Lebenszeichen aus Cascais

Mit einiger Verspätung gibt es heute noch einmal ein paar Zeilen aus Caiscais, die Lutz schon am 16.10. geschickt hat. Sorry für die Verspätung!

Hallo ihr Lieben,

wir haben heute morgen nach unserer viertägigen Überfahrt von La Coruna in Cascais kurz vor Lissbon fest gemacht. Schiffer Achim hat uns bei Flaute in die Geheimnisse des Spiboardens bei sehr erträglichen Wassertemperaturen eingeweiht. (Anmerkung: Oder war es doch eher andersherum?) Kurzerhand entschied sich unser Motor dann in der Flaute dazu, uns doch nicht nach Lissabon zu bringen, sondern vorher dank der Plörre, die uns in La Coruna als Diesel verkauft wurde, den Dienst zu versagen. Ein letzter Wiederbelebungeversuch durch Filter reinigen und Dreck aus der Ansaugleitung prökeln entlockte zwar nochmal eine letzte Motorstunde, aber dann war Feierabend. Dass man nicht unter Segeln in den Hafen fahren dürfe, brüllte uns der aufgeregte Marina-Mitarbeiter vom Schlaucher zu – jaja, sagte Guntram, als ob wir das wollten. An der Pier wurden wir dann schon von einem freundlichen Mechaniker empfangen, der uns direkt anbot, noch am gleichen Tag Tank und Diesel zu reinigen. So waren nun also gleich heute Nachmittag zwei Mechaniker an Bord, die den Siff aus unseren Tanks saugten und versprachen Ersatzfilter zu besorgen. Ansonsten machen wir nun klar Schiff, erledigen kleinere Reparaturen und gucken heute Abend, was die Stadt so kann.

Beste Grüße, Lutz

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 47/55: Alle reden über’s Wetter …

Schon. Aber hat schon mal jemand nachgesehen? Nicht? Na, dann wird’s ja mal Zeit. Der Deutsche Wetterdienst stellt freundlicherweise Klimadiagramme zu Verfügung – denkt außer mir noch jemand an den guten alten Erdkundeunterricht? Also gucken wir doch mal nach:

San Juan, Dominikanische Republik – für unsere Reise Karibik Nord: Ganzjährig ziemlich warm, im Sommer ziemlich viel Regen, im Winter deutlich trockener. Le Lamentin, Martinique – für unsere Reise Karibik Süd: im Maximum ein wenig kühler, im Minimum deutlich wärmer – und deutlich mehr Regen. Kiel stelle ich mal unkommentiert daneben, Erdkunde hattet Ihr ja selber. Temperaturmäßig ist der Grund unserer Flucht dann auch fix deutlich, hat ja einen Grund, warum da drüben Palmen wachsen.

Kiel
DomRep
Martinique

 

Aber der Regen … Wollen wir da wirklich hin? Neulich am Tresen sagte Ben – der war da schon mal: „Tagsüber heiß, pünktlich am Nachmittag, kannste die Uhr nach stellen, heftiger Regen und danach ist es feucht und heiß“. Hm. Passt irgendwie zum Klimadiagramm. Wollen wir da immer noch hin? Klar, das Schiff ist ja auch schon unterwegs. Beschwere ich mich etwa? Nö, warum sollte ich? Hin will ich da nach wie vor. Und mal unverfänglich über’s Wetter reden. Zur Hurrikan-Saison sind wir übrigens nicht mehr da. Um auch das mal gesagt zu haben.

Kay Bonow

Quelle der Diagramme (zur Veröffentlichung freigegeben): http://www.wwis.dwd.de/index.htm

Schiffers Geburtstag

Unser oberster Befehlshaber Achim feiert heute runden Geburtstag auf hoher See. Die  entsprechende Zahl schmeckt ihm nicht so, deshalb gratulieren wir mal zum 20. Jubiläum seines 50.
Und alle spielen mit. Der Wind hat tatsächlich aufs Heck gedreht und pustet von dort  kräftig, so dass wir mit G4 und Groß im 2. Reff bis zu 10 Knoten laufen. Dazu kommen eine kräftige Schiebewelle und strahlender Sonnenschein. Delfine begleiten uns immer wieder über weite Strecken und ab und zu winkt ein Mondfisch vorbei. Unser eigentliches Ziel Porto haben wir gecancelled, wir nutzen den achterlichen Wind und laufen gleich weiter Richtung Cascais. Gleich gibt´s Geburtstagskuchen, dass der Puderzucker vom Winde verweht ist, ist heute die größte Sorge.

