Vom Paradies ins Paradies

Unsere letzte Nacht auf den British Virgin Islands haben wir vom 30.03. auf den 31.03. in der Soper’s Hole Marina verbracht. Sopers’s Hole ist eine Bucht ganz im Westen von Tortola, die ein beliebter Anlaufpunkt für Yachten ist. Rund um den Hafen gibt es viele bunte Häuser – typisch für die Karibik. Außerdem gibt es einen gut ausgestatteten Supermarkt quasi direkt am Steg. Von der Kasse bis zum Cockpit des PvD waren es gerade einmal 20 Meter. Nach vielen nahezu wolkenlosen Sonnentagen konnte sich unsere Haut endlich mal ein bisschen erholen, da es tatsächlich mal geregnet hat. Für uns war der warme Regen eine sehr willkommene Abwechslung und nach kurzer Zeit war auch alles wieder getrocknet.

In Soper’s Hole haben wir das Walross IV des ASV in Berlin getroffen, das vor dem Hafen vor Anker lag. Es ist immer wieder schön Freunde aus anderen ASVs am anderen Ende der Welt zu treffen. Abends wurden noch Videos von der Heineken-Regatta vor ein paar Wochen ausgetauscht.

Die Überfahrt von den BVIs in die Dominikanische Republik begann mit viel Wind und einem heftigen Schauer. Der Wind war auf unserer Seite und wehte mit 15 bis 25 Knoten konstant aus Ost, sodass wir schon bald auf unserem Zielkurs West gehen konnten. Auch die mitlaufende Strömung von gut einem Knoten sorgte dafür, dass wir uns schnell voran bewegten.

Obwohl das Schiff auf dem Vorwindkurs bei nicht unerheblichem Wellengang ziemlich rollte, hinderten die Bedingungen Christian nicht daran uns ein vielfältiges und aufwendiges Abendessen unter Verwendung nahezu aller sich an Bord befindlichen Kochtöpfe und Pfannen zu bereiten.

Nachts konnten wir einen bezaubernden Sternenhimmel bewundern und über das Meeresleuchten in unserem Kielwasser staunen. Einige von uns haben zum ersten Mal fliegende Fische gesehen.

Nach kontinuierlicher Verbesserung seiner Fangtechniken konnte Michi seinen bisher größten Thunfisch an Bord ziehen. Sein erster Kommentar zu dem prächtigen, gut 8 Pfund schweren Fisch war: „Ein ziemliches Moped!“ Kurz nach der Ankunft in der Dominikanischen Republik hat Michi der gesamten Crew mit dem Fang ein prächtiges Abendessen beschert.

In der Dominikanischen Republik liegen wir in „Casa de Campo“ – nach eigener Aussage dem luxuriösesten Yachthafen der gesamten Karibik. Wir wurden auch nicht enttäuscht: Die Facilities in der Marina sind sehr gut und bereits wenige Stunden nach der herzlichen Begrüßung durch das zahlreiche Personal konnten wir Pina-Colada an einem von Palmen gesäumten weißen Sandstrand aus ausgehöhlten Ananas trinken. Casa de Campo ist auf den ersten Blick ein Stück „heile Welt“ im Paradies (Bilder). Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich um eine vor einigen Jahren geschaffene „Stadt“ mit mehreren Golfplätzen, einer Polosport-Anlage und Luxus-Boutiquen handelt, die für kaum einen in der Dominikanischen Republik erschwinglich sind, sondern vielmehr die Besitzer großer Motoryachten als Zielgruppe haben.

Ein erster Besuch in einem Supermarkt hat uns alle in Staunen versetzt, da nicht nur die Auswahl größer ist als auf den BVI, sondern auch insbesondere lokales Obst und Gemüse nur ein Zehntel kostet.

Für morgen, Mittwoch den 03.04. planen wir einen Hafentag in Casa de Campo und es gibt bereits diverse Planungen für eine Erkundung des Hinterlandes dieser grünen Insel. Am Donnerstag werden wir zu unserem Zielhafen für die 12. Etappe in der Nähe von Santo Domingo aufbrechen.

Katharina & Claas für die PvD-Crew

Tortola:

Fest in Road-Town. Erste Süßwasserdusche nach 3 Tagen tut gut. Michi hat 12V Cocktailblender im Elektroladen ausgeliehen.

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Etappe 12 hat begonnen

Inzwischen sind alle Mitsegler von Etappe 12 eingetroffen. Gleich werden wir ablegen und heute Abend wahrscheinlich bei einer unbewohten Insel in der Nähe ankern. Von dort planen wir am Montagabend in Richtung British Virgin Islands aufzubrechen.

