55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 6/55: Drehorte der „Fluch der Karibik“ Reihe aufsuchen

von Lutz

In der Geschichte liest man, dass die Karibik immer wieder Ansporn der europäischen Mächte für Krieg und Eroberung war. Nach 1492 wurden die Nationalitäten der Inseln im Takt gewechselt, jeder wollte einen Platz an der Sonne haben. Spanier sicherten sich ihren Anteil am lukrativen Geschäft der Edelmetalle, Holländer handelten mit Zucker, Kakao, Kaffee und Salz von Salinen. Erst im späten 18. Jahrhundert bis Mitte  des 19. Jahrhunderts wird die kostengünstige Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben entdeckt. Bis dahin war Zucker aus Zuckerrohr ein rares Luxusgut, das den Reichen vorbehalten war, die entsprechend dafür zahlten. Der Reichtum der Kolonisten lockte stets  Freibeuter wie Henry Morgan an.

Nicht zuletzt diese Tatsache wird Basis für die Erfolgsreihe „Fluch der Karibik“ von Walt Disney Pictures gewesen sein. Einige Teile des Films wurden zwar in Walt Disney Parks gedreht, der Großteil jedoch stammt von der karibischen Insel St. Vincent: Da will ich hin und ebenfalls die Interceptor kapern. Eigens für den Film wurden dort Gebäude und Stege errichtet. Aber auch die verlassene Insel, auf die der Protagonist Captain Jack Sparrow ausgesetzt wird, lässt sich wiederfinden. In der Realität existiert sie unter dem Namen Petit Tabac und befindet sich in unserem Reisegebiet. Für den Massentourismus ist sie nicht erschlossen, nur durch Segelyachten zu erreichen, so schreibt man sich im Internet. Vielleicht finden wir ja bei unserer Eroberungstour auch die unter dem Sand verborgene Falltür, die in den riesigen Rumkeller der Piraten führt.

Wenn wir dann noch nicht die Hosen vor lauter Piraten voll haben, will ich noch einen Schlag auf die dicht bewachsene Insel Dominica machen. Schon den Briten wurden diese Inseln damals freiwillig überlassen, da dort Kannibalen leben. In dem Film wurde das Thema aufgegriffen und dort die Szenen der Kannibalen gedreht. Aus Sicht der Kannibalen reicht der Tod des Feindes nicht aus, man muss sich auch seine Stärke einverleiben.

Wer also furchtlos gegenüber Piraten, Kannibalen und Seeungeheuern ist, der sticht mit uns in See Richtung Karibik!

(Bildquelle: http://www.caribbean-vacationspots.com)

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 5/55: Eine Voodoo-Gemeinde besuchen

von Heyka

Voodoo – ist das nicht das mit den Nadeln und den Puppen?

Genau, zumindest ist das, das was man meist aus dem Fernsehen kennt und dann hört es mit dem gesunden Halbwissen mehr oder weniger auch schon wieder auf  – zumindest bei mir.

Kontakt mit Voodoo im eigenen Wohnzimmer hat man zum Beispiel, wenn man sich Roger Moore als James Bond (und ich rede anders als Kay jetzt in der Tat von „007“) in „Live and Let Die“ (1973) anschaut: Hier trachtet ein böser Voodoopriester James Bond mit Hilfe von Schwarzer Magie nach dem Leben. Auch in anderen Filmen kommt Voodoo nicht gut weg und wirkt ziemlich bösartig.

Allerdings drängt sich mir der Verdacht auf, dass Hollywood uns wohl irgendwie nicht die ganze Geschichte erzählt haben könnte: Auf Haiti zum Beispiel ist Voodoo seit 2003 offizielle Religion – viele Menschen gehören hier dem Voodoo an und sind zugleich katholisch. Voodoopriester, Geister- und Ahnenglaube, Zeremonien mit Tanz und Trommelrhythmen  und das Opfern von Rum und Genussmitteln gehören dort wohl mit zum „ganz normalen“ Leben. Wenn man ein bisschen darüber liest, wirkt das ganze bunt und lebendig und hat wenig mit dem fiesen Priester aus James Bond zu tun.

Da Voodoo auch in einigen Karibikstaaten praktiziert wird, finden wir ja vielleicht auch eine Gemeinde, bei der wir zu Besuch vorbei kommen dürfen und uns das ganze mal angucken können.