Herzlichste Grüße von irgendwo zwischen Vigo und Viana do Castelo (41°55,419; 9°14, 363)
Maike für Peter und Crew

Viva España!

In den frühen Morgenstunden hat der Peter gestern in La Coruña festgemacht. Die Überfahrt von Brest war recht harmlos, sie hat uns freundlich durchgewunken, die Biskaya! Mit Winden zwischen 3 und 5 Bft. sind wir bestens zurechtgekommen, wenn diese auch wie immer von vorn kamen. Netterweise sind auch die Wellen viel länger geworden und schieben sich ganz unauffällig unter einem durch. Beste Vorraussetzungen zum Angeln also. Haben wir auch gemacht. Fast erfolgreich. Wenn sich jetzt nur noch die Fische dafür interessieren würden und nicht die dämlichen Vögel…wir arbeiten dran!

Tja und nun sind wir im fernen Süden angekommen, mit Palmen und so und zack: Regen! Scheint uns irgendwie zu verfolgen. Aber von unterschiedlichen Seiten ist uns zumindest für heute ein bisschen Sonne zugesichert worden. Das würde helfen, das Ölzeugschapp trieft…
Ansonsten schieben wir jetzt erstmal eine ganz ruhige Kugel und bleiben mindestens bis heute Abend im Hafen. Peter geht es prächtig, der Crew auch.

Herzlichst, Maike für PvD mit Crew

Bild: cesarastudillo, CC-BY-NC 2.0

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 46/55: Jerk – verstehen und genießen

Sebastian schreibt folgendes:

Michael brachte mich auf dieses Thema. Aber was soll es denn sein? Für mich ist ein „Jerk“ ein nicht ganz heller Zeitgenosse aus der englischen Sprache.

Aber Wiki wird’s wissen:

  • Ein kinematischer Begriff
  • Ein Rap-Tanz aus Los Angeles
  • Die plötzliche Änderung in der säkularen Variation des Erdmagnetfeldes
  • Würzmischungen der kreolischen Küche
  • Eine Fleischzubereitung – Beef Jerky

Da wird es sich wohl hoffentlich eher um die letzten beiden Dinge handeln, mit denen ich mich in den Wochen in der Karibik beschäftigen werde.

Essen, ein so wichtiger Faktor für gute Laune an Bord Weiterlesen

Peter auf der Biskaya

Nach ein paar erholsamen Hafentagen und Austausch von 6 Crewmitgliedern
hat der Peter von Danzig Brest im Kielwasser zurückgelassen und sich
hinausgetraut auf die berüchtigte Baye de Biskaye. Anfangs schiebt der
Wind noch aus (man höre und staune) östlicher Richtung, dreht dann aber
bald gewohnheitsmäßig auf die Nase und frischt auf 5-6 Bft. auf.

Und die große, weite See hat dann auch bald einiges zu bieten. Während des
ersten Vorsegelwechsels ruft Lutz plötzlich vom Vorschiff: Delfine,
Delfine! Die Genua muss kurz warten, erst mal Tiere gucken. Die Gruppe
wuselt unterm Bug durch, surft ein bisschen auf der kaum vorhandenen
Bugwelle und verschwindet nach ein paar Minuten. Auch beim Wechsel auf
Klüver und Fock haben wir wieder tierische Zuschauer, zur großen Freude
unsererseits. Später begleiten uns noch zwei Delfine längsseits und
springen in voller Länge aus dem Wasser. Tolle Sache Nr. 35 also
schonmal abgehakt 🙂
Zwischendurch beansprucht ein kleiner Vogel unsere Aufmerksamkeit,
offenbar vom Kurs abgekommen und erschöpft, versucht er zunächst, an Deck
ein lauschiges Plätzchen zu finden. Sagt ihm wohl nicht so zu, deshalb
zieht er kurzerhand unter Deck in unseren Petersilienbund. Scheint auch
seefest zu sein. Stubenrein nicht so…
Montagmorgen gibt´s achteraus nochmal Meeressäuger zu gucken, diesmal
größer, schwarz und mit stumpfer Nase. Kleine Wale vielleicht? Jedenfalls
auch hübsch anzuschauen.
Ansonsten gibt´s hier nichts zu sehen. Keinen Baum, keinen Strauch, kein
Land, kein Schiff. Nix. Nur das Meer.
Hochseesegeln ist was Feines.