Das Wetter ist einfach nur traumhaft und insbesondere die Neuankömmlinge, die am Freitag morgen nach bei leichtem Schneefall im Taxi zum Flughafen gefahren sind, können es kaum glauben, können ihr Glück kaum fassen

Viele Grüße von er gesamten Crew, Claas

Hafentag

Gestern Abend sind wir in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe eingelaufen. Heute ist Landgang und wir verteilen uns in Autos über die Insel: Dschungel, Wasserfälle, Aquarium, Shoppingtour …

Alles in Ordnung an Bord, Berichte und Bilder folgen.

Viele Grüße, Kay mit der Peter-Crew

Nachtrag zu Etappe 10: Anguilla und das „Dune Preserve“

Nach einigen technischen (kaputter USB-Stick und erst mal keine Fotos) und wettertechnischen Rückschlägen (besser bekannt als Heimreise: Sint Maarten 27°, Sonne gefolgt von Hamburg -2°C Schneeregen; damit muss man sich erst mal anfreunden) möchten wir euch nun als Nachtrag zu Etappe 10 noch einmal von Anguilla berichten.

Auf Anguilla haben wir uns einen Landtag gegönnt um uns diese schöne kleine Insel einmal genauer anzusehen. Der erste Abend begann in dem Örtchen Sandy Ground (und mehr ist es wirklich nicht) an der Raod Bay, wo wir einen Ankerplatz gefunden hatten und eh einklarieren mussten. Hier machten wir uns auf die Suche nach einer Bar, und zwar nach einer bestimmten Bar, dem „Pumphouse“. Diese ist laut eines hier im Blog erschienen Berichts von Ansgar eine der coolsten Bars in der Karibik. Das mussten wir uns also mal ansehen. Auch wenn Sandy Ground nur gefühlte 3 Straßen und einen schönen Strand hat, fanden wir das „Pumphouse“ nicht sofort und hielten deshalb am Straßenrand ein Auto an. Man stelle sich also folgendes Situation vor: Im Dunkeln stehen 10 Typen wie wir an einer öden Landstraße in der Pampa, 2 ganz große vorne und versuchen ein Auto zu stoppen. Und der Typ bleibt stehen. Das ist sicherlich nicht überall in der Karibik für Autofahrer empfehlenswert. Ein freundlicher Rastamann erklärte uns den Weg und wünschte uns noch einen tollen Abend. Das wir unsere Bekanntschaft im Laufe der Geschichte nochmal treffen sollten, wussten wir da noch nicht, aber dennoch erzählt dieses Erlebnis ein bisschen was über Anguilla. Anguilla ist im Gegensatz zu ihrer Nachbarinsel Sint Maarten eher verschlafen, sie hat verhältnismäßig wenige Einwohner, so dass jeder jeden kennt und gilt als eine der sichersten Inseln der Karibik. Eine Einwohnerin erzählte mir, dass sie findet, es sei ein bisschen so, als wäre in Anguilla die Zeit in den „guten alten Zeiten“ stehen geblieben. Es gibt kaum Kriminalität, die Leute sind entspannt und freundlich und niemand schließt seine Türen ab, weil man nichts zu befürchten hat. Ein toller Platz. Aber wir wollten ja ins „Pumphouse“. Mit der Wegbeschreibung konnte nichts mehr schief gehen und kurze Zeit später fanden wir uns in der Tat in einer ziemlich coolen Bar wieder. Ein Reggaeband, die live spielte, und ein Rumpunsch, der sich gewaschen hatte (ca. 2/3 weißer Rum und ein bisschen Saft zur Dekoration) bescherten uns einen lustigen Abend.

Am nächsten Tag brachen wir in kleinen Gruppen zur Erkundung der Insel auf und verabredeten uns alle zusammen für den Nachmittag in der Rendezvous-Bay. Ich habe mir die „Hauptstadt“ The Valley angesehen, allerdings ist selbige eher übersichtlich, was angesichts der Größe von Anguilla nicht verwunderlich ist.

Die Rendezvous-Bay ist einer von Anguillas Stränden, für die die Insel bekannt ist. Der Sand ist weiß und unglaublich fein, das Wasser ist kristallklar und hat eine Farbe, wie die einer Falsche Bombay Saphire, also einfach wunderschön. Ein Ort, an dem „dort sein“ durchaus eine adequate Beschäftigung ist.

