Ankunft in Kiel

Der Peter liegt wieder am ASV-Steg und man freut sich über die wunderbare Begrüßung (und auf das Fest heute Abend)…

Noch wenige Stunden…

… dann wird die Flucht von offizieller Seite beendet. Doch wird der Stargast es rechtzeitig schaffen? Nachdem der Peter Helgoland noch mit strammer Fahrt verlassen hat, passierte er 30 Stunden später Skagen. Doch dann geschah das Befürchtete – Flaute. Ja es war flau, flau, flau und irgendwie wissen wir‘s nicht so genau, ob wir es morgen bis 11 Uhr nach Kiel schaffen – Sorry!

Der Tank ist fast leer, aber die Crew gibt alles! Verschiedenste Varianten, Zugtiere anzulocken blieben erfolglos. Zur Zeit scheint Warpen das Mittel der Wahl zu sein. Vor drei Stunden erreichten wir so über eine Stunde gemittelt eine Geschwindigkeit von immerhin 0,3 kn. Aber die Crew wird schlaff und die Arme sind schwer. Mit letztem Atem und vereinten Kräften konnten wir dennoch diesen Artikel vervollständigen.

Also hoffentlich bis morgen und sonst feiert schön,

die PvD-Crew

Cowes

Hier lag der Peter nun für eine Nacht, nachdem er gestern Morgen ankam. Natürlich waren wir bei Beken und haben Bilder angeschaut. Im Classic Boat Museum haben wir einige tolle alte Segelboote, vom alten 14 bis zum rosa Cadillac-ähnlichen-Flossenheckmotorboot gesehen.

Wir melden uns hier nun aus dem wunderschönen Cowes ab und setzen Segel Richtung Brügge. Das Schiff ist wohlauf, die Crew mit mir nun auch vollständig und ebenfalls bester Verfassung. Wir sind gespannt auf Brügge, hoffen auf Wind und freuen uns auf den 13ten Juli.

Von Lutz für PvD und Crew

In Saint-Malo

Seit gestern Abend sind wir in Saint-Malo und erfreuen uns an der altstädtischen Umgebung der Marina. Die Einfahrt gestern Abend kurz vor Hochwasser war schon einigermaßen spannend – überall liegen Felsen rum, die von Tonnen und Feuern gesäumt sind.

Pünktlichst erreichten wir die erste Schleusenöffnung um 20.30 Uhr und liegen nun – mit einem mittlerweile frisch geputzten Schiff – im Päckchen neben einer Französin, die auf ihrem Boot wohnt und – nach Angaben eines männlichen Crewmitglieds – eine sehr hübsche Tochter hat.

Der Schiffer befindet sich gerade im hiesigen Supermarché, um für die Burger heute Abend einzukaufen. Außerdem soll es wohl endlich mal wieder Ti Punch geben, wenn ich das richtig verstanden habe…

Wir freuen uns auf einen netten letzten gemeinsamen Abend hier auf dem Boot und in der Stadt qui est très pitorèsque et magnifique et jolie. D’accord.

Amicalement, le Pierre et son équipe!

Karin(e)

Tour de Jersey

„Seid ihr jetzt da?“ – „Ja, warte kurz, wo sind die anderen?“ Dieser Satz fiel wohl mehr als einmal bei der gemeinsamen Radtour der Crew am Mittwoch um die Insel. Mit 7 Rädern davon 2 Tandems machten sich die jüngeren Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise um das Ost- und Nordufer. Die beiden erfahrenen Herren hatten sich einen Platz beim örtlichen Busreisen-Veranstalter gesichert und folgten etwas zeitversetzt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und konnten später durch umfangreiches Wissen über die Insel beeindrucken.

Geplant war zunächst eine komplette Rundtour von ca. 60 km um die Insel. So starteten wir morgens im zügigen Tempo durch die belebte Innenstadt von St. Helier, der größten Stadt auf Jersey. Dank der engen Verbindung zum Commonwealth herrscht auch auf den Kanalinseln Linksverkehr, was die Aufgabe nicht gerade einfacher macht. Das ein oder andere Mal kam also leichte Hektik auf, wenn diverse Räder aus Gewohnheit auf Kollisionskurs mit den örtlichen Autofahrern gingen. Aber man gewöhnt sich ja an alles…

