It’s Regatta Time!

Vier Tage Vorbereitung. Der Mast ist gecheckt, der Ruderquadrant überprüft und die Segel sind entflust.

Jetzt zählt jedes Gramm! Unwichtige Dinge wurden von Bord getragen – 50 kg Gewichtsersparnis. Die Tankanlage wurde dahingehend modifiziert, dass der Peter jetzt auch mit Ballasttanks ausgestattet ist. Die Klopumpe wurde geputzt und entkalkt – weitere 4 kg eingespart. Alle Konservendosen wurden abgeschmirgelt. Dies brachte eine Gewichtseinsparung von immerhin 6 kg! Alle Mehltüten wurden in eine große umgestaut, ähnlich wurde mit Reis und Nudeln, Salz, Pfeffer, Thymian und Koriander verfahren, um das Gewicht der Verpackungen zu sparen. Das Obst wurde geschält und jedes Gramm Kartoffelschale über Bord gefiert – weitere 4 kg gespart! Das Werkzeug wurde so gut es geht entrostet – Gewichtsersparnis von immerhin 50 g. Weiter ging es mit persönlichen Ausrüstungsgegenständen: Alles Unwichtige vom Boot und ab in den Container. Was blieb: 1 T-Shirt und eine Hose (kurz) pro Person. Zudem wird Ölzeug ab sofort geteilt. Welch Überfluss, wenn jeder eins hat – es wir ja sowieso in Wachen gefahren. Und genau wie die Kojen wird nun auch mit dem Ölzeug verfahren: Es wird einfach „warm“ gefahren…

Schließlich wurden alle überflüssigen Pflegemittel entsorgt. Der Crew bleibt eine Zahnbürste – selbstverständlich haben wir den Stiel gekürzt – aber wir gehen ans Limit, auch die Borsten wurden auf ein regattataugliches Maß von 0,5 mm gekürzt.

Gripfiles sind aus dem Netz geladen – es wird flau. Genaue Routenplanung steht noch nicht fest. Außerdem gilt absolute Verschwiegenheit gegenüber anderen Crews und der Außenwelt, wir sagen nichts, wir schotten uns jetzt – 18 Stunden vor dem Start – von allen ab. Die Luft unter Deck kocht, die Nerven sind bis zum Zerreißen angespannt.

Wir haben Spaß! Wir sind bereit! Wir sind schnell….  und heiß!

Schöne Grüße an alle, die mitfiebern –

für die ARC Europe-Crew des PvD,

Nils

Rezeptvorschlag: Fisch auf eigenem Grill (Dauer: abendfüllend)

(Kleiner Nachtrag…)

Man nehme einen menschenleeren Strand am Rande einer malerischen Ankerbucht (z.B. Great Harbour auf Peter Island). Es empfiehlt sich Korallenschotter als Untergrund, da sich Sand noch Wochen später auf dem Schiff wiederfindet und grobe Steine für das postfutterale Dösen eher ungeeignet sind. Der Strand sollte weiterhin über einige gröbere Steine (für den Grill) und ausreichend trockenes Holz (für das Feuer…) verfügen.

Grillaufbau (Dauer: ca. 30 Min.), siehe Zeichnung:

Der Grillplatz soll nicht zu weit vom Ufer entfernt sein, um das Ablöschen am Ende des Abends zu erleichtern. Weiterhin ist auf ausreichenden Abstand zur ggf. sehr trockenen Ufervegetation zu achten. Der Grundriss sollte an die Form des Rostes angepasst werden (in diesem Fall kreisförmig, Ø 750 mm). Die Primärsteinlage wird doppelreihig angelegt, um ausreichende Standfestigkeit für die Sekundärsteinlage zu gewährleisten. Um übermäßige Luftzufuhr zu verhindern, werden die Hohlräume zwischen den Steinen mit Schotter aufgefüllt. Die Gesamthöhe der Konstruktion kann an die persönlichen Vorlieben und den Köperbau des Grillmeisters angepasst werden.  Mit den in der Zeichnung vorgeschlagenen Höhen für Glutbett und Unterrostfreiraum wird an dieser Stelle ein Gesamtmaß von 4,5 dm empfohlen. Sollte es wider Erwarten nicht möglich sein, das Rost stabil auf dem mühsam erbauten Steinkranz zu positionieren, empfiehlt sich die Verwendung eines Querträgers aus hartem Kernholz lokaler Bäume. Es ist ratsam, mit der Auflage dessen bis zum eigentlichen Beginn der Nahrungszubereitung zu warten, um ein vorzeitiges Ableben der Verstrebung zu vermeiden.

