Von Schildkröten und Magrovenpaste

Mit neuer Crew und vollem Proviant ist der Peter nunmehr unterwegs zu den British Virgin Islands. Für 3 Nächte lagen wir zuvor in der Simpsons Bay Marina um Schiff und Vorräte für die 12te Etappe klar zu machen.

Der erste kleine Schlag ging von St.Maarten aus Richtung einer kleinen vorgelagerten Insel, um die Crew nach Wunsch des Schiffers „einzuschaukeln“. Die kleine Insel mit Namen „Tinta Mare“ bot aber noch mehr: Auf den Seegraswiesen vor dem Strand gingen Wasserschildkröten ein und aus und ließen einen gut und gerne auch auf Armeslänge heran (natürlich wird nicht angefasst).

Auch die ersten Smuts haben ihre Arbeit aus der neuen Etappe bereits aufgenommen und dabei einem altbekannten Gericht zu neuem Glanze verholfen: Das bereits häufig an Bord gereichte Avocado-Püree mexikanischer Art war unserem Smut Christian entweder zuwider oder zu fremd. So reichte er in einem 3-Gang-Mittagsmenu neben Tortilla-Chips, Bohnen und Speck und Obst aus der Dose eine sog. „Magrovenpaste“.

Nach entspannter Nachtfahrt sind wir nunmehr auf den BVIs angekommen und einklariert.

Dazu später mehr.

Für die PvD-Crew Moni & Tim

Schweigend genießen

9. März. Die neue Crew sickert in Simpson Bay ein, wird jeweils mit ein paar Tropfen bordüblicher Getränke versorgt – man ist wieder zuhause. Nachdem das geklärt ist, leitet Michi die erste Shoreparty zum Raubzug in die ortsansässigen Supermärkte. Statt Skulls and Bones hissen wir die Kreditkarte und der Ladenbesitzer stellt bereitwillig seinen Lieferwagen zum Fortschaffen der Prise bereit. „Michi?“ „Hm! „Das machen wir jetzt aber nicht jeden Tag so!?“ Der Kassenwart wird angemessen beruhigt. 10. März. Die folgende Nacht bezeichnet Karin als bisher kälteste in ihrer Karibikzeit, ich hänge schweigend meine schweißnasse Matratze zum Trocknen auf. Kiel meldet Schneesturm.

Anker auf und durch die Brücke aus der Lagune heraus, sonst wird das heute nix mehr mit segeln. Anker ab. Das Dinghi bringt Karin und Ole fast willig zurück an Land, Karin fängt die letzte Crewlieferung ab – da fehlte doch noch einer? – und Ole klariert uns alle aus. Anker auf, Kurs St. Barth. Segeln, Groß, G3, 5 Knoten Fahrt. Nachtliegeplatz, Anker ab im letzten Tageslicht. Feierabend. Der Nachbar – 45 m Schiff und beleuchtet wie eine Kleinstadt – lässt uns höflich wissen, dass wir möglicherweise ein winziges bisschen zu dicht … Anker auf. „Sch… ist das Ding schwer!“ „Pull einfach und genieß es schweigend.“ Die Kette klötert, die Helden schweigen. Wir verholen im Lichte der Kleinstadt. Michi tobt sich in der Pantry aus. Gefräßige Stille, lecker. Es folgen Ankerwachen durch die Nacht, stundenweise, zu zweit, damit es nicht so langweilig ist. Ronny und ich erzählen uns Geschichten. „Ronny, sag doch auch mal ‚was.“ – „Sei still“. Na gut. 11. März. Anker auf, kurzes Verholen in die Anse du Columbier, Ank… nein Moorings. Schnorcheln, Badestrand, grasende Schildkröten. Was war gleich zuhause für Wetter? Wir schweigen. – Als dann ausgeschnorchelt ist, bedanken wir uns ausführlich bei der Mooringtonne und segeln nach Gustavia. Das Dinghi schafft willig 3/4 der Crew an Land, wir geben widerwillig Michi ab (Karibik-Guide und Pantry-Kompetenz, den lässt man nicht gern ziehen) Shopping, Ein- und Ausklarieren auf St. Barth. Das Dinghi bringt willig die Crew an Bord zurück. Vorerst. Irgendwann schweigt es.

