55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 4/55: Der deutschen „Weihnachtszeit“ entfliehen

Als erstes muss ich natürlich betonen, dass ich Weihnachten toll finde und es gerne mag, zu schenken und beschenkt zu werden.
In diesem Text soll es vor allem um das ganze Getöse um das „Fest der Liebe“ gehen, das mich in manchen Situationen zur Weißglut bringt und das ich gerne einfach mal komplett verpassen will.
Ich fange einfach mal mit Weihnachtsplätzchen an. Ständig quatschen einen im Dezember Leute an und fragen, ob man mit ihnen Plätzchen backen will. Ein Plätzchen mal ist ja ganz nett, aber was bitte tut man als normaler Mann mit fünf Blechen gleichartiger Plätzchen? Man geht ja auch nicht mitten im Jahr in einen Supermarkt und kauft mal eben 10 Rollen Doppelkekse. Was man erst Recht nicht tut: Im Supermarkt jeweils 10 Rollen von 15 verschiedenen Keksen zu kaufen. Aber in der Weihnachtszeit finden das auf einmal alle ziemlich toll. Ich hoffe, dass der Ofen auf dem Peter solche Kapazitäten einfach nicht bewältigen kann.
Auch großartig finde ich den Weihnachtsmarkt. Es ist völlig sinnfrei, sich in die Kälte zu stellen und für 3,50€ pro Tasse Glühwein zu kaufen, der sonst 1€ pro Liter kostet, sich ständig von betrunkenen Leuten anrempeln zu lassen und, wenn man Hunger hat, 3,50€ für ´ne Bratwurst zu zahlen. Am Schluss geht man arm, nüchtern, vollgekleckert, durchgefrohren und hungrig nach Hause und wird am nächsten Morgen zusätzlich mit höllischen Kopfschmerzen belohnt. Da kommt bei mir richtig Weihnachtsstimmung auf!

Eine weitere großartige Aktivität zur Weihnachtszeit ist es, seine normalen Einkäufe zu erledigen. Vor allem, wenn man es ein bisschen eilig hat, ist die Freude groß, sich zum Beispiel in Kiels großartiger „Shopping-Mall“ an Horden von langsamen, in weihnachtlicher Vorfreude schwelgenden, nach Geschenken suchenden Passanten zwängen zu dürfen, um von einem Laden zum anderen zu gelangen. Eine Sache sollte man hier besonders vermeiden: Am Weihnachtsmarkt vorbei gehen zu müssen!
Zu guter Letzt sind da noch die Verwandten. Dazu muss ich nichts mehr sagen. Ich habe es nur kurz erwähnt, um bei denen, die an unangenehmen Verwandten leiden und mit diesen zur Weihnachtszeit konfrontiert werden, einen vorweihnachtlichen kalten Schauder auszulösen.

Kommen wir nun also dazu, wie mein Weihnachten nächstes Jahr hoffentlich aussehen wird. Ganz einfach. Ich kümmere mich recht frühzeitig um Geschenke, damit alle glücklich sind und dann tu ich einfach das, was ich hoffentlich vorher und nachher auch tu. In der Karibik segeln und das genießen. Statt Glühwein mit Schuss, Schuss ohne Glühwein trinken und einfach gut drauf sein. Keine Plätzchen, keine Schoppingwut und kein Weihnachtsmarkt. Ob das geklappt hat, wie geplant, werdet ihr in einem Jahr und einigen Tagen erfahren. In diesem Sinne, frohe Weihnachten.

P.S. Ich habe natürlich in einigen Punkten um der Unterhaltung willen etwas übertrieben.