Und hier liegt das „Dune Preserve“, eine Strandbar, die euch vielleicht schon mal in unseren „55 Sachen“-Artikeln begegnet ist. Und ich korregiere mich, es ist nicht eine Strandbar, es ist die Strandbar. Gründer und Inhaber der Bar, Reggaemusiker Bankie Banx nennt sie auf seiner Homepage „the coolest place on the planet“, und vermutlich hat er Recht. Er hat die Bar selbst gebaut und entworfen, viele Teile der Bar sind aus Strandgut gemacht, und das ganze setzt sich wie ein Puzzel zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Man kann direkt an der wunderbaren Rendezvous-Bay sitzen, essen, Musik hören und einfach diesen unglaublich entspannten Ort genießen. Regelmäßig gibt es Livemusik (z.B. vom Meister selber) und jährlich findet das „Moonsplash“ Festival statt.  Irgendwie ist dieser Ort unbeschreiblich cool und die beste Lösung ist, wenn ihr hinfahrt und euch das anseht, ernsthaft.

Hier haben wir dann also den Rest des Tages verbracht, Rumpunsh und Barbecue genossen (Einladung des Schiffers, Stichwort Captain’s Dinner), einfach super.

Bankie Banx ist uns übrigen schon mal am Anfang der Geschichte begegnet: Er war der Mann im Auto, der uns den Weg erklärt hat. Anguilla ist eben in vielerlei Hinsicht ein Dorf.

Irgendwann war leider auch diese Abend uns unsere Zeit auf Anguilla zu Ende und am frühen morgen des nächsten Tages haben wir uns auf nach Dog Island gemacht: Eine private Insel, die zu Anguilla gehört und für ihren Strand berühmt ist. Und ja, der ist auch nicht schlecht.

Heyka für die Petercrew/ Etappe 10

 

 

Vor Anker:

PvD erreicht an der Nordspitze von Anguilla den vorläufig nördlichsten Punkt der Karibiksaison und liegt jetzt vor Anker in der Road Bay.

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Grenada

Seit Freitagvormittag liegen wir in der Marina Port Louis auf Grenada und sind uns einig: Wir haben unsere Lieblingsinsel gefunden! Die südlichste der ostkaribischen Inseln hat einen unvergleichlichen Charme, die schönsten Ausflugsziele und die besten sanitären Einrichtungen. Es gibt direkt in Hafennähe einen Supermarkt mit einer unglaublichen Auswahl (es gibt sogar frisches Fleisch), Eiswürfel direkt neben dem Hafenbüro und sogar eine Wäscherei und einen Pool in der Marina! Einzig das miserable WLan im Hafengelände trübt das Bild ein kleines bisschen. Das funktionierende Bussystem leistet sein übriges dazu, dass wir uns rundum wohl fühlen. Es fahren unglaublich viele Minibusse, nicht nach Fahrplan, sondern dann wenn selbiger am Startpunkt voll ist, auf allen asphaltierten Straßen der Insel. So kommen wir in kleinen Gruppen für kleines Geld überall auf der Insel hin. Wir können uns kaum auf das Highlight einigen: Ist es die lebendige Hauptstadt St. George´s? Sind es die Strände Grand Anse und Mourne Rouge Bay? Ist es der Fruchtmarkt in Victoria? Sind es die Ausflugsziele (Wasserfälle, ein See, der Regenwald) im Grand Etang Nationalpark? Ist es der Unterwasserskulpturenpark in der Dragon Bay? Oder ist doch der vertrödelte Tag auf dem Peter?  Eine abschließende Entscheidung steht noch aus, wird aber auch nicht für notwendig erachtet.

Flucht auf Eis gelegt!

