55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 3/55: James Bond lesen

von Kay Bonow

Wenn wir dann mal an Land statt auf See sind, werde ich mich unter eine Palme setzen und James Bond lesen. Ah, sagt Ihr, ganz Fan und informiert: „Feuerball“ auf den Bahamas, „Leben und Sterben lassen“ auf Jamaica und „James Bond jagt Dr. No“ auf Crab Key.

Nee, Leute, ich will James Bond lesen, nicht Ian Fleming. Man soll ja unterwegs tun, was man zuhause nicht kann. Also: James Bond war erstmal Ornitholge und arbeitete nicht im Geheimdienst ihrer Majestät sondern für die Naturwissenschaftliche Akademie der Stadt Philadelphia in den USA. 1936 hat er das Standardwerk über die Vogelwelt der Karibik veröffentlicht, „Birds of the West Indies“ und das Buch gibt’s heute noch, nach zig Auflagen. Genau das werde ich mir zu Weihnachten 2012 schenken lassen und mich später damit unter eine Palme setzen. Während Ihr zuhause der Tannenmeise an ihrem Knödel am Fichtenast beim frieren zuguckt, werde ich versuchen, bei meiner Palme einen Glattschnabelani zu finden.

Häh? Genau! Klingt exotisch, ist aber in halb Lateinamerika, der Karibik und bis nach Florida weit verbreitet. Ich habe nämlich eigentlich gar keine Ahnung von Ornithologie, also fange ich mal einfach an. Foto liegt bei und ich darf’s verwenden, wenn ich den Autoren nenne (Dario Sanches aus Sao Paulo) und unter welchen Bedingungen das weiterverwendet werden darf, steht genau in der deutschen Wikipedia beim Foto vom Glattschnabelani. Flup. So einfach ist Internet.

Eigenes Foto nach der Reise, damit darf ich dann machen, was ich will. Und wie ich so unter meiner Palme sitze, entdecke ich dann vielleicht auch auch noch den einen oder anderen Vogel mehr. Welchen, weiß ich nicht, ich hab’ ja weder das Buch noch die Palme und in der Karibik bin ich auch nicht. Noch nicht.

Abschließend wäre dann noch anzumerken, dass Ian Fleming den Namen für 007 beim
Ornithologen abgekupfert hat. Leider hat sich der Agent auf keiner der Inseln herumgetrieben, die wir mit dem Peter besuchen werden – Spionagethriller entfallen also.
Nachdem das nun geklärt ist, setze ich mich lieber doch ein paar Meter neben die Palme, damit mir beim Lesen keine Kokosnuss auf den Kopf fällt. Angeblich fordert das mehr Todesopfer als der Karibische Riffhai. Aber das ist beides eine andere Geschichte.

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 2/55: Maho Beach auf Sint Maarten besuchen

Maho Beach? Und? Was kann dieser Strand, was nicht alle anderen Karibikstrände auch können?

Nun, diese Bilder dürften es etwas verdeutlichen:

Beim abgebildeten Strand handelt es sich um besagten Maho Beach auf dem niederländischen Teil von Sint Maarten, in unmittelbarer Nähe zum Princess Juliana International Airport. Ankommende Flugzeuge überfliegen die Schaulustigen hier in einer Höhe von teilweise nur 10 bis 20 Metern, was den Flughafen auch zu einem beliebten Ziel für „Planespotter“ macht.

Da die Start- und Landebahn eine Länge von nur 2180m hat (zum Vergleich: Hamburg Airport bis zu 3666m, John F. Kennedy International Airport bis zu 4442m) läuft auch der Start etwas anders ab. Aufgrund der Windverhältnisse wird meist in Richtung Osten gestartet, wo die Jets zügig an Höhe gewinnen müssen, um die Hügelkette in der Mitte der Insel sicher überfliegen zu können. Schon im Stand werden daher die Triebwerke auf nahezu volle Leistung gebracht, die Abgase wirbeln dann am Strand Sand und kleine Steine auf, was den Aufenthalt dort wenig ratsam erscheinen lässt. Darauf weist auch das abgebildete Warnschild (Bild: Jj04 at en.wikipedia, CC-BY-SA) hin.

