Durchwachsene Tage in St. George

Am Tag unserer Ankunft entdeckten wir im frühen Morgengrauen, dass sich nach dieser Nacht immerhin sechs fliegende Fische an Deck fanden. Das war aber nicht alles: im Mittelcockpit fand sich auch noch ein kleiner Tintenfisch ein. Wir waren zunächst sehr verwundert, da wir doch bislang dachten, dass diese Tiere eher selten das Wasser verlassen. Später hörte man aber, dass dies wohl doch ab und zu mal vorkommt.

Beim Zieldurchlauf zeigte sich das Wetter auf Bermuda nicht gerade von seiner besten Seite. Es nieselte , der Himmel war bedeckt und auch die Temperaturen waren so niedrig, dass man sich einmal wieder daran erinnern musste, dass es auch lange Kleidung gibt. Den restlichen Tag entspannte die Crew und kleinere Landgänge wurden absolviert.
Der Höhepunkt unseres ersten Tages war sicher die Piratenparty, die von der ARC ausgerichtet wurde. Die Crew des Peters gab sich ordentlich Mühe und verbrachte einige Zeit mit der Vorbereitung, um für das Ereignis gerüstet zu sein. So stürmten wir, den ASV Banner voran, um 19 Uhr die Party des Dinghy Clubs in St. George. Aus Sicht eines ASVers muss man dazu leider sagen, dass es sich mehr um einen Empfang handelte als um eine Party. Mehrere Versuche die Tanzfläche zu stürmen, bzw. diese zu eröffnen blieben erfolglos.

Am Sonntag wurden bei deutlich besserem Wetter ausgiebige Ausflüge unternommen. Einige machten sich mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln auf den Weg nach Hamilton oder Dockyard, andere erkundeten die nähere Umgebung zu Fuß. Am Abend fand die Preisverleihung statt. Auch wir konnten absahnen: Für den Auftritt bei der Piratenparty erhielten wir den Preis für die am besten verkleidete Crew (2 Buddeln Rum).
Diese zwei Flaschen wurden auch unmittelbar darauf sinnvoll eingesetzt: Die Tage zuvor hatten wir immer wieder interessierte Stegnachbarn und insbesondere die Jüngeren unter den ARCern zu uns auf dem Peter eingeladen. Diejenigen, die der Einladung gefolgt sind zeigten sich durchaus beeindruckt, kannten sie doch eher Boote für lange Touren für wenig Crew. Man kann wohl sagen, dass der Abend sehr erfolgreich war und viele Kontakte zu jungen Menschen aus Europa und Amerika geknüpft wurden.

Am nächsten Tag wurden die Arbeiten, die im Laufe einer Seereise anfallen, in Angriff genommen. Es wurden Wartungsarbeiten durchgeführt und die Entlüftungsanlage optimiert sowie der Dieseltank neu abgedichtet. Am Abend trudelten dann auch die letzten Crewmitglieder für die Atlantiküberquerung ein.

Heute gab es schließlich erneut die Möglichkeit bei zunächst mäßigem, dann aber deutlich besser werdenden Wetter die Insel zu erkunden. Dabei wurde erneut festgestellt, dass die Insel wirklich tolle Plätze zu bieten hat mit all den bunten Häusern, die quer und kreuz über die Insel verteilt sind.

In wenigen Stunden starten wir zum Sprung über den Atlantik, der uns zu den Azoren und dann auch ganz langsam wieder nach Kiel führt. Der ein oder andere wehmütige Gedanke wird sicherlich noch kommen. Aber wir freuen uns auf die Tour und die Rückkehr nach Europa.

Wir senden die schönsten Grüße, für die Petercrew,
Nils

P.S.: Auf http://www.worldcruising.com/arc_europe/eventgallery.aspx gibt es weitere Bilder der ARC!