Ein Ausflug in die karibische Unterwasserwelt aus Sicht des Gaumens und durch die Taucherbrille

Man glaubt es kaum, aber das Wasser ist unser bestimmendes Element in der Karibik, neben der Sonne und dem Wind. Es kommt täglich von oben in Form von Süßwasser und Salzwasser haben wir sowieso genug. In Letzterem tummeln sowohl wir uns jeden Tag als auch diverse Leckereien für das Auge und den Gaumen. Nach der bereits veröffentlichten Erfolgsmeldung des ersten Anglerglücks sind uns bei der letzten Überfahrt weitere drei Gourmethäppchen ins Netz bzw. an die Schleppleine gehüpft. Michael und ich haben im Kampf für das Abendessen einen Yellow-Fin-Thunfisch, einen White-Fin-Thunfisch und ein weiteres nicht näher identifizierbares Flossengetier in kurzem Abstand aus unserer salzigen Schatzkammer gezogen. Ein tolles Gefühl das selbstgefangene Essen auszunehmen, zu filetieren, weiter zuzubereiten und zu verspeisen. Der neue Fang wird heute übrigens als Filet mit Süßkartoffeln auf Papaya-Grapefruit-Chutney serviert. Wieder ein neuer kulinarischer Hochgenuss, der sich nahtlos in das heutige Frühstück in der Pirate’s-Bay auf Tobago, mit von Mareike selbstgebackenen Walnussbrötchen und Zimtbrot, einreiht.

Auch der Blick durch die Taucherbrille begeistert jeden Tag aufs Neue: Delfine, Wasserschildkröten, Papageien-, Trompeten- und Kugelfische, Langusten, Korallen und allerlei anderes buntes, kriechendes und paddelndes Leben. Auch Rochen kommen uns öfters in das Sichtfeld. Ein besonders kuschelbedürftiger Rochen wollte es nicht nur bei bloßem Sichtkontakt belassen und schmiegte sich aufdringlich an Steffis Beine, so dass sie sich zur Flucht auf die Sandbank genötigt sah. Die bisher einmalige und unheimliche Begegnung mit einem über zwei Meter langen Baracuda sah ich mich auf den Tobago-Cays gegenüber. Zum Glück war dieser nicht auf Streicheleinheiten aus.

Ein Hoch auf H2O!

Tobias für die PvD-Crew

 

 

Peter von Danzig zur Heineken Regatta gemeldet!

Vor ein paar Tagen hat Sören unser Flaggschiff zur 33. St. Maarten Heineken Regatta gemeldet. Anbei die Grüße vom Regattadirektor.
Jetzt muss noch die Vermessung erledigt werden und dann kann es Ende Februar los gehen.

„Thank you for entering the 33rd St. Maarten Heineken Regatta!
Thank you in advance for your time, and we can’t wait to see you on the 28th of February to the 3rd of March for the 33rd St. Maarten Heineken Regatta.
Our office would be happy to assist you with any question you have, however you will be able to find a lot of information already on our website:
www.heinekenregatta.com
Looking forward seeing you in February / March!
Regards,
Michele Korteweg
Regatta Director“

Nachrichten von Barbuda

Guten Tag, liebe Daheimgebliebene!

Es ist ja immer das Gleiche: Kaum erzählt man irgendjemandem, dass man für mehrere Wochen (oder Monate) in die Karibik fährt, und das dann auch noch in den ach so schönen Wintermonaten Dezember und Januar, schaut man in neidische Gesichter. „Du musst ja Zeit/Geld/Glück/Schwein oder ähnliches haben!“, hört man dann. Dabei ist das karibische Wetter gar nicht so anders als in Deutschland.
Heute wollten wir zum Beispiel grillen und hatten extra dafür 12 Papageienfische gekauft. Damit nicht genug: Eike und Fidi haben ca. 3 Stunden Zeit investiert, diese fiegelienschen Viecher zu schuppen. Und wir hatten uns schon auf das Grillen am Strand gefreut! Und dann das: Das beschissenste Dingi der ganzen Karibik (dazu bei Gelegenheit in einem separaten Artikel mehr, hier nur so viel dazu: Als wir zuletzt in Nelson`s Dockyard darin zu sechst unterwegs waren, haben gleich mehrere Leute davon Fotos gemacht und: die gehörten nicht zur Crew!) war gerade aufgebrochen, um das Holzkohlenfeuer zu schüren. Da öffnete Petrus seine Schleusen.

