55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 40/55: Kreolisch essen

Guten Morgen! Ein weiteres Mal muss ich mich dafür entschuldigen, dass nicht direkt am Freitag ein Artikel erschienen ist. Ich habe es nicht geschafft einen zu schreiben und habe auch jetzt nich allzu viel Zeit. Ich mache es mir heute mal einfach und zitiere aus einem Buch, das ich mir zur Vorbereitung auf die Karibik gekauft habe. Es heißt „Kreolische Küche“ und ist von Sue Mullin. Besonders interessant ist das Vorwort in dem ein bisschen die Herkunft der kreolischen Küche erläutert wird. Den Teil, der mit „Manche mögen´s scharf“ betitelt ist, werde ich euch nun einmal vorstellen.

„Es wäre möglich, anhand nur einer Pflanze einen Schnellkurs in der Geschichte der Inseln zu machen: der Chilischote. Auf Jamaica etwa benutzten geflohene Sklaven sie, um in den feuchten, heißen Regenwäldern, in denen sie sich versteckten, Nahrungsmittel haltbar zu machen. Später führten Hindus aus Bengalen auf Inseln von Trinidad und Tobago bis Martinique und Guadeloupe ihre Methoden zur Zubereitung von zähem Fleisch, etwa von Ziegen, ein und fügten ihren Marinaden dabei die heimischen Chilischoten hinzu. Auf diesen und benachbarten Inseln entwickelten sich Chilischoten zu einem Grundbestandteil vieler Gerichte. Andererseits werden auf Kuba – wo vermutlich der habanero (was wörtlich übersetzt „aus Havanna“ heißt) ursprünglich herkommt – nur selten Chilischoten angebaut, oder gegessen, denn die spanischen Siedler argwöhnten, er würde Tiere krank machen.

Viele Bewohner der Karibik können ihre Herkunft direkt auf auf Stämme in Afrike zurückverfolgen wie etwa die Haitiander, deren Vorfahren in Dahomey (heute Benin) lebten, einem kleinen Land in Westafrika. Den gleichen westafrikanischen Einfluß findet man heute in den USA in einigen Gerichten der kreolisch beeinflußten Cajun-Küche. In den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts waren nämlich Franzosen auf der Flucht vor den Sklavenaufständen in Saint-Dominigue, die mit der Ausrufung des unabhängigen Staates Haiti endeten, nach New Orleans gekommen und hatten ihre Köche mitgebracht.

Dennoch darf man die kreolische Küche der Karibik nicht mit den kreolischen Cajun-Gerichten durcheinanderbringen. Die Einflüsse Akadiens und Elsaß-Lothringens, die in zahlreichen Gerichten von Louisiana und der Staaten am Golf von Mexiko so auffällig sind, spielen auf den Karibikinseln aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschichte keine Rolle. In der kreolischen Küche der Karibik werden wiet mehr Chilischoten, Tomaten, Tomatenmark, Schmalz, tropische Knollen, Früchte und Gewürze wie Piment, Zimt, Nelken, Ingwer und Muskatnuss verwendet als in der Cajun-Küche, dafür weniger Butter, Sahne, Bleichsellerie, Basilikum und roux, jene saucenartige Mischung aus Öl oder Butter udn Mhel. Im Vergleich zu der herzhaften, ländlich geprägten Cajun-Küche ist die kreolische Küche eher aristkratisch.“

Hier wäre nochmal ein Link zu dem Buch.