Maike für die PvD-Crew

PS: Am Mittag des 08.10.2012 verschied unser gefiederter blinder
Passagier. Zeitpunkt des Todes: ca. 13.00. Todesursache: Tod durch
Erschöpfung.

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 45/55: Schokolade essen!

Es gibt erfreulicherweise nun schon eine Menge wirklicher Reiseberichte. Aber die 55 Sachen sind auch nicht zu vergessen. Heute hat Karin beschrieben, was sie gerne in der Karibik tun würde:

Man sagt, ich habe eine Vorliebe für kakaohaltige Speisen und Getränke.

Das stimmt. Ich esse sehr viel Schokolade. Und das besonders beim Segeln.

Wenn der Schokoladenvorrat einer Etappe nicht mit meinem Tagesbedarf zu vereinbaren ist, werde ich panisch und bestehe auf sofortiger Nachrüstung.

So viel zu meinem bisherigen Verhalten auf der Ostsee…

Nun habe ich vor, ein paar Monate in der Karibik zu segeln. Letztens erst erfuhr ich, dass es in der Karibik nie Schokolade an Bord gibt. Die schrecklich heißen Temperaturen und dann das elende Geschmiere und – ich konnte es kaum glauben – der mangelnde Appetit auf diese Köstlichkeit!

Okay, das mit der schleimigen Schokomasse kann ich mir bei karibischen Temperaturen sehr anstrengend – wenn auch bestimmt etwas amüsant – vorstellen. Aber keinen Appetit…!? Unvorstellbar. Weiterlesen

PvD in Brest

Hallo liebe Segler, ich bin’s, der Peter. Meine Crew hat mich in Brest in der Marina du Chateau festgemacht und momentan wird großes Reinschiff gemacht. Das ist so was wie Duschen für die Segler aber mit „Hinter-den-Ohren-Waschen“ und Bauchnabel ausräumen 🙂 Demnächst ausführlich und mit Bildern mehr, ab in zwei Stunden bin ich auch wieder im Netz. Euer Peter von Danzig!

Tag der Deutschen Einheit

Hallo liebe Freunde. Heute feiert der „Peter von Danzig“ den Tag der Deutschen Einheit. Am Morgen hatten wir noch stürmischen Wind gegenan. Heute Nachmittag sind es nur noch Bft 4 (auch gegenan). Wir stehen ca. 18 Meilen nördlich Roscoff, und sind vorraussichtlich morgen in Brest.

Alles Gute von Schiff und Mannschaft, Sören o/b PvD

Nachricht aus Cowes

Wir freuen uns über eine neue Nachricht aus Cowes, wo der Peter Samstagnacht festgemacht hat:
 
Junge Junge Junge…!
Das Flaggschiff des ASV i.K. hat im Segelmekka Cowes festgemacht! Der Peter fühlt sich wie ein Fisch im Wasser, denn in dieser Stadt paddelt, schwimmt, dümpelt, aber vor allem segelt alles, wirklich alles auf dem Wasser umher. Der Solent zwischen der Isle of Wight und dem englischen Festland brodelt vor Aktivitäten und die Crew des Peter von Danzig erfreut sich bester Stimmung. Wir haben die rosa Mützen von ,,Kiel Sailing City“ ausgepackt und nehmen das Leben nicht ernster als unbedingt nötig. Wir hoffen weiterhin auf freundliche Unterstützung derer, die an Land der Dinge harren, und verbleiben mit freundlichstem Gruß!
Maike für Peterchen und Crew (die sämtlich wohlauf sind)
 
Auch ein paar Bilder waren diesmal dabei: