In Saint-Malo

Seit gestern Abend sind wir in Saint-Malo und erfreuen uns an der altstädtischen Umgebung der Marina. Die Einfahrt gestern Abend kurz vor Hochwasser war schon einigermaßen spannend – überall liegen Felsen rum, die von Tonnen und Feuern gesäumt sind.

Pünktlichst erreichten wir die erste Schleusenöffnung um 20.30 Uhr und liegen nun – mit einem mittlerweile frisch geputzten Schiff – im Päckchen neben einer Französin, die auf ihrem Boot wohnt und – nach Angaben eines männlichen Crewmitglieds – eine sehr hübsche Tochter hat.

Der Schiffer befindet sich gerade im hiesigen Supermarché, um für die Burger heute Abend einzukaufen. Außerdem soll es wohl endlich mal wieder Ti Punch geben, wenn ich das richtig verstanden habe…

Wir freuen uns auf einen netten letzten gemeinsamen Abend hier auf dem Boot und in der Stadt qui est très pitorèsque et magnifique et jolie. D’accord.

Amicalement, le Pierre et son équipe!

Karin(e)

Tour de Jersey

„Seid ihr jetzt da?“ – „Ja, warte kurz, wo sind die anderen?“ Dieser Satz fiel wohl mehr als einmal bei der gemeinsamen Radtour der Crew am Mittwoch um die Insel. Mit 7 Rädern davon 2 Tandems machten sich die jüngeren Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise um das Ost- und Nordufer. Die beiden erfahrenen Herren hatten sich einen Platz beim örtlichen Busreisen-Veranstalter gesichert und folgten etwas zeitversetzt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und konnten später durch umfangreiches Wissen über die Insel beeindrucken.

Geplant war zunächst eine komplette Rundtour von ca. 60 km um die Insel. So starteten wir morgens im zügigen Tempo durch die belebte Innenstadt von St. Helier, der größten Stadt auf Jersey. Dank der engen Verbindung zum Commonwealth herrscht auch auf den Kanalinseln Linksverkehr, was die Aufgabe nicht gerade einfacher macht. Das ein oder andere Mal kam also leichte Hektik auf, wenn diverse Räder aus Gewohnheit auf Kollisionskurs mit den örtlichen Autofahrern gingen. Aber man gewöhnt sich ja an alles…

So ging es also zunächst entlang der malerischen, von Felsen gerahmten Buchten von Greve D’Azette, Green Island und Grouville bis zum östlichsten Inselende nach Gorey, immer unterbrochen von diversen Stops zum Fotografieren und Filmen. Kurz verweilten wir am Mont Orgueil Castle, bevor es zu den steilen Steigungen und Serpentinen nach Bouley Bay ging, die sowohl die Leihräder als auch die Crew an ihre Grenzen brachte. Dort angekommen wurde bei schönstem Sonnenschein am Strand die typische, britische Fast-Food-Küche von Mad Marry’s Wohnwagenimbiss genossen und ein letztes Finetuning an den Rädern für den kommenden Anstieg nach Bonne Nuit Bay vorgenommen – was nicht passt wird passend gemacht. Langsam aber sicher schlägelte sich die Kollonne dann entlang von Cottages, grünen Wiesen und grasenden Kühen durch die Rosamunde-Pilcher-Kulisse Jerseys. Es eröffnete sich eine herrliche Aussicht über die Steilküste der Insel-Nordseite, die geprägt ist von grünbewachsenen Felsen, türkis bis dunkelblaues Meer, unterbrochen von hellen Sandstränden in den Buchten.

Zu diesem Zeitpunkt waren wird bereits knapp fünf Stunden unterwegs gewesen. Um allen Wünschen der noch ausstehenden Wegpunkte gerecht zu werden, entschlossen wir uns daher, in kleineren Gruppen weiter zu fahren. Die einen nahmen den direkten Weg zurück nach St. Helier, um später noch den Bus zum Leuchtturm Corbiére zu bekommen, die zweite Gruppe machte sich auf den Weg den breiten Strand der St. Ouen’s Bay im Westen zu erkunden und die Dritten fuhren noch ein Stückchen weiter nach Norden in die Plémont Bay, die nur bei Niedrigwasser einen wunderbar, feinen Sandstrand freilegt. Am Ende eines langen, anstrengenden Tourtages trafen wir uns dann nach und nach alle wohlbehalten im Ziel, dem Salon des Peters, zum gemeinsamen Abendessen mit Nudeln in Thunfisch-Cremé und vielen Erzählungen vom Nachmittag.