Harmloser und überdies sehenswerter scheint der Aufenthalt dort während der Landung ankommender Flugzeuge zu sein, wie ein Video auf YouTube beweist:

Trotz der schwierigen Bedingungen ist es auf dem kleinen Flughafen in den fast 70 Jahren seines Bestehens bisher lediglich zu zwei Unglücksfällen gekommen, die sich dicht hintereinander in den Jahren 1970 und 1972 ereigneten. Im ersten Fall stürzte eine mit 57 Menschen besetzte DC-8 wegen Treibstoffmangel in den Ozean, nachdem sie den Landeanflug aufgrund des schlechten Wetters mehrfach wiederholen musste. 22 Menschen starben. 1972 kamen beim Absturz einer Twin Otter alle 11 Insassen ums Leben.

Mittlerweile werden am Princess Juliana International Airport jährlich 1,6 Millionen Passagiere abgefertigt (Stand 2007), angeflogen wird er neben den großen Fluggesellschaften KLM, Air France und US Airways auch von vielen regionalen Gesellschaften sowie Charter- und Frachtmaschinen. Täglich ergeben sich so insgesamt rund 200 Starts und Landungen.

Auf unserer Reiseroute liegt Sint Maarten (hier findet auch die St. Maarten Heineken Regatta statt) als Wechselort zwischen der 10. und 11. Etappe, so dass sich für alle Teilnehmer dieser Etappen die Chance bietet, die Landung eines Passagierjets aus nächster Nähe zu erleben. Das gibt es wohl an kaum einem anderen Ort auf der Welt!

Genehmigungen der Rechteinhaber zur Verwendung der Bilder liegen vor.

Karibik, wir kommen wieder!

Ein Beitrag von Ansgar

Jede Reise ist anders, jede Reise ist besonders, jede Reise hat ihre eigene Generation von ASVern. Die Karibik hat uns schon immer angezogen. Türkisblaues Wasser, weiße Strände und immer guter Wind. Was will man mehr?! Dementsprechend waren wir mit dem Peter ja schon drei Mal in der Karibik. 1992 für ca. 3 Wochen während der Kolumbus-Regatta, 1996 für einen kurzen Aufenthalt als Teil der Weltumseglung und einen ganzen Winter 2002/2003. Hier ein paar Erinnerungen, Bilder und Videos. Falls meine Beschreibungen unvollständig oder inkorrekt sein sollten, schreibt das bitte dem Erinnerungsoptimismus zu.

1992 war etwas ganz Besonderes: Die Jungfernreise des neuen Peter von Danzig. Im April sind wir in Kiel losgesegelt. Kurz nach dem letzten Schnee ging es dem Sommer entgegen. Ein kurzer Zwischenstopp in Südengland um den neuen Achterstagspanner, welchen wir im Jahr zuvor mit der Elli in Falmouth abgeholt hatten, auszutauschen, dann über die frühlingshaft-rauhe Biskaya nach Spanien und Portugal. Nach einem Zwischenstop in Gibraltar began die Kolumbus-Regatta in Cadiz. Was für ein Anblick. Ich glaube, es waren fast 100 Großsegler und STA Yachten versammelt. Die Parties waren genial und wir gewannen viele neue Freunde. Auf der ersten Etappe zu den Kanaren zerknickten wir an meinem Geburtstag ca. 60 sm westlich von Casablanca einen Spibaum in einer Halse – nun ja – das Schiff war neu und da konnte man schon mal vergessen, das Babystag vor der Halse abzubauen. Dumm gelaufen. Während des Aufenthalts in Teneriffa kann ich mich nur noch daran erinnern, dass Nils einen Abend endlich die Soundanlage des Hafens, die uns 24 Stunden am Tag mit Gute-Laune-Musik beschallte, „zerlegt“ hatte und dann endlich Ruhe war. Außerdem war die ASTA-Crew der Bundesmarine immer zum Feiern bei uns an Bord.
Otto war am Steuer, als es dann endlich zum Schlag über den großen Teich losging. Ich glaube, wir waren 14 Tage unterwegs. Dabei haben wir viel ueber das Schiff gelernt. Zum Beispiel, dass wir einen Knoten langsamer segelten wenn Nils und ich in den Kojen im Vorschiff schliefen. Jeden Tag zogen wir jemanden in den Mast, um das Spifall auszutauschen. Es war eine tolle Überfahrt und ich weiß noch wie wir 2 Tage diskutierten, ob wir heute oder morgen halsen sollten. Atlantiksegeln war neu für uns und ist schon etwas anders als Regatten bei der Kieler Woche. Als wir endlich in San Juan ankamen, gingen wir bei den Bremern längsseits und haben erst mal alle ein warmes Bier aus der Bilge getrunken (obwohl wir direkt vor einem Kiosk mit icecubes und kaltem Bier lagen).
Nach einem Tage in Puerto Rico machten wir uns auf, die US und British Virgin Islands zu erkunden. Es folgte eine Woche, in der wir von Bucht zu Bucht segelten, The Baths in den BVI besuchten, ein paar nächtliche Regenstürme vor Anker mit Hilfe unserer Maschine abwetterten und viele tropische Cocktails ausprobierten.