Das zu sammelnde Brennmaterial muss trocken und brennbar, sowie mit Bordmitteln leicht zu zerkleinern sein. Im Verlauf des Anfeuerns werden Scheite mit zunehmendem Durchmesser verwendet, weshalb der versierte Grillvorbereiter zuerst das Kleinholz heranschafft und sich nach dem Entzünden der Flammen um die gröberen Stücke kümmert. Der Holzvorrat ist großzügig für einen langen Abend zu bemessen.

Anheizen und Glutbildung (Dauer: 1-3 h, je nach Motivation):

Ein motivierter Anheizer sollte in der Lage sein, die erforderliche Glut in kurzer Zeit zu erschaffen, während sich der Prozess bei einem designierten Kokelfreund deutlich in die Länge zieht. Nach dem Entzünden der Flammen mit Hilfe von getrockneten Palmenblättern (Kokosfasern glimmen nur und sind nicht geeignet) ist zuerst ein helles, heiß und schnell brennendes Feuer zu schüren, welches die Steine aufheizt und zügig einen ordentlichen Glutgrundstock erzeugt. Dabei ist es hilfreich, die Holzstücke so bald wie möglich zu zerkleinern, bevor diese komplett durchbrennen. Abschließend hat sich die Hinzugabe von einigen Stücken tropischen Hartholzes bewährt, um eine starke abschließende Schicht grober Glutstücke und besonderes Karibikaroma zu erhalten. Sind alle Stücke zerkleinert und ist die Temperatur auf Rosthöhe weit genug gesunken, kann die Zubereitung des Abendessens beginnen.

Zubereitung und Verzehr (Dauer: jeweils ca. 1 h):

Fisch marinieren, Filets, Steaks o. ä. schneiden und zu gegebener Zeit auf den Grill legen. Nach ausreichender Garzeit unter Dazugabe von gebackenen Kartoffeln, Tomatensoße und Krautsalat verzehren und genießen. Dazu reicht der anspruchvolle Smut white wine. Als ersten Nachtisch gibt es gebackene Banane.

Nachbereitung (Dauer: sehr variabel):

Der Fisch ist verzehrt und nun wird das restliche Feuerholz nach und nach aufgelegt, um entsprechende Lagerfeuerstimmung zu schaffen und dazu entsprechende Getränke und Kuchen (zweiter Nachtisch) gereicht. Nun zahlt sich die sorgfältige Wahl des Grillplatzes aus, wenn das oben genannte postfutterale Plauschen/Dösen/Schlummern ohne großartige Verrenkungen und Rückenschmerzen möglich ist. Dazu das übliche Programm: Mondschein, Grillenzirpen, Wellenplätschern, laue Nachtluft etc.)

Vor der Rückkehr zum Schiff benötigt diese Grillvariante auf Grund der großen Glutmenge ca. 10 Schlagpützen Wasser, um völlig zu erlischen. Zum krönenden Abschluss wird das Beiboot mit den Grillutensilien beladen und schwimmend zurückbefördert (spart Sprit und Lärm).

Der Kokelfreund (Martin) für PvD und Crew

Atlantikvorbereitungen

Der Peter liegt in Nanny Cay (was anhand der Webcam auf http://www.nannycay.com/webcams/) nachvollzogen werden kann und die Crew beginnt mit den Reparatur- und Verbesserungsarbeiten an und unter Deck, um das Schiff auf die ARC Europe vorzubereiten. Bei absoluter Windstille und sengender Sonne ist dies in jedem Falle schweißtreibend… Wir werden in der Mittagszeit eine Pause einlegen und den Pool und den Strand der Marina testen, Fotos folgen in Kürze!

Mietautoszenario in der Dominikanischen Republik

Nachdem die Crew der 13. Etappe am Samstag wohl behalten auf dem Peter eingetroffen ist, stand gestern ein Landtag an. Zwecks verbesserter Mobilität wurden kurzerhand am Flughafen zwei Autos gemietet und um halb elf ging es dann in aller Frühe los – in die Berge (soweit der Plan).

Zwischen unserer Marina hier in Boca Chica und besagtem Reiseziel befand sich nun leider die Millionenstadt Santo Domingo. Sehr ungünstig!

Theoretisch wäre alles ganz einfach gewesen: Wir hatten eine Touristenkarte im DIN A4-Format (abgebildet war die komplette Insel) und außerdem acht Augen im Auto, die Schilder zu identifizieren versuchten.

(An dieser Stelle lasse ich im Bericht aus nervlichen Gründen 60 Minuten aus.)

