„La Maya desnuda“ von Goya zum Gespräch beim PvD-Express

Das Treffen fand beim Bitter End Yacht Club auf der Insel Virgin Gorda, welche zu den British Virgin Islands gehört, am 23.04.2013 statt. Für den PvD-Express war Andrea unterwegs.

PvD-Express: Sehr geehrtes Fräulein Maya, wir freuen uns sehr, dass Sie hier auf Virgin Gorda Zeit für ein Gespräch mit uns haben.

Maya: Die Freude ist ganz meinerseits, habe ich doch seit gut zwei Wochen immer dieselben Leute vor mir.

PvD-Express: Aber nun erstmal zum Anfang ihrer Geschichte. Seit wann leben Sie auf dem Vereinsschiff des ASV in Kiel?

Maya: Es muss Ende November 2012 gewesen sein, als ich von diesen großherzigen Seglern aufgelesen und an Bord gebracht wurde.

PvD-Express: Aufgelesen? Erzählen Sie, was ist Ihnen widerfahren?

Maya: Tja, es war mein Schicksal, ich mag es kaum aussprechen, als Abfall auf den Straßen von Las Palmas, der Hauptstadt von Gran Canaria zu landen. Aber dann kamen diese Segler mit offensichtlichem Kunstverstand und nahmen sich meiner an. Zunächst diente ich als Geburtstagsgeschenk für einen der tapferen Atlantiksegler, namentlich Nick Reichard, bevor ich dann auf Dauer im Salon des PvD verbleiben durfte.

PvD-Express: Nein, welch glückliche Fügung! Wie ging es dann weiter auf dem Segelboot, denn so ein Schiff ist ja nicht nur für den Hafen da.

Maya: Ja ja, Sie sagen es. Nach einigen erfreulichen Tagen, während derer mir große Aufmerksamkeit zuteil wurde, kamen dunkle 15 Tage. Der Schiffer der Atlantiküberführung konnte so eine Schönheit wie mich nicht an Bord tolerieren und verbannte mich kurzerhand wieder an den Straßenrand. Aber erneute zeigten die tüchtigen Segler vollen Einsatz und versteckten mich hinter der Salonbank vor den Augen des Schiffers. So war es zwar dunkel und stickig (puhhh!), aber immerhin konnte ich an Bord bleiben und wurde auf der anderen Seite des Atlantiks in der Karibik wieder ans Licht geholt.

PvD-Express: Welche Erleichterung das gewesen sein muss.

Maya: Oh ja! Obwohl ich die karibische Inselwelt nie mit eigenen Augen gesehen habe.

PvD-Express: Wie kommt das?

Maya: Nun ja, ich bin wie Sie sehen können, eine jungfräuliche blasse Schönheit auf ein Gemälde gebannt. Das Verlassen des Schiffes täte vermutlich weder meiner Jungfräulichkeit noch meiner zarten Blässe gut.

PvD-Express: Da haben Sie natürlich recht. Aber wie vergehen Ihre Tage dann?

Maya: Oh, sehr abwechslungsreich! Diese Segler von heute sind ja sehr aktiv, und ich habe sozusagen einen Platz in der ersten Reihe. Ob sie eines ihrer aufwendigen Abendessen zubereiten, sich den Genüssen des Alkohols hingeben, gemeinschaftlich singen und sogar tanzen oder Regatta auf höchstem Niveau segeln. Letzteres kann ich natürlich nur eingeschränkt beurteilen, aber ich meine, eine Flagge mit dem 3. Platz bei der Heineken-Regatta gesehen zu haben. Jedenfalls findet alles direkt vor meinen Augen statt.

PvD-Express: Und wie wird es weitergehen für Sie?

Maya: Nun, die Altantikrücküberführung steht unmittelbar bevor. Diesmal stehen die Chancen, die Altantikreise im Tageslicht verbringen zu können jedoch deutlich besser. Es scheint, dass der Schiffer mir sehr zugetan ist. Irgendwann im Laufe des Sommers wird das Schiff dann wieder seinen Heimathafen Kiel anlaufen, wo ich übrigens noch nie gewesen bin. Schon jetzt wird an Bord viel über die sogenannte „Welcome Party“ gesprochen, und ich hoffe sehr, dabei sein zu können.

PvD-Express: Sehr geehrte Maya, wir wünschen Ihnen alles Gute für den weiteren Verlauf der Reise und danken für dieses erfreuliche Gespräch.