Ganz unvorbereitet sollten wir uns dann aber doch nicht auf den Weg machen… Ich war einmal in  einer Voodoo-Ausstellung im Weltkulturmuseum in  Schweden – dort gab es Exponate, die so mächtig  waren, dass Voodoo-Ungläubige sie nicht ganz sehen duften. Deshalb waren sie in Glaskästen ausgestellt, die mit Milchglas gestreift waren.

Ich habe mir deshalb überlegt, dass wir uns Schutzbrillen besorgen sollten:

Mit Exemplaren wie diesen sollten wir einen ähnlichen Effekt erreichen können, und falls nicht, trägt es vermutlich wenigstens zur allgemeinen Erheiterung bei. Und Erheiterung und (Horizont-)Erweiterung gehört ja zu den Dingen, die auf Peterreisen unbedingt dazugehören sollten.

Wer jetzt schon neugierig ist: Das Überseemuseum in Bremen zeigt bis zum 19. April 2012 eine Ausstellung zum Thema: Vodou – Kunst und Kult aus Haiti.

(Bildquelle: http://www.maedchen.de/imgs/2946805_523c609e52.jpg)

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 4/55: Der deutschen „Weihnachtszeit“ entfliehen

Als erstes muss ich natürlich betonen, dass ich Weihnachten toll finde und es gerne mag, zu schenken und beschenkt zu werden.
In diesem Text soll es vor allem um das ganze Getöse um das „Fest der Liebe“ gehen, das mich in manchen Situationen zur Weißglut bringt und das ich gerne einfach mal komplett verpassen will.
Ich fange einfach mal mit Weihnachtsplätzchen an. Ständig quatschen einen im Dezember Leute an und fragen, ob man mit ihnen Plätzchen backen will. Ein Plätzchen mal ist ja ganz nett, aber was bitte tut man als normaler Mann mit fünf Blechen gleichartiger Plätzchen? Man geht ja auch nicht mitten im Jahr in einen Supermarkt und kauft mal eben 10 Rollen Doppelkekse. Was man erst Recht nicht tut: Im Supermarkt jeweils 10 Rollen von 15 verschiedenen Keksen zu kaufen. Aber in der Weihnachtszeit finden das auf einmal alle ziemlich toll. Ich hoffe, dass der Ofen auf dem Peter solche Kapazitäten einfach nicht bewältigen kann.
Auch großartig finde ich den Weihnachtsmarkt. Es ist völlig sinnfrei, sich in die Kälte zu stellen und für 3,50€ pro Tasse Glühwein zu kaufen, der sonst 1€ pro Liter kostet, sich ständig von betrunkenen Leuten anrempeln zu lassen und, wenn man Hunger hat, 3,50€ für ´ne Bratwurst zu zahlen. Am Schluss geht man arm, nüchtern, vollgekleckert, durchgefrohren und hungrig nach Hause und wird am nächsten Morgen zusätzlich mit höllischen Kopfschmerzen belohnt. Da kommt bei mir richtig Weihnachtsstimmung auf!

Eine weitere großartige Aktivität zur Weihnachtszeit ist es, seine normalen Einkäufe zu erledigen. Vor allem, wenn man es ein bisschen eilig hat, ist die Freude groß, sich zum Beispiel in Kiels großartiger „Shopping-Mall“ an Horden von langsamen, in weihnachtlicher Vorfreude schwelgenden, nach Geschenken suchenden Passanten zwängen zu dürfen, um von einem Laden zum anderen zu gelangen. Eine Sache sollte man hier besonders vermeiden: Am Weihnachtsmarkt vorbei gehen zu müssen!
Zu guter Letzt sind da noch die Verwandten. Dazu muss ich nichts mehr sagen. Ich habe es nur kurz erwähnt, um bei denen, die an unangenehmen Verwandten leiden und mit diesen zur Weihnachtszeit konfrontiert werden, einen vorweihnachtlichen kalten Schauder auszulösen.

