Luck and Loose

Also diese Fische halten uns echt auf Trab! Vergeht kein Tag ohne Fischaufregung! Die einen springen von selbst an Deck, liegen zwischen Schoten oder sonst wo oder fliegen direkt im Sturzflug Richtung Pantry, doch die stinken wahnsinnig, die wollen wir nicht, die gehen flugs wieder über Bord (wobei Otto immer wieder meint, die würden sehr gut schmecken, so direkt aus der Pfanne. Da sie aber meistens morgens an Bord liegen und der Smut dann von Marmelade und Nutella träumt und nicht von stinkenden Fischen, findet sich niemand, der sie braten will)

Dann gibt es die anderen: Die wollen wir, aber die wollen uns nicht. Ungezählte Meilen ziehen wir zwei Angelleinen hinter uns her. Eine richtig fette mit einem Köder, der auch als Badewannenspielzeug durchgehen könnte und das andere ist eine normale Angel.

FISCH FISCH FISCH!!!

Die grüne Kordel, kunstvoll um eine Winsch gelegt, rollt sich ab! Und wie! Ein Oschi! Nur noch nicht zu sehen! Alle hängen an der Reling: Wo ist er? Wie sieht er aus? Gibt’s doch gar nicht: Ein Fisch! Michi steht bewaffnet mit allerlei Zeug zum Bergen am Heckkorb und holt langsam die Kordel ein. Und da ist er! Taucht auf – kämpft und zappelt auf dem glitzernden Wasser. Traumschön! Silbern und schillernd in blau, grün und gelb, bestimmt einen Meter groß! Sowas von einem Fisch! Irre. Doch das Boot ist zu schnell. Acht Knoten und der Fisch an der Kordel immer nebenher. Es ist schwierig in an Bord zu bekommen und der Fisch will ganz offensichtlich nicht. Er zappelt und wehrt sich und als er schon fast an Deck ist –fast – fast – fast –fast—NEIN! Weg ist er! Leine abgerissen. Das Badewannenspielzeug ist noch dran, aber der Haken ist weg. Michi starrt entgeistert ins türkise Wasser, als hätte er einen Geist gesehen. Aber das war kein Geist, er war da, der schönste aller Fische und – wie Michi meint – einer der leckersten überhaupt. Aber wie gesagt: War.

Aber es dauert nicht lange bis zum nächsten Fischalarm! Dieses Mal die Angel. Dieses Mal killen die Segel: Aus voller Fahrt einen Fisch an Bord zu ziehen, das geht offenbar nicht. Also Power rausnehmen. Ole wills wissen. Dieser Fisch soll an Bord. Scheint etwas kleiner zu sein, als der letzte, aber die Spannung an Bord ist eher noch größer! Hoffentlich geht das gut! Also holt Ole die Leine ein, gibt wieder nach, holt wieder ein, gibt wieder nach…das macht offenbar den fittesten Thunfisch fertig. Er lässt sich an Bord ziehen und landet im Achtercockpit. Etwa 50 Zentimeter, silbern und grau und ganz klar offenbar ein kleiner Thunfisch. Einige Könner sind an Bord, der Fisch ist schnell ausgenommen und Michi reicht kleine rohe Appetizer rum, mit Pfeffer und bisschen Salz, anderer Stücke werden kurzgebraten. Der mit Sicherheit frischeste Fisch, den zumindest bisher jemals gegessen habe. So ist der Pfingstsonntag auch bei uns ein Feiertag!

Am Abend wieder: Vollbremsung mit Schiff. Plötzlich Ruhe. Kein Rauschen, kein Klappern, kein Klötern, aber auch keine lauten Rufe, kaputt scheint nichts zu sein, also was ist los?? FISCH! Wieder ein Fisch an der Angel. Was Beine hat und wach ist stürmt raus. Ole sagt gleich, könnte ein größerer sein und so ist es auch. Aber auch der will nicht freiwillig an Bord. Im Moment, wo er aus dem Wasser soll taucht er ab, senkrecht nach unten! Au weia und jetzt? Ole gibt Leine, kurbelt langsam wieder hoch. Der Fisch taucht wieder – gleiches Spiel. Irgendwann ist auch er müde und landet im Achtercockpit. Penibel nachgewogen mit Federwaage ergibt 6 Pfund. Er bereichert den Pfingstmontag und den Labskaus von Nils.