So ging es also zunächst entlang der malerischen, von Felsen gerahmten Buchten von Greve D’Azette, Green Island und Grouville bis zum östlichsten Inselende nach Gorey, immer unterbrochen von diversen Stops zum Fotografieren und Filmen. Kurz verweilten wir am Mont Orgueil Castle, bevor es zu den steilen Steigungen und Serpentinen nach Bouley Bay ging, die sowohl die Leihräder als auch die Crew an ihre Grenzen brachte. Dort angekommen wurde bei schönstem Sonnenschein am Strand die typische, britische Fast-Food-Küche von Mad Marry’s Wohnwagenimbiss genossen und ein letztes Finetuning an den Rädern für den kommenden Anstieg nach Bonne Nuit Bay vorgenommen – was nicht passt wird passend gemacht. Langsam aber sicher schlägelte sich die Kollonne dann entlang von Cottages, grünen Wiesen und grasenden Kühen durch die Rosamunde-Pilcher-Kulisse Jerseys. Es eröffnete sich eine herrliche Aussicht über die Steilküste der Insel-Nordseite, die geprägt ist von grünbewachsenen Felsen, türkis bis dunkelblaues Meer, unterbrochen von hellen Sandstränden in den Buchten.

Zu diesem Zeitpunkt waren wird bereits knapp fünf Stunden unterwegs gewesen. Um allen Wünschen der noch ausstehenden Wegpunkte gerecht zu werden, entschlossen wir uns daher, in kleineren Gruppen weiter zu fahren. Die einen nahmen den direkten Weg zurück nach St. Helier, um später noch den Bus zum Leuchtturm Corbiére zu bekommen, die zweite Gruppe machte sich auf den Weg den breiten Strand der St. Ouen’s Bay im Westen zu erkunden und die Dritten fuhren noch ein Stückchen weiter nach Norden in die Plémont Bay, die nur bei Niedrigwasser einen wunderbar, feinen Sandstrand freilegt. Am Ende eines langen, anstrengenden Tourtages trafen wir uns dann nach und nach alle wohlbehalten im Ziel, dem Salon des Peters, zum gemeinsamen Abendessen mit Nudeln in Thunfisch-Cremé und vielen Erzählungen vom Nachmittag.

Beste Grüße vom Peter, kurz vor dem Ablegen nach St. Malo. Auf nach Frankreich! Kai

Atlantiküberquerung vollständig abgeschlossen

Ja, wir sind etwas spät dran mit dieser Nachricht…

Am Mittwochmorgen so gegen 6.15 Uhr Ortszeit (UTC+1) hat die Peter-Crew das gute Schiff den Douro ein klitzekleines Stück rauf und in die offiziell noch nicht eröffnete Douro Marina in Porto gefahren.

Wir waren alle etwas müd, aber jetzt geht’s wieder!

Den Mittwoch brachten wir dann zunächst mit einem großen Frühstück und danach mit Schlafen, Penne Tuna-Essen (in Gedenken an Berend, der diese Etappe leider absagen musste), Großreinemachen und Arbeitsdienst zu.

Als wir mit vorletzterem Programmpunkt so gut wie fertig waren, rückte dann eine Horde von insgesamt sieben Zollbeamten und Polizisten mit zwei Hunden an, um das Schiff zu durchstöbern! Uns war dann doch etwas mulmig zu Mute, als wir da so auf dem Steg standen und zusahen, wie die portugiesischen Beamten das Schiff untersuchten… Natürlich ohne fündig zu werden.

Das Deckschrubben und Fegen konnten wir dann nochmal wiederholen, da das Hündchen leider stark gehaart hat und offenbar wirklich jeden Winkel mit seinem Spürnäschen untersucht hat…

Gestern gab’s dann einen Tag zur freien Verfügung, den wir so für Dies und Das nutzten. Das Ergebnis: Porto ist eine wunderschöne und charmante Stadt!

Gegen Abend gab es dann das Captain’s Dinner – zubereitet nicht vom Schiffer, sondern von Willi, unserem Portugal-Experten. Und es war, wie soll ich sagen, sehr sehr gut. Auf der Speisekarte standen eine Fisch-Muschel-Meerestiere-Suppe als Vorspeise, Wachteln mit Kohlgemüse, nur so als kleiner Zwischengang…, geschmortes Kaninchen mit kleinen Kartoffeln als Hauptgericht und süßen Puddingtörtchen mit Sahnehaube als Dessert.

Die ganze Veranstaltung hat diverse gesellige Stunden gedauert und wurde mit nicht enden wollenden Witzen untermalt.