Kommen wir nun also dazu, wie mein Weihnachten nächstes Jahr hoffentlich aussehen wird. Ganz einfach. Ich kümmere mich recht frühzeitig um Geschenke, damit alle glücklich sind und dann tu ich einfach das, was ich hoffentlich vorher und nachher auch tu. In der Karibik segeln und das genießen. Statt Glühwein mit Schuss, Schuss ohne Glühwein trinken und einfach gut drauf sein. Keine Plätzchen, keine Schoppingwut und kein Weihnachtsmarkt. Ob das geklappt hat, wie geplant, werdet ihr in einem Jahr und einigen Tagen erfahren. In diesem Sinne, frohe Weihnachten.

P.S. Ich habe natürlich in einigen Punkten um der Unterhaltung willen etwas übertrieben.

Auslastung aktuell

Nach längerer Wartezeit sind nun endlich aktuelle Daten zur Auslastung des PvD online!

Gegenüber dem letzten Stand haben wir auf vielen Etappen leichten Zuwachs zu verzeichnen, benötigen aber gleichermaßen noch viele Wachführer und Crewmitglieder.

Durch die aktuelle Ausgabe der Vereinszeitschrift PeterPost, in der unsere Reise ausführlich vorgestellt wird, erhoffen wir uns einen weiteren Schwung von Anmeldungen. Die PeterPost wurde am Montagabend versandfertig gemacht und sollte bei jedem ASVer rechtzeitig zum Weihnachtsfest in den Briefkasten flattern!

Die aktuellen Crewlisten sind an bekannter Stelle auf unserer Homepage zu finden und wir freuen uns über jede weitere Anmeldung! Um uns zu helfen, die Reise rechtzeitig zur Schifferratssitzung im Februar 2012 in trockene Tücher zu bringen, meldet euch über das Onlineformular verbindlich für eine oder mehrere Etappen an!

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 3/55: James Bond lesen

von Kay Bonow

Wenn wir dann mal an Land statt auf See sind, werde ich mich unter eine Palme setzen und James Bond lesen. Ah, sagt Ihr, ganz Fan und informiert: „Feuerball“ auf den Bahamas, „Leben und Sterben lassen“ auf Jamaica und „James Bond jagt Dr. No“ auf Crab Key.

Nee, Leute, ich will James Bond lesen, nicht Ian Fleming. Man soll ja unterwegs tun, was man zuhause nicht kann. Also: James Bond war erstmal Ornitholge und arbeitete nicht im Geheimdienst ihrer Majestät sondern für die Naturwissenschaftliche Akademie der Stadt Philadelphia in den USA. 1936 hat er das Standardwerk über die Vogelwelt der Karibik veröffentlicht, „Birds of the West Indies“ und das Buch gibt’s heute noch, nach zig Auflagen. Genau das werde ich mir zu Weihnachten 2012 schenken lassen und mich später damit unter eine Palme setzen. Während Ihr zuhause der Tannenmeise an ihrem Knödel am Fichtenast beim frieren zuguckt, werde ich versuchen, bei meiner Palme einen Glattschnabelani zu finden.

Häh? Genau! Klingt exotisch, ist aber in halb Lateinamerika, der Karibik und bis nach Florida weit verbreitet. Ich habe nämlich eigentlich gar keine Ahnung von Ornithologie, also fange ich mal einfach an. Foto liegt bei und ich darf’s verwenden, wenn ich den Autoren nenne (Dario Sanches aus Sao Paulo) und unter welchen Bedingungen das weiterverwendet werden darf, steht genau in der deutschen Wikipedia beim Foto vom Glattschnabelani. Flup. So einfach ist Internet.

Eigenes Foto nach der Reise, damit darf ich dann machen, was ich will. Und wie ich so unter meiner Palme sitze, entdecke ich dann vielleicht auch auch noch den einen oder anderen Vogel mehr. Welchen, weiß ich nicht, ich hab’ ja weder das Buch noch die Palme und in der Karibik bin ich auch nicht. Noch nicht.

Abschließend wäre dann noch anzumerken, dass Ian Fleming den Namen für 007 beim
Ornithologen abgekupfert hat. Leider hat sich der Agent auf keiner der Inseln herumgetrieben, die wir mit dem Peter besuchen werden – Spionagethriller entfallen also.
Nachdem das nun geklärt ist, setze ich mich lieber doch ein paar Meter neben die Palme, damit mir beim Lesen keine Kokosnuss auf den Kopf fällt. Angeblich fordert das mehr Todesopfer als der Karibische Riffhai. Aber das ist beides eine andere Geschichte.