Hier ein paar Bilder:

Zehn Jahre später waren wir dann bei der ARC 2002 am Start. Die Crew war klein (wir waren nur zu neunt) aber völlig überqualifiziert, mit ein paar Schiffern oder Wachführern in jeder Wache. In Gran Canaria waren wir auf all den typischen ARC Parties, haben viel zusammen mit der KYC Crew von der Kuh gefeiert und ein paar Tage hart gearbeitet den Peter seefertig zu bekommen. Der Sprung über den Atlantik war schnell – dieses Mal haben wir nur 11 Tage gebraucht. Ich glaube, wir hatten nie weniger als 15 Knoten Wind, oft 25 und mehr. Der Uni Kiel Sturm-Spi war unser Arbeitssegel wir hatten herrliches Segeln bei dem wir fast ständig mit weit über 10 Knoten 3-5 Meter hohe Wellen heruntergesurft sind. Den ersten Advent haben wir auf See mit Weihnachtsmann-Mützen und Dosenbier gefeiert und waren dann als eine der ersten Yachten in St. Lucia im Ziel. Wir segelten spät abends über die Ziellienie und wurden im Hafen mit Cocktails und Musik empfangen. Während der folgenden Tage trafen wir immer mehr Yachten in St. Lucia, so dass wir vor unserer Abreise noch zeitgleich mit Kiel die karibische Weihnachtskneipe auf dem PvD mit den Crews vom KYC, aus Bremen und vom alten Peter,  der bei uns längsseits lag, feiern konnten. Weihnachtsmann- und Engelskostüme wurden aus Tischdecken, welche wir uns in Restaurants der Umgebung „geliehen“ hatten, improvisiert und statt einem Schlitten hatten sie ein geborgtes Dinghi mit 100PS Aussenborder, mit dem sie durch den Hafen flitzen und mehr als nur die PvD Crew beschenkten.

Video von der Reise:

ARC 2011: Neuer Rekord noch möglich

Bei der diesjährigen Atlantic Rally for Cruisers, kurz ARC, zeichnet sich die Chance auf einen neuen Rekord ab. Sollte es einem der führenden Schiffe gelingen, heute vor 19:17:30 Uhr unserer Zeit die Ziellinie in St. Lucia zu überqueren, fiele damit der Rekord von 11 Tagen, 5 Stunden, 32 Minuten und 30 Sekunden, den die italienische Yacht Capricorno im Jahr 2006 aufstellte.

Angeführt wird das über 200 Schiffe starke Feld der ARC derzeit von insgesamt fünf Yachten: Rayon Vert (FRA) und Med Spirit (RUS) liegen vorn, dicht gefolgt von Rothmans (SWE), Phaedo (USA) und Vaquita (AUT). Beide Spitzenreiter nähern sich dem Ziel St. Lucia derzeit mit > 10 kn Geschwindigkeit, die verbleibende Distanz beträgt noch knapp 190 sm – sollte die Geschwindigkeit also nicht noch deutlich steigen, so wird der Rekord aus dem Jahr 2006 wohl bestehen bleiben.

Während sich für diese Yachten die Ziellinie in greifbarer Nähe befindet, segelt die große Masse der Teilnehmer noch mitten auf dem Atlantischen Ozean und hat noch 800 bis 1500 Seemeilen vor sich. Da es sich bei der ARC aber nicht in erster Linie um eine Regatta, sondern um eine gemeinsame Überfahrt handelt, bei der Schiffe und Crews verschiedenster Leistungsklassen zusammenkommen, ist dieser große Unterschied nicht weiter verwunderlich.

Im Jahr 2012 wird auch der Peter von Danzig eines der kleinen bunten Schiffe auf der Übersichtskarte sein – und unser Schiffer ist hochmotiviert, seinen eigenen ARC-Rekord von 15 Tagen diesmal noch zu unterbieten!

Alle teilnehmenden Schiffe sind mit Satelliten-Tracking-Geräten ausgestattet, so dass ihre Position jederzeit verfolgt werden kann:

HIER klicken für eine bildschirmfüllende Ansicht!