Irgendwie geht’s uns ziemlich gut! 

Einer im Getümmel bleibt übrigens immer cool: breitbeinig wie John Wayne, mit zusammengekniffenen Augen wie Clint Eastwood hält den Horizont und den Kompass im Auge – der Steuermann. Logisch, ist ja eigentlich auch eine Regatta – ähm – Ralley.

Die Geister der Nacht!

Das olle Viech hat genau den Niedergang getroffen! Zugegeben: das verdient Bewunderung! Wofür Nils aber gerade überhaupt nichts übrig hat. Schließlich stinkt der Fisch abscheulich und er muss ihn wieder rauswerfen – wohin also so schnell mit dem Sternenbuch? Was nichts daran ändert, dass der Fisch einiges geleistet hat, ist zielsicher in den Niedergang geflogen und direkt vor dem Ölzeugschapp gelandet. (Ottos Vermutung nach auf dem direkten Weg in die Pfanne…) Das Ganze im Stockfinsteren. Jens hat was in den Niedergang flattern sehen und was soll das schon sein hier auf hoher See: Klabautermann? Möwe? Nymphen?

Kurz vor Bermuda war es ein Tintenfisch, der an Deck gesprungen war! Direkt ins Cockpit, hats voll getintet und sich schnell verewigt, bevor es Retour von Bord ging für ihn. Klingt doch unglaublich! Wie kann denn so ein Tintenfisch das Freibord überwinden. Die schwimmen mit einer Rückstoßtechnik, aber normalerweise doch unter Wasser! Jedenfalls passieren die gruseligsten Geschichten, – wie Otto erzählt – wie von der Frau in der Pantry, der durch das Fenster hinter ihr ein Tintenfisch direkt in den Nacken gesprungen ist, und ganze Scharen von Tintenfischen, die sich auf dem Vorschiff finden…so gesehen, sind wir natürlich noch gut davon gekommen mit einem Fisch an Deck und nicht Neptun persönlich. Ist ja offenbar alles möglich.

Glück wird es für den Fisch wohl kaum gewesen sein, eher der Schlund der Hölle. Denn Nils greift sofort die grünen Spezialhandschuhe – die eigentlich für den Einsatz vorgehalten sind, falls sich an einem der gigantischern Köder die achteraus Stunde um Stunde durch die See pflügen doch noch unser Mittagessen verbeißen sollte….(wo Otto bei der Gelegenheit immer die Geschichte erzählt von seinem Segelkumpel, der sich eine Windrose auf den Hintern tätowieren lassen wollte, falls seine Crew doch einen Fisch fangen sollte, der aber bis heute keine Windrose auf dem Hintern vor zu weisen hat…) ….also wie auch immer: Nils greift also diese quietschgrünen Handschuhe und greift unter eigenem Quietschen nach dem flatternden Fisch (der übrigens sehr hübsch ist: blausilber schillernd mit hellblauen Augen). Der verliert im Getümmel einige Schuppen und geht kurz darauf im hohen Bogen zurück ins Dunkel über Bord, wo er hergekommen ist. Gründlichst sauber machen, als sei ein extraterristrisches Schleimwesen unter Deck gewesen, beseitigt Schuppen und Fischgestank, aber besonders nicht bei Nils eine gewisse Gänsehaut. Ihn schüttelt noch zum Wachwechsel der Albtraum, dass der Fisch genauso gut IM Ölzeugschapp hätte landen können und wenn den dann keiner gefunden hätte…mann o mann…Alter, hätte das gestunken! Und das mit den Sternen hat sich für diese Nacht auch erledigt, bevor es richtig los gegangen ist. Jetzt dämmert es. Schluss mit Sternenbuch. Ein wundervoller Morgen bricht an.

Adieu Bermuda!

Ist schon eine seltsame Insel, dieses Bermuda. Wie sie da so im Kielwassser zurückbleibt wirkt sie überhaupt nicht, wie die Insel der Reichen und Schönen weit ab von allem, das Besondere fürs Besondere, jedenfalls viel weniger mondän als die Vorstellung, die der Name allein oft schon hervorruft: Jeder Hügel hat einen Namen und mehr als Hügel sind es auch nicht. Darauf verstreut Häuschen überhall, was ein bisschen ungeordnet wirkt. Es stimmt schon: Wie eine große bebaute Schäre. Allerdings, in mitten von schier atemberaubendem Türkis! Die Wolken und Wolkenbrüche von gestern sind abgezogen, die Sonne knallt vom blauen Himmel mit kleinen weißen Wattewolken, um die 20 Knoten Wind machen das Ganze lebendig.

