Rezeptvorschlag: Fisch auf eigenem Grill (Dauer: abendfüllend)

(Kleiner Nachtrag…)

Man nehme einen menschenleeren Strand am Rande einer malerischen Ankerbucht (z.B. Great Harbour auf Peter Island). Es empfiehlt sich Korallenschotter als Untergrund, da sich Sand noch Wochen später auf dem Schiff wiederfindet und grobe Steine für das postfutterale Dösen eher ungeeignet sind. Der Strand sollte weiterhin über einige gröbere Steine (für den Grill) und ausreichend trockenes Holz (für das Feuer…) verfügen.

Grillaufbau (Dauer: ca. 30 Min.), siehe Zeichnung:

Der Grillplatz soll nicht zu weit vom Ufer entfernt sein, um das Ablöschen am Ende des Abends zu erleichtern. Weiterhin ist auf ausreichenden Abstand zur ggf. sehr trockenen Ufervegetation zu achten. Der Grundriss sollte an die Form des Rostes angepasst werden (in diesem Fall kreisförmig, Ø 750 mm). Die Primärsteinlage wird doppelreihig angelegt, um ausreichende Standfestigkeit für die Sekundärsteinlage zu gewährleisten. Um übermäßige Luftzufuhr zu verhindern, werden die Hohlräume zwischen den Steinen mit Schotter aufgefüllt. Die Gesamthöhe der Konstruktion kann an die persönlichen Vorlieben und den Köperbau des Grillmeisters angepasst werden.  Mit den in der Zeichnung vorgeschlagenen Höhen für Glutbett und Unterrostfreiraum wird an dieser Stelle ein Gesamtmaß von 4,5 dm empfohlen. Sollte es wider Erwarten nicht möglich sein, das Rost stabil auf dem mühsam erbauten Steinkranz zu positionieren, empfiehlt sich die Verwendung eines Querträgers aus hartem Kernholz lokaler Bäume. Es ist ratsam, mit der Auflage dessen bis zum eigentlichen Beginn der Nahrungszubereitung zu warten, um ein vorzeitiges Ableben der Verstrebung zu vermeiden.

Das zu sammelnde Brennmaterial muss trocken und brennbar, sowie mit Bordmitteln leicht zu zerkleinern sein. Im Verlauf des Anfeuerns werden Scheite mit zunehmendem Durchmesser verwendet, weshalb der versierte Grillvorbereiter zuerst das Kleinholz heranschafft und sich nach dem Entzünden der Flammen um die gröberen Stücke kümmert. Der Holzvorrat ist großzügig für einen langen Abend zu bemessen.

Anheizen und Glutbildung (Dauer: 1-3 h, je nach Motivation):

Ein motivierter Anheizer sollte in der Lage sein, die erforderliche Glut in kurzer Zeit zu erschaffen, während sich der Prozess bei einem designierten Kokelfreund deutlich in die Länge zieht. Nach dem Entzünden der Flammen mit Hilfe von getrockneten Palmenblättern (Kokosfasern glimmen nur und sind nicht geeignet) ist zuerst ein helles, heiß und schnell brennendes Feuer zu schüren, welches die Steine aufheizt und zügig einen ordentlichen Glutgrundstock erzeugt. Dabei ist es hilfreich, die Holzstücke so bald wie möglich zu zerkleinern, bevor diese komplett durchbrennen. Abschließend hat sich die Hinzugabe von einigen Stücken tropischen Hartholzes bewährt, um eine starke abschließende Schicht grober Glutstücke und besonderes Karibikaroma zu erhalten. Sind alle Stücke zerkleinert und ist die Temperatur auf Rosthöhe weit genug gesunken, kann die Zubereitung des Abendessens beginnen.

Zubereitung und Verzehr (Dauer: jeweils ca. 1 h):

Fisch marinieren, Filets, Steaks o. ä. schneiden und zu gegebener Zeit auf den Grill legen. Nach ausreichender Garzeit unter Dazugabe von gebackenen Kartoffeln, Tomatensoße und Krautsalat verzehren und genießen. Dazu reicht der anspruchvolle Smut white wine. Als ersten Nachtisch gibt es gebackene Banane.

Nachbereitung (Dauer: sehr variabel):

Der Fisch ist verzehrt und nun wird das restliche Feuerholz nach und nach aufgelegt, um entsprechende Lagerfeuerstimmung zu schaffen und dazu entsprechende Getränke und Kuchen (zweiter Nachtisch) gereicht. Nun zahlt sich die sorgfältige Wahl des Grillplatzes aus, wenn das oben genannte postfutterale Plauschen/Dösen/Schlummern ohne großartige Verrenkungen und Rückenschmerzen möglich ist. Dazu das übliche Programm: Mondschein, Grillenzirpen, Wellenplätschern, laue Nachtluft etc.)

Vor der Rückkehr zum Schiff benötigt diese Grillvariante auf Grund der großen Glutmenge ca. 10 Schlagpützen Wasser, um völlig zu erlischen. Zum krönenden Abschluss wird das Beiboot mit den Grillutensilien beladen und schwimmend zurückbefördert (spart Sprit und Lärm).

Der Kokelfreund (Martin) für PvD und Crew