Nachdem es wieder mit uns gesprochen hat, setzen wir Segel, Kurs Guadeloupe; ein langer Schlag durch die Nacht. 12. März. Zum Wachwechsel auf Mitternacht hat Jessi Geburtstag und es gibt frischen Kuchen und ein wänziges Schlöckchen Heidelbeerwein. Anschließend rollt der Peter mit mehr als 7 Knoten durch die Nacht, in der Bugwelle funkeln Diamanten, über uns die Sterne – aber die Welle ist nicht die reine Freude. Wir schweigen. Im Morgenlicht raucht querab an Steuerbord die Insel Montserrat vor sich hin. Guadeloupe schält sich voraus aus dem Dunst. Chrischi übernimmt das Ruder, Ole übernimmt meine Wache: „Schreib mal ein bisschen ‚was für den Blog.“ … Soweit. Ich schweige. Man muss Euch ja wirklich nicht alles erzählen.

Es geht uns allen gut. Gruß nach Kiel und anderswo, für die Peter-Crew: Kay

Etappe 11 ist gestartet

Wir sind wieder unterwegs! Nachdem wir in einer großangelegten Suchaktion auf St. Maarten unser letztes Crewmitglied erfolgreich aufgespürt haben, sind wir nun auf dem Weg nach St. Barth, „Anse du Colombier“. Die Karibik hält nordwestliche Winde um 2 Bft für uns bereit, das Wasser ist ruhig und die Sonne scheint mal wieder. Was will man mehr? Beste Grüße!

Letzter Segeltag der Etappe 10

Hallo zusammen, wir haben fast alle Segel an Bord des PvD benutzt:

Klüver I auf dem Weg von Guadeloupe nach Antigua und während der Nachtfahrt von Antigua nach St Maarten
Klüver II an der sehr windigen Nordecke von Guadeloupe als Vorsichtsmaßnahme (kurz danach auf Klüver I gewechselt)
Genua I, sehr erfolgreich auf der Regatta und gestern bei leichten Winden aus West (sic!)
Genua III, sowieso häufig
Genua IV, in der ersten Nachfahrt von Martinique nach Les Saintes. tolles Segel, macht aber nicht genug Druck ins Schiff, damit das Rollen aufhört. Im Nachhinein besser mit Klüver II und Fock
Fock, immer zu den Klüversegeln
Sturmfock, auf der Roadbay an der Dirk gesetzt um das Schwoien zu verhindern. klappt.
Großsegel, immer zum Segeln.
Sturmspi, mehrfach auf der Regatta und zum Training vor Les Saintes
Nivea-Spi, mehrere Einsätze während des Regattatraining. Danach leider gerissen.
Sparkassen-Spinnaker: Regattaeinsatz siehe Photos

nicht benutzt: Black Pearl und Trysegel.

Heute ist der vermutlich letzte Segeltag der Etappe 10 und die beiden ungenutzten Segel bleiben wohl im Sack. Herzlichen Dank an alle die durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Arbeit diese Reise möglich gemacht haben und ich freue mich als bald in Kiel davon zu berichten. Am Samstag erwarten wir die neue Crew bis dahin machen wir Rein-Schiff und trinken noch ein Glas Rum.

liebe Grüße, Sören für PvD und Crew

Weitere Reiseziele des PvD

Hallo und beste Grüße vom PvD, gestern hatten wir Landausflug mit der Crew auf Anguilla. Die Bevölkerung der Insel stellte sich als überaus freundlich und hilfsbereit heraus und außerdem sind hier zum Teil wunderbare Strände. Ein ‚rundum gelungener Tag. Der ausführliche Bericht folgt dann später mit Photos. Nun ist es fast 06:00 Uhr am Donnerstagmorgen und wir werden gleich diese Bucht verlassen um heute noch Dog Island zu besichtigen bevor es für eine letzte Nacht vor Anker wieder nach St Maarten geht.

Sehr zum Segeln! Sören für PvD und Crew

Reiseziele des PvD diese Woche

hallo in Kiel, kurze Zwischenmeldung von Bord. Nachdem wir gestern nur ca. 12 sm nach Ile Tintamarre gesegelt sind, geht’s heute weiter nach Anguilla. Am liebsten wollen wir in die Rendevous Bay, aber die Regularien schreiben vor, dass zuerst die Road Bay angelaufen werden muss, um die Formalitäten zu klären. Vielleicht bleiben wir dort noch für eine Nacht länger, je nachdem wie der Ankerplatz und das Wetter ist. Dann könnten wir zu Fuß dahin. 🙂

An Bord sind alle wohlauf und grüßen die daheim gebliebenen. bis bald an Bord bzw. in Kiel, Sören für PvD und Crew

Marigot Bay – Simpson Bay

Am Sonntag fand der letzte Regattatag der Heineken Regatta statt. Da wir am Samstag bei der zweiten Regatta ein kleines bisschen zu lange gebraucht haben (oder besser: der Start ein kleines bisschen zu spät war…), um es rechtzeitig zur Brückenöffnung zu unserem Liegeplatz in der Simpson Bay zu schaffen, ankerten wir über Nacht in der Marigot Bay und kamen in den Genuss des bestens funktionierenden Water Taxi-Services.