Heute und morgen tauscht sich die Crew dann wieder teilweise aus und die glücklichen Langfahrer erkunden unterdessen weiterhin das Festland.

Viele Grüße von den Atlantiküberquerern!

Für PvD und sin Crew

Karin

Ein paar Worte des Schiffers

So, nun will der Alte auch mal was schreiben (bzw. schreiben lassen. – Anmerkung der Tippse…)

Ich fahre mit einer sehr befahrenen, mit Wachführern und Schiffern verschwenderisch ausgestatteten Crew sozusagen als Badegast in angenehmer Weise über den Teich. Zum Wesentlichen lief der ganze Bordbetrieb von allein. Im Vergleich zu früheren Reisen hat sich doch einiges verändert. Was am deutlichsten – fast schon penetrant – auffiel, war der ständige Betrieb von Laptops, Unterhaltungselektronik, Bordcomputer u.ä. Das Klicken der Tastaturen – Dauerbegleitmusik – muss man sich angewöhnen.

Es wird auch mehr diskutiert – in der Form aber sehr angenehm.

Nun zu den Islas Acores: Wir passierten hoch am Wind Flores – mit den Lichtern wie ein glühender Kohlehaufen mitten im Meer. Gegen Morgen tauchte dann Faial vor uns auf und nach ein paar Kreuzschlägen Horta mit unserem Port of Destination.

Ein Jüngling (ein etwa 30-jähriger ARC-Mitarbeiter. – Anmerkung der Tippse…) hüpfte auf der Kaimauer hin und her und teilte uns nach einstündigem Durcheinander einen Liegeplatz – nett an der Mauer gelegen – zu.

Es folgte das Großreinemachen, obwohl das Schiff gar nicht so verdreckt war. Allerdings stank es durch den übergelaufenen Grauwassertank interessant.

Später Wanderungen, Autofahrten, Mopedtouren über die schöne Vulkaninsel mit großen älteren und neuen Kratern, Lava- und Aschefeldern und – wie der Name Horta schon sagt – Hortensien, fast ubiquitär. Muss in 2-3 Wochen toll aussehen, wenn die alle blühen. Der Hafen ist nett und gepflegt, die Kneipen preiswert, die Leute – bis auf die Bedienung im Peter’s Café Sport – freundlich und hilfsbereit. Das Wetter kühl und windig. Sehenswert die Walfabriken mit den Filmvorführungen über die Waljagd – wie die armen Viecher zum Teil über Stunden mit Harpunen totgestuckert wurden – schrecklich anzusehen.

Jetzt hat Ole märchenhaft gekocht.

Backen und banken.

Schluss.

Gruß Otto

(und Tippse…)

 

07:48,38 Uhr

Wie ihr dem Tracker wahrscheinlich schon längst entnommen habt, ist der Peter nach einigen schnelleren Tagen heute auf Bermuda angekommen. Der Zieleinlauf wurde von sehr vorwitzigen Delfinen begleitet, die unsere rauschende Fahrt zu bremsen versuchten – wenig erfolgreich, hah!

Dass wir uns jetzt erst melden, um diese freudige Botschaft unserer Ankunft zu überbringen, hat mehrere Gründe:

Wir mussten erstmal zum Zoll. Und dann frühstücken. Und dann zum Dinghi Dock in St. George rübermachen. Und dann zum Fort (St. Catherine) vorgehen. Und vorher duschen, ich vergaß… Und dann Michis Suppe essen. Und dann schlafen. Lange. Im Schlafsack. Und dann wärmere Sachen anziehen. Und dann Kuchen essen. Und dann nach St. George City hin. Und dann Sundownereinnahme in der merklich längeren Dämmerung an Deck. Und dann Abendessen. (Wieder Michis Suppe.) Und Michas Brot. Und dann Alternativveranstaltung zur bermudamäßig sauteuren Happy Hour gegenüber.

An dieser Stelle verharren wir momentan immer noch…

Dass wir an dieser Stelle nichts über eine Platzierung verlauten lassen, liegt daran, dass wir sie noch nicht in Erfahrung gebracht haben. Das Regattabüro brütet wohl noch über komplizierten Formeln, um Motor- und Segelstunden zu verrechnen.

Hierzu also später mehr.

Jetzt erstmal Gute Nacht. Die Insel riecht sehr gut – nach Land und Blumen.

Karin für die Peter-Crew