Beste Grüße vom Peter, kurz vor dem Ablegen nach St. Malo. Auf nach Frankreich! Kai

Lazy morning in St Helier

Alle sind ausgeflogen… Also auf den Markt und Lammkeule für heute Abend gekauft, danach Fischmarkt und dann nen kleiner Lunch mit Guiness und Steak and Kidney Pie mit Nils…

Auf Jersey angekommen

Wir haben alle erforderlichen Berechnungen erfolgreich hinter uns gebracht und haben im Hafen von St Helier festgemacht ohne gegen die Cill zu fahren. Die Überquerung der Biscaya war windreich und von hohen Wellen gezeichnet, was eine gestandene Crew wie der der Etappe 16 nicht erschüttern konnte. Wir bleiben jetzt erstmal bis Mittwoch hier und erforschen die Kanalinsel oder auch Inseln. Ich bin gespannt ob sich hier sowohl englische als auch französische Einschläge finden lassen. Kulinarisch hoffe ich auf soetwas wie Frog and Chips mit gepumptem Champagner in einem Pub mit Michelin Sternen. Und jetzt noch ein paar schöne Fotos von Wasser.

Beste Grüße im Namen der gesammten Crew. Michi

Jersey-Rätsel

Wir haben die Biscaya hinter uns gelassen und sind wegen des guten Windes (und einem herannahenden Hochdruckgebiet) gleich weiter gesegelt in Richtung der Kanalinseln. Unser Ziel ist Jersey mit seinem Hafen St. Helier. Dort wollen wir in der St Helier Marina liegen, die – gestaut durch ein „Sill (+3.6m)“ in Verbindung mit einem zusätzlichen „hinged gate (+1.4m)“ – auch bei Niedrigwasser eine Tiefe von 5m aufweist. Die Frage an unsere Leser, bei der es wie sonst auch für die erste richtige Antwort bei der Welcome-Party einen Preis gibt, lautet: In welchem Zeitfenster (UTC) können wir das „Sill“ (also die Tidenrückhaltemauer) vor dem Hafen passieren?

Annahmen: Höhe des Sill 3.6m bei niedrigster astronomischer Tide (LAT); Tiefgang des PvD: 3.0m; Sicherheitsreserve, die zusätzlich eingehalten werden muss: 0.5m. Zusatzinfos: St. Helier ist Standard Port und heute ist Vollmond. Die Zeiten und Höhen der Gezeiten lassen sich im Internet finden.

Viel Spaß beim Rechnen oder zeichnen! SSS-Kandidaten und WF vor! Gruß vom PvD, der noch 70 Meilen bis Jersey vor sich hat.

Rauschefahrt

Hallo.

Wir sind auf dieser Biskaya…

Und das Wetter ist ziemlich schnell! So rasanten Wind (20-30 Knoten) und so schöne Wellen (3-4 Meter) haben wir letztens auf dem Atlantik nicht erlebt. Wir segeln gerade mit Fock und zweifach gerefftem Groß mit 8-10 Knoten Fahrt über Grund durch die Nacht. Es ist Rückseitenwetter. 🙂 Ab und zu steigt ein vorlauter Kaventsmann über die Wache hinweg und dann quieken sie da oben im Achtercockpit vergnügt vor sich hin, während ich hier gemütlich in der Navi sitze und schreibe. Hihi. Einer muss das ja machen.

Sven hat Brot gebacken. Ein Kilo Teig in einer einzigen Kastenform. Optisch ist das Ergebnis recht interessant, aber schmecken wird’s wohl hervorragend.

Nachdem wir gestern über Abstecher zu den Scilly Islands und nach Irland diskutiert haben, gedenken wir nun immer stärker, Frankreich Frankreich sein zu lassen und direkt die Kanalinseln anzusteuern. Die Diskussion verläuft völlig ergebnisoffen, aber eins kann ich schon verraten: Es wurden bereits erste Gespräche mit einer Marina auf Jersey geführt.

So denn, ich trolle mich jetzt wieder nach oben und gucke in den Nahezuvollmond.

Schöne Grüße von Peter und Crew!

Karin

90 Meilen Pilgerfahrt auf der Kreuz nach Santiago de Campostela

Trotz kleinerer kultureller Zeitverschiebung zwischen der Crew und der Marina-Security, im Bezug auf die Duschzeiten von 5.30 Uhr, konnten wir pünktlich um 6.00 Uhr den Hafen von Vigo hinter uns lassen und motorten frohen Mutes durch die aus Westen aufsteigende Dünung der vorgelagerten Isla del San Martin. Leider keine Nacht vor den wunderschönen Naturstränden geankert werden konnte, da die Genehmigung durch die örtlichen Behörden mindestens 5 Tage gedauert hätte. Nichtsdestotrotz sollte man die Inseln für einen nächsten Törn im Auge behalten.