Am nächsten Morgen legten wir – dieses Mal unter G3, da der Wind aufgefrischt hatte – zeitig ab und begaben uns ein letztes Mal an die Startlinie. Der Start selbst gelang sehr gut, sodass wir die Luv-Tonne knapp hinter dem „Grauen Racer“ erreichten. Nach einer nervenaufreibenden Weile mit viel Hin- und Her und Windraub ging es, genau wie am Tag zuvor auch, ans Setzen des Sparkassen-Spinnakers. Der Kurs ging durch den Anguilla Channel hindurch und um die Leemarke in Form des „Blowing Rock“ herum, wo eine lange Kreuz begann. Immer noch waren wir – gesegelt – recht gut dabei und hatten alle anderen Boote bis auf den oben bereits erwähnten „Racer“ hinter uns. Ein Blick zurück bot relativ spektakuläre Blicke auf leicht stressige Spimannöver („Alle Schoten auf! Kicker auf!“), die von lustigen Böen untermalt waren.

Nun begann die gefühlt ewig lange Kreuz zurück zur Marigot Bay, die von spektakulären Beobachtungen gekennzeichnet war: So wurden wir beispielsweise Zeuge eines zum Katamaran zurück schwimmenden Crewmitglieds und eines über der Wasseroberfläche schwebenden Canting-Kiels. Zu guter Letzt setzten wir für ein Meile den Sturm-Spi, der uns bei mittlerweile recht ordentlichem Wind ins Ziel schaukelte. Zurück in der Simpson Bay Marina gab es erste Hochrechnungen per Sms aus Deutschland. Und schon bald konnte bestätigt werden, dass wir an diesem Tag verrechnet den vierten Platz belegten und somit in der Gesamtwertung unseren dritten Platz halten konnten!

Und zum Abschluss noch eine kleine Episode bezüglich unseres Preises: Als wir des Nachts nach der Preisverleihung außerordentlich wichtige Einkäufe im Supermarkt erledigten, wurde unser „Pokal“, bestehend aus einem Bilderrahmen mit Fotos, von der Kassiererin eingehend begutachtet und gebührend bestaunt. Da trotz Zurate ziehen von anderen späten Kunden nicht direkt festgestellt werden konnte, wo genau auf St. Maarten die Bilder entstanden sein könnten, wurden der Security-Mann und weitere Kunden hinzugezogen. Und um den Sicherheitsbeamten über die zurückbleibende Ratlosigkeit bezüglich dieser wichtigen Bildherkunftsfrage hinwegzutrösten, schenkte Michi großzügig von unseren Einkäufen aus.

Schön war’s, bei der Heineken Regatta dabei zu sein! Beste Grüße von Karin für die Peter-Crew

(Fotos folgen.)

Heineken Regatta zum Zweiten

Der Tag beginnt vielversprechend mit Sonne, ein paar Wölkchen und glücklicherweise etwas mehr Wind als am Vortag. Hoch motiviert machen wir uns um 9.00 auf in Richtung Startlinie vor Philipsburg. Heute geht es nicht um die Insel, sondern in die Marigot Bay, wo praktischerweise später auch die Party stattfinden soll. Aber vor das Vergnügen hat Neptun das Kreuzen gestellt, deshalb halten wir nach dem Start um 10.25 unter G1 und vollem Groß auf die Luvtonne zu. Unser großes Vorsegel erweist sich bei den gemäßigten Winden als wahre Geheimwaffe und wir ziehen an einigen Konkurrenten vorbei. Auf dem kurzen Offset-Schlag bauen wir den Spi-Baum an, um dann pünktlich an der nächsten Marke unseren Sparkassenspi zu setzen. Es folgt ein langer Spinnakerschlag, auf dem wir an Halsen sparen und dadurch offensichtlich vor diejenigen rücken, die zu früh in Landnähe abgedreht sind. Lange Zeit ist uns das Walross vom ASV Berlin dicht auf den Fersen und beglückt uns mit einem prächtigen Blick auf ihren Bärenwappenspinnaker. Fleißig werden auf beiden Seiten Fotos geschossen, bis sie dann doch an uns vorbeiziehen; so muss es auch sein, es ist nun mal einfach das schnellere Schiff. So geht es weiter bis vor die Nachbarinsel Anguilla, dann wieder auf die Kreuz Richtung Ziel vor der Marigot Bay. Die Verschnaufpause vor dem nächsten Rennen kommt uns sehr gelegen, es werden Schnittchen gereicht und die wenigen Schattenplätze zum kurzen Ausruhen belegt. Unter Motor fahren wir dann wieder Richtung Anguilla, wo die zweite Wettfahrt startet. Ein Up-and-Down-Kurs, der zweimal abgesegelt werden soll. Wir passieren die Startlinie als erstes Schiff. Zwar in Lee, können wir uns aber bald vom Rest absetzen und die erste Position bis zum Zieleinlauf halten. Auch zwischendurch funktioniert alles so, wie wir uns das vorstellen, nur einmal bergen wir den Spi etwas spät und schießen ein paar Bootslängen über die Leemarke hinaus. Unter GI ist der verringerte Vorsprung aber bald wieder aufgeholt. Nach dem zweiten Spigang passieren wir zufrieden die Ziellinie…gerade zu spät, um in der Simpson Bay noch die Brückenöffnung zu erwischen. Ist aber nicht schlimm, nun ankern wir in der Marigot Bay (Gastflagge wechseln, auf einmal Frankreich!) und machen uns nach dem Essen auf zum Landgang. Einen grandiosen Sonnenuntergang gab´s auch zum Abschluss.

