Die Geister der Nacht!

Das olle Viech hat genau den Niedergang getroffen! Zugegeben: das verdient Bewunderung! Wofür Nils aber gerade überhaupt nichts übrig hat. Schließlich stinkt der Fisch abscheulich und er muss ihn wieder rauswerfen – wohin also so schnell mit dem Sternenbuch? Was nichts daran ändert, dass der Fisch einiges geleistet hat, ist zielsicher in den Niedergang geflogen und direkt vor dem Ölzeugschapp gelandet. (Ottos Vermutung nach auf dem direkten Weg in die Pfanne…) Das Ganze im Stockfinsteren. Jens hat was in den Niedergang flattern sehen und was soll das schon sein hier auf hoher See: Klabautermann? Möwe? Nymphen?

Kurz vor Bermuda war es ein Tintenfisch, der an Deck gesprungen war! Direkt ins Cockpit, hats voll getintet und sich schnell verewigt, bevor es Retour von Bord ging für ihn. Klingt doch unglaublich! Wie kann denn so ein Tintenfisch das Freibord überwinden. Die schwimmen mit einer Rückstoßtechnik, aber normalerweise doch unter Wasser! Jedenfalls passieren die gruseligsten Geschichten, – wie Otto erzählt – wie von der Frau in der Pantry, der durch das Fenster hinter ihr ein Tintenfisch direkt in den Nacken gesprungen ist, und ganze Scharen von Tintenfischen, die sich auf dem Vorschiff finden…so gesehen, sind wir natürlich noch gut davon gekommen mit einem Fisch an Deck und nicht Neptun persönlich. Ist ja offenbar alles möglich.

Glück wird es für den Fisch wohl kaum gewesen sein, eher der Schlund der Hölle. Denn Nils greift sofort die grünen Spezialhandschuhe – die eigentlich für den Einsatz vorgehalten sind, falls sich an einem der gigantischern Köder die achteraus Stunde um Stunde durch die See pflügen doch noch unser Mittagessen verbeißen sollte….(wo Otto bei der Gelegenheit immer die Geschichte erzählt von seinem Segelkumpel, der sich eine Windrose auf den Hintern tätowieren lassen wollte, falls seine Crew doch einen Fisch fangen sollte, der aber bis heute keine Windrose auf dem Hintern vor zu weisen hat…) ….also wie auch immer: Nils greift also diese quietschgrünen Handschuhe und greift unter eigenem Quietschen nach dem flatternden Fisch (der übrigens sehr hübsch ist: blausilber schillernd mit hellblauen Augen). Der verliert im Getümmel einige Schuppen und geht kurz darauf im hohen Bogen zurück ins Dunkel über Bord, wo er hergekommen ist. Gründlichst sauber machen, als sei ein extraterristrisches Schleimwesen unter Deck gewesen, beseitigt Schuppen und Fischgestank, aber besonders nicht bei Nils eine gewisse Gänsehaut. Ihn schüttelt noch zum Wachwechsel der Albtraum, dass der Fisch genauso gut IM Ölzeugschapp hätte landen können und wenn den dann keiner gefunden hätte…mann o mann…Alter, hätte das gestunken! Und das mit den Sternen hat sich für diese Nacht auch erledigt, bevor es richtig los gegangen ist. Jetzt dämmert es. Schluss mit Sternenbuch. Ein wundervoller Morgen bricht an.