Zwischen Bohnensalat und Schlumpfsuppe

Seit Sonntag früh sind wir nun auf hoher See. Schon recht bald war nichts mehr als nur das Meer zu sehen und der Tiefenmesser konnte außer Acht gelassen werden, da er sowieso nichts mehr brauchbares liefern konnte. Der kurze Blick auf die Seekarte versicherte uns, dass die 6 Kilometer unter dem Bug für den (aufgrund der großen Stauaktion) doch etwas tiefliegenderen Peter reichlich ist. Während die Nacht von Sonntag auf Montag noch recht wellig war und der Wind nicht so sicher wusste was er will, entspannte sich die Lage deutlich und so fand sich nicht nur fürs Angeln Zeit, sondern auch für das Vorlesen von Käpt’n Blaubär Geschichten, worüber sich die ganze Wache erfreute. Vermutlich haben die Blaubär Geschichten, sowie die Tatsache, dass man durch die stetigen Wachwechsel prinzipiell etwas müder unterwegs ist, dazu geführt, dass wir allesamt etwas kreativer unterwegs waren. So kamen wir auf die Idee, dass ein Schokokeks quasi auch ein Obstsalat ist, da die Kakaobohne die Frucht einer Kakaopflanze ist, und er somit gesund sein muss. Später wurde daraus einfachhheitshalber der obligatorische Bohnensalat, was zur kurzen Verwirrung der anderen Wache geführt hat. Passend dazu gab es auch einen grünen Smoothie, nämlich die KakaoBOHNEN zum Trinken.
Ansonsten ist in den Tagen zwischen Dienstag und Mittwoch nicht allzuviel passiert. Zwischenzeitlich schienen die Turks und Caicosinseln aufgrund des unpassenden Windes und Unterwasserbewuches unerreichbar aber gut Ding will eben Weile haben. Dienstag habe ich noch ein Hefezopf gebacken, denn die neugekaufte Hefe wollte ausgetestet werden. Außerdem hat ein Teil unserer zahlreichen Quarker Oats Haferflockendosen eine Typveränderung erhalten, denn die Herren auf den Dosen erschienen uns recht eintönig. Das Sonnensegel hat sich in den recht langsamen und sehr sonnigen Tagen definitiv als eines der wichtigeren Dinge an Bord herausgestellt. Zwischenzeitlich wurde darüber philosophiert, ob man das Sonnensegel nicht nur als Schattenspender, sondern auch als zusätzliche Segelfläche nutzen könnte, doch die Idee wurde aufgrund mangelnder Kontrollpunkte und Motivation wieder verworfen.
Am Donnerstagmorgen wurde uns aber recht sicher eine Ankerbucht in Aussicht gestellt, sehr zur Freude der doch eher ungewaschenen Crew. Schnell wurden die drei B’s (Bier, Baden, Bett; Reihenfolge egal) von einigen Crewmitgliedern als Leitlinie nach dem Ankern gesetzt. Bei French Cay angekommen ging es für uns direkt ins Wasser. Heyka’s aufblasbares Badegadget, ein Geburtstagsgeschenk ihrer Schwester, wurde von ihr als Haarwaschsitz genutzt, der Rest durfte es ausgiebig zum Entspannen verwenden. Unseren Sundowner haben wir nicht, wie die Tage zuvor auf dem Boot eingenommen, sondern an Land. Dazu gab es ein ausgiebiges Picknick. Den Landgang nutzen wir außerdem für Crewbilder, schöne Naturaufnahmen sowie teilweise äußerst kreative Fotomotive. Zurück am Boot gab es für Heyka, Malou, Hanna, Svenja und mich nochmals eine abendliche Abkühlung, bevor der Smut zu Tisch ruf.
 
Weisheit des heutigen Tages: „Ist das Wasser helltürkis, ist es da für unsren‘ Peter mies.“
 
Nun geht’s Anker auf in Richtung Provo.
 
Jule
French Cay von oben