So verschwindet sie langsam im Kielwasser. Nach einem geradezu fulminanten Start von Nils gecoacht von Ole ist der Peter als erstes Boot über die Startlinie in der Bucht von St, Georges gegangen. Wir sind im Rennen, ARC Europe 2013 mit Ziel Azoren. Und die Rechnung der ARC Manager ein paar schöne Bilder zu bekommen dürfte aufgegangen sein. Denn, um aus der geschützten Bucht von St. Georges raus zu segeln sind alle Boote gezwungener maßen dicht beieinander durch den kleinen Sund gesegelt und an der Fotografenkamera vorbei – grobe Richtung Nord, Nordost. Draußen war dann schnell klar: Karibik ist endgültig vorbei. An Jacken, winddicht mit langen Ärmeln, vielleicht hier und da ein warmes Flies ist für alle bis auf Otto kein Weg vorbei gegangen. Er bleibt bei Shirt und Shorts bis zum Sonnenuntergang und gönnt sich tatsächlich einen Hauch von Sonnencreme für die Nase – aber auch wirklich nur einen Hauch.

Das Feld zieht sich langsam auseinander. Die meisten Segel haben wir steuerbords von uns und dort werden sie immer kleiner. An Bord kehrt Ruhe ein. Die einen gehen in die Koje, die Wache an Deck segelt das Boot hoch am Wind mit Kurs um die 60 Grad dahin, wo wir den meisten Wind vermuten. Denn viel Wind soll es nur wenig geben, sagen unsere Wetterdaten. Martin und seine Wache haben also auf die G1 gewechselt, bisschen mehr Vorsegel für ein bisschen weniger Wind. Mal sehen, wie lange er durchhält. Noch läuft der Peter ganz gut – in unsere erste Nacht auf See mit Ziel Europa, Azoren, zurück in die Heimat.

Ententeich, erster Tag

Etwas mehr als 24 Stunden sind wir jetzt unterwegs in Richtung Bermuda. Und es zieht sich… Es sieht hier nämlich fast genau so aus, wie bei Flaute auf der Ostsee. Nur dass das bleierne Wasser hier hübsch bläulich ist. Gemäß der ARC Europe-Regeln, die wir an Bord des Segelschiffes Peter von Danzig regelmäßig lauthals kritisieren, darf motort werden. Was dazu führt, dass die stärker motorisierten Schiffe mit an den Seezaun gezeiserten Dieselkanistern bei diesem Wetter klar im Vorteil sind. Vor Allem wenn man bedenkt, dass die Regatta nach genau einer Woche abgebrochen wird und dementsprechend ein durchschnittliches Etmal von 120 Meilen wünschenswert wäre – was mit wenig Wind durchaus… aber warten wir’s ab.

Der Start gestern Mittag um 12 Uhr verlief aber erstmal ganz in unserem Sinne: Noch war einigermaßen guter Wind da, den wir nutzten, um wenige Meter nach Überquerung der Startlinie ein Foto vom gesamten Regattafeld zu machen – von vorne natürlich. Aber schon bald mussten wir recht verdutzt feststellen, dass die ersten Schiffe ihre Genuas wieder einrollten und zwischen den Inseln durch und auf den offenen Atlantik hinaus motorten. Im ersten Augenblick belächelten wir diese Teilnehmer, doch schon bald sahen wir uns selber gezwungen den Motor zu starten, um aus der Windabdeckung der US Virgin Islands heraus zu kommen.

Und dann war tatsächlich etwas Wind da, der zum Spifahren (Sparkassen-Spi) durchaus ausreichte. Bis ca. 20 Uhr… Dann ging der Motor wieder an und wir schipperten durch die wetterleuchtende Nacht – umgeben von immer noch ziemlich vielen Schiffen. Während dieser ersten atlantischen Nachtwache wurde uns dennoch nicht langweilig, da wir jedes noch so kleine Windfeld ausnutzten, um mal wieder versuchsweise Segel hochzuziehen.

Nachdem wir heute den Vormittag über noch mehrere Stunden motort sind, gab es eben eine Badepause im erfrischend kühlen Wasser. Haie haben wir keine gesehen, aber Michi wurde nach eigenen Aussagen von einem etwa vier Zentimeter großen Fischlein schwungvoll angeschwommen. Sowas!