Die Crew der Flucht in die Karibik freut sich auf die Teilnahme an der ARC 2012 und wünscht euch viel Spaß beim Verfolgen der diesjährigen Veranstaltung!

Aktuelle Informationen, Schiffsmeldungen und Berichte von der laufenden ARC findet ihr unter http://www.worldcruising.com/arc/ !

Übrigens: Die Rekordhalter-Yacht Capricorno steht derzeit zum Schnäppchenpreis von nur 1,9 Mio. € zum Verkauf!

Auslastung aktuell

Mit einiger Verspätung kommt hier die aktuelle Grafik zur Auslastung der Etappen!

Nach wie vor haben wir viele freie Kapazitäten auf den Zubringeretappen sowie auf den Karibiketappen 11 bis 13.

Die Crewlisten auf der Webseite wurden ebenfalls aktualisiert und sind wie gehabt im passwortgeschützten Bereich einzusehen. Angemeldete Crewmitglieder können Benutzernamen und Kennwort beim Orga-Team anfragen!

In der Presse: ISAF-Training im Mai 2011

Bereits Ende Mai 2011 haben wir ein Hochseeüberlebenstraining gemäß den ISAF Offshore Special Regulations durchgeführt und waren damit auch in der regionalen Presse präsent. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch einmal an die Firma Minimax, die es den Kursteilnehmern ermöglichte, den richtigen Umgang mit verschiedenen Feuerlöschgeräten zu trainieren. Außerdem ein großes Dankeschön an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die mit dem in Laboe stationierten Rettungskreuzer Berlin zur Stelle war um in der Heikendorfer Bucht möglichst realitätsnahe Unglücksfälle an Bord des Peter von Danzig zu simulieren.

Aufgrund des großen Erfolges des Kurses ist eine Wiederholung im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen!

Video: St Maarten Heineken Regatta Promo 2012

Die St. Maarten Heineken Regatta ist die – laut eigenen Angaben – größte Regatta in der Karibik. Während des viertägigen Events wird auf hohem Niveau gesegelt, doch auch das Landprogramm kommt nicht zu kurz. Dem Veranstalter zufolge macht gerade die Mischung aus Segelsport und ausgelassenen Partys den besonderen Reiz der Heineken Regatta aus: „Serious Fun“ lautet das Motto der Veranstaltung. Im Jahr 2013 wird sie in die 33. Runde gehen und wieder tausende Segler aller Leistungsklassen auf Booten jeder Größe anziehen. Mitten unter ihnen: Der Peter von Danzig und seine Crew!

Der Veranstaltung selbst werden wir uns in einem separaten Artikel näher widmen, doch hier kommt ein kleiner Vorgeschmack: Für das im kommenden Jahr stattfindende Rennen kursiert derzeit das Promo-Video im Netz!

Etappenauslastung: Aktueller Stand

Die Auswertung der Anmeldungen lässt sich leicht grafisch darstellen, so dass jeder Interessent und jede Interessentin sofort sehen kann, auf welcher Etappe noch große Kapazitäten frei sind. Aktuell sind dies neben den Zubringeretappen vor allem die Etappen 11 und 12. Dennoch soll eine hohe Auslastung niemanden davon abhalten, sich für seine Wunschetappe(n) anzumelden! Die tatsächlichen Crews werden erst ab dem 15.02.2012 festgelegt!

Im internen Bereich unserer regulären Homepage sind Schiffer und Crewmitglieder darüber hinaus namentlich aufgeführt.

Wo ist der Peter?

Um die Position des Peter von Danzig mitverfolgen zu können, haben wir einen „Tracker“ erstellt. Sobald der AIS-Transponder auf dem Schiff die Position überträgt und das Signal von einer Empfangsstation an Land aufgenommen wird, kann seine letzte bekannte Position hier eingesehen werden. Für lange Strecken fernab der Küste haben wir die Möglichkeit, manuell übermittelte Positionsangaben in die Karte einzufügen. Während der Atlantiküberquerungen wurde das Schiff vom ARC-Veranstalter mit eigenen GPS-Trackern ausgerüstet, deren Positionsdaten wir ebenfalls in unsere Datenbank übernommen haben.
Die AIS-Daten werden immer zur vollen Stunde aktualisiert. Etwas aktueller geht es mit dem Tracker bei marinetraffic.com.

Darf es noch etwas größer sein? Hier klicken für bildschirmfüllende Kartendarstellung!