Nach den ersten Kreuzversuchen gegen den frischen Nordwestwind wurde die ETA pessimistisch auf 4.00 Uhr morgens des nächsten Tages geschätzt. Mit neuer, an die Mägen angepasste, Wachverteilung setzten wir unsere Fahrt gen Norden fort. Begleitet von immer wiederkehrenden Delphin-Schulen, leichtem Meeresleuchten nach Sonnenuntergang und schönstem Sternenhimmel und Mondschein stellte sich die Strecke doch als langwieriger heraus als zunächst befürchtet. Um Mitternacht hatten wir erst die Hälfte unserer kräftezehrenden Pilgerfahrt geschafft, obwohl bereits um 18.30 Uhr das Ende der Welt mit dem „Cap Finistre“ quer ab gesichtet wurde. Doch durch abflauenden, immer nördlicher drehenden Wind und kräftigem Gegenstrom wurde die Strecke zur Galizischen Hauptstadt zur absoluten Gedultsprobe. Dabei halfen auch die ein oder anderen nächtliche Vorsegelwechsel nicht. Letztlich wurde nicht nur aufgrund des fehlenden Windes sondern auch zum Laden der matten Batterie bei Sonnenaufgang der Motor angeschmissen. So erreichten wir um 11.30 Uhr und nach knapp 30-stündiger Fahrt das nur 90 Meilen von Vigo entfernte A Coruña, das uns mit spanischem Sommer und Dolce Vita bei 13°C und Nieselregen begrüßte.

Da wir nicht wussten, womit wir diesen Kreuzgang verdient hatten, wollten wir uns vorsichtshalber von allen vergangenen und kommenden Sünden befreien und die Pilgerfahrt mit einem Besuch in Santiago de Campostella beschließen. Als drittwichtigste Stadt des katholischen Glaubens und Ende des berühmten Jakobswegs schien sie uns bestens für dieses Vorhaben geeignet. Das Ticketcenter für die durchnummerierten Beichtstühle der Kathedrale war leider geschlossen und so übten wir uns vorsorglich in stiller Buße und würdigten mit einem verregneten Stadtrundgang die Sehenswürdigkeiten und historischen Gemäuer.

Nach einem langen von Wünschen und Entbehrungen, Hoffnungen und Anstrengungen geprägten Tag wurden wir zum Abend mit einem hervorragenden Menü aus zart geschmortem Schweinekotelett, MINIPAPRIKA, Tomate-Mozzarella, Salat und Baguette in Kombination mit feinstem Portwein verwöhnt. Sollte sich unser Vorgehen auszahlen? Wir wissen es noch nicht. Daher bereiten wir uns gespannt auf die kommende Etappe über die Biskaya vor. Bisher wird von 3 Tagen Fahrzeit ausgegangen: hoffen wir, dass unserer Weg zum christlichen Glauben den lieben Gott und seinen Handlanger Rasmus wohlgestimmt hat.

Der Gast (Kai) für die Peter-Crew

Porto Duoro Marina – Crewwechsel Etappe 16

Die Creweinweisung erfolgte stilecht mit Portwein, dessen Herstellung das Stadtbild Portos seit Jahrhunderten geprägt hat. Lagerhäuser von Sandeman, Burmester und Offley, etc. drängen sich am südlichen Flussufer (Gaia) aneinander und bieten Portführungen an.

In Porto selbst taucht man in eine vergangene Zeit des Reichtums ein, aufwendig mit Fliesen verzierte Gebäude, stattliche Festungen, Kirchen und der Bahnhof. Die zahlreichen Brücken bieten einen wunderschönen Ausblick auf enge Gässchen, die traditionellen Flusssegelschiffe und auch der Atlantik ist in der Ferne zu sehen.

Die Stadt wurde tags- und nachtsüber von der Crew ausgiebig erkundet, wobei etliche Kilometer zurückgelegt wurden. Am Montag ging es dann früh auf den Atlantik, dessen Dünung einige Crewmägen an der empfindlichsten Stelle traf, sodass nur wenige an Deck ausharrten und die Backbordwache nahezu aufgelöst wurde.

Eintrag aus dem Logbuch:
Gesegelte SM 85, Westwind, 20 kn, G3 und Groß 1. Reff

Frauke für die PvD Crew

Waltag – Was haben wir denn da?

Das heutige Sonntagsrätsel richtet sich vor allem an Biologen und Hobbymeeresforscher. Die Azoren sind bekannt für ihren Reichtung am Meeresgetier aller Art. Wir haben einige besonders große Exemplare gesehen, die dem Peter südlich von Sao Miguel über mehrere Meilen in geringem Abstand folgten. Die Frage des heutigen Rätsels lautet: Um welche Walart handelt es sich? Wie immer: Für die erste richtige Antwort (mit Hintergrundinfos) ist ein Preis ausgeschrieben.