Ich höre gerade Winschgeräusche! Man hat beschlossen, dem gerade aufkommenden leichten Westwind mit dem schwarzen Spi entgegenzutreten.

Atlantische Grüße von Karin und der Peter-Crew

Futterneid

Ich kannte ihn eigentlich nicht, ich hatte ihn noch nie erfahren. Immer zuvor hatte es Essen gegeben ohne Neid. An Bord des Peters lernte ich neu. Es war das Gefühl, dass die anderen aßen, während ich die Bodenbretter abfegte; dass sie tranken, während ich das Deck klarierte. Die Sorge war geboren, dass ich nicht genug abbekäme. Trotz Bunkerkauf alle vier bis fünf Tage, trotz irrer Mengen Süßkartoffeln und saftigster Papaya. Ich passte nun genau auf: Wir waren zu elft, ein Elftel stand mir also zu, mit Glück etwas mehr. Und ich wollte mehr: Vom Labskaus, von den Beefburgern, von der Fischsuppe, den Fajitas, dem gegrillten Thunfisch, den vielen Kuchen, dem karibischen Linseneintopf. Kaum erhielt ich am Tisch meine Mug, schielten meinen Augen zum Nachbarn um zu sehen, wie gefüllt dessen war, in der Bereitschaft, einen Missstand dringlich zu äußern. Noch bevor ich meine Magenwandspannung erfasst hatte, rief ich laut nach Nachschlag. Ich initiierte Zwischenmahlzeiten, kontrollierte genau die Brotscheibenanzahl der anderen sowie die Marmeladenschichtdicke auf diesen, stopfte mich beim Smuten bereits voll und erkundigte mich nach der Menge des jedem (und somit insbesondere mir) zustehenden Safts. Der Futterneid erfasste Besitz von mir, keine Sekunde mehr ohne die in der Bilge gestapelten Vorräte: Körbeweise Gemüse, zehn Kilo Nudeln, acht Sack Kartoffeln, 230 Liter Saft, Milch, Wasser. Und achteraus zappelt ein Fisch an der Angel.

Katja für die PvD-Crew

Urplötzlicher Anstieg des Meeresspiegels

Nach dem wir die Marina von Peter Island bei gutem Wind aus Ost (wen wundert`s) verlassen haben, setzten wir aus Übungszwecken die Sturmbeseglung. Selbst mit dieser Besegelung machten wir gut Fahrt durchs Wasser. So passierten wir die südliche Küste von Tortola mit Kurs auf Soper’s Hole. Nachdem der Wind etwas abflaute, haben wir das Trysegel geborgen und das Großsegel gesetzt. Neuer Kurs Great Harbour auf Jost van Dyke, wo wir eine Mooring direkt vor Foxy’s Tamerind Bar ergatterten. Am Nachmittag trudelten nach und nach alle einmal zur Soggy (eng. Feucht, durchnässt) Dollar Bar, die ihren Namen durch die durchnässten Dollarscheine, mit denen die Segler für gewöhnlich zahlen, erhalten hat. Hier wurde der berühmte Painkiller gekostet, welcher in dieser Bar erfunden wurde und von hier seinen Siegeszug um die Welt aufnahm. Abends stattete die gesamte Crew dem Foxy`s noch einen Besuch ab, es gab live Musik und es wurde sich ein weiteres Mal an der Wand verewigt. Also, sollte mal einer von euch hier sein, sucht doch mal den „Flucht in die Karibik“ Aufkleber. Als die Crew spät am Abend zurück zum Boot kam wurde ein signifikanter Anstieg der Wassertiefe registriert. Längere Diskussionen in der Crew führten nur zu einer logischen Antwort – in Kiel wurde (hoffentlich erfolgreich) gekrant. Wir hoffen ihr seid nicht zu erschlagen und habt augenblicklich eine schöne Slip-Party. Heute Morgen ging es dann zunächst zum Proviantieren nach Soper’s Hole und schließlich bei großartigem Wind und durch starke Bewölkung angenehme Temperaturen zur östlichen Spitze von Tortola. Hier liegen wir jetzt mit gerade einmal zwei weiteren Booten in einer prächtigen Ankerbucht und bereiten uns auf den ersten Grillabend der Etappe vor.