Sorgenvolle Gesichter unter Deck, da der Sichtkontakt zur Landcrew abgebrochen war: Werden unsere Kameraden das Ufer sicher erreichen? (Nicht sicher angesichts dieses Dingis!) Werden sie alle völlig nass werden? (Sicher! Bis auf die Haut!) Wird die Holzkohle trocken bleiben? (Zweifelhaft…) Sollen wir der Vorhut folgen? (Besser nicht! Und in welcher Kleidung? Ölzeug [wie Maike] oder doch lieber im Bikini [wie Andrea]? Da erscheint das Dingi aus dem Nebel. Alle an Bord atmen auf. Das Dingi schwimmt noch! (Keine Selbstverständlichkeit!). Und der Motor läuft auch noch! (Auch keine Selbstverständlichkeit!) Und alle sind noch an Bord! (dito) Die Holzkohle ist natürlich nass; der Grill ist abgesoffen. – Müssen wir unsere 12 Papageienfische wohl im Ofen unter Deck zubereiten… War auch lecker, aber natürlich nicht das Gleiche.

Langer Rede kurzer Sinn: Winter in der Karibik ist wie Winter in Kiel:
Ständig ist der Himmel bedeckt und es regnet in einer Tour, so ca. 5-6 mal am Tag kommt ein richtig fieser Schauer runter und dazwischen nieselt es auch noch manchmal.
Ergo: Winter in der Karibik ist wie Winter in Kiel. – Nur so etwa 30 Grad wärmer. 😉 Ach ja, eins noch: Wenn es regnet, dann kann man hier natürlich schwimmen gehen, dann fällt der Regen kaum noch auf.

Liebe Grüße,
Holger und Eure Peter-Crew

Anm. d. Red.: Die Regenschauer konzentrieren sich eigentlich auf die Abendstunden, tagsüber sieht es hier meistens so aus wie auf den Fotos!

Martinique, zum Ersten

Martinique, diese Insel ist mit am häufigsten auf unserem Etappenplan zu finden. Relativ zentral in den Kleinen Antillen gelegen und zu Frankreich gehörig, bietet sie sich als Crewwechselort einfach an.

Am Donnerstag haben wir nun also von Rodney Bay / St. Lucia hierher „rübergemacht“ um fünf von zwölf Crewmitgliedern zu tauschen, uns neu zu verproviantieren und vielleicht auch ein wenig von der Insel zu sehen.

Zuvor gab es am Mittwochabend in Rodney Bay noch einen gelungenen Abschied. Die ARC-Welcome-Party glänzte zwar (wie auch die vorherigen ARC-Partys) weder mit langer Dauer noch mit tanzbarer Musik, dafür aber umso mehr mit kostenlosen Getränken auf Rumbasis.

Anschließend verholten sich die beiden Crews des PvD und des PvS wieder zurück in die Marina, wo im „Ocean Club“ zufällig ein Bikini-Contest stattfand. Da wir die Veranstaltung der Einfachheit halber nicht durch den Eingang, sondern über einen Zaun hinweg betreten hatten, fanden wir uns mitten auf dem Laufsteg wieder – wo allerdings zu diesem Zeitpunkt gerade Pause war, bevor das große Finale stattfinden sollte. Die Plätze in der ersten Reihe waren uns somit aber sicher. Praktischerweise befand sich der Laufsteg direkt am Pool, so dass wir uns unmittelbar nach der Finalrunde eine mehrstündige Abkühlung gönnen konnten. Da wir im Gegensatz zu den Models keine Bademode zur Hand hatten, beschränkten wir uns aber auf das Ablegen unserer Wertgegenstände…

Die Überfahrt am Donnerstag lief leider in zweierlei Hinsicht nicht ganz wie geplant: Aufgrund des recht starken Windes (ca. 6 Bft.) fuhren wir im ersten Reff und unter Genua IV, als sich unsere provisorische Reffmimik zerlegte. Diese hatten wir auf dem Atlantik nach dem Verlust der Umlenkrollen in der Baumnock errichtet, leider ließ die Haltbarkeit nach ca. 1500 Seemeilen dann doch zu wünschen übrig. Ergebnis: Mehrere ausgerissene Reffösen im Großsegel. Na super, und das auf den letzten 20 Meilen.

