, haben wir die Insel die ersten Tage noch zu Sechst unsicher gemacht. Sonntag haben wir direkt das Bussystem der Insel getestet und haben einen Ausflug nach English Harbour gemacht. Inklusive einer Wanderung zu Nelsons Dockyard und Shirley Heights, wo wir beim BBQ von einer Steel Drum Band unterhalten wurden und später bei einer etwas anderer Livemusik das Tanzbein geschwungen haben. Reggae wird hier sehr ernst genommen und so wurde selbst moderner Pop wie Flo Rida verreggeat. Montag haben wir ganz entspannt angehen lassen, haben ein Wenig die Strände der näheren Umgebung erkundet, denn Antigua wirbt damit, dass sie 365 Strände haben.Abends haben wir eine der Strandbars besucht, um einen Drink zu genießen und sind dabei zufälligerweise in einen Karaokeabend gerutscht. Anfangs haben wir alle noch etwas gezögert, doch irgendwann mussten wir den Überredungsversuch des DJs nachgeben. Frieda und Barny haben den Anfang mit „Summer Wine“ gemacht und dabei direkt eine so gute Nummer abgeliefert, dass Barny ein T-Shirt von der Bar geschenkt bekommen hat. Das wollte der Rest der Crew natürlich auch, geschafft hat es aber Keine von uns. Dienstag bis Donnerstag haben wir ein Auto gemietet und haben die versteckten Ecken der Insel erkundet, die man mit dem Bus nicht so gut erreichen kann: Devils Bridge, eine Kunst Galerie im Osten der Insel, eine Pottery welche 3 Kilo schwere Teller fertigt und einige Strände, mal mehr, mal weniger gut zum baden geeignet. Außerdem haben wir schweren Herzens für Frieda und Barny Flughafenshuttle gespielt. Schon verrückt wie hier Menschen einfach mit zum Inventar gehören und letztlich wie eine gute Sodaleine aus der Achterpiek plötzlich fehlen…Das Wochenende haben wir mit Wanderungen und ganz viel nichts tun verbracht. Außerdem haben wir herausgefunden das ein „golden apple“ gleichzeitig nach Birne, Apfel und Pflaume schmeckt. Hier gibt es einige exotische Früchte. Mittlerweile haben wir uns auch ganz gut mit der Marktverkäuferin Noel angefreundet. So erzählt sie uns von neuem Gemüse und Früchten und ihre verschiedenen Zubereitungsarten. Und wir haben ihr im Gegenzug Lauchsuppe vorbeigebracht. Lauch ist hier zwar im Supermarkt zu bekommen, aber sie hatte noch nie davon gehört wie es wohl gegessen wird. Für sie war es eine von diesen Europäischen Importen von denen sie nichts wusste. Montag ist Jule angekommen und wir sind abends eine Runde tanzen gegangen, es gab richtig gute Livemusik ! Dienstag haben wir uns auf ein Wanderung zum besten Teehaus der Insel begeben, nur um auf dem Berg festzustellen das es geschlossen hat. Klar Montag, Dienstag, Mittwoch und Samstag je nach Geschmack, ist Ruhetag. Wir haben uns dann mit einem dieser 365 Stränden mit türkisblauen Wasser getröstet, Kokusnüsse gepflückt und einfach mal wieder das hier und jetzt genossen. Mittwoch haben wir uns mal die Hauptstadt der Insel angeschaut und mussten mit Erschrecken feststellen, dass St. Johns nur für die Kreuzfahrttouristen lebt. Um dem Trubel zu entkommen haben wir in einem lokalen Essensstand am Park eine Pause eingelegt. Prompt wurden wir der lokalen Wandergruppe, dem hiesigen Herbalist und dem Head of Church the Rastafariman vorgestellt. Allesamt sind wenig überzeugt von dieser modernen Medizin und schwören auf etwaige grüne Kräuter, die sie seit Kindheit konsumieren und ihnen auch seitdem gut tun. Zuletzt haben wir den heutigen Seemanssonntag mit Bananenbrot einem guten Nuff Kaffee (dank Barny nun auch mit 11 Uhr Kaffee) und Arbeitsdienst verbacht. Wer hätte gedacht das der Bierkasten von St. Kitts noch als anti-rutsch-mimik fürs Tuffluff zu gebrauchen wäre.

Unser bisheriges Highlight der Insel ist die Kunst Galerie gewesen. Sie befindet sich im Haus der Künstlerin von Gilly Gobinet und besteht aus vielen bunten Gemälden von Kolibris, Pelikanen, Pflanzen, Meerestieren und Segelbooten. Nach einer kleinen Rundtour haben wir mit ihr einen hervorragenden Instantkaffee umgeben von dutzenden Vögeln genossen und uns mit ihr über das Leben ausgetauscht. Sie hat uns zudem manche Tipps für die Insel gegeben. Außerdem haben wir uns mit unseren Nachbarn angefreundet, ein kanadischen Renterpärchen, die uns schon auf den einen oder anderen Drink zu sich eingeladen haben und uns in dem Zuge mit Fragen zu unserer Reise zu löchern. 😉

Auch wenn wir es kaum erwarten können, bis wir wieder lossegeln werden, genießen wir dennoch die Zeit in kleiner Runde. In der Pantry werden Gerichte ausgepackt, die zu Zwölft schlecht umsetzbar sind. Der Salon wurde an manchen Tagen schon in eine Schmuckwerkstatt verwandelt, an anderen Tagen hingegen zum Kinosaal. Und auch das Vorschiff wird weiterhin gerne genutzt, um einen Mittagsschlaf in der Hängematte zu machen oder Gitarre zu üben.

Frida & Svenja

Wanderung zu Nelsons Dockyard
Blick von Shirley Heights auf English Harbour
Auf der Suche nach dem Wanderweg… Frida ist keine so gute Fremdenführerin wie Frieda..
Strandtag
Kokosnuss-Jagd
Filmeabend mit Popcorn & Cocktails
Gitarrensession bei Sonnenuntergang