Karibische Gefühle für zu Hause – der Painkiller: 6 cl Navy Rum, 9 cl Ananassaft, 3 cl Orangensaft, 3 cl Kokusnusscreme. Den finalen Schliff erhält das Getränk durch die zarte Bestäubung mit einigen Muskatnussraspeln.

In diesem Sinne, beste Grüße von Nils und der Crew.

Der Peter auf Peter Island

Wie bereits auf der Voretappe sind wir gestern Nachmittag wieder in der Bucht Great Harbour auf Peter Island vor Anker gegangen. Diesmal aber mit vorheriger Umrundung der Insel unter Segeln. So konnten gleich alle Strände und die schönsten Aussichtspunkte inspiziert werden. Da hier nur wenige Moorings ausliegen, teilen wir die Bucht nur mit einer kleinen Handvoll Yachten, was hier auf den BVIs als absolute Ausnahme gelten muß. Außer den wenigen Yachten befindet sich nur ein 5 Sterne Resort auf Peter Island. Die Pools, Liegestühle und Bars erscheinen nur wenig bevölkert. Promis wurden auch noch nicht gesichtet. Aber das beste ist, wenn man bei der zum Resort gehörigen Marina festmacht, ist die Nutzung sämtlicher Pools und vor allem der Wassersportgeräte (Katamarane etc.) inklusive! Wir werden nochmal die genauen Konditionen auskundschaften und vielleicht kommen wir wieder und gönnen uns einen Tag im 5 Sterne Resort, wir sind ja schließlich auf den BVIs!

Beste Grüße von Bord, wo es heute bereits den dritten Geburtstag der Etappe zu feiern gibt!

Andrea

Windige Theorien

Es gibt Momente in der Nachtwache, da entzünden sich die Gemüter. Etwa an der Frage: Was ist der beste Kurs, um gegen Wind und Strom zu kreuzen? (Annahme: homogene Strömung, Wellen vernachlässigbar.)

Nach einigen Stunden Diskussion haben sich hier zwei Lager gebildet, die eine der folgenden Thesen vertreten:

A) Man fährt etwas spitzer als den Idealkurs nach Luv, kneift also etwas Höhe. (Idealkurs bezeichnet denjenigen Amwindkurs, bei dem im strömungsfreien Fall maximale Fahrt nach Luv gemacht wird.)

B) Man fährt auch gegen den Strom den gleichen Kurs zum Wind, wie es im strömungsfreien Wasser wäre.

C) Man wählt einen etwas tieferen Kurs, als der Idealkurs.

Wir möchten an dieser Stelle unsere Leser aufrufen, sich mittels der Kommentarfunktion an der Diskussion zu beteiligen. Für die beste Erklärung der richtigen Antwort ist ein Preis bei der Welcome-Party ausgeschrieben!

Gruß vom Peter (gegen 2 kn Strom kreuzend), 40 Meilen vor den BVI.

Halbzeit

Es liegen jetzt noch 150 Meilen vor uns bis Tortola. Die letzten 150 Meilen waren verglichen mit den letzten Wochen seglerische Schwerstarbeit: Wind mit bis zu 30 kn von vorne, Strom mit 1-2 kn auch von vorne. Wir fahren im 3-Wachen-System, was sich bislang gut bewährt. Viel mehr als 10 Meilen nach Luv schaffen wir derzeit aber kaum in 3 Stunden. Ansonsten alles gut an Bord, an Backbord querab sieht man Puerto Rico unter Wolken am Horizont. Wir melden uns, wenn wir da sind.

Kreuz beginnt!

Nun lassen wir nach einer friedlichen Ankernacht vor der dominikanischen Insel Saona die Dom. Rep. endgültig hinter uns und segeln wieder Richtung Osten. Wir befinden uns also mittlerweile eindeutig auf der Rückfahrt nach Kiel! Die Wettervorhersage verspricht allerfeinsten Ostwind mit etwa 15-25 Knoten. Dazu noch etwas Gegenstrom und strahlende Sonne. Die Crew ist hochgradig motiviert: Während der Ankerwache der letzten Nacht wurden die Positionen in selbst gezeichnete Mercatorprojektionskarten eingezeichnet, der Sextant ist fast pausenlos in Gebrauch und gerade haben wir den Anker unter Segeln aufgeholt… In diesem Sinne viele Grüße von Karin und der Peter-Crew