Zweites Problem: Wir hatten es versäumt, in der Marina von Le Marin rechtzeitig einen Liegeplatz zu buchen. Dass das in der Vorweihnachtszeit eine schlechte Idee ist, hätte uns eigentlich früher auffallen können. Obwohl eigentlich einige Plätze in der Marina frei waren, ließ sich das Personal nicht dazu bewegen, uns einen davon zu überlassen – alles reserviert, sorry. So ließen wir stattdessen in der Ankerbucht direkt vor der Marina zwischen geschätzten 200 anderen Schiffen den Anker fallen, nachdem wir das Großsegel beim ortsansässigen Segelmacher abgegeben hatten.

Für den Freitag stand der übliche Großputz zum Etappenende auf dem Plan – leider gestaltet sich das etwas schwierig, wenn man vor Anker liegt und weder Süßwasser noch einen Steg zum Schrubben der Bodenbretter zur Verfügung hat. So verbrachten wir den Vormittag mit den Aufräumarbeiten, die auch ohne fließendes Wasser möglich sind. Am Nachmittag starteten wir dann einen erneuten Versuch, einen Liegeplatz zu ergattern, und schafften Tatsachen indem wir kurzerhand an einem freien Platz festmachten. Das Hafenpersonal war nicht gerade begeistert, stellte uns aber zunächst wenigstens Wasser und Strom zur Verfügung, so dass wir unseren Großputz fortsetzen und die Batterien laden konnten. Erst hieß es, wir müssten den Platz zum Abend hin wieder freigeben, letztlich konnten wir dann aber doch über Nacht bleiben. Wie lange das nun so bleibt, wissen wir allerdings nicht – wir warten einfach mal ab, bis wir weggejagt werden. Abends hatten wir dann Teile der Walross-Crew (ASV Berlin) zu Gast, die ebenfalls hier in Le Marin festgemacht haben und noch einige Zeit hier bleiben werden.

Den heutigen Tag haben wir für Reparaturarbeiten genutzt, vier von fünf neuen Crewmitgliedern sind bereits eingetrudelt und vielleicht schaffen wir es heute Nachmittag noch einmal an den Strand… es ist nämlich brüllend warm.

Außerdem werden wir heute noch festlegen, wohin die Reise überhaupt gehen soll – vermutlich werden wir zunächst einen Abstecher in den Norden (Dominica) machen und anschließend wieder weit in den Süden (St. Vincent and the Grenadines) fahren.

Wir wünschen allen Lesern einen schönen dritten Advent!

Sonnige Grüße von Martinique,

Stefan für die PvD-Crew

Tiger in the woods

Pünktlich um halb zehn biegt ein hupender, roter Kleinbus auf den Parkplatz der Rodney Bay Marina. Der Fahrer Benedict Richardson stellt sich uns vor und fügt hinzu: „but you can call me Tiger!“. Los geht die Reise entlang der grünen Westküste. Tiger beeindruckt uns mit seinen botanischen Kenntnissen: Die Serpentinen der vulkanischen Insellandschaft sind flankiert von Palmen, Ananas-Stauden, Avocado-Bäumen und über 60
verschiedenen Mangoarten. Tiefer und tiefer dringen wir auf unserem Weg gen Süden in den Regenwald vor, der seinem Namen alle Ehre macht, denn es gießt in Strömen. Immer wieder passieren wir markierte view points. Tiger: „From here you can usually see the Pitons“, aber der Regen verwehrt uns jede Fernsicht. In den Ortschaften stehen die Rastafaris im Regen. Am südlichsten Punkt unserer Reise kehren wir zum Mittagessen ein. Blue Marlin lautet die Empfehlung des Tages. Für alle steht die Wahl fest, außer Einer, der entscheidet sich für Hähnchen. Der Marlin schmeckt allen hervorragend, außer Einem, denn der hatte eigentlich keinen Fisch bestellt. Also reklamiert Einer und bekommt dann tatsächlich sein Geflügel. Geschmacksnote: Muffig, als wäre es einmal durch die Bilge
gezogen. Nach dem Essen die Kellnerin zu Einer: „Did you like it?“. Einer: „No“. Kellnerin: „But you finished it all!?“. „Yes, cause I was hungry, not because it was tasty“. Es verlassen also nur fast alle zufrieden das Etablissement. Nun scheint die Sonne, es ist erschreckend heiß. Aber dafür liegt endlich der Blick frei auf den Gros und den Petit Piton, zwei frei stehende Felsformationen, die direkt an der Küste 700 Meter hoch in den Himmel ragen. So beeindruckend, dass wir es auf dem Rückweg kaum schaffen, uns anzuschnallen, bevor es wieder heißt: „Photo!“. Als wir uns aus dem Urwald wieder den dichter besiedelten Gebieten im Norden St. Lucias nähern, klingelt das Handy unseres Fahrers. Er antwortet: „Yeahh, Tiger is back from the woods. Tiger is in town now!“.
Karibik, wir sind da!