Wir lagen in der Pirate´s Bay vor dem Dörfchen Charlotteville, Tobago. Dort gibt es nicht viel: einige kleine Lädchen, alle paar Stunden einen Bus Richtung Scarborough und einen Geldautomaten. Dank unseres überfürsorglichen Kassenwartes verfügten wir so über 4000 TT$, mit einem Gegenwert von etwa 500 Euro, und mussten diese natürlich sinnvoll investieren. Aufgrund der klimatischen Begebenheiten und der Verfügbarkeit von Eiswürfeln zu 9 TT$ pro 5 kg, schafften wir 444 mal 5 kg Eis an Bord des Peters. In den Kühlschrank passten nur etwa 11 kg, ein weiteres Kilo konservierten wir in Thermoskannen und den beachtlichen Rest (> 2 t) haben wir in die Bilgen gestaut. Da diese mit derartigen Mengen doch überfordert waren, konnten einige Bodenbretter nicht mehr in die vorgesehenen Positionen gebracht werden. Die klimatischen Bedingungen unter Deck waren allerdings noch nie so angenehm: bei ca. 20°C genossen wir es, zwei Nächte in Folge durchzuschlafen, ohne im eigenen Saft zu garen! Sogar unsere selbstgefangenen Fische ließen sich hervorragend in der Bilge gekühlt lagern – der Kühlschrank war ja nun einmal mit Eis voll. Leider ließ sich das Eis nicht davon überzeugen, sich den physikalischen Gesetzen zu widersetzen und schmolz schneller dahin, als wir es in Form von Rum Punch, Tea Punch, Fruit Punch und ähnlichem konsumieren konnten. Zusätzlich waren unsere Rum-, Obst- und Fruchtsaftvorräte nicht auf derartige Mengen Eis ausgelegt. Es kam also völlig überraschend dazu, dass uns der Peter knietief mit Eiswasser gefüllt war!

Aufgrund des hohen Wasserstandes gab es einen Stromausfall und die elektrische Bilgenpumpe versagte leider ihren Dienst. Ein weiterer Fehlschlag war die hervorragende Idee, Arbeit zu sparen und statt manuell zu pumpen, Logge und Lot zu ziehen, um das Eiswasser abzulassen. Dies lag mit Sicherheit daran, dass es dem Eiswasser in dem karibischen Meer zu warm war und das karibische Meer dringend eine Abkühlung benötigte und sich somit Richtung innenbords begab. Daher ging der Peter leider innerhalb von Minuten auf Tiefe. Es ist wirklich schade um das schöne Schiff und es tut uns sehr leid für alle, die das wunderbare Klima unter Deck nicht mehr genießen können! Und die See ging hoch und der Wind wehte.

Die Steuerbordwache von 0-4 mit freundlicher Unterstützung von Käpt´n Blaubär und Hein Blöd für die PvD Crew.

„Welcome to Paradise“…

… rief uns ein einheimischer Motorbootfahrer zu, als wir zu Beginn dieser Etappe in die Prince Rupert Bay vor Dominica einliefen. Das klang einladend und seitdem haben wir unglaublich beeindruckende Flora und Fauna zu Gesicht bekommen.

Aber erst hier auf Tobago habe ich „mein Paradies“ gefunden:
Gestern am frühen Morgen fiel nach einer anstrengenden Nacht an der Kreuz in der Man-O-War Bay vor dem urigen Fischerdorf Charlotteville an der Nordwestküste der Anker. Die Stimmung dieses Ortes ist eine ganz besondere. Waren die Menschen auf den kleinen Antillen bisher für meinen Geschmack zu aufdringlich, begegnet man uns hier mit einer herzlichen, sehr gastfreundlichen Hilfsbereitschaft und Offenheit, selbst wenn man kein Interesse an ihren Dienstleistungen hat.
Über der Bucht kreisen zahlreiche Fregattvögel, die hier auch Piratenvögel oder auch Man-O-War genannt werden. Eindrucksvoll zu beobachten ist darüber hinaus das Jagdverhalten der Pelikane direkt vor dem Strand. Im Reiseführer wird eine Übernachtung in Charlotteville empfohlen, um in den „Genuss des ursprünglichen Tobagos“ zu kommen.

Heute Morgen stürzten wir uns dann in das Abenteuer „Busfahren auf Tobago“. An der Hauptstadt Scarborough kommt man dabei leider nicht vorbei. Leider deshalb, weil sie außer der Möglichkeit, in andere Busse umzusteigen, wenig zu bieten hat.

Gute vier Stunden später standen wir an einem Strand besser als in jedem Katalog: puderweicher, weißer Sand voll von kleinen Korallenresten und türkis leuchtendes Wasser gesäumt von Palmenwald, dem Restbestand einer ehemaligen Kokosplantage.
Und das Beste: das alles nahezu für uns allein!

Zurück dann kurz per Anhalter und dann erneut mit dem Bus. Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern, anders kennen wir das nicht mehr. Neu ist die Klimaanlage. Tobago hat nämlich, anders als die übrigen Inseln der kleinen Antillen, ein tropisches Klima.

In Charlotteville lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Morgen setze ich zur Insel „Little Tobago“ über. Dabei handelt es sich um das bedeutendste Vogelschutzgebiet der Karibik, auch „Bird-of-Paradise Island“ genannt.

Liebe Grüße an die Daheimgebliebenen

Anni