Irgendwann waren wir dann auf der Autopista und kamen den grünen Bergen immer näher. Besonders im Gedächtnis geblieben sind uns die Straßenstände, die äußerst regional geprägt waren. Da wurden also auf einer Strecke von fünf Kilometern Süßkartoffeln verkauft. Dann auf den nächsten Kilometern Erdnüsse. Danach Holzlöffel. Dann geräuchertes Fleisch. Dann Kokosnüsse. Dann Flusenteppiche in schrillen Farben. Dann Töpfe. Dann selbstgebrannte CDs. Und so weiter…*
Nun aber zum Ziel unserer Reise, den Wasserfällen Jimenoa. Im schattigen Regenwald, den es vorher zu durchwandern galt, fanden wir sehr angenehme Temperaturen vor und dann kam auch noch die erfrischende Süßwasserkühle des Wasserfalls hinzu – perfekt!

Der Rückweg war dann zunächst unkompliziert. Immer der großen Autopista Richtung Santo Domingo folgen. Mit Schrecken beobachteten wir, wie sich die Sonne immer weiter zum Horizont hin bewegte, um sich dann irgendwann ganz hinter die letzten Berge zu verziehen. Nun waren wir also genau in der Situation gelandet, vor der uns Autovermieter, Harbour Master und weitere Einheimische gewarnt hatten: Bei Dunkelheit mit einem Mietauto in der Hauptstadt unterwegs zu sein… Halleluja.
Zunächst waren wir noch einigermaßen zuversichtlich, weil der Plan besagte, einfach der Autopista quer durch die Stadt zu folgen.

Dann kam eine Straßensperrung dazwischen.

Was nun folgte, hat – besonders bei den Fahrern – zu traumatischen Erlebnissen geführt.
Eine schmale Straße unter der Hochbrücke. Alles voller ärmlich gekleideter Leute. Mit überladenen Straßenkarren voller Zuckerrohr, Bananen, Kartoffeln und Kohlköpfen. Ein Großteil davon rollt auf der schmalen Straße rum. Alles ist voller Autos. Klappriger Autos ohne Licht. Dem Zustand der Fahrzeuge zur Folge würde es den Fahrern sicher nichts mehr ausmachen, einen nagelneuen Mietwagen zu touchieren. Eigentlich ist es hier zweispurig. Um schneller voran zu kommen, wird aber versucht, auf einer mittleren dritten Spur zu überholen. Oft gibt es auch Gegenverkehr von vorne oder von den Seiten. Zum Beispiel in Form eines Motorrads mit drei „Aufsassen“. Beim Hochstart.

Komisch eigentlich, dass wir keine Verkehrstote gesehen haben…

Nun aber genug davon. Jetzt wird gleich endlich wieder gesegelt!
Für den heutigen Tag haben wir vorerst einen 50 Meilen-Schlag nach Osten geplant, um noch einen Landtag in Casa de Campo einzulegen.

In diesem Sinne letzte Grüße vom westlichsten Punkt unserer Reise.
Karin und der Peter-Crew

* Gerade fällt mir ein: Was macht man, wenn man auf einem Teppich sitzend, mit einem Löffel aus einem Topf geräuchertes Fleisch mit Kokosnüssen essen will? 80 Kilometer fahren?

Santo Domingo in Bildern

Wir sind zurück aus Santo Domingo. Und platt.
Deshalb auf die Schnelle ein paar Eindrücke…

Moni für die PvD-Crew

La Romana und Santo Domingo

Von der Casa de Campo aus traten einige Crewmitglieder zum Ausflug nach La Romana an.
Nachdem wir vormittags mit unseren geliehenen Golf-Carts zum Strand der Anlage gedüst sind (da die Anlage so groß ist, sind diese Gefährte dort üblich…), erwartete uns am Nachmittag in La Romana das Kontrastprogramm.
Im Luxus-Taxi, vom Hafenmeister organisiert, wurden wir in der Stadt abgesetzt und haben uns dort umgesehen. Die Dominikanische Republik ist mit den bisher bereisten Inseln kaum zu vergleichen. Der europäische bzw. amerikanische Einfluss fehlt, die Gegensätze zwischen Reich und Arm sind hier schon stark spürbar: Die Insel wirkt „dreckiger“, auf den Strassen und im Meer ist viel Müll zu sehen.

Das Leben der Dominikaner findet hauptsächlich auf der Straße statt. Es ist laut, überall wird an Mopeds herumgeschraubt und poliert, man findet Essens-Stände und im Park wird sowohl im Schatten gesessen als auch Capoeira geübt.