Von Jens M.

Ps.: Fotos folgen…

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 55/55: Weihnachten in der Karibik feiern! Aber wo und wie?

Was machen die Karibianer an Weihnachten, wenn sie nicht marzipanessend unterm Lametta behangenen Tannenbaum sitzen und auf das Christkind warten?

Und was wollen wir tun?- Ein kleiner Abriss der Möglichkeiten

Auf Trinidad putzen?! Die Trinbagonen verstehen die Vorweihnachtszeit als eine Art Reinigung des Herzens und des Hauses und zelebrieren ab Mitte September Christi Geburt mit einer Art Frühjahrsputz. Oder wir ziehen mit den Sternensängern, den  Paranderos von Haus zu Haus, und versammeln uns, sowohl auf Trinidad wie auf Tobago auf Plätzen, Restaurants und Cafés um auf Castellano die traditionelle Parang Musik vorzutragen. Instrumental begleitet werden die Volkslieder von der  Cuatro, einer viersaitigen Gitarre aus Venezuela, sowie Violinen, Mandolinen und chac-chac Rasseln. Zum Dank bekommen wir dann ein Stück von dem typischen „Black Cake“, einem Weihnachtskuchen, der mit Früchten, Kirschwasser und Rum zubereitet wird. Ein Gläschen Rum gäbe es auch. Und abends das typische Festtagsmahl: den Erbseneintopf. Dafür geht häufig die ganze Familie Erbsen ernten. Verfeinert wird der mit Callalloo, einem Gemüse aus den spinatähnlichen Okrablättern.

Oder wir schließen uns, sowohl auf den auf den kleinen wie auf den großen Antillen, an, die größte Party des Jahres, den Karneval, zu planen. In der „besinnlichen“ Vorweihnachtszeit könnten wir dann die farbenprächtigen Kostüme schneidern, Tänze einstudieren und neue Lieder  komponieren. Auf Montserrat würden wir das Beste beider Feste kombinieren. Einerseits beim „Street Jam“ im Karnevalstil, andererseits als umherziehende Sternensänger. Auf den Bahamas wären wir beim Junkanoo dem Umzug aus Rio de Janeiro Konkurrenz machen. Diese Tradition haben die Inseln den damals überwiegend aus Westafrika stammenden Sklaven zu verdanken, welche an ihren einzigen drei freien Tagen eine farbenprächtige und bis heute sehr ausgelassene, mit Calypso und Rumba Rhythmen bestimmte open air party feiern. Rum ist übrigens auch seit der Sklavenzeit unersetzlicher Bestandteil des Weihnachtsfestes. Damals hatten die Herren Rum an die Sklaven verteilt, damit sie das Fest in Ruhe feiern konnten.

Auf den kleinen Antillen würden wir „very british“ Weihnachten  25.12. feiern. Den Tag verbringt man dort meist mit seiner Familie und mit Kirchenbesuchen. Abends wird gefeiert. Was wir als zweiten Weihnachtstag kennen, kennt man auf Tobago als „ Boxing Day“, an diesem gehen wir dann zum Strand, um uns das  „Flying Colors Kite Festival“ anzuschauen.

Wenn wir uns doch für Jamaica entscheiden, bekommen wir die Geschenke am 25.12 von Father Christmas.  Dazu essen wir englischen Weihnachtspudding und trinken Rum. Auf  Aruba, Bonaire und Curaçao täten wir es den Niederländern gleich und warteten am 24. auf Santa Claus. Oder wir feiern in der Dominikanischen Republik Weihnachten auf Spanisch. Etwas zu spät sind wir dran für den Beginn der Weihnachtstage auf St. Vincent und den Grenadinen. Hier feiern die Insulaner  zwischen dem 16. und 24. Dezember täglich schon vor Sonnenaufgang das „Nine Mornings Festival“. Wenn wir den heimischen Weihnachtsmarkt vermissen würden, kämen wir bei bunten Lichterketten, Konzerten und Chören, Verkaufsständen mit karibischen Leckereien auf unsere Kosten. Sollten wir es noch besinnlicher wünschen, dann fahren wir nach Barbados zu. Hier trifft man sich beim „Carols by Candlelight“ vor der Residenz des Premierministers und lauscht den musikalischen Darbietungen verschiedener Künstler. Später am Abend entzündet jeder Gast eine kleine Kerze und man stimmt gemeinsam Weihnachtslieder an. Falls wir Weihnachten zur uns bekannten Zeit  irgendwie verpassen, fahren wir nach Kuba. Geschenke gibt es hier am Dreikönigstag, dem 06.01. Wenn auch nicht von den 3 Weisen aus dem Morgenland.