Prost wünschen Maike und die PvD-Crew

Hell Night in St. Maarten

PvD ist heil in St Maarten angekommen. Der gebuchte Liege Liegeplatz in der Palapa Marina ist allerdings schlimmer als ein Ärgernis. Nun besteht kein unmittelbarer Grund zur Besorgnis, da wir sicher vor Buganker liegen und das Wasser ist auch tief genug. Vielmehr steht der geforderte Betrag in keinem Verhältnis zu dem Komfort. Die Toiletten / Duschen sind schlimmer als in Great Yarmouth, wo es immerhin eine saubere Behindertentoilette im Rathaus gab. Und der Lärmpegel macht aus jedem West Power Tower einen kleinen Walkman im Nebenzimmer. Die Lösung für das erste Problem waren die Duschen in der anderen Marina, wo das Walross einen Liegeplatz hat. Dafür muss man zwar 15 Minuten laufen, doch das geht. Das zweite Problem, Lärm, haben wir noch nicht in den Griff bekommen. Mir war total unklar welche Bodenbretter, Segellatten und anderes Zeug in der Navi und in meinem Schrank alles durch kräftige Bässe und Schallschwingungen zum Vibrieren gebracht werden können. Das meine Koje wackelte war je nach Rhythmus der Musik mal entspannend mal nervenaufreibend. Nach ein paar mickrigen Stunden Schlaf bin ich eben von dem Gezeter eines Pärchens wach geworden, die lauthals das Security Personal beschuldigten, ihnen das Dinghy geklaut zu haben. Die Security wiederum versuchte die Souveränität durch aggressives Gegenanschreien zu erlangen. Beide Parteien haben gnadenlos versagt. Nun ist es halb sechs und die Sonne kommt heraus. Schlafen kann ich nicht mehr, dabei hatten wir gestern erst eine Nachtfahrt ohne viel Schlaf. Manchmal ist Karibik doch nicht das Paradies von dem alle erzählen. Liebe Blogleser, lest den Artikel schnell – er wird sicherlich morgen aus dem Netz genommen, weil wir eine Alternative gefunden haben und der Partytinitus wird langsam ausgeblendet, wie das letzte Lied heute nacht zwischen drei und vier Uhr. Genervt und mit tiefen Augenringen grüßt Euch die Crew des PvD. Sören

PS: heute ist der erste Regattatag. Mal sehen – wir werden berichten.

Green Island

Green Island

Um unsere neuen, weißen Crewmitglieder langsam einzuschaukeln, und die Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages des Schiffers zu begehen, haben wir uns für einen kurzen Segelschlag von English Harbour nach Green Island entschieden. Groß im 1. Reff und Genua III bescherten uns eine angenehme Kreuz entlang der Küste von Antigua. Die Geduld und der lange Atem unseres Bordfischers Michael wurde mit einem Fisch belohnt, der prompt zum Abendesse in die Pfanne wanderte. Den Tag verbrachten wir vor und auf Green Island in der Rickett Bay: Die Insel ist eine unbewohnte Privatinsel mit mehreren kleinen Sandstränden, Wald und einem vorgelagerten Riff. Nach schwimmen, schnorcheln und Sonnenbaden, beglückte uns Michi mit einem Geburtstagsessen deluxe und ließen den Tag ausklingen. Heute Nacht machen wir uns den 90 Meilen auf den Weg nach Sint Maarten.

Heyka für PvD und Crew

PS: Weckspruch von heute A Rise, A Rise, Backstagbriese… … den Rest habe ich vergessen