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 2/55: Maho Beach auf Sint Maarten besuchen

Maho Beach? Und? Was kann dieser Strand, was nicht alle anderen Karibikstrände auch können?

Nun, diese Bilder dürften es etwas verdeutlichen:

Beim abgebildeten Strand handelt es sich um besagten Maho Beach auf dem niederländischen Teil von Sint Maarten, in unmittelbarer Nähe zum Princess Juliana International Airport. Ankommende Flugzeuge überfliegen die Schaulustigen hier in einer Höhe von teilweise nur 10 bis 20 Metern, was den Flughafen auch zu einem beliebten Ziel für „Planespotter“ macht.

Da die Start- und Landebahn eine Länge von nur 2180m hat (zum Vergleich: Hamburg Airport bis zu 3666m, John F. Kennedy International Airport bis zu 4442m) läuft auch der Start etwas anders ab. Aufgrund der Windverhältnisse wird meist in Richtung Osten gestartet, wo die Jets zügig an Höhe gewinnen müssen, um die Hügelkette in der Mitte der Insel sicher überfliegen zu können. Schon im Stand werden daher die Triebwerke auf nahezu volle Leistung gebracht, die Abgase wirbeln dann am Strand Sand und kleine Steine auf, was den Aufenthalt dort wenig ratsam erscheinen lässt. Darauf weist auch das abgebildete Warnschild (Bild: Jj04 at en.wikipedia, CC-BY-SA) hin.

Harmloser und überdies sehenswerter scheint der Aufenthalt dort während der Landung ankommender Flugzeuge zu sein, wie ein Video auf YouTube beweist:

Trotz der schwierigen Bedingungen ist es auf dem kleinen Flughafen in den fast 70 Jahren seines Bestehens bisher lediglich zu zwei Unglücksfällen gekommen, die sich dicht hintereinander in den Jahren 1970 und 1972 ereigneten. Im ersten Fall stürzte eine mit 57 Menschen besetzte DC-8 wegen Treibstoffmangel in den Ozean, nachdem sie den Landeanflug aufgrund des schlechten Wetters mehrfach wiederholen musste. 22 Menschen starben. 1972 kamen beim Absturz einer Twin Otter alle 11 Insassen ums Leben.

Mittlerweile werden am Princess Juliana International Airport jährlich 1,6 Millionen Passagiere abgefertigt (Stand 2007), angeflogen wird er neben den großen Fluggesellschaften KLM, Air France und US Airways auch von vielen regionalen Gesellschaften sowie Charter- und Frachtmaschinen. Täglich ergeben sich so insgesamt rund 200 Starts und Landungen.

Auf unserer Reiseroute liegt Sint Maarten (hier findet auch die St. Maarten Heineken Regatta statt) als Wechselort zwischen der 10. und 11. Etappe, so dass sich für alle Teilnehmer dieser Etappen die Chance bietet, die Landung eines Passagierjets aus nächster Nähe zu erleben. Das gibt es wohl an kaum einem anderen Ort auf der Welt!

Genehmigungen der Rechteinhaber zur Verwendung der Bilder liegen vor.

Karibik, wir kommen wieder!

Ein Beitrag von Ansgar

Jede Reise ist anders, jede Reise ist besonders, jede Reise hat ihre eigene Generation von ASVern. Die Karibik hat uns schon immer angezogen. Türkisblaues Wasser, weiße Strände und immer guter Wind. Was will man mehr?! Dementsprechend waren wir mit dem Peter ja schon drei Mal in der Karibik. 1992 für ca. 3 Wochen während der Kolumbus-Regatta, 1996 für einen kurzen Aufenthalt als Teil der Weltumseglung und einen ganzen Winter 2002/2003. Hier ein paar Erinnerungen, Bilder und Videos. Falls meine Beschreibungen unvollständig oder inkorrekt sein sollten, schreibt das bitte dem Erinnerungsoptimismus zu.