Wo auch immer es uns in der Heiligen Nacht hin verschlagen wird, unser Festtagsmenü besteht ziemlich sicher aus Eis, Limetten, braunem Zucker und weißem Rum.

„O du fröhliche!“

von Eike H.

Grüße von Bord zur Weihnachtskneipe

Liebe Daheimgebliebenen,

obwohl es uns nach wie vor sehr gut geht, werden heute unsere Gedanken
immer wieder etwas wehmütig an die Förde schweifen. Dorthin, wo momentan
sicherlich die letzten Vorbereitungen zur diesjährigen Weihnachtskneipe
auf Hochtouren laufen. Hängen wohl die Sprotten schon am Baum? Kommen
Weihnachtsmann und Engel heil den Balkon hoch, wo doch so viel Schnee
liegen soll? Und wie viele werden es wohl morgen tatsächlich zum
Grünkohlessen schaffen? Wie auch immer, wir wünschen euch einen tollen
Abend, tanzt bis euch die Schuhe auseinander fliegen und hebt die Tassen
hoch!

Wir laufen derweil im Schweinsgalopp aufs Ziel zu. Ein endlich
verlässlicher Passat beschert uns ein Etmal von 230 nm, das ist Rekord
dieser Etappe! 450 Meilen liegen noch vor uns, wir rechnen also damit, in
zwei Tagen unsere Füße auf festen Boden zu setzen.

Herzliche Grüße und ein fröhliches Hohoho von Peter, Heiner, Peter2,
Achim, Andrea, Benedikt, Jens, Lutz, Maike, Michi, Nick, Sebastian und
Stefan!

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 54/55: Bootsarbeiten mit Epoxy in der Wärme

Wir haben im Bootshaus schon viele Sachen laminiert, geklebt und gespachtelt. Häufig verwenden wir dafür Epoxidharze und müssen im Winter darauf achten, viel Wärme in das Werkstück einzubringen, um die notwendige Aushärtungstemperatur für bis zu 72 Stunden zu halten.

In warmen Gefilden wie der Karibik braucht man sich darüber keine Sorgen zu machen, viel größer ist die Gefahr, dass die Topfzeit zu kurz ist, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Bei größerer Wärme reagieren die Bestandteile des Epoxy schneller und so kann das Harz-Härter-Gemisch bereits im Becher ausreagieren, bevor es benutzt wurde.
Der Hersteller unseres Standard-Epoxy hat extra für die Karibik eine Lösung im Angebot:

WEST SYSTEM 209 Tropical Härter
Der 209 Tropical Härter ist bei einer Mischung mit 105 Harz für allgemeine Verklebungen und Beschichtungen unter extrem warmen und/oder feuchten Bedingungen formuliert. Er findet auch dann Anwendung, wenn besonders lange Topfzeiten bei normalen Verarbeitungstemperaturen erwünscht sind.
Eine 105/209-Mischung bietet annähernd die doppelte Topfzeit und Verarbeitungszeit wie der 206 Langsame Härter und ausreichende Topfzeit bis zu 43°C. Der 209 Härter härtet zu einem klaren, bernsteinfarbenen Kunststoff mit guten physikalischen Eigenschaften und hoher Feuchtdampfdichtigkeit für Verklebungen und Beschichtungen aus.

Nun befinde ich mich in einem Dilemma, denn ausprobieren möchte ich das schon mal, nur besser nicht an Bord unseres „Peter von Danzig“. *Klopf-auf-Holz*

Aber es wird sicherlich auf anderen Booten Baustellen geben, wo ich gegen eine kleine Spende mithelfen darf und gleichzeitig meine Neugier auf dieses spannende Nischenprodukt befriedigen kann.

von Sören Z.