Mittlerweile liegen wir in der Nähe von Santo Domingo in der Marina ZarPar, direkt neben dem luxuriösem Club Nautico de Santo Domoingo. Verlässt man das Marina-Gelände, ist man direkt in Downtown von Boca Chica, zwischen lauter Einheimischen und vielen streunenden Hunden. Ganz ungefährlich ist es hier für uns Weiße scheinbar auch nicht, zumindest wurde uns nahe gelegt die Maria abends lieber nicht allein zu verlassen.

Das Schiff ist jetzt geputzt und wir brechen gleich auf, um Santo Domingo zu erkunden, bevor viele von uns morgen in den Flieger steigen.

Moni für die PvD-Crew

Känguru-Wache

Mitternacht. Ich wecke das Känguru. Es hat sich zum Schlafen mitten in den Salon gelegt, keiner kommt mehr vorbei. Als es aufsteht, fallen einige halbe Oreo-Kekse auf den Boden. Das Känguru isst immer nur die Hälfte mit der Creme-Füllung.
Ich reiche dem Känguru seine Schwimmweste, es hüpft an Deck. „Wie lange noch?“ fragt es entnervt nach fünf Minuten und stellt sich direkt vor den Rudergänger Tim. „Setz dich bitte hin, ich kann die Instrumente nicht sehen!“ sagt Tim zum Känguru. Das Känguru rührt sich nicht und starrt konzentriert auf die Anzeige, sein Schwanz verklemmt sich im Steuerrad. „Du bist 10 Grad neben dem Kurs, Landratte!“ brüllt das Känguru „mehr nach Steuerbord!“ – das war falsch, die Kurskorrektur bewirkt eine Halse. Das Känguru hüpft über den Baum. Es knallt. Alle sind wach.
„Check!“ ruft das Känguru, knipst seine Stirnlampe an, holt aus seinem Beutel den Wachführerlaufzettel, setzt den Haken bei „Halse“ und drückt mir den Stift in die Hand.
„Lass mich steuern!“ ruft das Känguru und knufft Tim beiseite. Es fährt viel zu tief, die Genua fällt ein und flattert. „Die Genua flattert!“ sage ich. „Waaas?“ brüllt das Känguru. „Die Genua flattert!“- „Waaaas?“ – „Die Genua ..“ – „Ich verstehe dich nicht, die Genua flattert!“
Ich trete neben das Känguru und ermahne es eindringlich, konzentrierter zu steuern. Das Känguru nickt und reißt nun wie wild das Rad hin und her, sodass der Peter Schlangenlinien fährt. „Kopf hoch, Leute! Wir halsen!“ Jedes Mal, wenn im Mittelcockpit jemand aufsteht, brüllt das Känguru „Rund achtern!“ und halst Zehntelsekunden später.
Plötzlich schießt das Schiff in den Wind. Ich drehe mich zum Känguru, um es zu ermahnen, aber es steht nicht mehr am Ruder. Die Klappe mit den Rettungsinseln ist geöffnet, eine Insel fehlt. Sie treibt 20 Meter hinter dem Schiff – das Känguru hat sie zur Hüpfburg umfunktioniert. „Guck mal, was ich kann!“ ruft das Känguru, zieht die Winschkurbeln aus seinem Beutel und fängt an damit zu jonglieren. Was natürlich nicht gelingt. Die Winschkurbeln fallen herunter, die meisten ins Wasser, die letzte schlägt das Känguru KO. Wir ziehen die Insel mit dem Känguru längsseits. Katha beginnt mit der Reanimation. Als es wieder zu sich kommt, verschwindet es wortlos unter Deck, geht zum Sweetie-Schapp und nimmt sich eine Rolle Oreo-Kekse heraus, die es mit Rum übergießt und in den Mund stopft. Kauend murmelt es (it murmurs): „Wie soll ich das nur aushalten ohne Schnapspralinen?“
Es wankt ins Achtercockpit. „Brrrrrrr.“ – „Brrrrrr.“ – aus Langeweile beginnt das Känguru, die freie Backstagwinsch im Leerlauf mit der Hand zu drehen. „Lass das, so kann keiner schlafen!“
Wir müssen wenden. Ich schicke das Känguru an die Genuaschot. Es zieht sich seine Boxhandschuhe an, wodurch es die Genuaschot nicht mehr bedienen kann und zuckt entschuldigend die Schultern. „Blödes Beuteltier, zieh deine dicken Handschuhe aus!“ ruft Michi. Das Känguru zieht einen Handschuh aus, greift nach der Auslöseleine von Michis Weste, die sich daraufhin mit einem *pfff* öffnet und zieht den Handschuh wieder an. Dann eben ohne Känguru.
Doch auch die schlimmste Känguru-Wache hat ein Ende. Die neue Wache erscheint im Niedergang. Freudig hüpft das Känguru unter Deck.
„Warte kurz“, sagt das Känguru und verschwindet in der Navi. Ich höre, wie es auf dem GPS rumdrückt. „Was soll das denn?“ frage ich. „Habe den nächsten Wegpunkt 40 Meilen nach Süden verschoben. Das ist zwar nicht direkt unser Kurs, aber das Schiff liegt dann ruhiger und so schlafe ich besser. Gute Nacht.“
Als die Sonne aufgeht, erkenne ich, dass unter der Steuerbordsaling die australische Gastlandsflagge gesetzt ist. Was für eine Nacht…