1992 war etwas ganz Besonderes: Die Jungfernreise des neuen Peter von Danzig. Im April sind wir in Kiel losgesegelt. Kurz nach dem letzten Schnee ging es dem Sommer entgegen. Ein kurzer Zwischenstopp in Südengland um den neuen Achterstagspanner, welchen wir im Jahr zuvor mit der Elli in Falmouth abgeholt hatten, auszutauschen, dann über die frühlingshaft-rauhe Biskaya nach Spanien und Portugal. Nach einem Zwischenstop in Gibraltar began die Kolumbus-Regatta in Cadiz. Was für ein Anblick. Ich glaube, es waren fast 100 Großsegler und STA Yachten versammelt. Die Parties waren genial und wir gewannen viele neue Freunde. Auf der ersten Etappe zu den Kanaren zerknickten wir an meinem Geburtstag ca. 60 sm westlich von Casablanca einen Spibaum in einer Halse – nun ja – das Schiff war neu und da konnte man schon mal vergessen, das Babystag vor der Halse abzubauen. Dumm gelaufen. Während des Aufenthalts in Teneriffa kann ich mich nur noch daran erinnern, dass Nils einen Abend endlich die Soundanlage des Hafens, die uns 24 Stunden am Tag mit Gute-Laune-Musik beschallte, „zerlegt“ hatte und dann endlich Ruhe war. Außerdem war die ASTA-Crew der Bundesmarine immer zum Feiern bei uns an Bord.
Otto war am Steuer, als es dann endlich zum Schlag über den großen Teich losging. Ich glaube, wir waren 14 Tage unterwegs. Dabei haben wir viel ueber das Schiff gelernt. Zum Beispiel, dass wir einen Knoten langsamer segelten wenn Nils und ich in den Kojen im Vorschiff schliefen. Jeden Tag zogen wir jemanden in den Mast, um das Spifall auszutauschen. Es war eine tolle Überfahrt und ich weiß noch wie wir 2 Tage diskutierten, ob wir heute oder morgen halsen sollten. Atlantiksegeln war neu für uns und ist schon etwas anders als Regatten bei der Kieler Woche. Als wir endlich in San Juan ankamen, gingen wir bei den Bremern längsseits und haben erst mal alle ein warmes Bier aus der Bilge getrunken (obwohl wir direkt vor einem Kiosk mit icecubes und kaltem Bier lagen).
Nach einem Tage in Puerto Rico machten wir uns auf, die US und British Virgin Islands zu erkunden. Es folgte eine Woche, in der wir von Bucht zu Bucht segelten, The Baths in den BVI besuchten, ein paar nächtliche Regenstürme vor Anker mit Hilfe unserer Maschine abwetterten und viele tropische Cocktails ausprobierten.

Hier ein paar Bilder:

Zehn Jahre später waren wir dann bei der ARC 2002 am Start. Die Crew war klein (wir waren nur zu neunt) aber völlig überqualifiziert, mit ein paar Schiffern oder Wachführern in jeder Wache. In Gran Canaria waren wir auf all den typischen ARC Parties, haben viel zusammen mit der KYC Crew von der Kuh gefeiert und ein paar Tage hart gearbeitet den Peter seefertig zu bekommen. Der Sprung über den Atlantik war schnell – dieses Mal haben wir nur 11 Tage gebraucht. Ich glaube, wir hatten nie weniger als 15 Knoten Wind, oft 25 und mehr. Der Uni Kiel Sturm-Spi war unser Arbeitssegel wir hatten herrliches Segeln bei dem wir fast ständig mit weit über 10 Knoten 3-5 Meter hohe Wellen heruntergesurft sind. Den ersten Advent haben wir auf See mit Weihnachtsmann-Mützen und Dosenbier gefeiert und waren dann als eine der ersten Yachten in St. Lucia im Ziel. Wir segelten spät abends über die Ziellienie und wurden im Hafen mit Cocktails und Musik empfangen. Während der folgenden Tage trafen wir immer mehr Yachten in St. Lucia, so dass wir vor unserer Abreise noch zeitgleich mit Kiel die karibische Weihnachtskneipe auf dem PvD mit den Crews vom KYC, aus Bremen und vom alten Peter,  der bei uns längsseits lag, feiern konnten. Weihnachtsmann- und Engelskostüme wurden aus Tischdecken, welche wir uns in Restaurants der Umgebung „geliehen“ hatten, improvisiert und statt einem Schlitten hatten sie ein geborgtes Dinghi mit 100PS Aussenborder, mit dem sie durch den Hafen flitzen und mehr als nur die PvD Crew beschenkten.

Video von der Reise:

Stand der Winterarbeiten auf dem Peter von Danzig

Im Namen der Bootsbetreuer veröffentliche ich den folgenden Bericht:

Nach einem gigantischen Winterarbeitsauftakt mit einem großartigen Kranen, mit vielen helfenden Händen und aus meiner Sicht auch mit viel Spaß, stehen wir jetzt vor der großen Aufgabe, den Peter für die Saison 2012 und natürlich für die Flucht in die Karibik vorzubereiten.

Neben den gewöhnlichen Winterarbeiten wie Motor- und Winschenwartung, kleinen Ausbesserungen und Holzarbeiten, müssen wir uns diesen Winter auch mit einigen mittleren bis großen Aufgaben beschäftigen. So werden am Rigg, auf Empfehlung des Herstellers, das Vorstag und die Unterwanten getauscht. Zudem braucht unser Kühlschrank einen neuen Kompressor und eine bessere Isolierung.

Auch die Innenbeleuchtung und ein Teil der Positionslaternen soll auf moderne und energieeffizientere LED Technik umgestellt werden. Dies ist durchaus sinnvoll, da LEDs im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln einen etwa 10 fach höheren Leistungsgrad aufweisen. Auch die Verkabelung in der Navi soll überarbeitet und geordnet werden.

In dem Rahmen gibt es zur Zeit auch Überlegungen, ob es sinnvoll ist, einige Geräte durch neuere leistungsfähigere Systeme zu ersetzen. Die Überlegungen dazu sind jedoch noch im Anfangsstadium. Um diese elektrischen Geräte dauerhaft zu betreiben, gibt es ebenfalls Überlegungen, einen Hydrogenerator anzuschaffen. Das Gerät funktioniert wie ein inverser Außenborder: Statt Treibstoff rein, kommt Strom raus. Laut Herstellerangaben erzeugt ein Hydrogenerator bei 7 kn Fahrt etwa 500 Watt Ladestrom. Damit könnte man lästiges Motoren zum Laden der Batterien auf ein Minimum herunterschrauben, was eine durchaus bemerkenswerte Reduzierung des Kraftstoffverbrauches zur Folge hätte.

Eine weitere etwas aufwändigere Arbeit ist die Abdichtung der Fenster. Diese wurden zwar erst vor 3 Jahren ausgetauscht, sind aber seit neuestem undicht. Deshalb wollen wir die Scheiben noch einmal herausnehmen, die Fassungen reinigen, die Scheiben vernünftig vorbereiten und anschließend wieder einsetzen.

Und last but not least gibt es immer wieder Probleme mit der Entlüftung für Grau- und Schwarzwassertank. Auch diesem Problem sollten wir uns im Winter noch einmal annehmen, damit es in der Karibik nicht zu „dicker Luft“ kommt.

Natürlich kommt dazu wie immer eine Menge Kleinkram.

 

Unsere Arbeitsdienste sind zur Zeit durchaus gut besucht. Natürlich wird der Enthusiasmus durch die vorweihnachtlichen Ereignisse ein wenig gedämpft, so muss noch viel Privates erledigt werden und sicherlich stehen bei vielen noch die eine oder andere Weihnachtsfeier an. Nicht zuletzt auch unsere Weihnachtskneipe.

Aus diesem Grund keimt in uns der Gedanken, Mitte Januar noch einmal einen ähnlich effizienten Arbeitsdienst wie zur Außerdienststellung auf die Beine zu stellen. Je nach dem, wie gut dieser angenommen wird, könnten wir eine ähnliche Aktion noch einmal im März, also in den Semesterferien, und kurz vor der Indienststellung wiederholen.

Wie ihr also merkt, gibt es noch eine Menge zu tun und wir sind über jede Art der Unterstützung sehr dankbar; ob hilfreiche Erfahrungsberichte, finanzielle Unterstützung oder eine helfende Hand bei den Arbeitsdiensten.

Wir werden euch über den Stand der Arbeiten auf dem Laufenden halten.

Mit schönen Grüßen, Die Bootsbetreuer