Fußnote: Wer jetzt gar nicht weiß, worum es geht, sollte sich das Känguru-Manifest von Marc-Uwe Kling durchlesen… oder vorlesen lassen.

Der Lack ist ab

Wir müssen ehrlich sein: Am Ende war es doch vielleicht auch ein bisschen unsere Schuld. Auch wenn wir uns Mühe gegeben haben.

Wie Ihr wisst, ist die Karibik vielfältig vor allem auch in Staatszugehörigkeit, Kultur und damit auch Sprache. Man kann diese Vielfalt an Staaten zuweilen gar nicht glauben, ist doch der gemeine Karibinieri bei der Findung seiner geographischen Namen nicht allzu kreativ: Marigot gibt’s auf Dominica und St.Maarten, Great Harbour heißt hier jede zweite Bucht und „Main St.“ auf Jost van Dyke ist ein Strand.

Nun ja, so mag es etwas leichtsinnig gewesen sein, als wir eine kleine Havarie am Peter übereifrig direkt hier vor Ort beheben lassen wollten. Denn, nach einer waghalsigen Ankerwende vor Barbuda – noch in der Voretappe – , um einem herannahendem Untief zu entgehen, hatte der Backbord-Rumpf eine nicht ganz unbedeutende Schramme davon getragen.

Wir hatten dieses Manöver, bei dem der auf Grund gelegte Anker hilft unter voll gesetztem Groß eine Q-Wende in möglichst engem Radius zu absolvieren, eingeleitet, als der Schiffer voraus den ersten angeschwemmten Schnorchler auf dem Flach entdeckt hatte.

Die helle karibische Sonne tat dem Lack sein Übriges und kurz vor dem Auslaufen Richtung BVIs war der Lack ab. Wir entschieden uns die Reparatur – wg. der guten französischen Gebäckinfrastruktur fürs Frühstück – im Nordteil von St.Maarten durchführen zu lassen und ließen deshalb auch den Smut die Verhandlung mit der örtlichen Schiffslackiererei führen.

Kurzum der Smut verwechselte „Paté“ mit „Rosé“, kam mit 12 Croissants nach Hause, der Peter hing am Kran und die Crew hing etwas angesäuert für 2 Tage in der berüchtigten „Shadow Bar“ ab.

Als wir das Schiff abholten und die Bordkasse um 12.000 karibische Dollar erleichterten, hatte der/die Peter einen wunderschönen neuen Rumpf in UV-, schlag- und hitzebeständigem Toplack. Da geht jetzt auch mit der Flex kaum noch was ab. Dank der Lotusblütenstruktur macht unsere Kleine jetzt aber rd. 1,2kn mehr Fahrt am Wind.

Seht selbst.

Für die Petra von Danzig-Crew

Tim

Frohe Ostern!

Heute Morgen war die Überraschung an Bord groß: Überall, insbesondere aber in herumliegenden Schuhen, waren Schokoladenostereier versteckt… (Eins ist immer noch im Lüfter in der Mädchenkammer eingeklemmt – hoffentlich wird es gefunden, bevor die Temperaturen unter Deck ansteigen… Anmerkung der Verfasserin.)

Außerdem gab es von Katha selbst gebackenen Hefezopf und natürlich das ein oder andere gekochte Ei. Die obligatorischen Osterhasen aus Teig wurden dieses Jahr der Region entsprechend angepasst, sie kamen in Form von Osterkakerlaken mit Fühlern statt Ohren auf den Tisch. Siehe unten.

Kurzum: Es lässt sich aushalten und wenn Tortolas Regierung gleich um 8.00 Uhr wieder fließendes Wasser zur Verfügung stellt, füllen wir unsere Tanks und machen uns auf den Weg in die Dominikanische Republik.

Herzliche Grüße von Karin und der Peter-Crew